Eigentlich gibt es wirklich wichtigeres im Moment, aber dieses Narrativ vom edlen Ritter Hopp, was von ihm und allen um ihn herum nun wieder verbreitet wird, finde ich schlicht zum Kotzen.
CureVac hat noch kein Angebot von Donald Trump bekommen
Es gibt auch viele weitere Quellen.
CureVac hat weder einen Impfstoff, noch sind sie kurz davor einen zu haben, sie haben keine Deals mit irgendwem und sie haben noch in keinster weise die Möglichkeit auch nur ansatzweise unter Beweis zu stellen, dass sie finanzielle Interessen hinten anstellen werden, sollten sie als erste einen Impfstoff herstellen können.
Dennoch wird das jetzt schon zur Legendenbildung von Hopp genutzt und als Gegenargument gegen Ultras benutzt, weil er ja so ein Samariter ist. Man könnte denken, Hopp steht selbst Tag für Tag im Labor, um das Leid von der Welt abzuwenden. Hopp ist ein milliardenschwerer Investor, sein Antrieb ist in erster Linie mehr Geld zu machen. Er setzt sein Geld auch für gute Zwecke ein, aber seit er so stark in der Öffentlichkeit steht, als de facto Eigentümer der TSG Hoffenheim, spielt auch sein Bild in der Gesellschaft eine große Rolle für ihn. Seit jüngst der Konflikt mit den Ultras eskaliert ist, wird besonders wert darauf gelegt, dass sein Bild in der Öffentlichkeit als makellos und moralisch erhaben präsentiert wird. Die ekelhafte Inszenierung beim Spiel gegen Bayern und das Speichellecken großer Teile des Sportjournalismus rund um dieses Ereignis waren der Höhepunkt.
@Hans Meyer
Hopp hat einen Verein mit viel Geld und mit Hilfe seiner Verbindungen zu den Mächtigen des deutschen Fussballs, in die erste Liga gebracht. Er hat dafür gesorgt, dass die Regeln aufgeweicht wurden, damit er es umsetzen kann. Er hat dabei stets die volle Kontrolle behalten wollen, er musste das letzte Wort haben, der Chef sein. Andere Modelle, wie sie die Regeln hergegeben hätten, kamen für ihn nicht in Frage. Wichtig war für ihn vor allem, dass es in diesem Rahmen stattfindet, dass es sein "Heimatverein" ist, war dabei zweitrangig, auch wenn sich die Geschichte hält, weil sie so romantisch ist.
Hopp hat mit diesem Vorgehen dazu beigetragen, dass Vereine mit langer Tradition und vor allem mit großer Anhängerzahl verdrängt werden/wurden. Er hat ebenfalls dazu beigetragen, dass sich das Erlebnis Fussball für alle verändert, weil ein weiterer Verein in der Liga ist, der keine erwähnenswerte Fanszene hat. Damit wird die Stimmung von 34 Spielen negativ beeinträchtigt. Es gibt im Verein keinerlei Korrektiv, weder bei den Verantwortlichen, noch in der (nicht vorhandenen) aktiven Fanszene.
Hopp ist Sonnenkönig.
Es ist eigentlich komplett unnötig, dass ich das jetzt hier schreibe, weil Du weißt es und alle anderen hier auch. Mir will nur nicht in den Schädel, wie man das wissen kann und auch weiß, dass alle aktiven Fanszenen aus diesen Gründen Hopp und Hoffenheim ablehnen, und dennoch noch fragend zurückbleibt.
Das ist es. Der Kern der Sache.
Die ganze Selbstinszenierung, unkritische, einseitige Berichterstattung, Geklüngel mit DFB, DFL, Bayern München usw. kommt noch dazu, aber im Kern ist es das oben beschriebene.
Seid anderer Meinung, findet das alles nicht so schlimm, legt keinen Wert auf die Belange der aktiven Fanszenen, aber wer auch nur einen Funken von dem versteht, was den Fussball in Deutschland auch ausmacht, der müsste auch verstehen warum das zu Widerstand gegen Hopp führt.
Ich finde Red Bull Leipzig zum Kotzen und Mateschitz ist auch noch persönlich ein Riesen-A-Loch, ich finde VW Wolfsburg schaisse und Bayer Leverkusen überflüssig, ich lehne auch vergleichbare Beispiele in unteren Ligen ab, ich erkenne an, dass Hopp neben seinen finanziellen und selbstdarstellerischen Interessen auch durchaus lobenswerte Züge im Umgang mit seinem unermesslichen Reichtum zeigt. Das alles ändert nichts daran, dass ich sein Engagement im Fussball und sein damit verbundenes Auftreten zum Kotzen finde und ganzheitlich ablehne.
Und ich kann deswegen, auch als seltener Stadiongänger, ansatzweise nachvollziehen, was er für jene darstellt, die der aktiven Fanszene zugehörig sind.
Edit: Vom eigentlichen Konflikt mit den Ultras habe ich noch gar nicht angefangen. Man mag das als gerechtfertigt ansehen, weil niemand sich so beleidigen lassen muss. Samariter und Menschenfreund Hopp hat seine Macht und sein Geld aber nicht dazu genutzt Spieler zu schützen, die rassistisch beleidigt wurden, oder Spieler zu schützen, die als Hurensohn bezeichnet wurden, er hat auch nicht versucht eine Eskalation zu verhindern, indem er dazu schwieg. Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diejenigen mit aller Macht zu bekämpfen, die ihn beleidigen, dabei war ihm jeder Geldaufwand und Ignorieren von Persönlichkeitsrechten (Richtmikros, hochauflösende Kameras), jeder Einsatz von Macht und damit verbundene Bindung von Kräften der Staatsgewalt (Untersuchungen durch Polizei und Staatsanwaltschaft, Verlängerung von Fristen) recht, um gegen Delikte vorzugehen, die in den allermeisten Fällen in Deutschland nicht mal vor ein Gericht kommen. Es ging dem Helden aller Menschen dabei genau um eines, sich selbst.
Ja, das ist sein Recht und ja, als Milliardär mit massivem Einfluss in seiner Region und im Fussball hat er dazu die Möglichkeit.
Dennoch sollte es jedem, der nur einen Funken von dem versteht, was den Fussball in Deutschland auch ausmacht (s.o.), klar sein warum er dennoch auch dafür angefeindet wird.