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So, ich habe mir jetzt (am Tournee-Ruhetag, abseits von Streichkandidaten und neuen Sprungschuhen) mal ein paar Gedanken über ein Thema gemacht, das ich persönlich als eines der interessantesten im Bereich Skispringen erachte – die Kalenderplanung. Eine sehr spannende Angelegenheit, wie ich finde. Seit der frühen Mitte der 2000er-Jahre hat sich ja der WC-Kalender der Männer so im Großen und Ganzen eingependelt und eine recht klare Struktur gefunden, die sich von Jahr zu Jahr meistens wiederholt – was ich auch gar nicht so schlecht finde. Dennoch ist meiner Meinung nach der Kalender noch nicht wirklich optimal aufgebaut.
Auf den letzten Seiten gab es immer wieder Diskussionen um die Tatsache, dass der sogenannte Weltcup eigentlich nur ein durch Sapporo verstärkter Europa-Cup ist. Man kann das kritisieren, weil es dem Anspruch als Weltcup nicht gerecht wird und weil es für manche Teilnehmer nachteilige Reisestrapazen gibt. Man kann andererseits argumentieren, dass möglicherweise so viele außereuropäische Verbände gar kein Interesse an einem WC haben oder einfach durch die Leistungsdominanz der Europäer (abgesehen von den Japanern) in den Wettbewerben diese eben auch die meisten Wettkämpfe haben (+Sponsoren, etc.). Beide Sichtweisen haben sicherlich ihre Berechtigung und weisen jeweils auf wahre und richtige Aspekte hin – beide haben also zu einem gewissen Grad, beide haben also teilweise recht. Logischerweise wäre das Optimum, dass man eine Balance zwischen diesen beiden „Polen“ schafft. Meiner Meinung nach ist diese Balance aber derzeit nicht gänzlich vorhanden, weil die Dominanz von europäischen Austragungsorten etwas zu groß ist. Dabei fordere ich nicht, dass gleich ein Drittel aller Wettbewerbe in Europa gestrichen werden – lediglich ein bisschen mehr Spielraum für andere Verbände sollte bewilligt werden (natürlich nur sofern die Möglichkeit und der Wille dazu besteht, meinetwegen gilt diese Forderung dann auch als Ausblick auf die nächsten Jahre, wenn die Voraussetzungen anders sind und mehr Nachfrage auch in anderen Ländern/Kontinenten besteht), wobei Europa trotz dieser kleinen Abgabe immer noch das Gros der Wettbewerbe behält.
„Balance“ hört sich vielleicht etwas nach Schwafeln an und „ein bisschen“ ist nicht gerade die konkreteste Beschreibung – doch deshalb will ich nun mal genauer auf den Sachverhalt eingehen und einen Vorschlag unterbreiten, wie eigentlich beide Meinungen mit kleinen und attraktiven Änderungen im Kalender zufrieden gestellt werden könnten. Es ist meiner Meinung nach gar nicht mal so schwierig – nur ist das eben eine subjektive Meinung und rührt natürlich auch von meinen Vorlieben her; doch da ich es recht schematisch anlege, sollte der Vorschlag eigentlich für die meisten okay sein, so hoffe ich.
Der Kernpunkt meiner Argumentation liegt eigentlich (ich weiche in der Beschreibung mal von den 7 Perioden ab und beziehe mich nur auf die 5 aus dem Winter, beginne also mit der ersten Winterperiode als Nummer I und bezeichne die Tournee entsprechend als II, etc., hoffentlich verwirrt das nicht) in der ersten Periode vor der Vierschanzentournee (die als II. Periode sowieso fix ist und gar keiner Änderung im Kalender bedarf – passiert zum Glück ja auch nicht).
I. PERIODE:
Vor der Tournee sieht der derzeitige Kalender 4 Wochenende mit jeweils zwei Springen vor, wobei die ersten beiden aktuell in Skandinavien (1x FIN, 1x NOR) ausgetragen werden. Dabei ist Kuusamo auf dem finnischen Platz gesetzt und eröffnet in der Mehrzahl der Fälle auch, anschließend folgt entweder Trondheim oder mittlerweile häufiger (da wohl sinnvoller) Lillehammer. Das dritte Wochenende wird immer wieder anders besetzt (u.a. schon Harrachov, Pragelato sogar 1x, Neustadt, dieses Jahr ausnahmsweise Sochi, auch Villach bzw. Kranj waren schonmal dran), den vierten Platz vor Weihnachten und der VST nimmt traditionell Engelberg ein.
