Ultras - der Thread


Ultras, ein Fluch oder Segen?


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Brummsel

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Wenn ich beim Stand von 6:0 für "mein" Team auswärts eine zweite Spielunterbrechung provoziere (spätestens nach der ersten war klar, dass dies beim zweiten Spruchband wieder passieren würde), dann kann es mit der Liebe zu dem was da auf dem Platz passiert nicht so weit her sein.
Ich denke, das war den meisten in dem Moment gar nicht bewusst, was das evt. für Folgen (für den Verein) haben könnte. Es ist ja auch letztlich nichts passiert. Da ist dann einfach so viel Adrenalin im Spiel, dass man mögliche Konsequenzen einfach ausblendet.

btw. ich finde aber auch das erwähnenswert, was @le Tissier zum Thema "Schiedsrichter" schrieb. In deren Haut möchte ich jetzt nicht stecken. 3-Stufen Plan hin oder her, aber es ist schon schwierig genug, bestimmte Grenzen festzulegen, ab wann sie ein Spiel unter- oder abbrechen sollen. Wo genau fängt "Beleidigung" an? Gilt das nur für Banner oder auch für simple Schlachtrufe?
Ist der Spruch "Ihr seid nur ein Karnevalsverein" schon eine Beleidigung?
Wieviel Ermessenspielraum wird ihnen zugestanden? Da wird es in Zukunft noch unzählige Diskussionen geben.
 
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LoverNo1

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Naja. Für die jeweilige Umsetzung des Dreistufenplans ist aber ja nicht der DFB zuständig, sondern letztlich der jeweilige SR - der im Fall Torunarigha, so weit ich mich erinnere, ja vorgab, selbst gar nichts gehört zu haben. Man kann dem DFB ja viel vorwerfen, aber ich glaube nicht, dass, wenn der SR da genauso gehandelt und das Spiel unterbrochen hätte, es eine Rüge vom DFB gegeben hätte.

Zur Verhältnismäßigkeit: mit diesem Ausdruck habe ich in diesem Zusammenhang ein massives Problem. Ist es denn verhältnismäßig, fortgesetzt eine Einzelperson (und da kann mir keiner mit Symbol für irgendwas kommen, auch Hopp ist eine real existierende Person und ein Mensch, der hier symbolisch und verbal zum Abschuss freigegeben wird) ins "Fadenkreuz" zu nehmen und aufs Übelste zu beschimpfen? Was ist denn wohl schlimmer und verwerflicher? Der Wortbruch des DFB oder ein derart unmenschliches Verhalten? Da stimmen doch Relationen und Wertekoordinaten hinten und vorne nicht mehr.
Man kann doch nicht allen Ernstes mangelndes Vorgehen gegen Rassismus anprangern, sich betont antifaschistisch geben und bei Twitter und in Foren die AfD völlig zu Recht angehen, weil sie (ebenfalls "nur" verbal) eine türkischstämmige SPD-Politikerin "in Anatolien entsorgen" will - und dann Tag für Tag, Woche für Woche, Spiel für Spiel einen Menschen per Plakat ins Fadenkreuz nehmen...wegen Fußball (!!!). Man kann nicht die Rechten als geistige Brandstifter bezeichnen (was sie natürlich sind) und mit Recht für Anschläge und gesellschaftliche Verrohung verantwortlich machen (aus Worten werden Taten) - und dann im Hetzjagdstil (wenn das in jedem Spiel gemacht wird, ist das eine Jagdinszenierung) Fadenkreuzplakate aufhängen oder diese relativieren, indem man sagt, dass Hopp ja auch selbst Schuld an der Eskalation ist (das werfe ich nicht dir persönlich vor, aber diesen Tenor gibt es ja, auch hier im Forum, bei den Ultras selbst sowieso).
Und in diesem Zusammenhang finde ich es auch höchst problematisch, wenn hier im Forum davon gesprochen wird, dass Hopp "in die Bundesliga einmarschiert" ist oder "Vergeltungsaktionen" durchgeführt hat. Wissen diese User denn nicht, was sie da für Vergleiche bemühen? Und gleichzeitig reklamieren, dass der DFB zu wenig gegen Nazis und Rassisten unternimmt? Das ist doch völliger Irrsinn. Merken diese Leute (inkl der Plakatierer) denn tatsächlich nicht, dass sie haargenau und wirklich 1:1 die gleichen Strategien und "Kampfmittel" anwenden, wie die Rechten? Der Zweck heiligt doch nicht jedes Mittel und diese Mittel und Begrifflichkeiten haben mMn einfach rein gar nichts mehr mit Sport oder einem Ringen um Werte zu tun. Das ist Pegidamethodik, nur dass hier die Protagonisten der Überzeugung sind, für das Gute einzustehen. Das ist aber bei den Rechten höchstwahrscheinlich genau so.
Das ist doch völliger Irrsinn und da gibt es in meinen Augen auch überhuapt keinen Ansatz für Diskussionen darüber, wer den Streit ursprünglich angefangen hat. Mit diesen Plakaten wurden und werden für mich sämtliche Grenzen überschritten und ich finde es völlig absurd, da jetzt noch von Hopp "Dialogbereitschaft" zu erwarten oder gar zu verlangen. Wer so angegangen und berdoht wird, hat jede Legitimation, alle Rechtsmittel auszuschöpfen. Mir kann auch keiner mit " da sind ja keine "richtigen" Gewaltaufrufe" kommen. Der Weg zum durchgeknallten Lebensversager-Vollhonk, der nach Anerkennung und Aufmerksamkeit giert und diese Plakate zum Anlass nimmt, tatsächlich zu schießen, ist minimal! Das Vorgehen der Ultras mit den Fadenkreuzplakaten ist nicht nur dumm, es gefährdet ganz real Hopps Leib und Leben, das kann man doch nicht übersehen - nicht einmal im größten Fanwahn.


