Furiosa
Weiches Brötchen
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The Perks of Being a Wallflower (2012, Stephen Chbosky)
Aus meiner Sicht ein sympathischer, aber zu großen Teilen uninspirierter coming-of-age Streifen. Die Hauptfigur ist so introvertiert, dass es an Langeweile und Farblosigkeit grenzt, wird aber über den innerlich zerrissenen und übertrieben extrovertierten Freund ausgeglichen. Überhaupt dienen alle Nebenfiguren eigentlich nur dazu, den seelisch gebeutelten Künstler aus seiner Lebenslage zu befreien. Ihre Backstories sind Highschooldrama - ein mal eins. So geht es bei der nur oberflächlich schillernden Emma Watson Figur um zu geringes Selbstwertgefühl und die immer spannende Frage, ob das Lieblingscollege nun zusagt oder nicht. Wahrscheinlich wäre es auch denkbar gewesen die ein oder andere Rahmenhandlung zu streichen (Lehrer, Schwester). Zwar haben sie alle ihren Einfluß auf die zentrale Figur, wirken aber in ihren wenigen Szenen zwangsläufig flach. Viele der Storyelemente (erster Kuss, erste Drogenerfahrung, Eltern kommen zu früh nach Hause, die Sportler hänseln die Alternativen, die wichtigsten Dinge passieren unweigerlich bei einer schönen Runde 'Wahrheit oder Pflicht'...) wurden nicht nur unter John Hughes schon besser insziniert.
Leider gelingt es auch nicht, die Bedeutung des doch großen Altersunterschieds zwischen Protagonist und neuen Freunden spürbar zu machen. Wahrscheinlich auch schwer wenn alle Schauspieler ungefähr gleichalt aussehen (alle natürlich hochgradig attraktiv und eigentlich auch keine Teenies mehr), sich gegenseitig Schreibmaschinen schenken und der 15jährige Nachwuchsintellektuelle Dinge wie "I feel infinite" vom Stapel lässt, sonst aber hauptsächlich sehnsüchtig ins Leere starrt. Naja, vielleicht war ich mit 15 auch einfach unterdurchschnittlich eloquent.
Wenn sich der Film aber dann mal doch vollkommen auf die Gefühlswelten des Helden konzentriert wirkt alles angenehm ungekünstelt. Zwar finde ich die generelle Darstellung des Highschool-Alltags wie in vielen anderen Filmen fragwürdig und undifferenziert, das verlorene und sicherlich deprimierende Dasein eines Außenseiters an diesem Ort wird aber zumeist gut einfangen. Die Leidenschaft zur Literatur dagegen wird mehrfach angesprochen, soll also ein wichtiger Teil zu sein, aber wird wenn überhaupt nur sehr holprig, um nicht zu sagen gar nicht, in den Film eingebettet.
Soundtrack und Kameraarbeit sind noch hervorzuheben, die zumindest bei mir schön nostalgische Momente ausgelöst haben. Der Film lässt sich am Ende halt doch recht locker weggucken, auch weil Ezra Miller und Mae Whitman (her?) verdammt unterhaltsam aufspielen.