Tatsächlich ist diese erste Periode für mich ein sehr willkommener Ort, um die nicht-europäischen Springen auszuweiten. Damit auch die Bedeutung dieser Bewerbe nicht zu kurz kommt, sollte man am besten an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden in Übersee springen, denn 400 Punkte sind kein Pappenstiel, zumal die Athleten ohnehin nicht unbedingt ihre Pausen in Periode I nehmen. Nun die Frage: An welcher Stelle postiert man diese beiden Springen und wer (Kuusamo, NOR, Engelberg) muss dafür weichen? Könnte man flexibel anlegen, denn es gibt mehrere Möglichkeiten. Als Weltcuperöffnung würde ich die Übersee-Springen aber nicht vorschlagen, da man wohl zwingend jedes Jahr in Nordamerika sein müsste, um zu Beginn die Schneesicherheit zu haben. Daher bleibt es bei Skandinavien, die selbiges Kriterium neben Nordamerika wohl am besten erfüllen. Wer nimmt diesen skandinavischen Platz: Auftakt in Kuusamo? Von mir aus gerne, die Schanze gefällt mir, hat eine eigene Aura und ist mittlerweile ja schon fester Bestandteil und Tradition zu Beginn des WC-Zirkus. Es würde sich also noch die Frage stellen, ob die Blockbildung 2x Skandinavien und 2x Übersee gesucht werden oder eben Engelberg an seinem angestammten Platz gehalten werden soll. Beides hat sicher seine Vor- und Nachteile, so dass ich mich auch nicht festlegen möchte und würde.
PRO Übersee an WE 2&3: 1. Engelberg bleibt vor Weihnachten erhalten 2. Die Übersee-Springen liegen mitten im Weltcup eingebettet, so dass die Athleten vor der Tournee noch einen Puffer haben und nicht am letzten Wochenende vor Weihnachten noch aus z.B. Asien zurückkommen
PRO Übersee WE 3&4: 1. Genau hier kann man den Spieß ja auch umdrehen und sagen: Kein Topspringer kann es sich leisten, die letzten beiden Wettkämpfe vor der Tournee auszulassen, da er sonst ja überhaupt keine Vergleichspunkte hat, wo er in etwa steht. Von daher könnte man argumentieren, dass die Übersee-Wettkämpfe aufgewertet würden, weil viele zwar gerne die Reise vor der Tournee auslassen würden, aber angesichts von 4 Wettbewerben ihre Wettbewerbsfähigkeit überprüfen müssen. 2. Kommt noch hinzu, dass dieser Weg mit 2 Springen in Skandinavien dafür sorgen würde, dass man nicht direkt nach Kuusamo diesem Gebiet wieder den Rücken kehrt (wenngleich Kuusamo -->Lillehammer/Trondheim nicht wirklich „um die Ecke“ sind). Das Opfer hieße Engelberg.
ZUSAMMENGEFASST die 2 Möglichkeiten:
Entweder Oder
Sat: Kuusamo Sat: Kuusamo
Sun: Kuusamo Sun: Kuusamo
Sat: ________ Sat: NOR
Sun: _______ Sun: NOR
Sat: ________ Sat: _________
Sun: _________ Sun: __________
Sat: Engelberg Sat: ___________
Sun: Engelberg Sun: ___________
Zur Besetzung dieser beiden freien Wochenenden wäre es am besten, wenn man Sapporo aus der III. Periode nach vorne ziehen und einen wohl attraktiveren Platz zu Beginn der Saison spendieren würde. Neben der Festbesetzung Sapporo würden die Übersee-Wettkämpfe von einem flexiblen und jedes Jahr wechselnden weiteren Austragungsort komplettiert. Da aktuell außerhalb Europas (wozu zählen wir Erzurum, aber die haben ja angeblich eh Organisationsprobleme) nur Asien und Nordamerika in Frage kämen, könnten diese beiden sich jedes Jahr abwechseln. Vielleicht auch ein leichtes Übergewicht für Asien, da hier mehr Anlagen in Frage kommen. Um bloß einen Platz zu besetzen, hätte man jedes Jahr eine Fülle an Möglichkeiten und könnte dann im Großen und Ganzen reihum gehen. Kandidaten wären: Whistler, Park City, Lake Placid (eher nicht) und eventuell Iron Mountain (wobei das ja schon ein kultiges COC-Springen mit Monster-Weiten ist und gar nicht so den „WC-Look“ hat) in Nordamerika sowie Hakuba, gegebenenfalls Zao oder Yabuli (eher nicht), Almaty, Pyeongchang und die russischen Anlagen (zumindest einige davon) in Asien. Da würde sich sicher auch jemand darunter finden, der für Austragung und Organisation bereit wäre.