Das ist einfach komplett unverantwortlich und da gibt es kein aber, da gibt es kein Sche*ß DFB, kein Milliardärs-Revoluzzer-aber-wir-sind-die-Guten, da sind schlichtweg alle Grenzen überschritten. Da gibt es dann auch keine Verhandlungsbasis mehr. Verhandlungen und Dialoge können stattfinden, wenn die Urheber, Reinschmuggler und Schwenker der Plakate strafrechtlich erfasst, überführt und aus den Stadien verbannt wurden. Denn das sind hochgefährliche Straftaten und moralische Komplettsauereien, nichts anderes. Natürlich gibt es Redebedarf, natürlich müssen bei Konflikten immer alle Parteien zu Zugeständnissen bereit sein. Und natürlich läuft im Fußball ganz, ganz viel zu Gunsten des Kapitals verkehrt. Und natürlich können die Verhandlungspartner von Vereinen, Verbänden und Rechteinhabern nur organisierte Fanverbände sein, das sind dann natürlich auch im hohen Maße Ultras. Aber nicht die, die Fadenkreuzplakate erstellen und hochhalten. Das sind keine Verhandlungspartner, sondern schlicht Straftäter und eben in letzter Konsequenz geistige Brandstifter. Auf die muss und darf man keinen Meter zugehen.


Denn es ist nicht so, dass ihnen der Fußball gehört. Der Fußball gehört allen, die ihn lieben. Und ich bin sicher, dass 99% der Fußballliebenden nullkommanull Bock auf Fadenkreuze haben. Auch wenn es in Internetblasen anders rüberkommen mag, aber das ist bei anderen realitäzsverweigernden Gruppen im richtigen Leben ja auch nicht anders. Wer am lautesten brüllt, meint, die Mehrheit zu vertreten. Das ist aber nicht so.


Was ist das denn für ein Textmonster? Da lobe ich mir meine Einzeiler. Du hättest den Inhalt locker auf ein Drittel kürzen können. Wiederholst dich ständig. Völliges Durcheinander. Soviel zu deiner Unhöflichkeit.
Nun zu meiner eigentlich über Gebühr strapazierten Geduld:

1. da kann mir keiner mit Symbol für irgendwas kommen - ein Mensch, der hier symbolisch . What?

