Die Zwangsläufigkeit, mit der einige Betrachter schon jetzt die Niederlage von Klitschko im Rückkampf kommen sehen, finde ich auch überzogen. Natürlich gibt es für den Rückkampf viele Parameter von denen Wladimirs Psyche und sein Alter nur zwei sind. Wladimir ist auch kein gelernter reiner Distanzboxer, Jab and Grab ist seine von Steward eingeleitete Selbstperversion, in deren Dickicht er sich zu sehr verfangen hat. Klar lässt das Alter mit allen Abnutzungserscheinungen manches nicht mehr zu, ändert aber nichts daran dass ein Wladimir, der bereit ist, sein beachtliches Offensivarsenal unter Inkaufnahme von Furys Treffern für Fury ein ganz anderes Bedrohungspotenzial bietet, als die ängstliche Ich-bin-ja-so-erstarrt-vor-Deiner-Taktik-Nummer des ersten Kampfes. Vielleicht würde es auf den Punkzetteln schon reichen, wenn er nur die Wegnersche Ottke-Taktik beherzigen würde und z.B. durch unverdrossenes Mitjabben Aktivität demonstrieren würde. Ich weiß, dass es mental zu einem Taktikwechsel wohl nicht reichen wird, aber mir wäre es lieber, wenn er wenigstens mit fliegenden Fahnen untergeht, wenn er es boxerisch nicht gebacken kriegt. Bloß kein weiter so.