Wladimir Klitschko vs. Tyson Fury II (WBA/WBO/IBO WM)


masula

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Da habe ich aber was entfacht. :laugh:
Platz 1 geht an cosmo.1

Platz 2 an Harman

In den letzten beiden Runden hat Wladimir mehr agressivität an den Tag gelegt. Hätte er genau so von Anfang an geboxt, wäre die Sache evtl. anders ausgegangen.
Anscheinend hatte er Sanders Kopfkino, weil er sehr gehemmt wirkte.
 

aue013

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Also Klitschko ist ja ein Kontrollfreak und einen Kampf absichtlich zu verlieren, würde ja sogar in dieses Schema passen, weil er auch dann über seine Niederlage Kontrolle gehabt hätte. Aber: Einen Kampf kontrolliert zu verlieren setzt voraus, dass ich in der Lage bin, ihn auch kontrolliert zu gewinnen, dass ich alleine entscheide, was im Ring geschieht. Ich muss dazu meinem Gegner deutlich überlegen sein, muss mit ihm spielen (können). Und ich muss sicherstellen können, keine harten (und damit evtl. vorentscheidenden) Treffer zu kassieren. Sollte dies nicht möglich sein, muss ich in der Lage sein, harte Treffer zu kassieren, ohne gleich umzufallen. Weitere Voraussetzungen für absolute Kampfkontrolle sind Selbstsicherheit, Souveränität, Ringübersicht und Anpassungsfähigkeit.
Leider kann ich Klitschko alle diese Fähigkeiten nicht attestieren. Vielleicht blamiert er sich im zweiten Duell sogar noch mehr als im ersten. Was hätte er dann gewonnen? Er möchte gerne der große Bestimmer und Kontrolleur sein, aber gegen Fury war er das nicht und wird er es auch nie sein. Da steht ihm v.a. seine eigene Persönlichkeit im Weg. Nein, Klitschko hat weder freiwillig noch gerne gegen Fury verloren, ganz im Gegenteil.
 

Franz

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Also Klitschko ist ja ein Kontrollfreak und einen Kampf absichtlich zu verlieren, würde ja sogar in dieses Schema passen, weil er auch dann über seine Niederlage Kontrolle gehabt hätte. Aber: Einen Kampf kontrolliert zu verlieren setzt voraus, dass ich in der Lage bin, ihn auch kontrolliert zu gewinnen, dass ich alleine entscheide, was im Ring geschieht. Ich muss dazu meinem Gegner deutlich überlegen sein, muss mit ihm spielen (können). Und ich muss sicherstellen können, keine harten (und damit evtl. vorentscheidenden) Treffer zu kassieren. Sollte dies nicht möglich sein, muss ich in der Lage sein, harte Treffer zu kassieren, ohne gleich umzufallen. Weitere Voraussetzungen für absolute Kampfkontrolle sind Selbstsicherheit, Souveränität, Ringübersicht und Anpassungsfähigkeit.
Leider kann ich Klitschko alle diese Fähigkeiten nicht attestieren. Vielleicht blamiert er sich im zweiten Duell sogar noch mehr als im ersten. Was hätte er dann gewonnen? Er möchte gerne der große Bestimmer und Kontrolleur sein, aber gegen Fury war er das nicht und wird er es auch nie sein. Da steht ihm v.a. seine eigene Persönlichkeit im Weg. Nein, Klitschko hat weder freiwillig noch gerne gegen Fury verloren, ganz im Gegenteil.

Leichter lässt sich eine Schiebung choreographieren wenn beide informiert sind und mitspielen. Selbst für einen Experten lässt sich ein scharf angelegter Sparring wo sich dann möglicherweise einer auf einen besseren Treffer auszählen lässt nicht leicht von einem echten Kampf unterscheiden.
Dazu muss man zumindest direkt am Ring sitzen.
 