Dein Vergleich ist maximal günstig. Kann ich auch: Was ist schlimmer? Machtlose Leute aufgrund ihrer Herkunft zu beleidigen oder mächtige Leute wegen ihrer rücksichtslosen Taten?Aber zurück zur Realität. Letzteres sorgte für die heftigste Reaktion in der Geschichte der Sache. Ersteres sorgte für nen Furz. Problemstellung angekommen?

Ist es nun sinnvoll, das restliche Pamphlet auch noch zu begutachten, wenn in der Einleitung "Mondnacht" mit "Krebsbarracke" verwechselt wurde?
Wahrscheinlich nicht. Auf der anderen Seite kann trotzdem Schlaues zu finden sein. Also weiter:

2. .....Fadenkreuzplakate aufhängen oder diese relativieren, indem man sagt, dass Hopp ja auch selbst Schuld an der Eskalation ist....


Ich darf keine antirassistische Haltung an den Tag legen, wenn ich Hopp für die Sache mitverantwortlich mache. Ok, ein Folgefehler der unglücklichen Einleitung. Nachgefragt (deine Chance auf Extrapunkte): Gab es in Hoffenheim ein Fradenkreuzplakat? Wieviele Leute brauchts eigentlich für so ein Ding?

3...... Und in diesem Zusammenhang finde ich es auch höchst problematisch, wenn hier im Forum davon gesprochen wird, dass Hopp "in die Bundesliga einmarschiert"

Wie in 1 ganz günstige Reduzierung.Ein paar Stichworte dazu. "Eindringen" Rücksichtslosigkeit" "Verdrängung" "Bedrohung von Existenzen".
Oder kurz und provokant ausgedrückt: Einmarschieren. So schlimm ist das Mittel gar nicht und exklusiv rechts ebenfalls nicht und der Zweck ist ganz und gar nicht schlimm.


Deine vorbildliche und tolerante Art drückt sich auch wunderbar in deiner Fähigkeit aus zu differenzieren:
Fadenkreuzhochhalter = Plakatierer = Relativierer = Einmarschwortbenutzer = Ultras = alle kritischen Stimmen.
Reife Leistung. Wir fangen doch besser von vorn an.

4....Das ist doch völliger Irrsinn und da gibt es in meinen Augen auch überhuapt keinen Ansatz für Diskussionen darüber, wer den Streit ursprünglich angefangen hat.

Das beißt sich mit: Hopp ja auch selbst Schuld. Die These war zwar auch schon Quatsch, wie gezeigt, aber du entfernst dich in deinem Text immer weiter von der Realität. Es gibt keine Diskussion darüber, wer angefangen hat. Bis letzte Woche war Hopp in München und Gladbach auch kaum ein Thema. Etwas mehr Konzentration, dann passieren solche einfachen Fehler nicht.
Oder willst du einfach nur die Diskussion verbieten? Dann müssten wir über dein Demokratieverständnis reden und nicht über "Mondnacht".
Auch deine eindimensionale Deutungshoheit über Fadenkreuze ist nicht aufrechtzuerhalten. Die Bedrohungslage für Hopp sehr spekulativ.

5. Verhandlungen und Dialoge können stattfinden, wenn die Urheber, Reinschmuggler und Schwenker der Plakate strafrechtlich erfasst, überführt und aus den Stadien verbannt wurden

Es will aber auch niemand mit den Leuten verhandeln und diskutieren, die das gar nicht waren. Siehe auch "Problemstellung"
Es ist auch ziemlich unklar, wen du genau meinst. Aktuell sind es in jedem Stadion zwischen 1.000 und 10.000, die sich gerade verarscht vorkommen. Deine Rechnung passt nicht. Wen meinst du?


Das hat mich ne Menge Zeit gekostet. Ob du auch so tolerant, geduldig und höflich bist?
 

