Barcelona wird von Jahr zu Jahr ne größere Söldner Truppe. Die machen PSG mittlerweile echte Konkurrenz. Schon traurig, wenn man den Verein mit dem zu Pep Zeiten vergleicht.
Sympathien gegenüber einzelnen Spielern/Trainern/Clubs sind natürlich subjektiv. Darüber kann man nicht streiten.
Aber ich frage mich was mit dem Begriff "Söldner" gemeint ist.
Auf Spieler bezogen sind das nach meiner persönlichen Definition die Wandervögel die sehr häufig Clubs wechseln um das maximale Geld zu verdienen oder aber Spieler die bewusst unter dem eigentlich möglichen sportlichen Niveau bleiben (beispielsweise durch Wechsel nach Russland oder China) um dort maximal zu verdienen. Wobei man da auch vorsichtig sein muss: Letztendlich ist es nunmal auch der Beruf dieser Jungs und dann habe ich fast immer auch Verständnis, dass die finanziellen Rahmenbedingungen für die Spieler mitentscheidend sind.
Aber im Bezug auf Barca und den ganzen Club...
Klar, man hat mittlerweile einen Trikotsponsor. Umsatz und Kaderkosten sind in astronomische Höhen gewachsen. Aber der Club gehört den Mitgliedern, man hat die Namensrechte für das Stadion, man hat die wohl bedeutendste Jugendakademie der Welt, man hat auch in der ersten Mannschaft drei oder vier Stammspieler aus eigenem Haus (Messi, Pique, Busquets, Roberto). Der Club hat eine politische und gesellschaftliche Bedeutung und mit Frauenfußball, Basketball, Handball und vielen weiteren Abteilungen auch mehr als nur die Fussballprofis. Wenn ich das also mit den anderen Top 15 Clubs der Welt vergleiche... Da wüsste ich nicht anhand welcher Faktoren Barcelona als "Söldner" Club verurteilt werden kann.
Natürlich hantiert man auf dem Transfermarkt mit verrückten Summen. Lässt sich eben auch nicht so richtig vermeiden wenn man ein Spitzenteam weiter verstärken will. Bei Liverpool und München gab es ja beispielsweise auch Stimmen, dass man "bei solchen Summen nicht mitmachen wird". Und letztendlich wird man vom Markt eben dazu gezwungen.
Meinetwegen kann man Griezmann als Söldner sehen nach dem ganzen Drama rund um den Wechsel. Bei Frenkie de Jong hat man durchaus das Gefühl, dass er sich mit dem Verein identifiziert. Natürlich hätte er nicht aus Liebe zu Barca für das halbe Gehalt unterschrieben aber ich wüsste auch nicht warum dieser Wechsel irgendwie mit "Söldnern" in Verbindung gebracht werden kann.
Und Neymar will doch nicht zu Barca zurück weil er dabei finanziell noch mehr Kohle abgreifen könnte. Man kann ja über die Gehaltszahlen spekulieren aber er wird sich da sicher nicht verbessern. Scheinbar ist Neymar innerhalb der Mannschaft weiterhin ziemlich beliebt und er hat sich in seiner Zeit bei Barca nunmal auch keine großen Skandale geleistet obwohl er da auch immer im Rampenlicht stand. Der hat weder Zuschauer geschlagen noch ständig mit Mitspielern um Elfmeter gestritten. Der war bei Barcelona kein Problemprofi sondern hat sich ohne Stress untergeordnet und seine Rolle ausgefüllt. Da war seine Zeit in Paris deutlich mehr von Zwischenfällen und negativen Schlagzeilen geprägt.
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@L-james
Rasensprenger? Ernsthaft?
Weil man damals Mourinho beim Feiern geärgert hat? Ich glaube das hat den in diesem Moment nicht wirklich gestört.
Letztendlich arbeiten doch in diesem Geschäft alle an der Grenze des Erlaubten. Jeder Club kontaktiert Spieler die unter Vertrag stehen. Jeder Club streut Gerüchte und nutzt/spielt mit der Presse. Überall versucht man die talentiertesten Jugendspieler abzugreifen und auch dabei werden Grenzen überschritten. Ich glaube wirklich nicht, dass es hierbei große Unterschiede bei den absoluten Spitzenclubs gibt.
Man kann dann bei Barca belächeln, dass sie sich mit "Mes que un club" wichtig machen. Auch nicht besser oder schlimmer als "echte Liebe". Ich glaube auf den Profifussball bezogen ist das Motto auch Quatsch. Da ist Barca letztendlich einfach einer der reichen Top Clubs. Da hätte eher Bilbao eine Sonderstellung verdient. Wenn man bei Barca die ganzen anderen Abteilungen berücksichtigt ist das mit dem Motto aber halt auch nicht so ganz falsch. Barca steht dann eben doch für mehr als nur Profifußball.