Wladimir Klitschko vs. Tyson Fury II (WBA/WBO/IBO WM)


Roberts

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Zwischen den Zeilen kann man bei Wladimir Klitschko in der Tat lesen, dass er größere mentale Probleme hat. Das hat man schon während des ersten Kampfes gesehen, als er völlig festgefahren keinerlei taktische Änderungen vornehmen konnte. Jetzt freut er sich der Herausforderer zu sein (=weniger Erfolgsdruck).
Wladimir Klitschko schrieb:
"Ich war körperlich in einer meiner besten Verfassungen, aber mental war ich nicht da, ich war im Ring nicht präsent."
"Mit der Zeit verteidigst du deinen Titel nur noch, aber du willst den Mann dir gegenüber im Ring nicht mehr wirklich bezwingen."
"Wenn du eine Person zerstören willst, gib ihm fünf erfolgreiche Jahre."
(=Ich war nur noch in der Lage, meinen üblichen Stiefel zu boxen)

Fury ist ein unbekümmerter, intellektuell sehr einfach gestrickter Typ, der aber zum einen ein kluges Team auf seiner Seite hat und zum anderen wesentlich besser als Wladimir im Ring antizipieren kann. Das genügt gegen einen statischen Gegner vollauf. Dem neutralen Betrachter kann daher schon der Gedanke kommen, dass es bei dem statischen Gegner bleiben wird, da Wladimir es schwer haben wird, den mentalen Schalter umzulegen. Sein Selbstkarrikatur-Stil steckt ganz tief in seiner Psyche drin, schon die Ursprüngliche Safety-first-Nummer von Steward war aus der Not unüberwindbarer boxtechnischer und mentaler Unzulänglichkeiten geboren worden und hat sich gerade auch unten den Eindrücken seiner Schlüssel-Kämpfe derartig verfestigt, dass da ein Ausbrechen aus dieser Linie nicht sehr wahrscheinlich erscheint. Natürlich haben die Eindrücke des Sanders-Kampfes dabei in erster Linie Spuren in Wladimirs Nervenkostüm hinterlassen. Es hat den für die Verarbeitung dieses Traumas so wichtigen Rückkampf nicht gegeben. Das nicht ohne Grund.

Fury gibt boxerisch keinerlei Rätsel auf, sein Stil ist einfach aber effizient. Er nutzt - ähnlich wie Wladimir zuvor bei dessen Gegnern seine körperlichen Parameter um Wladimir von sich fern zu halten, dies wird gestützt durch eine effiziente Beinarbeit und eine gute Übersicht im Ring. Trotzdem ist das keine Hexerei - Wladimir muss an den Mann ran und er muss versuchen variabler abzuladen - selbst wenn vieles dabei auf die Deckung geht oder anderweitig an Fury oder in der Luft verpufft - ohne eine solide Workrate kann er da keinen Blumentopf gewinnen. Vom Stil her muss eben wieder der Sduneksche Wladimir her und das wohl kalkuliert mit dem Risiko, sich in der Offensive von Fury entscheidende Treffer einzufangen.

Dazu ist Wladimir mental nicht in der Lage und das wird das Problem sein, nicht das Fury der bessere Trashtalker ist oder Wladimir in Pressekonferenzen wenig authentisch rüber kommt. Natürlich sind Pressekonferenzen und die dabei durchgezogenen Mätzchen Teil des Mindgames. Das sollte man aber nicht überbewerten, das Grundproblem liegt - wie geschrieben - wo anders und ist tiefgreifender Natur.
 
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PsychoGamer

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"Ich war körperlich in einer meiner besten Verfassungen, aber mental war ich nicht da, ich war im Ring nicht präsent."
"Mit der Zeit verteidigst du deinen Titel nur noch, aber du willst den Mann dir gegenüber im Ring nicht mehr wirklich bezwingen."
"Wenn du eine Person zerstören willst, gib ihm fünf erfolgreiche Jahre."

Das sag mal einem Golovkin oder Kovalev.
 

Tyson 2fast Fury

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fury ist so geil, das ist unglaublich.

alles was er auf der PK sagt, wirkt total spontan, ergibt aber trotzdem einen sinn...

wlad hat er psychologisch doch jetzt schon wieder im sack, der wirkt total verunsichert mit diesem "i knock him out" gequatsche.
 

