Dass Feigenbutz ein absoluter Durchschnittsboxer wäre, ist mal wieder völlig übertrieben.
Wie er sich gegen De Carolis reingefightet hat, obwohl es gleich zu Beginn nicht lief, war für einen 20-Jährigen ohne Amateurerfahrung recht beachtlich. De Carolis ist zudem ein ziemlich unbequemer Gegner für so einen Grünschnabel und wohl auch kein Nichtskönner.
Das Problem ist einfach, dass man hier mit allen Mitteln versucht, den hierzulande kriselnden Boxsport (Klitschko, Abraham, Sturm und Brähmer... alle kommen sie so langsam "in die Jahre", Huck steht vor dem Scherbenhaufen seiner Karriere) wiederzubeleben, indem man Feigenbutz zum jüngsten WM aller Zeiten machen will.
Aber schon beim ersten halbwegs nennenswerten Gegner, leistungsmäßig dennoch meilenweit von der Weltspitze entfernt, war klar zu erkennen, dass er für solche Aufgaben einfach noch nicht reif ist. Am Kampftag war wohl nicht zu übersehen, dass er, sowohl während als auch nach dem Kampf, mit der Gesamtsituation VÖLLIG überfordert war.
Und wie reagiert man in seinem Umfeld darauf? Gar nicht, man hält, wie es zumindest aktuell aussieht, einfach stumpf an dem Vorhaben fest, ihn demnächst in einen WM-Kampf gegen Chudinov zu schicken...
Talent ist bei Feigenbutz zweifelsfrei vorhanden. Nur wie gut er sich in seinem aktuellen Umfeld entwickeln kann, ist eine andere Frage...