Ljuboja
Der Typ iss ...
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Bild Zeitung, 06.09.2007
Der aussortierte Stürmer trainiert bei den Amateuren und tut so, als wäre nicht gewesen.
"Der VfB ist mein Verein - ich will wieder für ihn spielen."
Dieses Treuebekenntnis macht beim VfB alle verrückt. Denn es kommt von einem, dem inzwischen europaweit das Attribut des Super-Abzockers anhaftet: Danijel Ljuboja (29). Nach zwei freien Tagen, die er in Frankreich verbrachte, trainierte der Serbe gestern wieder bei den VfB-Amateuren mit. Gut gelaunt und mit voller Einsatzfreude. Hier ein Scherz mit den Mitspielern, da ein Trick beim Duell Mann gegen Mann. Zwischendurch balanciert er den Ball, als wäre nie etwas gewesen. Dabei müsste Ljuboja eigentlich frustriert sein.
Denn in der Wechselfrist (Ende: 31 August) fand er keinen neuen Verein. Und beim VfB hat ihn Trainer Armin Veh schon vor einem Jahr knallhart aussortiert - obwohl Ljuboja einen Vertrag bis 2009 bei den Roten besitzt. Nach einem einjährigen Gastspiel bei Hamburger SV auf Leihbasis kehrte der Serbe Anfang Juli wieder zurück zum VfB. Doch spielen darf er nicht bei den Stuttgarter Profis, auch nicht bei den Amateuren. Wenn es nach dem Stürmer geht, soll sich das aber schnell ändern ...
Ljuboja zu Bild: "Der VfB ist mein Verein, ich gebe 100 Prozent. Ob bei den Amateuren oder in der Bundesliga - ich bin sofort da, wenn man mich braucht."
Wiiie bitte?
In den vergangenen Wochen pokerte der Angreifer noch mit Siena (Italien), Fulham, Derby County (beide England) und einem Team aus Saudi-Arabien. Ergebnislos. Denn keine Klub wollte Ljubojas üppige Gehaltsforderungen (1,2 Mio. netto) erfüllen. Sein fast schon dreister Kommentar: "Es hat eben nicht geklappt. Ich habe immer bei Top-Teams gespielt, da konnte ich doch nicht nach Siena wechseln ..."
Jetzt scheint er seinen Vertrag beim VfB, der ihm etwa 1,2 Millionen Euro brutto pro Jahr garantiert, aussitzen zu wollen. Ljuboja: "Ich habe nicht vor, im Winter zu wechseln."
Klar, dass Horst Heldt so was nicht gerne hört. Der VfB-Manager knallhart: "Er wird nicht mehr für uns spielen." Mangelndes Engagement ist Ljuboja aber immerhin nicht vorzuwerfen. Amateurtrainer Rainer Adrion: "Er verhält sich absolut professionell, setzt alle Trainingsinhalte um."