Young Kaelin

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fury ist so geil, das ist unglaublich.

alles was er auf der PK sagt, wirkt total spontan, ergibt aber trotzdem einen sinn...

wlad hat er psychologisch doch jetzt schon wieder im sack, der wirkt total verunsichert mit diesem "i knock him out" gequatsche.

Yep Fury ist n smooth talker. Unterhaltsam ist der Junge allemal. Wladi kommt so hölzern rüber wie er mitunter boxt. Für den Fight hat das alles nix aber auch gar nix zu bedeuten. Wenn Fury in ne rechte Wlads läuft gehen die Lichter aus, egal ob Fury die PK, den Staredown und alles was da sonst noch im Raume steht "gewonnen" hat.

der Rückfight ist auch für Fury psychologisch nicht ohne. Bestätigen ist nicht immer so einfach und die Zuschauer und die Erwartungen können sowohl Segen als auch Verderben sein. Für mich stehts 50/50 im Rückkampf und wenn Fury sich nicht 100 % in Form bringt, 60 / 40 Wlad.
 

Goal04

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was wäre die HW division nur ohne fury?
Wusste gar nicht, dass heute direkte die nächste PK in Köln stattfand. Danke für den Link. Und Wlad schwingt erneut direkt die Moralkeule und prangert die fragwürdigen Äußerungen von Fury. Aber guter Konter vom Fury daraufhin.

Bönte sagt, dass 50% der Tickets bis jetzt verkauft sind.

ganz ulkige Szene:

Fury sagt mehrmals während der PK wie langweilig Wlads Kampfstil ist.

Wlad: "you were 11 rounds boring in our fight"

Fury: "but at the end i won"

Wlad: "Yes, you did."

~~10 Sekunden Stille~~

Da will Wladi mal verbal austeilen und wird direkt mit einfachsten Mitteln in die Schranken gewiesen:D
 

Das Böse

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Trotzdem war das schon deutlich weniger unangenehm anzugucken, als die PK in Manchester.
Und was der Moderator sagt, stimmt auch: Fury beschwert sich, dass WK exakt dasselbe vom Stapel lässt wie am Tag zuvor und nimmt das als Beweis, dass WK langweilig ist (womit er Recht haben mag), aber er selber redet auch immer nur denselben Mist.
 

Rocco

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Randberlin
Allerdings scheint es so das Fury bei manchen den Status des geradezu unantastbaren inne hat seit er das personifizierte Böse in Form von Wladi besiegt hat^^

Im Grunde ist jetzt ja endlich der Held da, auf den eine Reihe von Leuten sehr lange gewartet haben. Von daher war das Batman-Kostüm schon sehr passend.

Es stimmt ganz und gar nicht, dass es sich hier lediglich um eine "lächerliche Punktniederlage" handelt. Klitschko war in diesem Kampf hilflos, das finde ich wesentlich schlimmer als eine KO-Niederlage.

Das kannst Du natürlich gerne so betrachten, sehe ich aber anders. Auch wenn es neu ist, dass man WK nach Punkten schlagen kann. Ich bleibe dabei, dass er ein psychisches Problem hat, ob das nun primär an Fury liegt weiß ich nicht.
 

Kali

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Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Fury über das Boxen weiss. Ja, er hat Recht, was Larry Holmes nicht schaffte, wird Waldi erst Recht nicht: sich im " hohen" Alter den Titel vom Bezwinger zurückholen.
 

Tyson 2fast Fury

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Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Fury über das Boxen weiss. Ja, er hat Recht, was Larry Holmes nicht schaffte, wird Waldi erst Recht nicht: sich im " hohen" Alter den Titel vom Bezwinger zurückholen.
volle zustimmung,
hier sehe dir das video vor dem
1 kampf an...
.

alles was fury über wlads ehemalige gegner gesagt hat, war zwar lustig, aber auch wahr und richtig.
 

Big d

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Klitschkos vermeintliche Kaltblütigkeit in der PK war gespielt, innerlich hat er gekocht. Es passt ihm nicht, dass Fury ihn in jeder Beziehung abgekocht hat. Fury ist nicht nur ein Kasper, er erlaubt sich sogar, damit zu kokettieren. Fury entwaffnet mit dieser Offenheit Klitschko komplett, er macht ihn lächerlich.
Und das passt Klitschko überhaupt nicht. Er möchte Saubermann sein, sein Image ist ihm sehr wichtig. Das wurde auch auf dieser PK mächtig angekratzt.
@ Rocco: Es stimmt ganz und gar nicht, dass es sich hier lediglich um eine "lächerliche Punktniederlage" handelt. Klitschko war in diesem Kampf hilflos, das finde ich wesentlich schlimmer als eine KO-Niederlage.

