Was Doping angeht, so dürfte es im Radsport nicht anders aussehen, als in anderen Hochleistungs-Sportarten.
Mit dem Unterschied, dass im Radsport seit der Festina-Affäre strenger kontrolliert wird, bei strengeren Grenzwerten. Ich glaube, dass etliche Spitzenfahrer die Grenzwerte bis zum Limit ausreizen oder eben das nehmen, was (noch) nicht verboten ist.
Diejenigen, die es mit den Grenzwerten übertreiben, werden bei den zahlreichen Kontrollen überführt. Das sind 1-2 unvorsichtige Fahrer oder unvorsichtige Teams je Rundfahrt, also die ugf. 2 %, die auch Tony Martin für realistisch hält.
https://www.volksstimme.de/radsport...fahrerfeld-zu-98-prozent-sauber/1498645288000
Es bringt auch heute nicht mehr so viel, die Grenzwerte über zu strapzieren, weil auf alles getestet wird zusätzlich Blutpass-Kontrolle.
Die Leute, die man erwischt, haben auch nicht etwa vorher alles in Grund und Boden gesiegt, sondern eher alles auf eine Karte gesetzt, um ins Aufgebot zu rutschen oder um sich möglichst bei der Rundfahrt bekannt zu machen.
Ich verfolge den Radsport seit Mitte der 1970er Jahre am TV und ich sehe immense Unterschiede im Renngeschehen, seit der großen Umwälzung nach den ganzen Dopingskandalen, die damals sogar noch vom Verband gedeckt wurden.
Die Fahrer gehen heute tatsächlich richtig ein auf Etappen, oder jeder ist so am Limit, dass er keine Attacke mehr setzen kann. Wer sein Limit überzieht, büßt am nächsten Anstieg bzw. am Folgetag. Viele fahren nach Frequenzmeter, um bloß nicht zu überpacen.
Zu Zeiten von EPO-Attack ging gar keiner richtig kaputt. Also gewann der, der den meisten und besten Stoff hatte.