Malgani
Bankspieler
Mal abgesehen von der Attraktivität: wenn man die individuelle Klasse von Frankreich hat, ist es doch umgekehrt eher ein Risiko, "Mourinho-Fußball" zu spielen. Bisher hat es bei diesem Turnier geklappt, klar - aber mit der extrem defensiven Spielweise kann der Gegner mit Pech genauso 1:0 nach einer Standardsituation gewinnen. Und wenn das Gegentor dann erst kurz vor Schluss fällt und man sich vorher kaum um Offensivaktionen bemüht hat, kannst du dann kaum noch reagieren.
Insofern: Wenn ich nicht nur defensiv, sondern auch offensiv einen der oder sogar den besten Kader habe, macht es doch auch Sinn, zu versuchen, das zu nutzen (was bei Frankreich eben so gut wie gar nicht passiert), um gar nicht erst zu riskieren, ein Spiel mit Pech zu verlieren. Letztlich ist genau das doch auch schon im EM-Finale 2016 passiert, aber gelernt hat Deschamps daraus offensichtlich nichts.
Es ging mir mehr darum, dass man aus dem Ligavergleich zwischen Guardiola und Mourinho nicht auf einen Turniermodus schließen sollte.
Wenn man Spielermaterial wie die Franzosen hat, sollte man natürlich einen anderen Fußball spielen, aber für Mannschaften mit einem weniger starken Kader kann destruktiver Fußball durchaus ein Weg zum Erfolg sein. Nicht nur Portugal hat das gezeigt, Rehagel und die Hellenen ebenfalls. In einer Liga funktioniert das auf lange Sicht nicht, aber WM und EM werden auch nicht in einer Liga ausgespielt
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