John Lennon

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Wenn z.B. die Ultras so überzeugt sind, dass Sie so immens wichtig sind, warum bleiben Sie in einer koordinierten Aktion nicht z.B. für 2-3 Spieltage dem Stadion komplett fern? Oder vor den Stadiontoren bleiben und protestieren? Glaubt man wirklich, das würde untergehen und die Medien würden das nicht aufgreifen? Wenn den Teams der Support fehlt, wenn die Stimmung weg ist und wenn das Stadion halbleer ist (überspitzt), dann wäre das keine Form des Protestes, die wahrgenommen, gehört wird?

Gab es doch. Man denke an die Frankfurter, die erst vor wenigen Tagen das Montagsspiel boykottiert haben und die Kurve leerließen. Was war denn da die überwiegende Reaktion in Medien und auch hier? Selbstdarsteller, nehmen sich zu wichtig, lassen den Verein im Stich, blablabla. Es gibt ja auch immer das selbe Geheule, wenn sich die Ultras erdreisten, mal die erste Viertelstunde zu streiken und nicht ihren Job zu machen. Da sind dann die selben Leute, denen das angebliche spielverlaufunabhängige Dauergesinge und das Fahnenschwenken auf den Sack gehen, diejenigen die am lautesten meckern.

Hab es doch am Sonntag in Bochum gesehen. Da haben 90% der Leute, die da Ultras raus rufen und Becher werfen, den Inhalt des Banners überhaupt nicht gesehen. Die DFB/DFL-Maschinerie hat mit SKY, Bild&Co. ganze Arbeit geleistet und mit ihrer Drohkulisse erreicht, dass selbst Banner mit "50+1 bleibt, Pro 15:30" heute zu Pfiffen der "bürgerlichen Mitte" der Fans gegen die unzivilisierten Ultras führen würden.
 
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KOH76

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es ist doch aber nun auch so dass der dfb vor dem letzten Wochenende die anweisung gegeben hat den 3 stufen plan konsequenter durchzusetzen, nicht nur gegen hopp plakate sondern halt auch gegen Rassismus. Meine das hat jmd von union berichtet.

Was die Ultras nun eigentlich getan haben ist für die konsequente umsetzung des 3 stufen plan am ende nur schädlich, weil es halt zeigt dass spielunterbrechungen auch nicht so ein tolles mittel sind.
Wenn es den ultras also auch darum geht auf das thema Rassismus hinzuweisen haben sie genau das falsche gemacht und das thema sowohl in den hintergrund gedrängt als auch wie man dagegen vorgehen will zurückgeworfen.

Zur verherrlichung des Bombenattentats kann ich nix sagen. Nur soviel, nur weil man einmal nachlässig oder falsch gehandelt hat muss man das nicht danach auch immer tun.
Man kann aus seinen fehlern auch lernen. Was der dfb ja über den 3 stufen plan versucht.

Bzgl des Vorgehens der Ultras stimme ich dir zu, das halte ich ebenfalls für ziemlich dämlich. Man schießt sich im Endeffekt selbst ins Knie, was man auch eigentlich hätte wissen müssen, da die öffentliche Meinung sowie das Verhalten des DFB zumindest weitgehend abzusehen war.

Grundsätzlich würde ich dir auch zum Rest zustimmen, ich glaube nur nicht daran, dass jetzt plötzlich die große Konsequenz einkehrt. Eventuell als Feigenblatt in den nächsten Spielen, dass der Effekt länger anhält und man ab jetzt tatsächlich alle möglichen Verfehlungen ebenfalls mit Kollektivstrafen, Unterbrechungen etc. bestraft kann ich mir aber einfach nicht vorstellen. Das hat man nämlich alles schonmal gehört, geändert hat sich nichts. Exemplarisch sei hier nochmals auf die Sperrung der Südtribüne nach dem RB-Spiel verwiesen. Da war man auch plötzlich konsequent und hat eine bis dahin für die aufgetreten Vergehen beispiellose Kollektivstrafe ausgepackt, hat erzählt, das Maß sei jetzt allgemein voll, um danach wieder überhaupt nichts gegen andere Auswüchse wie die erwähnten Schalker Entgleisungen - die in Anbetracht des Hintergrundes mMn einfach um ein Vielfaches schlimmer sind als die Dortmunder Spruchbänder und Gesänge gegen RB und Hopp, ohne diese relativieren zu wollen - zu unternehmen. Es wirkt einfach so, dass in den Augen des DFB manche gleicher sind als andere. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass man exakt die gleichen Aktionen von Schalkefans in dem Derby in zwei Wochen wieder erleben wird. Wir werden sehen was dann passiert.
 

