TheFreshPrince
Moderator TV & Film
Als erstes kann sie versuchen, die großen Teams zu isolieren. In Spanien und Italien, wo eine ganze Menge Vereine am Rande des Ruins sind, würde man die finanziell unterstützen und zur Gründung einer Gegenliga in den jeweiligen Ländern auffordern. Ich bin mir sicher, dass einige Vereine Rela und Barca gerne den Stinkefinger zeigen. Auch in Deutschland würde die Fifa versuchen, einen Keil zwischen DFB und DFL zu treiben.
Lass sie das tun. Dann spalten sich pro Land nur 10 Teams ab und man spielt 4 mal pro Saison gegeneinander. Die restlichen Teams wären die gelackmeierten, die Fernsehgelder würden ohne Spiele gegen die Großen noch geringer ausfallen als sowieso schon. Und das die FIFA da finanziell dramatisch unter die Arme greift glaubst du doch wohl selbst nicht.
Dann allen Spielern, die in den abrünnigen Ligen spielen, mit langen Sperre für alle Fifa-Mannschaften, -turniere drohen. Mal sehen, was dann Talente aus Südamerika, Afrika etc. machen. Als nächstes schicke ich jemanden nach Katalonien und biete ihnen an, eine eigene Nationalmannschaft zu bilden, wenn sie sich nicht beteiligen.
Bei den Südamerikanern könnte ich mir das vorstellen, die haben eine eigene Liga, in der man halbwegs gut verdienen kann. Aber ich glaube nicht das sich da viele Afrikaner von abhalten lassen würden, wir sprechen hier von unter Umständen zweistelligen Millionenbeträgen, die ein Spieler über die Karriere gesehen weniger verdienen könnte. Wir reden hier über eine Region, bei der oftmals Fußballer ihren ganzen Clan finanziell unterstützen so gut sie können. Den Stellenwert der Nationalelf erkennst du dann, wenn man beim nächsten Afrika Cup mal wieder ein Team droht nicht anzutreten, weil die Prämien nicht stimmen. Dann kannst du dir überlegen, ob die Jungs für die Chance einmal alle 4 Jahre gegen Brasilien oder Argentinien zu verlieren, die ganze Kohle liegen lassen würden.
Katalonien könnten sie versuchen, bleibt aber fraglich ob Barca da wirklich mitspielen würde. Dazu wären die politischen Folgen unabsehbar. Viele Freunde würden sie sich damit außerhalb des Fußballs außerhalb Kataloniens warscheinlich nicht machen...
Die Abtrünnigen müssen viel größeren Aufwand betriben und haben ein enorm viel höheres Risiko. Klar, es kann klappen, aber wetten würde ich darauf nicht, dass es nach der Anfangseuphorie funktoniert.
Sicher ist weder der eine Ausgang noch der andere, so viel ist klar. Vielleicht könnte da ein Insider mehr sagen, aber wir können letztlich eh nur spekulieren. Wie gesagt sehe ich aber Aktionen wie die Kataloniengeschichte, dann auch als äußerst riskant für die FIFA, kann gut gehen, kann aber auch übel nach hinten losgehen.
Fernsehanstalten, die die abtrünnigen Ligen übertragen, werden von der Übertragung von Fifa-Turnieren ausgeschlossen.
Würde das ZDF auf die Übertragung der Champions League und der Bundesliga verzichten um einmal alle 4 Jahre ein Turnier zu zeigen und zwischendurch ein paar unnötige Qualispiele, bei denen nichtmal die besten Spieler aus dem eigenen Land vertreten wären? Vor allem wenn es unter Umständen einen Konkurrenzwettbewerb gäbe, bei dem eben diese vertreten sind?
Das wird zumindest dazu führen, dass erstmal weniger Geld fließt, weil eine gewisse Zersplitterung einsetzt. Um die Ligen losgelöst von der FIFA aufzubauen, müsste den kleineren Vereinen Geld mehr Geld abgegeben werden. Auch Spielern, die in der Liga sind, müsste mehr bezahlt werden, denn sie können ja nicht "zurück". Soll doch mal jemand versuchen, seine Spielberechtigung innerhalb de FIFA-Organisation einklagen.
Durch den Konkurrenzkampf der beiden System würde wirklich weniger Geld fließen. Ich denke aber weiterhin das es die "Rest-FIFA" deutlich härter betreffen würde als den Rest. Wenn der Spieler von irgendeinem Verein innerhalb des FIFA-Raums gewollt wird, dann sitzt da die FIFA nicht zwangsläufig am längeren Hebel. Der Verein kann theoretisch immer drohen den FIFA-Raum zu verlassen und sich der Konkurrenz anzuschließen. Klar funktioniert das nicht zwangsläufig bei jedem Spieler und mit jedem Verein, aber bei Topspielern und Topvereinen sähe ich da die FIFA eher nicht am längeren Hebel...
Letztendlich würde es mMn zu einer Europaliga kommen und da bin ich nach wie vor der Meinung, dass die losgelöst von den nationalen Ligen in Europa nicht funktioniert. Die FIFA hat in einem solchen Szenario den Vorteil, sie muss nur Unruhe bei den großen Ligen stiften. Denen ist es doch ******egal, ob der Meister in Deutschland Bayern oder Rot-Weiss Essen heißt.
Der Nachfolger einer Champions League könnte eine Art Europa Liga sein, wieso auch nicht. Ich sehe auch nicht wieso das nicht funktionieren soll. Ich weis nicht wie es in England und Frankreich ist, aber in Spanien und Italien z.B. sind Auswärtsfahrten der Fans im Vergleich zu Deutschland eh eine Seltenheit und für die Teams macht es keinen großen Unterschied. Rivalitäten gibt es auch International bzw. würden sich über kurz oder lang entwickeln, ich bspw. bin Fan von Real Madrid geworden durch die hart umkämpften Duelle mit Bayern um die Jahrtausendwende. Diese Rivalität aus dieser Zeit wird auch nach wie vor noch von den spanischen Medien heraufbeschworen Stichwort "La Bestia Negra".
Und den Ligen ist es wohl grundsätzlich egal ob Bayern oder Rot-Weiß Essen deutscher Meister wird, ich sag dir aber mal was Ihnen nicht egal ist: $$$€€€$$$€€€, da sind sich alle Funktionäre in allen Verbänden und allen Vereinen auf Profi-Niveau gleich. Und im Endeffekt bringt ein deutscher Meister Bayern München mehr davon als ein Deutscher Meister Rot-Weiß Essen.