Chancho

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Ich meine es kommt noch ein entscheidender Punkt hinzu:

4. psychologische Überlegenheit

Fury hat sich Klitschko gegenüber (dem Champ!) völlig respektlos verhalten. Das hat Haye zwar auch, aber nur bis zur Ringgrenze. Auch hier war Fury völlig angstfrei. Das hat Klitschko irritiert und gehemmt und ist für mich ein wichtiger Faktor für Klitschkos Niederlage.
Und 5. die große Angst vorm Overpacen

Die ist nach der Purrity-Niederlage nämlich genauso tief in ihm verankert wie das Sanders-Trauma.
Klitschko hat daher immer das Tempo kontrolliert. "Sprints" wie von seinem Bruder hat es bei ihm praktisch nie gegeben. Selbst seine Versuche, einen angeschlagenen oder angezählten Gegner zu finishen, waren immer so extrem kontrolliert, dass hier schon der Verdacht geäußert wurde, er wolle (wegen der RTL-Werbepausen) die Fights künstlich in die Länge ziehen.

Damit fällt also auch die Möglichkeit, Fury überfallartig zu überraschen, flach. Das wird Wladimir niemals tun.

Den Brawl zu suchen, wenn auch nur kurz, kommt für ihn ebenfalls nicht in Betracht, auch wenn Fury kein übermäßig harter Puncher ist. Das alte Sanders-Trauma halt. Das kriegt er auch nicht mehr raus.

Was bleibt also an taktischen Möglichkeiten? "Fäuste fliegen lassen" und "workrate erhöhen"? Ja, da ist definitiv noch Luft nach oben, allerdings nicht viel. Denn Fury wird meiner Meinung nach exakt so boxen wie im ersten Kampf. Distanz halten, Auslagenwechsel, flink auf den Beinen sein, den Jab fliegen lassen, klammern, Faxen machen, Klitschko frustrieren. Da Klitschko sein Sicherheitsboxen so sehr verinnerlicht hat, wird er auch nicht großartig anders boxen als im ersten Kampf.

Aber vielleicht muss er das auch gar nicht. Der erste Kampf war auf den Punktzetteln ja durchaus knapp. Mal angenommen, Klitschko kann die workrate etwas erhöhen und ein paar harte Treffer landen, dann kann ihm durchaus ein knapper Punktsieg zugesprochen werden. Und dann hätten wir genau das, worüber alle Seiten vermutlich nicht mal unglücklich wären: Die perfekte Konstellation für den alles entscheidenden dritten Kampf.
 

WalkTheLine

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Ich an Klitschkos stelle würde mir eher viel mehr Gedanken um meinen Gegner machen, nämlich das der mit Sicherheit seine prime noch nicht erreicht hat und diese jederzeit kommen kann und wohlmöglich auch seine Knöchelverletzung schlimmer gemacht hat als sie war um Zeit zu schinden, was ja geklappt hat. Team Fury ist weitaus professioneller als das Hobbyteam Klitschko, welches aus dem Sturkopf WK besteht, der scheinbar meint noch so jung wie vor 10 Jahren zu sein und "nur" seinen Gym-Kumpel namens Banks braucht, der sich Trainer schimpft weil der undisputed Champ ihn höchstpersönlich dazu auserkoren hat. Nicht zu vergessen "one of the ATG" Vitali Klitschko, der neben seiner Politikkarriere meint mal eben für ein Wochenende rüber in den Stanglwirt zum Briderschen zu fliegen um paar GOAT Tipps abzugeben... "wir bekommen schon hin wladimirowitsch"...
Dahingegen trainiert Fury insgeheim seit Wochen seinen Säuferspeck durch das gefeiere nach dem Sieg über WK ab, und wird im Oktober mit zarten 28 Jahren hochtrainiert seinem 40 Jährigen Kontrahenten gegenüberstehen, der wohlmöglich immernoch denkt das Fury mit plautze in den Ring steigt.
Wie oft ich schon in der Vergangenheit gedacht habe "Diesmal nochmal wie früher unter Sdunek" und es wurde stattdessen immer schlimmer und es ging immer steiler bergab. Als ob er nun, nach all den vergeblich geglaubten Umstellungen, ausgerechnet mit 40+ irgendwas ändern könnte. Eher gewinne ich den Eurojackpot! Das realistischste Szenario für mich ist, das TF besser als im 1. Kampf ist und Klitschko nochmal schlechter als im 1. Kampf.
 

