Habe den Kampf nicht gesehen und mich jetzt auch nioch nicht durch den thread gelesen, aber:
Offenbar gibt es hier richtig Kritik an Solis.
So weit so weit.
Aber:
Was ist mit Kritik an Öner?
Es ist Aufgabe eines Promoters gute Namen zu besorgen, die vom eigenen Mann aufgrund des Style-Faktors vorteilhaft sind. Das Thompson ein Stolperstein ist, haben doch Kämpfe wie den Superhype Price in England usw. gezeigt. Der Typ ist sehr groß, sehr lange Arme und hat solide Kondition. Wer da einen Reichweitennachteil hat und dann konditionell einbricht, sieht gegen so eine Laterne kein Land mehr.
Solis boxt doch gut für 3R und ist dann platt. Da stelle ich ihn nicht gegen einn Mann, der gerade im letzten Drittel seine Gegner ins Schwitzen bringt. Solis ist doch für den Abbau in der 2. Hälfte bekannt. Das Publikum ist doch sowieso unwissend. Da nehme ich keinen der Masse unbekannten unangenehmen Mann wie Thompson, sondern irgendeinen, der zum Verlieren kommt oder zumindest vom Style her den Schwächen des eigenen Mannes keine Probleme bereitet.
Unabhängig davon, Rumgebrülle wie es Öner veranstaltet geht gar nicht. Hat er schon gegen Vitali-Pressekonferenz gemacht. War ja damals alles richtig, was Öner sagte, aber Style hat das nicht und es schadet dann auch noch ihm und seinen Schützlingen finanziell.
Öners Züchtermentalität (habe investiert in den Jungen usw.) türnt mich voll ab, obwohl ich Öner eigentlich ganz dufte finde. Solis ist kein Junge, sondern ein gestandener Mann, und Boxen ist nun mal brutal. Promotor und Boxer sind nun mal ein Team (oder sollten es zumindest sein), und da zu meinen der Solis ist in der Bringschuld sagt mir als Einstellung nicht zu.
Öner hat schon den Steffen Kretschmann schlecht gemacht. Die Luft ist nun mal dünn und die meisten Boxer bleiben auf der Strecke. Abgesehen davon, weiss der Boxer besser als der Promotor ob die Schläge, die er an die Murmel bekommt, zuviel für seine Gesundheit sind.
Bei Öner fehlt das einer für alle, alle für einen. Entweder gewinnen all zusammen oder alle gehen gemeinsam unter. Natürlich ist er eine ehrliche Haut, aber er schadet sich doch auch selber. Keine große und bekannte Firma wird sich je als Sponsor hergeben, so wie sich Öner gebärdet. Wieso sollte BMW, Daimler, Allianz usw. das machen, oder eine türkische Bank? Das wäre ja Imageschädigend. Wie man Promotoren an Land zieht hat doch Mase gezeigt, vom Shampoo biszahlreiche weitere lukrative Verträge.
Wie gesagt, ich mag den ehrlichen Öner als Boxfan, weil er halt einen Einblick dahingegend liefert, was wirklich abgeht. Aber bischen mehr Etikette wäre auch in seinen Interesse und dem aller seiner Partner.
Wenn ich Profiboxer wäre, und im Kampf merke ich kann nicht gewinnen und anfange erheblichen langfristigen gesundheitlichen Schaden zu nehmen, würde ich sofort aufgeben, das ist keine Schande. Es gibt auch ein Leben nach dem Boxen.
Wie Torsten May gegen stefan Angern aufgegeben hat, wars sehr vernünftig. Krasniquis Ausstieg damals, habe ich auch kein Problem damit. Boxen ist brutal und es kann auch mal die nervliche eigene Belastbarkeit überschritten werden. Soll doch jeder mal selber probieren zu boxen. Die meisten kacken sich im Gym im Sparring in die Buxe beim ersten Mal und die meisten sieht man danach nie wieder.
Im Fussball wird man ausgewechselt, wenn es nicht läuft, im Boxen kann ein Kampf die Karriere um Jahre verkürzen oder sogar beenden.