So, noch meine Einschätzung zu den heutigen Viertelfinals:
Hewitt gegen Roddick ist ja schon so etwas wie ein moderner Klassiker der 2000er Jahre, allerdings hat Roddick die letzten vier Partien für sich entschieden, zuletzt im Achtelfinale von Queens. Die Partie ging aber über 2 Tie-Breaks und war mindestens genauso eng wie die Halbfinalbegegnung in Memphis, als Hewitt eigentlich der stärkere Spieler war. Hewitt scheint für mich allerdings nach dem Überraschungssieg gegen del Potro schon ein wenig über den spielerischen Zenit hinaus zu sein, die Partie gegen Petzschner hätte auch genau umgekehrt ausgehen können, gegen den angeschlagenen Stepanek musste Hewitt über fünf Sätze gehen. Roddick dagegen nach dem schwierigen Spiel gegen Melzer mit einer ganz starken Leistung gegen Berdych. Kommt er heute auch nur ansatzweise an diese Leistung heran, wird er Hewitt in vier Sätzen bezwingen.
Murray gegen Ferrero ist das Duell der großen britischen Hoffnung gegen die wohl größte Turnierüberraschung. Murray hat Ferrero gerade erst sehr deutlich im Halbfinale von Queens bezwungen, insofern sehe ich schwarz, was die Aussichten des Spaniers angeht. Maximal dürfte Ferrero einen Satz mitnehmen, im schlechtesten Fall wird er abgeschossen von Murray, der nach dem Fünf-Satz-Thriller gegen Wawrinka wieder etwas entspannter aufspielen dürfte.
Haas gegen Djokovic könnte das beste Match des Viertelfinals werden. Haas steht sicherlich nicht überraschend im Viertelfinale, nach dem Turniersieg in Halle hatten ja viele auf einen langen Turnierverbleib des Deutschen in Wimbledon gesetzt. Djokovic kommt momentan recht unbeobachtet weg, was für ihn aber eher positiv sein dürfte, bei den bisherigen Grand-Slam-Turnieren in dieser Saison stand er sehr stark im Rampenlicht, was für ihn mit zwei recht kläglichen Niederlagen endete. Djokovic ist wohl der Spieler aus den Top-4, den man am schwersten einschätzen kann. An einem guten Tag kann er jeden Spieler auf jedem Belag wegballern, an einem schlechten Tag kann man schon an seiner Körpersprache erkennen, dass er eigentlich keinen Bock auf die Partie hat. Ich erwartete heute aber einen starken Djokovic und einen Erfolg in vier Sätzen.
Der Head-to-Head im Duell Federer gegen Karlovic ist mit 8-1 extrem deutlich für den Schweizer. Doch es bleibt einfach die Tatsache, dass Karlovic von keinem Spieler zu breaken ist, wenn er einen guten Tag erwischt (was momentan scheinbar immer der Fall ist). Dennoch glaube ich, dass Federer die wenigen Möglichkeiten konsequent nutzen wird und am Ende nach vier Sätzen als Sieger vom Platz geht.