III. und IV. PERIODE:
Da wir die II. Periode getrost übergehen können, schnell weiter zur dritten. Diese bezieht sich vor allem auf den restlichen Januar sowie Teile des Februars und umfasst in der Regel mindestens drei freie Wochenenden (+ seit einigen Jahren die Team Tour) vor dem/den Großereignis(sen). Bisher waren zwei dieser Plätze an Sapporo und Zakopane vergeben – klassische und quasi unverzichtbare Stationen, von denen eine aber in dieser Überlegung schon vorverschoben wurde.
Mein Vorschlag wäre daher in Anlehnung an eine Idee, die hier auch im Forum schon ansatzweise aufkam: Eine deutsch-polnische Team Tour (bzw. überhaupt eine Art Tour). Ein Freund der rein-deutschen und jedes Jahr auf fast identische Art und Weise durchgeführten Tour bin ich nicht, doch erkenne ich das Potential dieser Idee an, sofern sie in etwas aufgelockerter Form daher kommt. Von daher könnte man entweder wechselende deutsche Teilnehmer anvisieren oder eben eine deutsch-polnische Ko-Produktion überlegen – leider scheint es etwas utopisch, doch es würde mir sehr gefallen, wenn die beiden Party-Hochburgen Zakopane und Willigen als Rahmen fungieren würden, während abwechselnd Klingenthal, Oberhof und Wisla als Puffer in der Mitte arbeiten würden. Eine solche Tour hätte gleich mehrere Vorteile: 1. Die geringeren Reisestrapazen und Umweltbelastungen, da man aus Zakopane auf dem Weg nach Willingen (oder vice versa) jeweils eine Station mitnimmt (dieses Thema sollte insgesamt mehr im Fokus stehen, da sind nen paar nicht optimale Sachen im WC drin gewesen; weiß nicht, wie viel Wert da drauf gelegt wird bei der FIS) 2. Das sehr unelegant wirkende Einzelspringen in Wisla, das nicht nur diese Saison so unglücklich an Zakopane drangequetscht ist (dieses Jahr wegen der Tournee-Nähe besonders blöd), würde auf diese Weise besser integriert werden können 3. Riesige Attraktivität und Beliebtheit 4. Mit Willigen und Zakopane wären zwei wichtige WC-Stationen fest und kompakt verankert, so dass durchaus weiterer großer Freiraum bleibt.
Denn: Seit dem Bestehen der Team Tour gab es vor dem ersten Großereignis bisher immer entweder 5 oder 6 Wochenenden, von denen eben 2 auf die Team Tour entfallen. In Olympia-Jahren sind es natürlich nur 5 freie Plätze (und nächstes Jahr fällt die Tour ganz aus, wobei eine deutsch-polnische Variante ja funktioniert hätte). Grundsätzlich bleiben nach Abzug von Willigen und Zakopane also entweder 3 oder 4 freie Wochenenden in meiner Variante, von denen man dann immer noch einen Platz nach Deutschland vergeben könnte in den meisten Jahren, wenn Sponsoren und Veranstalter das wollen. Von den 3-4 Plätzen sollten aber auf jeden Fall mindestens zwei reserviert sein: Einmal für eventuell notwendige Generalproben auf Schanzen für Großereignisse und einmal für Skifliegen; eventuell sollte man auch zweimal Skifliegen nehmen, was dann abwechselnd mit einem Deutschland-Wettkampf stattfinden könnte. Wichtig zu beachten ist aber, dass einer dieser 3-4 Plätze eventuell noch von Engelberg besetzt werden müsste (sofern Variante 2 bei der I. Periode gewählt wurde), welches dann jenen Platz unmittelbar nach der Tournee zurück erhalten würde, den es um 2000 schon einmal inne hatte. Wenn Engelberg vor Weihnachten und stattdessen Norwegen in der I. Periode rausgeflogen ist, dürfte natürlich die Nordische Tour nach dem Großereignis nicht verkürzt gesprungen werden. Alternativ kann man bei Jahren mit SF-WM diese verschieben oder kann das Skifliegen durch Vikersund besetzen. Abwechselnd bzw. in Kombination sollten diese Aspekte dafür sorgen, dass die Norweger schon jedes Jahr auf genügend Wettkämpfe kommen.
