Da ich gerade bisschen Zeit habe, hier noch paar Anmerkungen:
George Hill/Fastbreak:
Klar kennt man den Spieler George Hill, aber beim Sichten der Highlight-Videos ist mir vor allem auch aufgefallen, dass er viele Punkte per Fastbreak erzielt oder auflegt. Das hatte ich jetzt nicht als Stärke Hills in Erinnerung. Auch wenn es der Plan 15/16 war schneller zu spielen, gelang das überhaupt nicht und wenn man ins Fastbreak kam, traf man oft schlechte Entscheidungen. Hier kann man auf Besserung hoffen.
Clutchness:
Ein weiteres Problem in der letzten Saison und schon oft angesprochen. Da baut man höchstwahrscheinlich voll auf Joe Johnson, aber Snyder hat nun generell einige Optionen. Bin gespannt, ob der Coach sich in diesem Bereich verbessern kann, da ich seine Plays vergangene Saison nicht immer ganz verstehen konnte (einer von sehr wenigen Kritikpunkten an Snyder).
Starting-Lineup:
Ich denke, sofern keine Verletzungen, man wird mit Hill, Hood, Hayward, Favors und Gobert anfangen. Gerade bei Rodney Hood kann man noch eine Leistungssteigerung erwarten und ich hoffe er wird konstanter. Hood mal ausgeklammert, hat man 4 sehr gute Verteidiger auf dem Feld. Ich denke die Starting Lineup wird sich auch über die Defense definieren. Gobert gilt es offensiv einzusetzen und ich bin auch auf Favors gespannt. Bisher konnte er seine Range im jeden Jahr gefühlt verbessern. Bis an die Dreierlinie wird er wohl nicht kommen, aber wenn er sein Midrange-Game weiter konstant bringt oder ggf. sogar verbessert, wäre das echt goldwert.
Rudy Gobert/Freiwürfe:
Die Freiwurfquote von Gobert ist in den vergangenen beiden Jahren schon okay, gerade wenn man bei anderen Bigs schau. Jedoch habe ich ein wenig Angst, dass er sich dort verschlechtert, denn souverän sah das nicht immer aus. In den entscheidenden Phasen brauchen wir Gobert in der Defense, da wäre ein "Hack-a-rudy" absolut nicht zu gebrauchen.
Second-Lineup:
Auf ihren Positionen werden wohl Exum, Burks, Joe Johnson, Lyles und Diaw hinter den Startern Minuten sehen. Johnson und ein Big (gehe mal von Diaw aus) werden bestimmt recht früh ins Spiel kommen. Gerade da Lyles und Diaw größentechnisch problematisch sein könnte, wird man Favors anfangs auf die 5 schieben.
Insgesamt aber eine sehr gute Reserve, die auch in der Crunchtime je nach Spiel helfen werden.
Lyles und Diaw haben Range, was sowohl Burks und Johnson Platz unterm Korb geben könnte. Auch wenn das Spiel stockt, hat man mit den beiden Spieler, die sich Würfe und Plays kreieren können. Weiterhin können sie auch den Ball bringen, um Exum zu entlasten.
Dante Exum:
Er bleibt für mich die Unbekannte im Roster. Nicht nur wegen der Verletzung, sondern auch bei der Frage welche Rolle er offensiv spielen wird. Shooter, Ballhandler oder verbessert er doch sein Spiel zum Korb. In der Defense mache ich mir da weniger Sorgen. Bin aber generell gespannt, wie er zurück kommt.
Reserve der Reserve:
So wer bleibt dann noch übrig?! Man hat zwei PG (Neto und Mack), die letzte Saison eher positiv als negativ gespielt haben und im Endeffekt gute Optionen als dritte PG's sind. Man wird beide im Roster behalten, da man sehen muss, wie Exum zurückkommt.
