Wind- und Anlaufregel: Endlich faire Wettkämpfe - oder unnötiger Ballast?


Kaethe

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Der erste Durchgang war reichlich seltsam und undurchsichtig. So sollten diese Regeln mit Sicherheit nicht angewandt werden, weil man gar nicht richtig nachvollziehen kann, wieso der eine jetzt 8,5 Punkte Abzug hat, der andere aber 12,3. Dazu dann noch die Zusatzpunkte vom Gate. Der Gesamtabzug/die Gesamtzusatzpunkte wurden auch nicht immer eingeblendet. Nachvollziehbar ist das alles für den normalen Zuschauer nicht. Intransparent bleibt das Springen mit diesen Regeländerungen auch nach einigen Änderungen immer noch.

Auf mich wirkte das so, als ob die Jury im ersten Durchgang zeigen wollte, das alle Springer eine hohe Weite erzielen können, um dann den besten bei wenige Aufwind die Bedingungen extra zu erschweren. Das ist nicht der von der FIS angegebene Sinn der Wind- und Anlaufregel gewesen.
 

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
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ach und die besten sollen daraus wunderstücke zaubern...also jetzt hört es sich echt auf...


Aber ja doch! Es hieß früher bei einem Schlierenzauer oder sonst wem ständig: Und jetzt schaut mal was der noch aus dem wenigen Anlauf macht, der ist einfach in einer bestechenden Form, da kann es sogar 1,5 m Rückenwind haben.

Wenn es dann aber vom Athleten selbst nicht kommt, kann die Jury auch nichts dafür.
 

MK23 - skiimport

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Results without Wind Factor :

1. Jacobsen 450.5 (1.)
2. Evensen 444.9 (3.)
3. Kranjec 440.6 (2.)
4. Ammann 434.1 (4.)
5. Koch 428.7 (5.)
6. Malysz 425.2 (6.)
 

Schlieri

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Das ist nicht nur hart, das ist grober Unfug. Vielleicht gucke ich auch einfach mal einmal mehr hin, als zu wenig. Was hätten die Kots, Watases und Lazzaronis mit dem Anlauf vom Ende des 1. Durchganges anfangen können? Nichts! Die wären auf den Vorbau gekltascht. Dann hätten auch wieder alle von einer Vorführung der schwachen Athleten gesprochen. So hatten sie aber ernsthafte Chancen auch mal den 2. Durchgang zu erreichen. Gutes Beispiel dafür sind Mechler und Descombes-Sevoie.

Das ist völlig aus der Relation gezogen und übertreibst es maßlos mit dem "Auf dem Vorbau" geklatscht.
Die wären mit einem konservativerem Anlauf sicher auch nicht auf dem Vorbau geklatscht. Sicher hatte die Jury auch den Gedanken der Show im Kopf, damit gleich am Anfang gute Weite zu Stande kommen. Ein Herr Sklett der im ersten Durchgang gleich auf 210m geflogen ist...da kann irgendwas mit der Gateauswahl nicht stimmen.
Geht ja auch anders wie man im 2.Durchgang gesehen hat.

Und ich denke nicht, dass die Regel dafür ausgelegt wurde um Hin und Herzuschieben, dass man brauchbare Weiten bekommt.
Hinzu kommt, dass eben gegen Ende den besten die Flügel so gestutzt wurden, dass sie Probleme hatten. Das tendiert zur Verzerrungen.
 

Hakuba

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Das ist völlig aus der Relation gezogen und übertreibst es maßlos mit dem "Auf dem Vorbau" geklatscht.
Die wären mit einem konservativerem Anlauf sicher auch nicht auf dem Vorbau geklatscht. Sicher hatte die Jury auch den Gedanken der Show im Kopf, damit gleich am Anfang gute Weite zu Stande kommen. Ein Herr Sklett der im ersten Durchgang gleich auf 210m geflogen ist...da kann irgendwas mit der Gateauswahl nicht stimmen.
Geht ja auch anders wie man im 2.Durchgang gesehen hat.