MRB

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Ich denke, das war den meisten in dem Moment gar nicht bewusst, was das evt. für Folgen (für den Verein) haben könnte. Es ist ja auch letztlich nichts passiert. Da ist dann einfach so viel Adrenalin im Spiel, dass man mögliche Konsequenzen einfach ausblendet.

Beim ersten Spruchband meinetwegen, aber beim Zweiten? Die wussten nach der ersten Spielunterbrechung ganz genau, was die Stunde geschlagen hat.
 

Mahoney_jr

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Gab es doch. Man denke an die Frankfurter, die erst vor wenigen Tagen das Montagsspiel boykottiert haben und die Kurve leerließen. Was war denn da die überwiegende Reaktion in Medien und auch hier? Selbstdarsteller, nehmen sich zu wichtig, lassen den Verein im Stich, blablabla. Es gibt ja auch immer das selbe Geheule, wenn sich die Ultras erdreisten, mal die erste Viertelstunde zu streiken und nicht ihren Job zu machen. Da sind dann die selben Leute, denen das angebliche spielverlaufunabhängige Dauergesinge und das Fahnenschwenken auf den Sack gehen, diejenigen die am lautesten meckern.

Hab es doch am Sonntag in Bochum gesehen. Da haben 90% der Leute, die da Ultras raus rufen und Becher werfen, den Inhalt des Banners überhaupt nicht gesehen. Die DFB/DFL-Maschinerie hat mit SKY, Bild&Co. ganze Arbeit geleistet und mit ihrer Drohkulisse erreicht, dass selbst Banner mit "50+1 bleibt, Pro 15:30" heute zu Pfiffen der "bürgerlichen Mitte" der Fans gegen die unzivilisierten Ultras führen würden.

Guter Einwand. Aber kleine Ergänzung: ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein zeitlich begrenzter Stimmungsboykott der Ultras sich auch auf andere Fan Clubs auswirkt. Die bekommen nämlich Stress, wenn sie trotzdem Lieder anstimmen. Find ich kacke. Typischer Machtmissbrauch.
 
G

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Guter Einwand. Aber kleine Ergänzung: ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein zeitlich begrenzter Stimmungsboykott der Ultras sich auch auf andere Fan Clubs auswirkt. Die bekommen nämlich Stress, wenn sie trotzdem Lieder anstimmen. Find ich kacke. Typischer Machtmissbrauch.

Ist leider ein verflucht komplexes Gebilde. Andererseits will der Normalo-Fan gerne von den Punkten, wofür die Ultras kämpfen, profitieren, nur eben nicht dafür die "Drecksarbeit" machen, wie zB. auf die Stimmung zu verzichten. Dafür ist das Eigeninteresse oder Entertainment-Bedürfnis viel zu groß. Was andersherum natürlich auch so ist. Die Solidarität zwischen Kurve und Tribüne ist nicht mehr so groß wie früher. Und da setzt halt der DFB mMn aktuell sehr bewusst an, um diesen Keil größtmöglich zu kriegen, mit der Perspektive die Ultras komplett aus den Stadien zu kriegen.
 

Plissken

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Gab es doch. Man denke an die Frankfurter, die erst vor wenigen Tagen das Montagsspiel boykottiert haben und die Kurve leerließen. Was war denn da die überwiegende Reaktion in Medien und auch hier? Selbstdarsteller, nehmen sich zu wichtig, lassen den Verein im Stich, blablabla. Es gibt ja auch immer das selbe Geheule, wenn sich die Ultras erdreisten, mal die erste Viertelstunde zu streiken und nicht ihren Job zu machen. Da sind dann die selben Leute, denen das angebliche spielverlaufunabhängige Dauergesinge und das Fahnenschwenken auf den Sack gehen, diejenigen die am lautesten meckern.

