So nachdem es am Wochenende nicht geklappt hat, gibt es jetzt die Bewertung. Etwas ausführlicher diesmal.
Grindhouse – Death Proof
Eigentlich als Doppel Feature geplant, werden die beiden Filme in Europa seperat veröffentlicht. Dafür bekommt man dann die längeren Versionen, da beide für die Doppelvorführung gekürzt wurden. Das negative daran ist aber, dass das Feeling für diese Art von Vorstellung gänzlich verloren geht und man auch die Fake Trailer nicht sieht.
Die Handlung ist schnell zusammengefasst. Stuntman Mike ist ein Psychopath der Frauen mit seinem Auto tötet, bis er dann an die falschen Damen gerät.
Eines vorweg: der Film ist absolut nicht Mainstream tauglich. Er ist als eine Hommage an das Grindhouse Kino gedacht und genau so ist er auch aufgebaut. Genau wie die Filme in diesen sogenannten „Bahnhofskinos“ enthält Death Proof Sprünge, Tonstörungen und Farbfehler. So sieht man plötzlich eine schwarz – weiß Szene oder ein Wort fehlt auch mal im Text.
Wer denkt, dass Tarantino dort weitermacht, wo er bei Kill Bill aufgehört hat, täuscht sich. Der Film ist sehr dialoglastig. Es wird geredet und geredet und geredet. Die Dialoge wirken hierbei aber überzeichnet, genauso wie die Figuren. Hält man sich aber einmal die typischen sog. Grindhouse Filme vor Augen, dann ist dieses Überzeichnen der Dialoge und Figuren dort genauso und daher wohl auch gewollt. Natürlich übertreibt Tarantino hier mit den Dialogen ein wenig und weniger ist manchmal mehr. Action kommt im ganzen Film eigentlich nur zwei mal vor, dann aber umso heftiger. Es ist natürlich nicht jedermans Sache, wenn man einen Unfall aus 4 Verschieden Perspektiven sieht, aber auch das gehört zum Grindhouse: Gewalt. Die ca. 15 minütige Verfolgungsjagd am Ende ist extraklasse und seit Ronin hat es so etwas wohl nicht mehr gegeben. Bei den Schauspielern muss man Kurt Russel hervorheben. Er spielt einfach klasse in der Rolle des Stuntmen Mike. Die Frauen sind solide, aber nichts besonderes. Wobei man sagen muss, dass der Lapdance, der wohl in der US Fassung nicht zu sehen ist, einfach heiss ist .... Der Soundtrack ist, wie eigentlich immer bei Tarantino Filmen, einwandfrei. Jeder Song passt perfekt und unterstützt das gesehene.
Am Ende muss ich sagen, dass Death Proof ein gelungene Hommage an das Grindhouse Kino ist, aber es ist auch definitv der schlechteste Film von Tarantino bisher. Meiner Meinung nach hätte man hier und da kürzen können, denn es dauert schon bis wieder etwas passiert. Allein deshalb wäre es interessant die kürzere US Fassung zu sehen. Alles in allem ist der Film trotzdem sehenswert und eine gelungene Abwechslung zu den ganzen Mainstream-Filmen.
7,5 – 8/10