Um meine Ideen noch mal zu visualisieren, folgen hier zwei Bilder, wie so ein Kalender für eine „normale“ Saison (die nächste ist das ja nicht wirklich) aussehen könnte – beispielhaft anhand von 2014/2015. Man kann dabei auch erkennen, dass Variante 1 mit Engelberg vor der Tournee zwar leichte Einbuße bei den Norwegern (eventuell Kuopio alle 2 Jahre durch einen weiteren Platz für NOR ersetzen?) zur Folge hat, aber deutlich mehr Spielraum ermöglicht.
Im Übrigen fände ich es auch gut, wenn etwas mehr Normalschanzen im WC dabei wären, was in den letzten 2-3 Jahren auch ansatzweise verstärkt aufkommt. Dabei hätte ich neben dem Aufteilen der Wochenenden (also an manchen Orten 1 LH und 1 NH) noch einen weiteren Vorschlag: Man könnte eine Art Tour machen, auf der Normalschanzen vorkommen – eine Art „Winter Grand Prix“ anstelle der Team Tour. Alternativ könnte man diese um eine Woche verlängern, denn den Modus mit den Mittwochsspringen finde ich gut. Einziges Problem hierbei wäre, dass Willingen leider keine Normalschanze hat.
Lahti HS 130
Lahti HS 97
Kuopio HS 127
Lillehammer HS 100
Lillehammer HS 138
Notodden HS 100
Oslo HS 134
Oslo HS 106
Also was haltet ihr von dem Vorschlag? Passend? Realistisch? Wie plant die FIS überhaupt ihre Kalender und glaubt ihr, dass es in Zukunft bestimmte Änderungen/Tendenzen geben wird? Wenn ja, welche?
P.S.: Gibt es eig. irgendeinen Thread für PC-Spiele? :
Auf den letzten Seiten gab es immer wieder Diskussionen um die Tatsache, dass der sogenannte Weltcup eigentlich nur ein durch Sapporo verstärkter Europa-Cup ist. Man kann das kritisieren, weil es dem Anspruch als Weltcup nicht gerecht wird und weil es für manche Teilnehmer nachteilige Reisestrapazen gibt. Man kann andererseits argumentieren, dass möglicherweise so viele außereuropäische Verbände gar kein Interesse an einem WC haben oder einfach durch die Leistungsdominanz der Europäer (abgesehen von den Japanern) in den Wettbewerben diese eben auch die meisten Wettkämpfe haben (+Sponsoren, etc.). Beide Sichtweisen haben sicherlich ihre Berechtigung und weisen jeweils auf wahre und richtige Aspekte hin – beide haben also zu einem gewissen Grad, beide haben also teilweise recht. Logischerweise wäre das Optimum, dass man eine Balance zwischen diesen beiden „Polen“ schafft. Meiner Meinung nach ist diese Balance aber derzeit nicht gänzlich vorhanden, weil die Dominanz von europäischen Austragungsorten etwas zu groß ist. Dabei fordere ich nicht, dass gleich ein Drittel aller Wettbewerbe in Europa gestrichen werden – lediglich ein bisschen mehr Spielraum für andere Verbände sollte bewilligt werden (natürlich nur sofern die Möglichkeit und der Wille dazu besteht, meinetwegen gilt diese Forderung dann auch als Ausblick auf die nächsten Jahre, wenn die Voraussetzungen anders sind und mehr Nachfrage auch in anderen Ländern/Kontinenten besteht), wobei Europa trotz dieser kleinen Abgabe immer noch das Gros der Wettbewerbe behält.