Hab es doch am Sonntag in Bochum gesehen. Da haben 90% der Leute, die da Ultras raus rufen und Becher werfen, den Inhalt des Banners überhaupt nicht gesehen. Die DFB/DFL-Maschinerie hat mit SKY, Bild&Co. ganze Arbeit geleistet und mit ihrer Drohkulisse erreicht, dass selbst Banner mit "50+1 bleibt, Pro 15:30" heute zu Pfiffen der "bürgerlichen Mitte" der Fans gegen die unzivilisierten Ultras führen würden.

Persönlich und auch im Sinne der Ultras fand ich die Proteste zu den Montagsspielen gut, dazu findest du von mir kein böses Wort. Im Übrigen spricht der Erfolg da auch für sich. ;)
Ich muss mir die Beiträge dazu hier noch mal durchlesen, ich war wohl in den Tagen medientechnisch nicht online bzw auf dem neuesten Stand ...

Upps sehe gerade im Nebenthread, halber Erfolg nur. Als wenn Sonntags um 19:30 Uhr soviel besser wäre. :crazy:
 
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sefant77

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Ist leider ein verflucht komplexes Gebilde. Andererseits will der Normalo-Fan gerne von den Punkten, wofür die Ultras kämpfen, profitieren, nur eben nicht dafür die "Drecksarbeit" machen, wie zB. auf die Stimmung zu verzichten. Dafür ist das Eigeninteresse oder Entertainment-Bedürfnis viel zu groß. Was andersherum natürlich auch so ist. Die Solidarität zwischen Kurve und Tribüne ist nicht mehr so groß wie früher. Und da setzt halt der DFB mMn aktuell sehr bewusst an, um diesen Keil größtmöglich zu kriegen, mit der Perspektive die Ultras komplett aus den Stadien zu kriegen.

Ja, ein komplexes Gebilde. Die einen pfeifen die anderen aus, wenn sie Kram bringen den sie nicht toll finden (Pyrokacke etc). Die anderen drohen mit Gewalt, wenn die anderen was machen, was sie nicht toll finden bzw. meinen es verbieten zu können (Brechen eines selbstdeklarierten Stimmungsverbots, Spruchbänder die sich gegen die eigene Ideologie richten etc).
 

Epsilon

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Ok, Du scheinst wohl ganz genau zu wissen, was in den wirren Köppen so mancher Fans vor sich geht. Glückwunsch, solch eine Gabe hat nicht jeder. (y)

Na ja da braucht man auch nicht in die wirren Köppen reinzuschauen. Wenn die 1. Aktion eine Spielunterbrechung zur Folge hat dann kann sich selbst ein 5 jähriger ausmalen das es bei einer weiteren Aktion nicht besser wird...
 

sefant77

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Stellungnahme der Schickeria

Würde Jedem empfehlen, sich das in Ruhe durch zu lesen. Ohne Schaum vorm Mund.
In meinen Augen ist sicherlich nicht alles korrekt da drin...aber ich glaube tendenziell zu erkennen, dass sie keine weitere Eskalation wollen. Alles in allem eine interessante Stellungnahme

Ja, ein weiterer Beweis dass diese Leute mittlerweile einfach nur noch auf ihrem eigenen Dünnpfiffplaneten leben. Und ja, das ist kein Schaum vor dem Mund.

Beleidigungen sind im Fußball gang und gäbe und Fankurven sind keine Gerichtssäle, in denen jedes Wort wohlüberlegt verwendet wird. Fankultur ist bunt und laut, manchmal aber auch archaisch und dreckig. Und das ist gut so.

Der Unterschied ist, dass Dietmar Hopp sich von Anfang an dagegen gewehrt hat (mit dem unsinnigen Argument, das sei Diskriminierung, aber dazu später mehr). Er hat dabei den stillen Konsens vieler Beteiligter des Profifußballs nicht mitgetragen, dass Beleidigungen eben eine unvermeidliche Begleiterscheinung eines Geschäfts sind, das von den Emotionen der Zuschauer lebt.