Und ich denke nicht, dass die Regel dafür ausgelegt wurde um Hin und Herzuschieben, dass man brauchbare Weiten bekommt.
Hinzu kommt, dass eben gegen Ende den besten die Flügel so gestutzt wurden, dass sie Probleme hatten. Das tendiert zur Verzerrungen.

Zustimmung.

Gateverschiebung sollte nur vorgenommen werden (und nur nach unten), wenn sich während eines DG der Wind merklich ändert (Rückenwind schläft ein oder Aufwind verstärkt sich).
 

Anne

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Der erste Durchgang war ein Lehrbeispiel, wie man die an sich sinnvolle Gateregel NICHT anwenden sollte.

Aber offensichlich ist man ja lernfähig, wie die Handhabung im zweiten Durchgang beweist.
 

Kaethe

Sargbaumeisterin
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Harri Olli hat für den Wind weniger Punkte abgezogen bekommen als Andersen, Evensen, oder Kranjec. Olli hat einen Abzug von 8,5 Punkten gehabt und Kranjec, der unmittelbar nach Olli gesprungen ist, hatte einen Abzug von 11 Punkten. Also hatte Olli neben einem schlechten Sprung auch schlechte Bedingungen bei einem sehr kurzen Anlauf. Insofern meine ich, dass Springer in der ersten Gruppe im ersten Durchgang mit dem langen Anlauf gegenüber Olli bevorteilt worden sind.

Schlechtere Bedingungen hatte nur noch Michael Uhrmann, insofern ist sein Sprung hervorragend gewesen.
 

Schlieri

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Schlechtere Bedingungen hatte nur noch Michael Uhrmann, insofern ist sein Sprung hervorragend gewesen.

Und trotzdem wurden Punkte abgezogen, weil der Seitenwind (lt. ARD Kommentator) als Aufwind (1.01m/s) im Mittel gewertet wurde.
Ich hoffe, dass diese Windregel wie jetzt nicht endgültig ist.
 

blackswan

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Sogar Thiele, der die neuen Regeln ja heiß und innig liebt sagt, dass heute einfach zu viel das Gate hin und her geschoben wurde!!

Wie gesagt, an sich ne tolle Sache aber heute, das war nix! !
 

Mario

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Wobei Olli mich echt zum Lachen gebracht hat mit seinem geilem Jubel ^^
 

Anne

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Was auch zu bedenken ist: Alle vorderen im WC hatten dasselbe Gate. Hätte man also z.B. den Durchgang im diesem Gate neu gestartet, hätte Olli auch den Vorbau planiert, der einzige Unterschied wäre gewesen, dass dies noch mindestens ein Dutzend weitere getan hätten.
So hatten die Norweger durch die neuen Regeln auch deftige Abzüge für den Aufwind, was sie sonst nicht gehabt hätten. Insofern sehe ich innerhalb der Besten keine größere Unfairnis gegenüber der alten Regel, eher im Gegenteil.

Aber so ein Firlefanz wie der lange Anlauf für die ersten bingt eine an sich sinnvolle Sache in Verruf.
 
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Coolman

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ich kopier mal meinen beitrag vom anderen thread hier rüber.


erstmal generell:
ich bin gegen diese neue regel und daher stört es mich auch, dass die herrn kommentatoren so einseitig darüber berichten. fairness hin oder her, es wird niemals gleich bedingungen für alle springer geben und das schafft man auch durch diese regel nicht. dem normalen zuschauer kann man das nicht vermitteln, daher ist die regel schon ungeeignet. ein paar starre formeln werden nicht die ungleichheit besiegen. und ich bin kein mathegegner, habe sogar statistik studiert. skispringen ist nunmal durch glück und pech geprägt. daher sollte man auch den korridor einfach abschaffen und mit den bedingungen leben. natürlich nur so lange es nicht gefährlich ist, das sollte klar sein.

heute war natürlich das paradebeispiel wie man die neuen regeln nicht einsetzen sollte. das argument mit der graupe von olli halte ich für äußerst unangebracht. seine flugkurve ist am falchsten von allen, von daher ist es klar, dass er die größten probleme mit dem anlauf hatte. weitere kandidaten sind koch, romoeren, kranjec und auch evensen oder ljoekelsoey. evensen hatte heute glück, dass er noch mehr aufwind hatte wie olli. und kranjec hätte heute wohl gewonnen, wenn dieses gate-getue nicht gewesen wäre. das sind die wahren flieger für mich und die sollte man doch dadurch nicht benachteiligen. ich schaue diesen sport wegen dem fliegen und diesen leuten.

