Das wirkt so unglaublich belanglos.
Für sich allein ist der Trailer schon ok, nur hat man alle Szenen darin irgendwie schon einmal bei TWD gesehen. Man hat halt schon den Eindruck, dass die Geschichte in dieser Form eigentlich auserzählt ist. Wenn Grimes und Cohan aussteigen, bleiben nur noch vier starke Charaktere (Michonne, Daryl, Carol und Negan) in einem reichlich aufgeblähten Cast - wobei Danai Gurira ja mittlerweile auch im Marvel-Universum ist, da ist ein baldiger Ausstieg auch nicht ausgeschlossen...und Negans Figur ist eh ebenfalls auserzählt.
Ich sehe da kaum Figuren, für die es sich lohnt, letztlich immer wieder die gleiche Grundgeschichte mit sich ähnelnden Abenteuern dann noch einmal anzuschauen. Auch bei FTWD nicht. Da war man in Staffel 3 auf einem sehr guten Weg, auch mal andere, eigene Wege zu betreten, hat diese Stimmung in Staffel 4 aber mMn komplett negiert und mit Anlauf gegen die Wand gefahren. Zudem sind mit Nick und Madison (so unsympathisch sie auch war) auch da tragende Figuren weggebrochen.
TWD und FTWD rechnen sich für AMC noch mächtig - und so lange das so ist, wird das ganze Ding natürlich auch weiterlaufen, egal mit wem im Cast. Um auf der kreativen Seite aber weiter ... oder eher
wieder interessant zu werden, müsste man sich ein gutes Tück weit neu erfinden. Das wäre ja auch machbar, grundsätzlich bietet eine Zombie/Apokalypseserie immer noch genügend Möglichkeiten, um aufregendes Fernsehen zu machen. Auch nach der langen Laufzeit von TWD und auch mit dem "historischem" Hintergrund. Aber dafür brauch man
a) starke Charaktere. Da hat man es versäumt, neue, wirklich interessante Figuren aufzubauen. Die interessanten sind immer noch die, die schon lange dabei sind. Auf Maggie kann man vielleicht verzichten, Rick aber ist als elder Statesman und
der Mittelpunkt der ganzen Geschichte (die ja letztlich die der Grimes-Familie ist) eigentlich unersetzlich. Es ist auch nicht gelungen, den Schockmoment von Glenns Tod, des einzig
richtig Guten (persönlichkeitstechnisch) im Cast im Emotionszentrum des Zuschauers zu verankern. Gleichzeitig ist es aber auch nicht gelungen, ihn zu ersetzen. Bei FTWD ist es ähnlich: das ist runtergebrochen die Geschichte der Familien Clark und Salazar, auch da ist der Main Cast schon viel zu sehr ausgedünnt, um dauerhaft eine echte Verbundenheit herzustellen. Der Umgang der Serienmacher mit Nicks Tod ist geradezu lächerlich schwach.
b) Tempo. Das ist TWD seit Staffel 6 (Ankunft Alexandria) und FTWD seit 4 komplett abahnden gekommen. Beide Serien müssten wieder viel, viel schneller werden.Es war ja kein schlechter Gedanke, die TWDler auch mal irgendwo ankommen zu lassen (Alexandria), um sie dann mit der größten bisherigen Bedrohung aus der Idylle zu reissen (Saviors). Aber die Umsetzung war so langatmig, dass man dieses Element der so gesehen "zweiten Apokalypse" einfach weggeschenkt hat. Unverzeihlich.
c) Setting. Dis Sümpfe und Straßen Georgias sind wirklich genug abgefahren. Kein Mensch brauch noch eine weitere Palisadendorf-Zuflucht oder Zombies, die aus den Büschen einer einsamen Straße in gefühlt immer der gleichen Jahreszeit kommen. Man müsste wieder mehr in dei Städte (z.B. Atlanta), wo Bedrohungen im großen Stil warten. Noch besser: einfach mal komplett die Umgebung wechseln, da hat man schon bei der Begegnung mit Abrahams Gruppe auf dem Weg nach Washington eine gute Chance verpasst. FTWD war anders angelegt, was auch zunächst gut funktioniert hat: Mexiko hat gute Elemente des Spaghetti-Westerns reingebracht, die Staudamm-Sachen waren spektakulär. Aber auch da hat man sich in Staffel 4 in einer leicht zu drehenden, für den Zuschauer aber unsagbar öden Landschaft zurechtgemacht.
Kurz: ich habe den Eindruck, dass die Macher bei allen drei Punkten einfach träge und richtiggehend faul geworden sind. Ökonomisch ist das TWD Universum auch so eine sichere Sache für AMC, Kreativität kostet nur unnötig Zeit, Geld und humane Ressourcen. Gute Geschichten zu erzählen, ist dann anscheinend nicht mehr soooo wichtig. Und das ist schade, weil es eben nicht so sein müsste.