LeZ

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Wo hat Fury denn den Jab fliegen lassen ? Der ist immer schön nach hinten weggegangen, um dann gelegentlich die Richtung zu wechseln und ne 1-2 auf Verdacht rüberzuhauen. Repeat. Die Anzahl der Schläge war die geringste in irgendeinem Titelkampf der letzten 100 Jahre, mit Abstand. Klitschko konnte überhaupt nicht aus der Bewegung boxen sondern war wie auf Drogen fixiert, erst die Position einzunehmen, dann 20 mal den Jab "anzudeuten" und zu fuchteln - und dann war Fury lange wieder weg. Wenn Fury auch nur geblinzelt hat, ist Klitschko hingesprungen und hat sich den Kopf gegriffen, 20 mal die Runde. Es wäre ja schön wenn Klitschko einen abgefeimten Plan hatte, dass er so unfähig wirken wollte weil er über Mittelsmänner oder reiche Freunde Riesensummen gegen sich gesetzt hat. Ich fürchte aber er war einfach so unfähig.
 

Rocco

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Da warten nun manche Leute seit dem Peter-Fight auf den Heilsbringer des HW und der ist nun ausgerechnet in den untrainierten Körper von Tyson 'ich-bin undynamisch-und-sehe-mit-30-aus-wie-40' Fury gehopst, also auch wieder nicht richtig.
 

treize

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Dieses Pseudo-coole Gelaber ist so unecht.

Vom Scheitel bis zur Sohle nicht er selbst, sondern mit irgendeinem Medien'profi', den er dafür verpflichtete eingeübt.

Nun scheint Waldi aber kein guter Schauspieler/Lerner zu sein und deshalb kommt er so natürlich rüber, wie Liebeserklärungen in brasilianischen Telenovelas...
 

His Royness1

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Dieses Pseudo-coole Gelaber ist so unecht.

Vom Scheitel bis zur Sohle nicht er selbst, sondern mit irgendeinem Medien'profi', den er dafür verpflichtete eingeübt.

Nun scheint Waldi aber kein guter Schauspieler/Lerner zu sein und deshalb kommt er so natürlich rüber, wie Liebeserklärungen in brasilianischen Telenovelas...


Es muss ja nur, die dämliche breite Masse überzeugen und nicht uns Forums-Elite-Menschen, deren überragende Analysekompetenzen in den Bereichen Boxtechnik, Psychologie und Intelligenz es leicht machen, dieses Schauspiel zu durchschauen. :smoke:
 

Chancho

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Wo hat Fury denn den Jab fliegen lassen ? Der ist immer schön nach hinten weggegangen, um dann gelegentlich die Richtung zu wechseln und ne 1-2 auf Verdacht rüberzuhauen. Repeat.
Fury beherrscht den Jab zum Distanzhalten eigentlich sehr gut, auch im Rückwärtsgang, gegen Chisora war das gut zu sehen. Denke schon, dass er davon im zweiten Kampf gegen Klitschko mehr bringt. Man darf auch nicht vergessen, dass Fury im ersten Kampf krasser Außenseiter war und er logischerweise noch nicht die Sicherheit und das Selbstvertrauen hatte, wie jetzt nach dem ersten Kampf. Schon aus diesem Grund rechne ich damit, dass er insgesamt etwas aktiver sein wird.
 

Franz

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Wladimir fängt nun an, bestimmte Satzpassagen in Interwievs zu SINGEN?!?
Was macht er da ab min. 4:00 im Video? Auch ab 3:40 klingt er, als hätte er ein Paar Stunden bei einem Stimm/Gesangstrainer absolviert.

Ich finde es auch schade, dass man von Wladimir rein garnichts fachmännisches über das Boxen hört. So als wären alle Boxer Zauberer aus einer für uns unbegreiflichen Welt. Kein Wunder, dass das Boxen allgemein es so schwer hat im Vergleich zum Fussball.

Ab 3:40 und 4:00 die bizarren Momente

Ich wäre nicht verwundert wenn Waldi nicht direkt vorher, aber so ungefähr vor einer Stunde ein wenig am Gras geschnuppert hätte.:) Was immer wieder auffällt ist sein gutes englisch, angeblich spricht er besser englisch als ukrainisch/russisch.
 
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