Die Deutschen wollen uns im Hinblick auf den Weltmeisterschaftskampf schon schaden.
Hallo zusammen, hier ist Esquiva Falcao direkt aus Deutschland. Ich befinde mich hier im Hotelzimmer, aber das Ganze war nicht einfach. Ich kam, schlief ein wenig. Ich werde Euch ein wenig erzählen. Es gibt hier keinen Kaffee. Welche Sehnsucht nach einem Kaffee. Aber jetzt gibt es noch keinen Kaffee. (in Brasilien ist ein cafe da manha unglaublich verbreitet, ohne den Kaffee, der normalweise sehr speziell zubereitet wird: man kocht wasser auf, lässt es durch ein spezielles tuch passieren, wo sich kaffee befindet und filtermässig ausschaut und lässt das dann in eine grosse Kaffeekanne fliessen, startet kaum ein Brasilianer/eine Brasilianerin den Tag ) Wir kamen aus Kalifornien, wobei die Reise nach Deutschland mit allen Verbindungen mehr als 20 Stunden dauerte. Wir reisten in der 1. Klasse, was immerhin gut war.
Wir kamen am Flughafen an. Und es war vorgesehen, dass ein Deutscher uns abholen sollte, aber der Typ erschien nicht. So mussten wir ein Taxi bezahlen für den Weg vom Flughafen bis zum Hotel hier. Die Taxifahrt dauerte so 50 Min, welche wir in Euro bezahlen mussten. Wir werden das mit Sicherheit zurückfordern. Ich glaube es jedenfalls, ich weiss nicht. Deutschland ist schön, mind. in gewissen Gegenden. Es ist wie in Brasilien. Bestimmte Gegenden sind schön, andere hässlich. Wohin sie uns brachten, ist es hässlich. Es gibt nur Gras. Wir sind hier an einem halb verlorenen Ort. Es gibt hier schlicht nichts ausser grünem Gras. Er geht ans Fenster und zeigt: hier gibts nichts. (ich finds hübsch).
Ich kam also hier an, wobei mich vor allem mein Gewicht beschäftigte. Da ich eine Woche hier sein werde, schaute ich mich nach einem Fitnesscenter um, denn ich muss doch trainieren. Der Junge sagte mir: hier gibts kein Fitnesscenter. Er sagte sich: ich bin gef... . Er zeigt auf seine Augen, meint, das sehe ein bisschen "durchstochen" aus. Er habe halt nicht (richtig) geschlafen. Es gebe also kein Center, nichts. Man hätte sie nur hierher organisiert und sich selber überlassen. Er müsse aber trainieren, denn durch die Reise im Flugzeug sei sein Gewicht gestiegen. Zum Beispiel: wenn Du im Flugzeug 1 kg isst, wirkt es so, als hättest Du 3 kg gegessen, weil Du so voll wirst. Schliesslich habe er doch essen müssen, oder? Er habe auch Flüssigkeit, Wasser, getrunken und jetzt müsse er schwer sein. er sei 20 Std. gereist aber sei nicht 24 Std. lang hungrig gewesen. Jetzt müsse er eine ganze Woche trainieren, um das Gewicht zu verlieren. Schon seit geraumer Zeit sei er nicht mehr so weit gereist, um zu kämpfen. Normalerweise kämpfe er in Kalifornien selber. Er trainiere dann jeweils im Fitnesscenter und kämpfe. Jedenfalls sei die Reise nicht so lang.
Er sei müde und gereizt. Ein Brasilianer habe ihm ne Mitteilung geschickt, er würde in Deutschland leben und ihm helfen. Bloss würde der in Berlin leben, was weit weg sei. Man werde sehen, ob das Zustande komme. Da er noch immer müde sei, werde er etwas Lauftraining machen. Aber er denke ans Gewicht. Gott sei Dank sei es nicht sehr kalt. Die Temperatur sei so 20-21 Grad, welches vorzüglich sei. Besser als so könne es nicht sein. In Deutschland sei 21 Grad heiss. (naja, smile). Später käme jemand und man werde sehen, ob man ein Auto mieten könne, um ruhig trainieren zu können. Er trainiert hier im Gras. Er hätte schon 2 Monate trainiert. Jetzt gehe es nur darum, Gewicht zu machen. Er mache kein Sparring, nur noch Gewicht und ausruhen, sich erholen.
Es gebe auch einen Brasilianer, Paulo, der ihm eine Mitteilung auf Instagram geschickt habe und dem er sehr dankbar sei, die Leute in D seien sehr nervig, sie seien sehr .... hm f.d.p. tippen wirs mal so (der Ausdruck ist nicht sehr schön).
Er beschreibt ein bisschen die Bedingungen, unter welchen Brasilianer nach Deutschland zum Boxen gebracht werden, mit relativ kurzfristigen Anreisen, es gebe nicht richtig zu essen. Die Deutschen würde so die Boxer schwach machen. Bloss mit ihm funktioniere das nicht und seien sie vom Ross gefallen. Er habe schon so eine Wut beisammen. Er spricht von einer Sauerei. Wie könne man jemanden an so einem Ort unterbringen? Es sei nicht das Hotel das Problem, das Zimmer sei hervorragend, aber wenigstens ein Ort, wo man Leute sehe. Es sei schwierig ein Fitnesscenter zu besuchen. Eine Person, welche den Athleten helfe, gebe es nicht. Man ....... auf sie. Er müsse sich ums Gewicht kümmern. Er habe keine Waage, Er wisse nicht, wieviel er wiege. Es sei das Schlimmste, ohne Waage zu trainieren. Er müsse schnell eine Waage auftreiben. Er denkt, er kann die Waage in einer Apotheke besorgen. (das ist für Brasilien typisch). Er sei gef..... man würde denken, dass man wie ein König behandelt werde, mit einem coolen Hotel und tollem Ambiente, mit einem Fitnesscenter, mit einem verfügbaren Auto, einem Fahrer, der dich hinbringt, um was einzukaufen, oder ins Center, um zu trainieren. aber nein, so ist es nicht.
Meine vorherigen Kämpfe waren 100 zu null im Verhältnis wie ichs hier erlebe. Deutschland f... mich wirklich. Ihm gefällts nicht wirklich in Deutschland, aber am 1.7. wirds Prügel geben. ich werde alles reinlegen. aber überlegt werde ichs anpacken. Denn das wird nicht leicht (er sagt wörtlich übersetzt billig) werden. Ich weiss, ich werde noch viel leiden müssen, hinsichtlich des Gewichts. Er sei mager, aber gleichzeitig auch dick. (er lacht). Esquiva. Weltmeister.
@timeout4u Da hast Dus aber sehr cool und richtig eingeschätzt. Congrats.
anmerkung zu der übersetzung wie oben.
Hatte aber vor jedem Kampf ab und zu Probleme mit den Nerven, der Aufregung, so zumindest mein Eindruck. War manchmal sehr unruhig, nervös und zappelig. Im Grunde ja normal und haben viele Boxer damit zu kämpfen, aber führte bei ihm schon manchmal dazu, dass er im Ring nicht sein tatsächliches Boxkönnen abrufen konnte bzw. "Fehler" machte, verkrampft, gehemmt, nicht locker genug wirkte/boxte. Kann man aber mit zunehmender Erfahrung, Alter, Training etc. durchaus in den Griff kriegen.
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