Demolition Man
Heute war auf Pro7 Demolition Man angesagt. Den konnte ich mir als Kind der 80er und 90er natürlich nicht entgehen lassen. Leider servierte uns Pro7 eine geschnittene, ja eher kastrierte Version, aber nun gut. Mein Herangehen bei Bewertungen ist bei Actionfilmen anders als beim grossen Rest. Einerseits fliesst da ein Teil Nostalgie mit ein, da Stallone, Van Damme, Lundgren, Arnie etc. die Helden meiner Kindheit waren. Andererseits haben diese Filme oft sehr viel trashiges an sich, dh sie sind unfreiwillig komisch. Und zu guter Letzt haben Actionfilme auch ihre eigene...nennen wir es Ästhetik. Da sind Special und Visual Effects, sowie ein klassischer Held wichtiger, als beispielsweise sinnvolle Dialoge. Also Stallone vs. Wesley Snipes diesmal. Letzterer wurde damals als der Film neu war, von meinen Altersgenossen (also ca. 10jährigen) als Dennis Rodman identifiziert, da man ja sonst nicht so viele Dunkelhäutige mit gefärbten Haaren gekannt hat. Aber kommen wir endlich zum Film. Der Streifen ist ein Mix aus Actionfilm, Science-Fiction und Dystopie. Letzteres wird besonders durch die eindeutigen Anspielungen auf Aldous Huxley's Brave New World offensichtlich. Die weibliche Hauptfigur, gespielt von Sandra Bullock, heisst Lenina Huxley. Der Name ist zusammengesetzt aus dem Vornamen der weiblichen Hauptfigur des Romans, Lenina, und des Autors Aldous Huxley. Also Lenina Huxley. Eine ähnliche Kombination wird auch bei Stallones Figur offensichtlich. Stallone ist Polizist, der im Jahr 1996 Jagd auf den Verbrecher Simon Phoenix (Wesley Snipes) macht. Bei der Festnahme gibt es Komplikationen, so dass die von Phoenix genommenen Geiseln sterben, wofür Spartan (Stallone's Figur) verantwortlich gemacht wird. Zur Strafe werden sowohl Phoenix, wie auch Spartan eingefroren. Als Phoenix in der Zukunft aufgetaut wird und ausbricht, tauen die Polizisten, welche in der friedlichen neuen Welt mit einem solchen Kriminellen völlig überfordert sind, Spartan auf damit er ihnen bei der Jagd auf Phoenix hilft. Stallone heisst also John Spartan. In Brave New World ist John eine Figur, die in einem rückständigen Reservat geboren wurde (Spartan wurde in der rückständigen, von den Zukunftsmenschen als barbarisch eingestuften, Vergangenheit geboren). Spartan könnte für Spartaner oder spartanisch, also streng, hart, anspruchslos und genügsam stehen. Eine beinahe philosophischer Background, für eine unterhaltsamen Film, der witzig ist und nicht mit Action geizt.
7/10
http://mephmanjo-mediart.blogspot.ch/2013/04/rezension-demolition-man.html
http://mephmanjo-justmy2cents.blogspot.ch/2013/04/rezension-demolition-man.html
Se7en
Der hitzköpfige Karrieremensch Detective David Mills (Brad Pitt) und der ruhige, besonnene Detective Somerset (Morgan Freeman), welcher von all den Gräueln die er in seiner Laufbahn gesehen hat müde ist und den Dienst quittieren will, verfolgen zusammen einen Mörder, der nach dem Prinzip der sieben Todsünden mordet. Jedes weitere Wort zur Handlung dieses spannenden Thrillers wäre gespoliert, da man sich das einfach mal ansehen muss. Regisseur David Fincher hält die Spannung über die gesamten 120 Minuten hoch. Wer bei Finchers "Zodiac" in der Kellerszene die Spannung atemberaubend fand, der kann sich darauf freuen so etwas über einen gesamten Film zu erleben, mit einem der schockierendsten Endsequenzen der Filmgeschichte. Neben dem packenden Kriminalfall sind die Charaktere bemerkenswert detailliert und interessant kreiert und dargestellt. Allgemein ist der Film stilistisch und handwerklich auf einem sehr hohen Level. Kevin Spacey beweist, dass man nicht viel Screentime benötigt, um zu brillieren. Einfach nur ein sehr guter Film.
9,5/10
http://mephmanjo-mediart.blogspot.ch/2013/04/rezension-se7en.html
http://mephmanjo-justmy2cents.blogspot.ch/2013/04/rezension-se7en.html
Alexandre Ajas Maniac
Der Film ist ein Remake des gleichnamigen Films von 1980 (bzw. eben nicht gleichnamig, sondern nur Maniac), daher der Titel Alexande Ajas Maniac. Elijah Wood spielt einen Schaufensterpuppenrestaurator/Serienkiller. Nach Sin City und nun Maniac muss ich sagen, den Psychopathen kriegt Elijah Wood noch besser hin als den Schwächling (Hoolingans, Lord of the Rings Reihe). Die Story ist schnell erzählt. Hauptfigur Frank Zito hat seit seiner Kindheit ein gestörtes Verhältnis zu Frauen, was darin resultiert, dass er hie und da eine ermordet. Was er noch genauer mit ihnen anstellt, verrate ich nicht, da es eigentlich schon ein Spoiler wäre. Als er eine Fotografin kennenlernt und sich offensichtlich in sie verliebt, gerät seine Welt aus den Fugen. Narrativ ist das ganz anständig, stilistisch ist der Film aber sehr interessant. Der grösste Teil zeigt die Welt aus einer Point of View-Perspektive von Frank Zito. Ihn sehen wir eigentlich nur dann, wenn er sich selber in Spiegeln, Kameras etc. sieht. Damit erinnert der Film stilistisch ein wenig an "Lady in the Lake". Durch diese PoV-Perspektive werden die Migräneanfälle von Zito, unterstützt durch einen Filter über das Bild, verwackelte Kamera und schrille Soundeffekte noch speziell betont. In diesem Bereich erinnert der Film wiederum an "Clean Shaven". Ästhetisch sehr gut gemacht, narrativ interessant und kurzweilig, dazu eine gute Leistung von Wood und der weiblichen Hauptrolle Nora Arnezeder. Die Gore-Effekte sind allerdings nichts für schwache Nerven.
7,5/10
http://mephmanjo-mediart.blogspot.ch/2013/04/rezension-alexandre-ajas-maniac.html
http://mephmanjo-justmy2cents.blogspot.ch/2013/04/rezension-alexandre-ajas-maniac.html