eine sache kommt noch hinzu, die mir auch aufgefallen ist. die noten hängen davon ab wie weit ein springer gesprungen ist. diesen nachteil können gate und windfaktor nicht einfangen, selbst wenn sie perfekt wären. wenn jemand 190 meter springt bekommt er wesentlich schlechtere noten als einer mit 210 metern.

die neuen regeln haben auch ihr gutes. nämlich, dass man einen wettkampf über die bühne bringen kann, wenn es eigentlich schon zu weit geht. das ist für mich der einzige gute punkt bei der neuen regel.
 

danii85

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Die Gateregel sollte im NOTFALL angewendet werden! Im NOTFALL. Es sollte doch weiterhin das Ziel sein die gesamte Konkurenz aus einem Gate durchzubringen! Und nicht so ne *******e wie wirs das ganze WE erlebt haben. Und weg glaubt das es nur ne Einlaufkurve der Jury ist ist ziemlich naiv. Ich bin mir sicher, es wird so weiter gehen. So nen Eigentor wie heute hat sich die Jury selten geleistet. Dafuer sollte es nen Preis geben. Die sauere Gurke oder gar das Fass ohne Boden. :down::down:

*Ärger Luft gemacht hab* :phew:
 

butterfly

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Die Gateregel sollte im NOTFALL angewendet werden! Im NOTFALL. Es sollte doch weiterhin das Ziel sein die gesamte Konkurenz aus einem Gate durchzubringen! Und nicht so ne *******e wie wirs das ganze WE erlebt haben. Und weg glaubt das es nur ne Einlaufkurve der Jury ist ist ziemlich naiv. Ich bin mir sicher, es wird so weiter gehen. So nen Eigentor wie heute hat sich die Jury selten geleistet. Dafuer sollte es nen Preis geben. Die sauere Gurke oder gar das Fass ohne Boden. :down::down:

*Ärger Luft gemacht hab* :phew:


:up::up::up::up::up:

ich habs auch schon einmal gesagt mit diesem wochende haben sie den kritikern an dieser regel eine menge neuer nahrung gegeben...
 

MK23 - skiimport

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Walter Hofer, vor Sommer Grand Prix :

FIS-Renndirektor Walter Hofer ist sich ohnehin sicher, dass die veränderbare Anlauflänge nicht mehr als drei oder viermal im Winter angewendet werden wird. Und dann wäre die größere Flexibilität ein absoluter Gewinn.

http://berkutschi.com/de/front/news/show/481-neue-regelidee-skepsis-bei-vielen-springern

Great, since we had 5 gate changes already today, that means that we are safe for this winter already :D:
 

Kaki

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Ich finde auch das man diese Regel abschaffen sollte...

Warum?


1. Es wird nie faire bedingungen geben. Wenn man den guten springer im Schnitt 4-5 gates weniger gibt haben sie nämlich folgende nachteile... bei geringerer Weite bekommen sie schlechter noten. Sie müssen besser springen als die schwachen da sie weniger geschwindigkeit haben und somit muss der flug (egal welche bedingungen) bei weitem besser sein als mit mehr anlauf. Wenn man nämlich mehr anlauf hat dann kann man trotz einigen fehler weit springen. Dazu bekommt man gegenüber deren mit wenig Anlauf noch dazu die bessern haltungsnoten.

2. Wenn Seitenwind als Aufwind gerechnet wird, wie kann dann soetwas fair berechnet werden? Ein Springer der 1,5 m/s direkten Aufwind hat unten und ein Springer der fast direkten Seitenwind hat... das macht ja wahnsinnig viel aus... das muss ich hier wohl keinem erklären. Aber beide bekommen genau soviel Punkte abgezogen... Fair? wo?

