Ich muss ehrlich gestehen: Mit solch einem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet. Schlierenzauer schien fast ein bisschen angeschlagen, nachdem er in Garmisch-Partenkirchen einen Vorsprung von rund 10 Punkten auf Anders Jacobsen verspielt hatte. In Innsbruck dennoch zurückzuschlagen, verdient allergrößten Respekt. Vielleicht waren es auch die Nerven, die Jacobsen da einen Streich gespielt haben... vor Oberstdorf hatte ihn keine auf der Rechnung, spätestens nach Garmisch hatte er sich zum Favoriten gemausert. Vielleicht hat er da erst so richtig realisiert, dass er diese Tournee gewinnen kann. Wie es nun weitergehen wird, darüber wage ich keine Prognose anzugeben - bislang lag ich bei dieser Tournee eigentlich jedesmal falsch... immer der Springer, den ich als Favoriten bezeichnet habe, hat im nächsten Wettkampf schwächer abgeschnitten. Und Bischofshofen ist eine Schanze, die streut - ganz abschreiben sollte man Jacobsen also auch noch nicht.
Aus deutscher Sicht muss ich mich fast entschuldigen... im zweiten Durchgang haben nahezu alle Deutschen noch mächtig Boden gutgemacht. Waren nach dem ersten Durchgang lediglich zwei unter den Top 20, so liegen nun 4 in den Top 15. Und das eine Topresultat, das so ein Springen erst so richtig abrundet, haben wir auch, wenngleich es nicht ganz fürs Podest gereicht hat. Martin Schmitt als Zwölfter verbessert sich sogar von Wettkampf zu Wettkampf - wenn er so weitermacht, ist er sogar durchaus auch ein Kandidat für die WM.