Also was diese Etappe gezeigt hat, dass wir vor allem in der dritten Woche uns vor dem TV nicht langweilen müssen.
Auch das vermeintliche Mittelgebirgs-Profil, was vor Jahren,als die Rennen noch viel defensiver gefahren und die prädestinierte Ausreißer-Etappe in der zweiten Woche war, hat heute dafür gesorgt, dass v.a. der Kampf um das Podium nur über die Big Four läuft.
Finde das Roglic, trotz aller Kritik die er und teilweise Bora bekommen, dass er ein tolles Rennen fährt.
Für mich persönlich macht er den besten Eindruck seit der Tour 2020.
Er mag vielleicht nicht mehr so explosiv sein, er fährt das Rennen aber in den brenzligen Situationen sehr clever und routiniert - den Sturz heute mal ausgenommen - und das ohne Team, da auch der einzig verbleibende Edelhelfer Hindley nicht die Beine vom letzten Jahr hat.
Bleibt er konstant ist Platz 3 noch drin.
Auch Evenepoel bisher sehr konstant, nachdem man heute den Eindruck hatte er fällt am Pas de Peyrol, kam auch er eindrucksvoll zurück.
Natürlich stehen die ganz großen Brocken noch aus, aber das war bisher nicht der Evenepoel der innerhalb einer Rundfahrt massive Leistungsschwankungen zeigt.
Zu Vingegaard, ich bin ja bekanntermaßen nicht der größte Anhänger von Vinge, aber wie er das heute gemanaged hat - Chapeau!
Er bleibt im Rennen um den Gesamtsieg, nach dieser Vorbereitung nicht selbstverständlich.
Dazu ein sehr bewegendes, offenes und tolles Interview nach dem Rennen.
Pogacar und UAE haben heute sich auf knapp 4 Kilometer Anstieg der gesamten Konkurrenz entledigt evtl. war diese Raketenstufe heut eins drüber.
Auch wissen wir nicht ob er auch Probleme mit dem Rad hatte, er hat ja auch des Öfteren sehr kritisch seine Kette nach der Abfahrt vom Peyrol beachtet und konnte vielleicht auch im Schlusssprint nicht voll durchziehen (wobei Müdigkeit hier natürlich auch ein Faktor war).
Er hat zugegeben, dass er als er gemerkt hat der Vorsprung schmilzt, er natürlich auch etwas rausgenommen hat, so dass Vingegaard die letzten 10, 15 Sekunden auch schnell zufahren konnte.
Ausblick:
Vinge hat bewiesen, dass er mithalten kann, Pogacar gezeigt, dass er auf keinen Fall zu arg überdrehen darf.
Ich könnte mir vorstellen, dass UAE auf den nächsten Bergetappen bedachter zündet.
Pogacar muss nicht 6-7 Kilometer vor dem Ziel die Endstufe zünden, kommt er dann nicht entscheidend weg, macht er sich angreifbar, 3-4km vor dem Ziel reichen auch um noch Sekunden zu generieren.
Für Vingegaard wird es natürlich alles andere als leicht, Visma ist dieses Jahr nicht so stark wie in den letzten Jahren.
Er und sein Team können, zumindest so lange Pogacar nicht schwächelt, nicht einfach mal so die Pace übernehmen und eine Attacke lancieren, Almeida und Ayuso sollten normalerweise da noch mit dabei sein und nachführen.