Jamesir schrieb:Schon mal daran gedacht, dass ein gewisser Herr Arum den Arzt angeschleppt hat? Der wollte dann den Kampf am Samstag gerne bestätigt haben. Und dann "übersieht" man halt mal ne Verletzung.
Aus dem Klitschko Lager hieß es dann, dass Arum beim Training war, und selbst einsehen musste, dass die verschriebene Schiene nichts bringt.
Und nun wird hier Klitschko unterstellt, dass es gar nichts gab?
Klar, er verzichtet aus Spaß auf 8 Mio. Einfach mal so. Und er lässt sich auch völlig grundlos operieren.
Es könnte aber auch sein, dass die anderen Ärzte nicht richtig hingeguckt haben, oder nicht vernünftig untersucht haben.
Und nun wüßte ich gerne warum Herr Dr. Steadman "neutral" wäre, Dr. ElAttrache aber "befreundet"?
Herr Dr. Neal S. ElAttraches Dienste werden von folgenden Teams in Anspruch genommen: Los Angeles Dodgers, Los Angeles Kings, Los Angeles Lakers, Anaheim Mighty Ducks, St. Louis Rams.
Offensichtlich gehört er also zu den fähigsten Ärzten der Westküste.
Und erstaunlicherweise findet man seinen Namen auch auf der Seite der Steadman-Hawkins Klinik wieder. Wie man sich bei dem Namen denken kann ist dies die Klinik eines gewissen "neutralen" Dr. Richard Steadman.
Aber vielleicht hast Du auch recht. Klitschko hatte im Grunde keine Knieprobleme, konnte problemlos stehen und kämpfen. Aber um alles zu vertuschen und 8 Mio in den Wind zu schießen geht er zu einem anerkannten Facharzt, einen Kollegen von Dr. Steadman, und überzeugt ihn einen völlig überflüssigen Eingriff vorzunehmen. Oder diesen vorzugaukeln, und anschließend die Presse über die Behandlung anzulügen.
Ein anerkannter, auf seine Reputation bedachter Facharzt ist dazu logischerweise sofort bereit, um seinem "Freund" zu helfen.
Entschuldige, aber das ist wohl etwas paranoid.
:thumb:
Bemerkung am Rande:
Vielleicht rührt ein Teil der diagnostischen Unsicherheit der beteiligten Ärzte aus der bedingungslosen Gläubigkeit an die modernen bildgebenden Verfahren.
Konnte man früher (aus einfachen Röntgenbildern) wenig über die Weichteilsituation bei Verletzungen sagen, erlauben heutzutage Untersuchungsmethoden wie Ultraschall und Kernspintomographie je nach Auflösung des Gerätes, aber auch je nach Interpretationskompetenz des auswertenden Arztes Aussagen über die z.B. bei Gelenkverletzungen mitbeteiligten Weichteilstrukturen, also Gelenkkapsel, Sehnen, Bänder, Knorpel etc.
Leider verlassen sich viele Ärzte bei der Beurteilung von komplexen Gelenkverletzungen fast "blind" auf diese neuen Verfahren. Kommt eine verletzte Weichteilstruktur dann z. B. im Kernspin nicht richtig oder nicht deutlich genug zur Darstellung, treffen manche Ärzte leider die Fehldiagnose: "kein krankhafter Befund".
Neben der MRT oder Kerspintomographie, die sicher eine gute Methode darstellt, auf unblutige und für den Patienten wenig belastende Weise Informationen zum Verletzungsausmaß zu erhalten, darf aber die klinische Untersuchung nicht in den Hintergrund gedrängt werden !
Leider geht der momentane Trend aber genau dahin, die eigenen 5 Sinne zu vernachlässigen und sich nur noch auf die "Apparate-Medizin" zu verlassen.
Ein komplexes Kniebinnentrauma lässt sich nämlich auch ganz ausgezeichnet durch klinische Untersuchungen belegen.
So zeigt sich z.B. bei einer Meniskusläsion ein typischer und gezielt auslösbarer Schmerz bei bestimmten Bewegungen im betroffenen Kniegelenk, nämlich dann, wenn der verletzte Meniskus durch diese Bewegungen gezielten Druck- und Scherkräften ausgesetzt wird (sog. Steinmann'sche Zeichen).
Bei Kreuzbandverletzungen genügen zwei, drei gezielte Handgriffe und man stellt eine Instabilität oder gar "Aufklappbarkeit" der im Normalfall durch die stabile Bandführung gehaltenen Kniegelenkformation fest. (sog. Schubladenphänomen)
Eigentlich sollte jeder qualifizierte Sportmediziner diese Untersuchungsmethoden beherrschen, aber angesichts der eleganten, hochtechnisierten, modernen Methoden, die mittlerweile zur Verfügung stehen, um eine apparative Diagnostik durchführen zu lassen, wird man als Arzt schon fast schief angesehen, wenn man auch ohne den ganzen Aufwand durch eine relativ simple klinische Untersuchung in der Lage ist, eine klare Diagnose zu stellen.
Zuletzt bearbeitet: