Die Kifferei meiner Freundin macht mir im Moment ziemlich zu schaffen. Grob geschätzt würde ich sagen, dass sie gut 200 € monatlich verraucht. In dem knappen Jahr, das wir jetzt zusammen sind, hat sie, wenn mich meine Erinnerungen jetzt nicht trüben, keinen Tag nicht gekifft und insgesamt kifft sie jetzt seit gut 10 Jahren - mal mehr, mal weniger.
Zu Beginn unserer Beziehung hab ich sie mal gefragt, warum sie kifft und ihre Antwort war:"Um das alles zu ertragen." Hier muss ich sagen, dass sie nun wirklich kein einfaches Leben hatte. Mit 16 schwanger, der Erzeuger (Vater möchte ich so ein ********* nicht nennen) hat sich verpisst als ihre Tochter etwas älter als 2 Jahre war, hat seitdem keinen Kontakt zu ihr oder ihrer bezaubernden Tochter und lebt wohl mittlerweile in Spanien. Meine Freundin hatte auch mit Essstörungen (schreibt man das jetzt mit 3 s? - egal) zu kämpfen und war deswegen auch in Therapie. Auch heute geht sie einmal monatlich zu einer Therapeutin, die ihr da helfen soll. Gottseidank ist die Esserei aber momentan kein Thema. Da läuft alles super.
Naiv wie ich bin/war, hab ich mir aber gedacht, dass ich ihr vielleicht helfen könnte, dass "alles [besser] zu ertragen" und ihr Konsum zumindest langsam, aber stetig, sinken würde. Dies ist aber leider nicht der Fall. Und ich fühle mich regelrecht als würde ich hier versagen. Sollte nicht ich die "Hilfe" (eins dieser hübschen Codewörter, wenn man wieder was per SMS beim Flo - zu dem komme ich später noch - bestellt) sein, die sie stützt und ihr Leben erleichtert, so dass sie die Kacke nicht mehr braucht?
Sie sagt zwar, dass ich hier eine große Hilfe und sie auch so glücklich wie seit Ewigkeiten nicht mehr sei, aber auf die Kifferei hat das bisher keinen positiven Einfluss. Zumindest habe ich diesen noch nicht gesehen.
Trotz ihres "kleinen Problems" ist sie eine tolle Mutter und eine tolle Frau, die ich über alles Liebe. Ich versuche ihr immer wieder klarzumachen, dass sie die ******e nicht braucht und ich sie zu 100% unterstützen werde, wenn sie irgendwann versuchen möchte aufzuhören.
So jetzt zu meinem guten Freund Flo:
Flo ist ein Freund meiner Freundin und auch derjenige, der sie mit ihrer "Hilfe" versorgt. Solche "Helfer" kann ich ja grundsätzlich schonmal nicht ab, aber das ist nicht das Einzige, warum ich so ein großer Fan von ihm bin. Nein, der gute Mann versorgt meine Freundin nicht nur mit Stoff, nein, er ist auch hinter ihr her. Sympathisch, oder?
Kleine Anekdote:
Ich hab bei meiner Freundin gepennt und wurde mitten in der Nacht wach. Ich trotte im Halbschlaf Richtung Klo, als ich ein Geräusch höre, das klingt wie der SMS-Ton meiner Freundin. "Ach, da musst du dir was eingebildet haben. Wer wird denn mitten in der Nacht ne SMS schicken", denke ich und watschel weiter Richtung Kloschüssel. Was da passierte, muss ich glaube ich nicht schreiben. Ich mach mich also wieder auf den Weg ins Bett und frag mich dabei, wie spät es denn jetzt eigentlich sei. Da ich kein Licht anmachen wollte, nehm ich also das auf dem Tisch liegende Handy meiner Freundin und drücke irgendeine Taste, damit das Display leuchtet und ich die Uhrzeit sehen kann - die vermeintliche SMS hatte ich da schon gar nicht mehr im Kopf - und da sehe ich, dass da doch tatsächlich eine SMS kam und zwar von Flo. "Musste gerade an dich denken. Fände es schön..." war da zu lesen. WTF, was denkt der um 3 Uhr irgendwas an meine Freundin.
Gut, damit war die Nacht für mich auch beendet und an Schlaf war nicht mehr zu denken. Meine Freundin wurde dann irgendwann morgens wach und ich hab ihr dann gesagt, dass sie eine SMS bekommen habe und ich den Anfang doch schon sehr interessant fand und an der Fortsetzung doch ein gewisses Interesse hätte.
Die Quintessenz der SMS lautete, dass der große Denker Florian es schön fände, wenn er und meine Freundin ein Paar würden. Er wünscht ihr/uns aber natürlich alles Gute für unsere Beziehung, usw. Kotz! Brech! Würg!
Naja, das war nicht der einzige Vorfall, wo mir der "nette" Flo tierisch auf den Sack ging. Aber wenn ich da alles schreiben würde, wäre ich wahrscheinlich Sylvester 2012 noch zugange und mein Blutdruck bei 200/120.
Meine Freundin putz jetzt auch einmal die Woche bei ihm und wird natürlich größtenteils in Naturalien ("Hilfe") bezahlt. Ich vertraue meiner Freundin zu 100% und da wird nix passieren, aber dennoch ist es ein Kackgefühl, wenn ich weiß, dass sie da jetzt 2-3 Stunden durch seine Wohnung hüpft und sein ******haus reinigt.
So jetzt hör ich erstmal auf. War gut sich den Frust/Ärger mal von der Seele zu schreiben. Jetzt geh ich wieder optimistisch an die Sache ran. Irgendwann werden wir es schaffen, dass sie die Kacke hinter sich lässt. Vielleicht nicht morgen, vielleicht nicht in diesem Jahr, aber irgendwann.
Und mein Freund Flo wird vom Bus überrollt. :kgz: