Wir waren am Sonntag wandern. Mit dem 9€-Ticket (yay!) ging es mit der S-Bahn zum Nationalparkbahnhof bei Bad Schandau und dann mit dem 9€-Ticket (yay!) auf die Fähre, um auf die andere Elbseite nach Bad Schandau selbst zu gelangen.
Nach ein paar Metern durch das Kirnitzschtal haben wir die Kirnitzschltalbahn (eine historische Überlandstraßenbahn) ausgelassen. Das 9€-Ticket hätte dort auch gegolten, aber seitdem dies der Fall ist, soll die Bahn am Wochenende sehr voll sein (yay?).
Wir sind dann über die "Bergsteigerpromenade" in Richtung Ostrau gegangen. Nahe der Falkenstein-Klinik hat man von dort einen netten Ausblick in Richtung Falkenstein und Schrammsteine.
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Und dort sahen wir dann eine Rauchsäule.
In Ermangelung an Wolken (die eventuell tiefstehen können) und irgendwelcher Qualm erzeugenden Schwerindustrie war dann schnell klar ... das wird ein Waldbrand sein.
Wir hatten unseren Weg fortgesetzt zum "Skywalk" und dann hinunter zum
Historischen Personenaufzug ... für den gilt das 9€-Ticket nicht.
Etwas Abkühlung in der Kirnitzschmündung und bei einem großen Eis später ging es dann mit der S-Bahn wieder zurück nach Dresden.
In den Nachrichten haben wir dann auch später gelesen, dass es sich um einen Brand nahe Hřensko handelt.
Dort, auf der anderen Seite der Grenze, befinden sich u.A. die Sehenswürdigkeiten "Prebischtor" und "Edmundsklamm" im Elbsandsteingebirge.
Das Feuer war am Sonntag Morgen ausgebrochen. Die Ursache ist unklar geblieben ... Brandstiftung wird vermutet. Dafür reicht ja schon eine unachtsam weggeworfene und nicht ausgedrückte Kippe.
Am Sonntag vergrößerte sich der Brand auf eine Fläche von 3 Hektar.
Das Gelände in der hinteren "Sächsischen Schweiz und in der Böhmischen Schweiz" ist nicht gerade leicht zugänglich. Für schweres Gerät gibt es da nur wenige Wege, um in die Nähe der Brandherde zu gelangen.
In Bad Schandau haben wir einen tschechischen Löschzug gesehen ... keine Ahnung, warum der dort unterwegs war. Vielleicht war der noch nicht heim Gefahren und vor 2 Wochen zur Unterstützung beim Waldbrand nahe der Bastei gerufen worden.
Am Montag Morgen konnte man dann deutlich Rauchgeruch vernehmen. Der Brand ist Luftlinie gut 50km von unseren Zuhause entfernt.
Ich hab Sohnemann dann zur Kita gebracht und in Dresden blieb der Qualm nochmal umso mehr zwischen den Häusern hängen, während bei uns zuhause etwas mehr Wind ist.
Der Geruch zieht wohl gut durch das Elbtal.
Montag Mittag war von einer Fläche von 7 Hektar die Rede.
Zwei Hubschrauber und ein Löschflugzeug haben versucht, den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Eine Regenfront zog gestern Nachmittag/Abend über Deutschland. In Berlin und Brandenburg hat es ordentlich geregnet ... aber an Sachsen sind die Regenwolken ziemlich vorbei geflogen ... und dementsprechend auch an Nordböhmen.
Statt Regen gab es jedoch aufkommenden und stärkeren Wind. Und das war nicht unbedingt positiv, denn dieser hat zuvor gelöschte Bereiche nochmal angefacht.
Der Waldbrand hat sich im folgenden dann auf eine Fläche von 30 Hektar vergrößert. Er hat gewissermaßen die Landesgrenze überschritten.
Gestern Abend hing bei uns dann ordentlich Qualm in der Luft. Nicht weniger als wie man es von Ostersamstag oder Silvester kennt. So sehr wir uns gefreut haben, dass der Wind endlich etwas kühlere Luft brachte ... Lüften war nicht drin. Alle Fenster zu. Draußen brannten mir gar die Augen ein wenig.
Heute Morgen war der Qualm wieder weg. Der Wind hat nochmal etwas gedreht und pustet jetzt mehr in Richtung Süd-Osten. In der Nacht hat es ein wenig geregnet. Ob der Brand nun etwas mehr unter Kontrolle ist?
Die nächsten Tage wird es nicht ganz so heiß und es gibt etwas mehr Wolken. Das Wochenende bringt dann wieder höhere Temperaturen ... vielleicht auch etwas Regen.
Man hört ja immer mal wieder Nachrichten über Waldbrände ... oft aus den USA oder Australien. Dort mit Flächen, welche den Brand hier mickrig aussehen lassen.
Aber erst wenn man den Qualm in der eigenen Nase hat, wird einem sowas deutlich bewusster ... und das, obgleich wir weit entfernt von einer Gefahr wohnen, während andersrum Existenzen durch Waldbrände bedroht werden.
Wie auch immer, ich hoffe sehr, dass die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle bekommen. Der Wald ist dort sehr groß ... und die Gegend sehr schön. Aber wie gesagt ... die Löscharbeiten sind schwierig.
Im Gegensatz zu den drei Fluten, welche es hier in Dersden in den letzten ~20 Jahren gegeben hat und wo man mal mit angepackt und ein paar Sandsäcke o.Ä. getragen hat, kann man nun als "einfacher Bürger" wenig machen und nur zuschauen...
Vielleicht gehen wir dort irgendwann mal wandern und uns die Schäden anschauen ... quasi um den Kindern zu zeigen, was ein Feuer im Wald anrichten kann (gibt ja auch Leute die nicht nur im Freien übernachten, sondern auch des Nachts noch ein Lagerfeuer machen ... selbst bei Waldbrandgefahr).
Das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat für Bad Schandau Katastrophenalarm ausgelöst. Grund ist der Waldbrand im Nationalpark, der sich vor allem durch starken Wind in der Nacht weiter ausgebreitet hat.
www.mdr.de
Das Flugzeug wirkt mit seiner Wassermenge so klein, dass seine Löschbemühungen fast wie Sisyphusarbeit wirkt...
1,817 likes, 344 comments - richterphotographie on July 25, 2022: "Auch wenn mir bewusst ist, dass die Natur sich erholen wird, ist der aktuelle Anblick der Böhmischen Schweiz schwer zu ertragen. Ich habe noch keinen Waldbrand dieser Größe im Elbsandsteingebirge miterlebt und hoffe die Schäden...
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