Sehe ich auch so. Gegen Sanders wurde er in runde 1 hart erwischt und gegen Brewster und Puritty ging ihm die Luft aus, aber gegen fury war er 12 Runden lang völlig ratlos. Fury hat ja selbst kaum was gemacht und dennoch doppelt so oft geschlagen wie Wladimir dem absolut nichts einfiel.

das war schon erschreckend zu sehen.
 

MMA_Boxer

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Trotzdem war das schon deutlich weniger unangenehm anzugucken, als die PK in Manchester.
Und was der Moderator sagt, stimmt auch: Fury beschwert sich, dass WK exakt dasselbe vom Stapel lässt wie am Tag zuvor und nimmt das als Beweis, dass WK langweilig ist (womit er Recht haben mag), aber er selber redet auch immer nur denselben Mist.

:crazy:

Gestern hast du Fury als Nervensäge bezeichnet und für Wladi sogar eine Lanze gebrochen für seine politisch korrekte und heuchlerische Rede und nun bezeichnest du Fury ebenfalls als Langweiller,der den selben Mist redet, was nicht den Tatsachen entspricht. Es gibt einige Aussagen die sich wiederholen, aber auch viele neue Passagen. Aussagen über RTL, Witze über Wladi (24:53min), er verweist sogar auf die PK von gestern, wo Wlad den selben Mist erzählt hat. Wladi hat sein Programm (wie gestern) einfach runtergespult: "Danke hier zu sein, ich bedanke mich bei allen fans, Fury ist kein Vorbild, da er schwule hasst." Fury passt sich jeweils der Situation an und bringt dem entsprechend immer was neues auf den Tisch. Wlad ist ein Roboter. Sowohl innerhalb als auch außerhalb des Ringes.

Am geilsten die Frage eines Reporters: Wladimir, kämpfst Du am 9. Juli auch für die Millionen von Frauen, die nicht auf dem Rücken liegen und in der Küche stehen wollen..?" :laugh:

Das war einfach nur peinlich. Ich dachte erst die Frage wäre sarkastisch gemeint, aber nein Wlad hat sogar zugestimmt ::laugh: ...war bestimmt ein RTL Reporter um Wlads Saubermann Image aufrecht zu erhalten.

Hier nochmal die PK:

 

Kali

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Hier wirkt Fury verletzlich und depressiv, bewundernswert seine Ehrlichkeit. Ich hoffe, er kann sich motivieren.


 
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Kali

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Die PK in Köln war typisch Deutsch. Perfekt, aber langweilig.
Am geilsten die Frage eines Reporters: Wladimir, kämpfst Du am 9. Juli auch für die Millionen von Frauen, die nicht auf dem Rücken liegen und in der Küche stehen wollen..?" :laugh:


Das war der Freund von Alice Schwarzer. ;-)

Schade, dass Fury nicht wie in Manchester die dreckigen Tricks der Saubermänner erwähnte, die Sache mit dem Ringboden z. B. Erstaunlich, wie das in den hiesigen Medien unterging.
 

Major

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Hab gar nicht in Erinnerung das die Milchschnitte so viel und hart auf die Rübe bekommen hat das selbst nachdenken vorm Reden schwer fällt...
"Ich hab gedacht Ihr seit Erfolgsfans. Nein ihr seit Boxfans / Klitschko Fans"

Sowas zu seinen eigenen Fans zu sagen :wall:


Es bleibt wie es ist, Fury macht einfach Spaß zuzusehen.
 

Goal04

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Beim Faceoff nach der Pressekonferenz konnte man auch Klitschkos Verunsicherung spüren. Vor dem ersten Kampf stand er da noch siegessicher vor Fury und hat keinen Ton gesagt und ihn nur angeschaut und strahlte dabei Selbstsicherheit aus. Heute: sucht er das Gespräch während dem faceoff mit Fury um die Unsicherheit zu überspielen.
 

Deontay

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Der T-Shirt Hosenvergleich war doch ganz amüsant von WK. Highlight war die fragestellung eines deutschen auf englisch. Richtig verstanden hat man ihn nicht, homosexuelle nearly devil? :D

Das Wk mal wieder die bunte eingeschlecht-fahne hochhält muss ihm wohl sehr am herzen liegen. Hm
 
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