„Balance“ hört sich vielleicht etwas nach Schwafeln an und „ein bisschen“ ist nicht gerade die konkreteste Beschreibung – doch deshalb will ich nun mal genauer auf den Sachverhalt eingehen und einen Vorschlag unterbreiten, wie eigentlich beide Meinungen mit kleinen und attraktiven Änderungen im Kalender zufrieden gestellt werden könnten. Es ist meiner Meinung nach gar nicht mal so schwierig – nur ist das eben eine subjektive Meinung und rührt natürlich auch von meinen Vorlieben her; doch da ich es recht schematisch anlege, sollte der Vorschlag eigentlich für die meisten okay sein, so hoffe ich.
Der Kernpunkt meiner Argumentation liegt eigentlich (ich weiche in der Beschreibung mal von den 7 Perioden ab und beziehe mich nur auf die 5 aus dem Winter, beginne also mit der ersten Winterperiode als Nummer I und bezeichne die Tournee entsprechend als II, etc., hoffentlich verwirrt das nicht) in der ersten Periode vor der Vierschanzentournee (die als II. Periode sowieso fix ist und gar keiner Änderung im Kalender bedarf – passiert zum Glück ja auch nicht).
I. PERIODE:
Vor der Tournee sieht der derzeitige Kalender 4 Wochenende mit jeweils zwei Springen vor, wobei die ersten beiden aktuell in Skandinavien (1x FIN, 1x NOR) ausgetragen werden. Dabei ist Kuusamo auf dem finnischen Platz gesetzt und eröffnet in der Mehrzahl der Fälle auch, anschließend folgt entweder Trondheim oder mittlerweile häufiger (da wohl sinnvoller) Lillehammer. Das dritte Wochenende wird immer wieder anders besetzt (u.a. schon Harrachov, Pragelato sogar 1x, Neustadt, dieses Jahr ausnahmsweise Sochi, auch Villach bzw. Kranj waren schonmal dran), den vierten Platz vor Weihnachten und der VST nimmt traditionell Engelberg ein.
Tatsächlich ist diese erste Periode für mich ein sehr willkommener Ort, um die nicht-europäischen Springen auszuweiten. Damit auch die Bedeutung dieser Bewerbe nicht zu kurz kommt, sollte man am besten an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden in Übersee springen, denn 400 Punkte sind kein Pappenstiel, zumal die Athleten ohnehin nicht unbedingt ihre Pausen in Periode I nehmen. Nun die Frage: An welcher Stelle postiert man diese beiden Springen und wer (Kuusamo, NOR, Engelberg) muss dafür weichen? Könnte man flexibel anlegen, denn es gibt mehrere Möglichkeiten. Als Weltcuperöffnung würde ich die Übersee-Springen aber nicht vorschlagen, da man wohl zwingend jedes Jahr in Nordamerika sein müsste, um zu Beginn die Schneesicherheit zu haben. Daher bleibt es bei Skandinavien, die selbiges Kriterium neben Nordamerika wohl am besten erfüllen. Wer nimmt diesen skandinavischen Platz: Auftakt in Kuusamo? Von mir aus gerne, die Schanze gefällt mir, hat eine eigene Aura und ist mittlerweile ja schon fester Bestandteil und Tradition zu Beginn des WC-Zirkus. Es würde sich also noch die Frage stellen, ob die Blockbildung 2x Skandinavien und 2x Übersee gesucht werden oder eben Engelberg an seinem angestammten Platz gehalten werden soll. Beides hat sicher seine Vor- und Nachteile, so dass ich mich auch nicht festlegen möchte und würde.
PRO Übersee an WE 2&3: 1. Engelberg bleibt vor Weihnachten erhalten 2. Die Übersee-Springen liegen mitten im Weltcup eingebettet, so dass die Athleten vor der Tournee noch einen Puffer haben und nicht am letzten Wochenende vor Weihnachten noch aus z.B. Asien zurückkommen
PRO Übersee WE 3&4: 1. Genau hier kann man den Spieß ja auch umdrehen und sagen: Kein Topspringer kann es sich leisten, die letzten beiden Wettkämpfe vor der Tournee auszulassen, da er sonst ja überhaupt keine Vergleichspunkte hat, wo er in etwa steht. Von daher könnte man argumentieren, dass die Übersee-Wettkämpfe aufgewertet würden, weil viele zwar gerne die Reise vor der Tournee auslassen würden, aber angesichts von 4 Wettbewerben ihre Wettbewerbsfähigkeit überprüfen müssen. 2. Kommt noch hinzu, dass dieser Weg mit 2 Springen in Skandinavien dafür sorgen würde, dass man nicht direkt nach Kuusamo diesem Gebiet wieder den Rücken kehrt (wenngleich Kuusamo -->Lillehammer/Trondheim nicht wirklich „um die Ecke“ sind). Das Opfer hieße Engelberg.