3. Die besten Springer gewinnen am ende meistens. Es gibt mal pech und mal glück aber das gibts es in jedem sport. Ich kann auch nicht im Fußball sagen... Die gegenmannschaft von Bayern spielt mit 14 Leuten, dafür bekommen die Bayern 3 Tore vorsprung um das Spiel interessanter zu machen.


Und das wichtigste ist einfach der Sport selbst. Gerade jetzt wo SKispringen immer mehr an Bekanntheit erlangt führt man soetwas ein und versaut es mit diveresen gateverschiebungen dermaßen...

Man sollte mitfiebern können, Spannung sollte erhalten bleiben... Aber durch diese Gate/Wind-regel können Zuschauer nicht direkt beurteilen ob dieser Sprung gut war oder nicht. Sie wissen ja nicht wie der Wind war? Ich stell mir gerade vor jemand springt bei der 4-schanzen tournee 143m höchstweite, alle jubeln... Rang 7 ... Das ist doch vollkommener Schmarren...


Man sollte den Sport nicht versuchen ganz zu beherschen. Das ist im Fußball, im Tennis und überall das gleiche. Es gehört immer ein bisschen glück dazu, sei es beim absprung, beim timing, bei der landung, bei den verhältnissen usw. Genau so beim Fußball... wie oft braucht man glück um ein Tor zu machen... opder zu parieren... Was wäre der Fußball ohne seine legendären fehlentscheidungen? Ja genau, es gebä nix mehr skuriles wo man 40 jahre danach noch darüber berichtet. Ich möchte soetwas nicht missen.

Vorallem würd ich sagen das ein Schlierenzauer mit dieser Regel zumindest eine seiner 4-schanzen tourneen gewonnen hätte wo er teilgenommen hatte, so eben nicht... und das ist auch gut so, weil zu guter leistung eben auch ein bisschen glück dazu gehört ;)


Lasst Sport, Sport sein... ;)

MfG
 

Anne

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Es wäre eventuell sinnvol, dass die Rennleitung den Gatewchsel festlegt. Im Gegensatz zum lokalen Veranstalter geht es da um die Sicherheit und Durchführbarkeit. Heute hatte man bei der Jury den Eindruck, dass zumindest im ersten Durchgang das Spektakel im Vordergrund stand, und das ist inakzeptabel! Es war von Anfang an klar, dass man mit dieser Luke nicht zuende fahren konnte, und das ist nicht der Sinn der Sache.
 

danii85

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Walter Hofer, vor Sommer Grand Prix :

FIS-Renndirektor Walter Hofer ist sich ohnehin sicher, dass die veränderbare Anlauflänge nicht mehr als drei oder viermal im Winter angewendet werden wird. Und dann wäre die größere Flexibilität ein absoluter Gewinn.

http://berkutschi.com/de/front/news/show/481-neue-regelidee-skepsis-bei-vielen-springern

Great, since we had 5 gate changes already today, that means that we are safe for this winter already :D:

Thx for this!

:hihi::hihi:

Entschuldigung das ich mir da das Lachen nicht verkneifen kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Anne

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Man sollte mitfiebern können, Spannung sollte erhalten bleiben... Aber durch diese Gate/Wind-regel können Zuschauer nicht direkt beurteilen ob dieser Sprung gut war oder nicht. Sie wissen ja nicht wie der Wind war?


MfG

Das kann man auch rumdrehen. Wenn jemand bei besch. Windbedingungen nach der alten Regel mit einem tollen Sprung nur 10. wurde konnte man das dann besser einschätzen? Nein!


Durch die technische Weiterentwicklung seit der Einführung des V-Stils hat die Aerodynamik eben einen immer größeren Einfluß, und damit auch der Wind. Der Einfluß der äußeren Bedingungen nimmt zu, Physik läßt sich nicht ignorieren. Eine Zunahme des Lotteriefaktors ist einem Sport auf dem Weg zur Popularität aber auch nicht dienlich, es sei denn es geht einem nicht um einen fairen sportlichen Wettkampf, sondern um Show.

Die Regel wurede heute von der Jury mißbraucht. Das ist der Jury vorzuwerfen, nicht der Regel.
 
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