Bleiben noch Ingles, Withey und Pleiß. Spielerisch könnte ich auf auf Ingles verzichten, da ich schon Ähnlichkeiten zwischen ihm und Diaw sehe, auch wenn sie nicht Ingles wohl eher SF als PF ist. Er bleibt trotzdem eine sehr gute Ergänzung und wichtige Personalie im Lockerroom. Ohne Center gehts nicht, deshalb ist es schon wichtig noch einen großen Jungen als Backup zu besitzen. Da hat Withey klar die Nase vorn, auch wenn er, sofern alle fit bleiben, eher keine Minuten sehen wird. Ich bleibe dabei, Pleiß gehört eher in die D-League und wird dort wohl auch weiterhin mehr Spielzeit sehen.
Ach Chris Johnson habe ich noch vergessen. Er wird wohl hinten rüber kippen. Eventuell auch ein Kandidat für die D-League, auch ein Cut ist möglich. Ggf. hat er noch Außenseiterchancen gegenüber Pleiß. Wenn ich die letzten Jahre so betrachtet, halte ich es auch für möglich, dass die Jazz oft nur 14 Leute im Roster haben, um dann schneller reagieren zu können. Kenne da aber die genauen Regularien nicht.
Verletzungen:
Es bleibt natürlich Wunschdenken, dass alle gesund bleiben, aber ich finde Lindsey hat es in diesem Jahr sehr gut gelöst. Fast jeder Spieler kann zumindest für einen kürzeren Zeitraum gut ersetzt werden. Dennoch kommen mit Exum und Burks zwei Spieler aus Verletzungen/Operationen zurück, Favors und Gobert haben auch öfter mal "Wehwehchen" und Diaw und Johnson sind keine 20 Jahre mehr. Das muss man schon beachten und eine wiederholte Ausrede mit "wir hatten viele Verletzungen" lasse ich dann nur bedingt zählen.
Aber man könnte Mitte der Saison, wenn die Mannschaften Richtung Tanken abdanken, noch nachbessern.
Bewertung Offseason:
Wie schon erwähnt auf den ersten Blick eine sehr gute Offseason der Jazz, die jetzt hoffentlich mit einer frühzeitigen Vertragsverlängerung von Gobert gekrönt wird.
Diaw (Hanlan hat keine Rolle gespielt) und Joe Johnson für nichts. Klar ist die Summe für Johnson nicht Ohne, aber das können wir uns leisten und wie schon erwähnt, passen die zwei Jahre auch echt gut.
Dann hat Lindsey noch den 12. Pick abgegeben und George Hill für 1 Jahr bekommen. Da ich mich mit den Draftprospects nicht so sehr beschäftigt habe, kann ich das nicht so recht einschätzen, aber ich denke schon, dass es ein guter Deal ist. Hill bringt die Hilfe auf der 1, auch wenn zunächst nur für ein Jahr, und wir mussten jetzt mal ein wenig Risiko eingehen. Dass Lindsey vehement noch in die 1. Runde wollte und der Deal knapp scheiterte, glaube ich ihm. Könnte schon sein, dass man da Trey Burke fast abgegeben hätte. Später sprang dann nur ein 2nd Rounder raus. Ein wenig enttäuschend für einen 9. Pick, aber im Endeffekt die richtige Entscheidung ihn gehen zu lassen. Auch Trey wird der Tapetenwechsel gut tun.
Des Weiteren finde ich es ebenfalls gut, dass Lindsey das Wettbieten der Spieler nicht mitgemacht hat. Gerade die Vertragslänge hat mich bei einigen Spielern sehr irritiert und wenn man sieht für was die gehandelten Solomon Hill, Luol Deng und Ryan Anderson weggingen, kann man echt froh sein, dass wir mit Joe Johnson (2 Jahre) und Boris Diaw (2 Jahre) aus der Free Agency rausgehen.
Das bedeutet auch, dass es die richtige Entscheidung war Trevor Booker ziehen zu lassen. Sein Einsatz war in Utah immer top, aber ich verspreche mir von Diaw mehr.