ZUSAMMENGEFASST die 2 Möglichkeiten:
Entweder Oder
Sat: Kuusamo Sat: Kuusamo
Sun: Kuusamo Sun: Kuusamo
Sat: ________ Sat: NOR
Sun: _______ Sun: NOR
Sat: ________ Sat: _________
Sun: _________ Sun: __________
Sat: Engelberg Sat: ___________
Sun: Engelberg Sun: ___________
Zur Besetzung dieser beiden freien Wochenenden wäre es am besten, wenn man Sapporo aus der III. Periode nach vorne ziehen und einen wohl attraktiveren Platz zu Beginn der Saison spendieren würde. Neben der Festbesetzung Sapporo würden die Übersee-Wettkämpfe von einem flexiblen und jedes Jahr wechselnden weiteren Austragungsort komplettiert. Da aktuell außerhalb Europas (wozu zählen wir Erzurum, aber die haben ja angeblich eh Organisationsprobleme) nur Asien und Nordamerika in Frage kämen, könnten diese beiden sich jedes Jahr abwechseln. Vielleicht auch ein leichtes Übergewicht für Asien, da hier mehr Anlagen in Frage kommen. Um bloß einen Platz zu besetzen, hätte man jedes Jahr eine Fülle an Möglichkeiten und könnte dann im Großen und Ganzen reihum gehen. Kandidaten wären: Whistler, Park City, Lake Placid (eher nicht) und eventuell Iron Mountain (wobei das ja schon ein kultiges COC-Springen mit Monster-Weiten ist und gar nicht so den „WC-Look“ hat) in Nordamerika sowie Hakuba, gegebenenfalls Zao oder Yabuli (eher nicht), Almaty, Pyeongchang und die russischen Anlagen (zumindest einige davon) in Asien. Da würde sich sicher auch jemand darunter finden, der für Austragung und Organisation bereit wäre.
III. und IV. PERIODE:
Da wir die II. Periode getrost übergehen können, schnell weiter zur dritten. Diese bezieht sich vor allem auf den restlichen Januar sowie Teile des Februars und umfasst in der Regel mindestens drei freie Wochenenden (+ seit einigen Jahren die Team Tour) vor dem/den Großereignis(sen). Bisher waren zwei dieser Plätze an Sapporo und Zakopane vergeben – klassische und quasi unverzichtbare Stationen, von denen eine aber in dieser Überlegung schon vorverschoben wurde.
Mein Vorschlag wäre daher in Anlehnung an eine Idee, die hier auch im Forum schon ansatzweise aufkam: Eine deutsch-polnische Team Tour (bzw. überhaupt eine Art Tour). Ein Freund der rein-deutschen und jedes Jahr auf fast identische Art und Weise durchgeführten Tour bin ich nicht, doch erkenne ich das Potential dieser Idee an, sofern sie in etwas aufgelockerter Form daher kommt. Von daher könnte man entweder wechselende deutsche Teilnehmer anvisieren oder eben eine deutsch-polnische Ko-Produktion überlegen – leider scheint es etwas utopisch, doch es würde mir sehr gefallen, wenn die beiden Party-Hochburgen Zakopane und Willigen als Rahmen fungieren würden, während abwechselnd Klingenthal, Oberhof und Wisla als Puffer in der Mitte arbeiten würden. Eine solche Tour hätte gleich mehrere Vorteile: 1. Die geringeren Reisestrapazen und Umweltbelastungen, da man aus Zakopane auf dem Weg nach Willingen (oder vice versa) jeweils eine Station mitnimmt (dieses Thema sollte insgesamt mehr im Fokus stehen, da sind nen paar nicht optimale Sachen im WC drin gewesen; weiß nicht, wie viel Wert da drauf gelegt wird bei der FIS) 2. Das sehr unelegant wirkende Einzelspringen in Wisla, das nicht nur diese Saison so unglücklich an Zakopane drangequetscht ist (dieses Jahr wegen der Tournee-Nähe besonders blöd), würde auf diese Weise besser integriert werden können 3. Riesige Attraktivität und Beliebtheit 4. Mit Willigen und Zakopane wären zwei wichtige WC-Stationen fest und kompakt verankert, so dass durchaus weiterer großer Freiraum bleibt.