Fazit: Der Style ist gelungen und der Erzählrhythmus stimmt. Leider bietet die Geschichte zu selten richtigt gute Momente (Spoiler: Die Szene, in der sich Charlie an den Mißbrauch erinnert ist sehr glaubhaft gestaltet. Ich kann mir gut vorstellen, dass traumatische Erinnerungen auf ähnliche Art hochkommen können, auch der langezogene Epilog ist auf seine Art ungewöhnlich und gut) und versammelt zu viele Archetypen, die in dieser Art Film einfach immer vorkommen müssen (comic relief, manic pixie dream girl, populärer Footballer mit verheimlichter Homosexualität, Lehrer als Mentor). Es fehlte nur noch das zickige Cheeleader-Girlie, das auf böswillige, aber ungeschickte Art die Superfreunde gegeinander aufhetzt, sich aber eigentlich auch nur nach Liebe sehnt. 6/10
Aus meiner Sicht ein sympathischer, aber zu großen Teilen uninspirierter coming-of-age Streifen. Die Hauptfigur ist so introvertiert, dass es an Langeweile und Farblosigkeit grenzt, wird aber über den innerlich zerrissenen und übertrieben extrovertierten Freund ausgeglichen. Überhaupt dienen alle Nebenfiguren eigentlich nur dazu, den seelisch gebeutelten Künstler aus seiner Lebenslage zu befreien. Ihre Backstories sind Highschooldrama - ein mal eins. So geht es bei der nur oberflächlich schillernden Emma Watson Figur um zu geringes Selbstwertgefühl und die immer spannende Frage, ob das Lieblingscollege nun zusagt oder nicht. Wahrscheinlich wäre es auch denkbar gewesen die ein oder andere Rahmenhandlung zu streichen (Lehrer, Schwester). Zwar haben sie alle ihren Einfluß auf die zentrale Figur, wirken aber in ihren wenigen Szenen zwangsläufig flach. Viele der Storyelemente (erster Kuss, erste Drogenerfahrung, Eltern kommen zu früh nach Hause, die Sportler hänseln die Alternativen, die wichtigsten Dinge passieren unweigerlich bei einer schönen Runde 'Wahrheit oder Pflicht'...) wurden nicht nur unter John Hughes schon besser insziniert.
Leider gelingt es auch nicht, die Bedeutung des doch großen Altersunterschieds zwischen Protagonist und neuen Freunden spürbar zu machen. Wahrscheinlich auch schwer wenn alle Schauspieler ungefähr gleichalt aussehen (alle natürlich hochgradig attraktiv und eigentlich auch keine Teenies mehr), sich gegenseitig Schreibmaschinen schenken und der 15jährige Nachwuchsintellektuelle Dinge wie "I feel infinite" vom Stapel lässt, sonst aber hauptsächlich sehnsüchtig ins Leere starrt. Naja, vielleicht war ich mit 15 auch einfach unterdurchschnittlich eloquent.
Wenn sich der Film aber dann mal doch vollkommen auf die Gefühlswelten des Helden konzentriert wirkt alles angenehm ungekünstelt. Zwar finde ich die generelle Darstellung des Highschool-Alltags wie in vielen anderen Filmen fragwürdig und undifferenziert, das verlorene und sicherlich deprimierende Dasein eines Außenseiters an diesem Ort wird aber zumeist gut einfangen. Die Leidenschaft zur Literatur dagegen wird mehrfach angesprochen, soll also ein wichtiger Teil zu sein, aber wird wenn überhaupt nur sehr holprig, um nicht zu sagen gar nicht, in den Film eingebettet.
Soundtrack und Kameraarbeit sind noch hervorzuheben, die zumindest bei mir schön nostalgische Momente ausgelöst haben. Der Film lässt sich am Ende halt doch recht locker weggucken, auch weil Ezra Miller und Mae Whitman (her?) verdammt unterhaltsam aufspielen.
Fazit: Der Style ist gelungen und der Erzählrhythmus stimmt. Leider bietet die Geschichte zu selten richtigt gute Momente (Spoiler: Die Szene, in der sich Charlie an den Mißbrauch erinnert ist sehr glaubhaft gestaltet. Ich kann mir gut vorstellen, dass traumatische Erinnerungen auf ähnliche Art hochkommen können, auch der langezogene Epilog ist auf seine Art ungewöhnlich und gut) und versammelt zu viele Archetypen, die in dieser Art Film einfach immer vorkommen müssen (comic relief, manic pixie dream girl, populärer Footballer mit verheimlichter Homosexualität, Lehrer als Mentor). Es fehlte nur noch das zickige Cheeleader-Girlie, das auf böswillige, aber ungeschickte Art die Superfreunde gegeinander aufhetzt, sich aber eigentlich auch nur nach Liebe sehnt. 6/10
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