Bin gestern Abend mit
The Last of Us Part 2 durch, hier mal mein Eindruck für die, die es interessiert.
Nachdem ich den ersten Teil damals noch auf PS3 gespielt habe, war ich ziemlich heiß auf den zweiten Teil. Es war zwar schon recht lange her (habe es kein zweites Mal gespielt), aber ich weiß noch wie weggeblasen ich damals war. Story, Technik, Atomsphäre, alles war auf einem Niveau, dass ich damals nicht gekannt habe. War dementsprechend gespannt, als ich es mir geholt habe. Habe zum Glück alle Spoiler und Leaks ignorieren können und werde hier mal Spoilerfrei Positive und Negative Aspekte aufführen, ist natürlich z.T. subjektiv.
++ Technik: Wer es noch nicht mitbekommen haben sollte: TLoU2 sieht fantastisch aus und hört sich fantastisch an. Wurde alles schon gesagt, aber vor allem die Animationen und die Mimik sind butterweich, tragen viel zur Atmosphäre und sind über jeden Zweifel erhaben
++ Story/Atmosphäre: Ist natürlich schon deutlich subjektiver, aber alleine das Acting/Writing und Dialoge sind mMn hervorragend. Man fühlte sich jedem Charakter irgendwie verbunden (egal ob positiv oder negativ) und alle Zwischensequenzen waren fantastisch inszeniert, ich wollte immer wissen wie es weitergeht. Desweiteren hat es Naughty Dog geschafft ein Spiel voller (eher dunkler) Grautöne, ohne Schwarz und Weiß, zu schaffen. Die Brutalität passt, so schwer sie manchmal zu ertragen ist, gut ins Setting und sagt sowohl viel über die Welt als auch die Charaktere aus, selbst die Gegner vermitteln nun zumindest teilweise den Eindruck das es keine Schießbuden mehr sind sondern Menschen. Es war für mich kein "Gewaltporno" sondern Teil einer abgefuckten Welt und Gesellschaft, welche auch von den Charakteren hinterfragt wurde. Das hat für mich sehr gut funktioniert. Einzig die manchmal vorhersehbaren "Jump-Scares", wenn man ein neues Gebiet betritt oder durch eine Tür geht haben gegen Ende ein bisschen genervt. Aber auch die sind natürlich super inszeniert
o Kämpfe/Gameplay: Bei einem so Storylastigen Spiel ist das eigentlich Gameplay nicht das allerwichtigste (Detroit Become Human, hat für mich, obwohl natürlich noch filmischer ist, trotz schwachem Gameplay gut funktioniert), aber ich habe fast keine Änderung zum ersten Teil finden können. Schleichen, Laufen, Klettern und vor allem Ballern, Ballern und nochmal Ballern. Die Kämpfe haben sich für mich exakt so gespielt wie ich sie in Teil 1 in Erinnerung habe. Crafting, Verbesserung, Deckung, selbst die Waffen waren gefühlt die gleichen. Bis auf ein Areal ziemlich am Anfang reihte sich wieder ein Schlauchlevel an Schlauchlevel (was ich prinzipiell nicht schlimm finde), aber ich habe dank der langsamen Kamera immer wieder die Übersicht verloren. Während mir die Kämpfe zu Beginn noch Spaß gemacht haben, wollte ich sie am Ende nur noch hinter mich bringen, es war einfach immer das gleiche. Ob die KI jetzt soviel besser war keine Ahnung, war mir aber auch ziemlich wurscht.
- Länge: Mit der Meinung stehe ich vielleicht alleine da, aber ich fand das Spiel mit ca. 25 Stunden persönlicher Spielzeit deutlich zu lang. Ich wollte zwar immer wissen wie es weitergeht, aber wie schon oben beschrieben, die Kämpfe, meine Güte, es ging mir nur noch auf die Nerven. Die letzten 5 Stunden waren was das Gameplay betrifft nur noch Quälerei, ich hatte keine Lust alle 5-10 Minuten ein neues Gebiet von Gegnern zu säubern. Meiner Meinung nach trägt das Gameplay und die Ballereien das Spiel nicht so lange. 15 intensive Stunden hätten für mich gereicht.
Macht für mich kein absolutes Meisterwerk, aber dank hervorragendem Storytelling und Atmosphäre doch eine sehr gute
8/10. Für den ganzen großen Sprung muss das Gameplay auch mehr Spaß machen und mehr hergeben für die Spielzeit.