Denn: Seit dem Bestehen der Team Tour gab es vor dem ersten Großereignis bisher immer entweder 5 oder 6 Wochenenden, von denen eben 2 auf die Team Tour entfallen. In Olympia-Jahren sind es natürlich nur 5 freie Plätze (und nächstes Jahr fällt die Tour ganz aus, wobei eine deutsch-polnische Variante ja funktioniert hätte). Grundsätzlich bleiben nach Abzug von Willigen und Zakopane also entweder 3 oder 4 freie Wochenenden in meiner Variante, von denen man dann immer noch einen Platz nach Deutschland vergeben könnte in den meisten Jahren, wenn Sponsoren und Veranstalter das wollen. Von den 3-4 Plätzen sollten aber auf jeden Fall mindestens zwei reserviert sein: Einmal für eventuell notwendige Generalproben auf Schanzen für Großereignisse und einmal für Skifliegen; eventuell sollte man auch zweimal Skifliegen nehmen, was dann abwechselnd mit einem Deutschland-Wettkampf stattfinden könnte. Wichtig zu beachten ist aber, dass einer dieser 3-4 Plätze eventuell noch von Engelberg besetzt werden müsste (sofern Variante 2 bei der I. Periode gewählt wurde), welches dann jenen Platz unmittelbar nach der Tournee zurück erhalten würde, den es um 2000 schon einmal inne hatte. Wenn Engelberg vor Weihnachten und stattdessen Norwegen in der I. Periode rausgeflogen ist, dürfte natürlich die Nordische Tour nach dem Großereignis nicht verkürzt gesprungen werden. Alternativ kann man bei Jahren mit SF-WM diese verschieben oder kann das Skifliegen durch Vikersund besetzen. Abwechselnd bzw. in Kombination sollten diese Aspekte dafür sorgen, dass die Norweger schon jedes Jahr auf genügend Wettkämpfe kommen.
Um meine Ideen noch mal zu visualisieren, folgen hier zwei Bilder, wie so ein Kalender für eine „normale“ Saison (die nächste ist das ja nicht wirklich) aussehen könnte – beispielhaft anhand von 2014/2015. Man kann dabei auch erkennen, dass Variante 1 mit Engelberg vor der Tournee zwar leichte Einbuße bei den Norwegern (eventuell Kuopio alle 2 Jahre durch einen weiteren Platz für NOR ersetzen?) zur Folge hat, aber deutlich mehr Spielraum ermöglicht.
Variante1:
Variante2:
Variante2:
Im Übrigen fände ich es auch gut, wenn etwas mehr Normalschanzen im WC dabei wären, was in den letzten 2-3 Jahren auch ansatzweise verstärkt aufkommt. Dabei hätte ich neben dem Aufteilen der Wochenenden (also an manchen Orten 1 LH und 1 NH) noch einen weiteren Vorschlag: Man könnte eine Art Tour machen, auf der Normalschanzen vorkommen – eine Art „Winter Grand Prix“ anstelle der Team Tour. Alternativ könnte man diese um eine Woche verlängern, denn den Modus mit den Mittwochsspringen finde ich gut. Einziges Problem hierbei wäre, dass Willingen leider keine Normalschanze hat.
Normalschanzen-Winter-Grand Prix?
Gut, die Auswahl wird etwas spekulativ und unrealistisch, aber das bloße Format fände ich toll. Möglicherweise könnte man auch die Nordische Tour in so eine Tour mit Normalschanzen umbauen:
Lahti HS 130
Lahti HS 97
Kuopio HS 127
Lillehammer HS 100
Lillehammer HS 138
Notodden HS 100
Oslo HS 134
Oslo HS 106
Also was haltet ihr von dem Vorschlag? Passend? Realistisch? Wie plant die FIS überhaupt ihre Kalender und glaubt ihr, dass es in Zukunft bestimmte Änderungen/Tendenzen geben wird? Wenn ja, welche?
P.S.: Gibt es eig. irgendeinen Thread für PC-Spiele? :