Idiotische Beleidigungen gehörten schon immer zum Fußball und sind Teil der Fußballkultur! Die muß man akzeptieren, das haben wir jetzt einfach mal so festgelegt! Frechen Kindern darf man nicht mehr so einfach eine schallern wie früher, Randgruppen darf man auch nicht mehr beleidigen wie früher, aber im Stadion, da darf (bzw. eigentlich muss, weil Fußballkultur Alda!) man noch munter alles und jeden durchbeleidigen.

Hopp ist selber Schuld, denn er hat es gewagt diesen "Konsens" nicht zu akzeptieren und noch schlimmer: Hat sich sogar gewehrt. Ganz klares Ding, der Hopp ist Schuld!

Das ist einfach so ein absurdes Konstruieren von Recht/Unrecht und was dazu gehört und was nicht. Und zum x-ten mal: Hopp wurde bereits als Zielscheibe von den selbsternannten Rettern der Fußballkultur ausgemacht, da hat er GAR nichts gemacht außer seinen ollen kleinen Heimatverein in den Profifußball gehoben. Inkl. NLZ und dem Ziel dass sich der Verein selber tragen kann, was sich u.a. in einem Transgerplus von über 100 Mio in den letzten Jahren widerspiegelt. Das Wehren von Hopp wird jetzt als Berechtigung verkauft und es wird überall verschwiegen dass die ganze Nummer gegen Hopp schon anfing als der sich noch gar nicht gewehrt hat.

 

tennisfun

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DFB Präsident Keller, macht sich schon zu Beginn seiner Amtszeit stark unglaubwürdig, nicht nur in puncto verbale Beleidigung gegen Hopp und jeden, sondern auch das Beispiel England das bezüglich Rassismus erwähnt. Die letzten Jahre/ Jahrzehnte scheint er nicht viel mitzubekommen haben.
 

NarrZiss

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Hamburg / ehemals: MasterBuuuuuuuu
Die verschiedenen "Ultras" schaffen es aber auch wirklich sich mit jeder Stellungnahme noch schlechter darzustellen. Das ist auch schon eine ganz besondere Leistung. Ich sehe da in erster Linie ein Kindergartenverhalten und nicht mit der Intention die Meinung zu äußern, sondern dass die eigene selektive Meinung als das allgemeingültige Weltheil angesehen werden muss. Wenn Sie dies wenigstens in einem vernünftigen Maßstab machen würden, wäre es absolut akzeptabel. Aber die Art und Weise ist einfach lachhaft und disqualifiziert die handelnden Personen in meinen Augen massiv.
 

tennisfun

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Der 56-Jährige forderte nun beide Seiten dazu auf, den Dialog wieder aufzunehmen: "Zur Aufrechterhaltung der Kommunikation und vor allem des gegenseitigen Zuhörens gibt es keine Alternative." Der Auftritt von DFB-Präsident Fritz Keller im Aktuellen Sportstudio sei dabei "im Sinne einer Deeskalation nicht zielführend" gewesen und "zeigte die fehlende Tiefe im Umgang mit diesem Problem."
Rettigs Meinung als Ex-DFL Chef finde ich ist die richtige Denk- und Vorgehensweise. Da hat DFB- Präsident Nachholbedarf.
 

LoverNo1

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Die verschiedenen "Ultras" schaffen es aber auch wirklich sich mit jeder Stellungnahme noch schlechter darzustellen. Das ist auch schon eine ganz besondere Leistung. Ich sehe da in erster Linie ein Kindergartenverhalten und nicht mit der Intention die Meinung zu äußern, sondern dass die eigene selektive Meinung als das allgemeingültige Weltheil angesehen werden muss. Wenn Sie dies wenigstens in einem vernünftigen Maßstab machen würden, wäre es absolut akzeptabel. Aber die Art und Weise ist einfach lachhaft und disqualifiziert die handelnden Personen in meinen Augen massiv.

Finde kindliche Idealisten manchmal erfrischender als alte Pragmatiker.
 
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