🇦🇹 VST 2020/21 Finale in Bischofshofen 5.1.+6.1.2021


Steigerwald

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Ja, die Geschichte mit Freund ist mit das bitterste, was einem Sportler passieren kann.
Hätte mich nicht gewundert, wenn er ohne die Verletzungen ganz nah oder vor Stoch wäre in solchen Statistiken.
Gilt natürlich auch für Wellinger, der Jahre durch Verletzungen verloren hat.

Und auch wenn Geiger nicht mehr der Jüngste ist...eine Saison wie Kobayashi und er kann überall sehr gut dabei sein.
Vorallem, da die Altersgrenze zum Karriereende sich anscheinend immer weiter nach hinten verschiebt.
Meine Hoffnung/Wunsch isr dass Geiger diese Saison die 10 Weltcupsiege knackt und Weltmeister wird. Dann würde er bereits zu den erfolgreichsten DSV Springer der Geschichte zählen.

Für die Statistikfreaks: Gabs schone einen Springer, der Weltmeister auf allen 3 Schanzentypen (Klein, Normal, Flug) wurde?

Geiger hat den Vorteil jetzt im besten Alter zu sein. Wer in dem Alter in Topform ist und von Verletzungen verschont bleibt, hat gute Chancen irgendwie immer vorne dabei zu sein.
 

Hakuba

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Vielleicht kann man ja beim Thema Respekt auch damit beginnen, Springer und ganze Teams nicht als "Rest" zu betiteln, was in diesem Thread zweimal gemacht wurde.
 

PC_principal

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Oh man, da kann ich dich so gut nachvollziehen.

Nach jedem Wettbewerb von Kamil scrolle ich genüsslich durch diesen Wikipedia-Artikel:


und schaue in welcher Rangliste er aufgestiegen ist. xD

Wenn alles gut läuft, kann er noch in dieser Saison in allen Platzierungs-Ranglisten den 4. Platz All Time erreichen.
(Siege, Podium, Top 5, Top 10, Top 30, Wettbewerbe)

Jetzt ist er dreifacher VST Sieger und dreifacher Olympia-gold Gewinner.
Diese Saison könnte er theoretisch (natürlich ein weiter Weg) noch zum dreifachen Gesamtweltcup und dreifachen WM Sieger aufsteigen :LOL:
(Natürlich werden da andere, allem voran Granerud, Geiger und Eisenbichler noch ein Wörtchen mitzureden haben:))

Das wäre in der Form glaube ich einzigartig. Aber was für eine Karriere jetzt schon! Lange Zeit als Talent in der Mittelmäßigkeit verbracht, dann der erste Sieg in Zakopane und WM Gold in Val di Fiemme. Immer wieder Rückschläge, aber dann auch immer wieder zurückgekämpft, bis er zeitweise alles in Grund und Boden Gesprungen hat. Man erinnere sich an seine rekordverdächtigen Siege in Lathi. Ein weiterer Höhepunkt der Grand Slam.
Dazu ein absoluter Stilist, der wirklich mit allen Windverhältnissen umgehen kann. Gleichzeitig immer respektvoll und zuversichtlich. Rund um ein absoluter Sportsmann.

Da bin ich mal echt gespannt, welches Haar @Benjamin da "statistisch" in der Suppe finden möchte ;):D
 

Neville

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Stoch hatte auch nicht das gezeigt die Saison bist jetzt.
Oberstdorf war für mich auch ein überraschend starkes Ergebnis stand damals.
Hinterher ist immer einfach.

Stimmt schon. Aber warum man dem Vierten oder Fünften der damaligen Gesamtwertung mehr Chancen auf den Sieg zutraut als dem Zweiten und Dritten habe ich schon damals nicht verstanden und auch hier so gepostet.

Wobei ich auch nicht damit gerechnet hätte, dass Stoch heute gleich so souverän bringt. Der zweite Sprung war ein Traum. Da hat ja gar nichts gewackelt.
 

Masmiseim

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Wenn ich jetzt mal ein Fazit zur VST ziehe, muss ich sagen, dass ich sie von den Leistungen her eher schwach fand.
Klar, Kamil thront über allen, aber dass unser Karl mit dem Innsbruckspringen immer noch 2. wurde, wirft kein gutes Licht auf die Form der übrigen Mitstreiter.
 

Domen4Fan

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Und auch wenn Geiger nicht mehr der Jüngste ist...eine Saison wie Kobayashi und er kann überall sehr gut dabei sein.
Vorallem, da die Altersgrenze zum Karriereende sich anscheinend immer weiter nach hinten verschiebt.

Definitiv. Stoch oder auch Zyla zeigen das Alter kein Hindernis ist und sie werden sicher noch einige Jahre springen. Allein von dem Sponsorengeld das in Polen bereit steht werden sie gut leben können.
 
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Wenn ich jetzt mal ein Fazit zur VST ziehe, muss ich sagen, dass ich sie von den Leistungen her eher schwach fand.
Klar, Kamil thront über allen, aber dass unser Karl mit dem Innsbruckspringen immer noch 2. wurde, wirft kein gutes Licht auf die Form der übrigen Mitstreiter.
Richtig, Stoch würde es schon auch leicht gemacht. Sein gefährlichster Gegner war Klemens Muranka.

Gerade Eisenbichler und Granerud haben nach ordentlichen Beginn ihre Leistung gar nicht mehr gebracht.
 

Benjamin

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Es geht dabei nicht um ein Haar in der Suppe von Kamil Stoch. Ich will versuchen, es an zwei Beispielen zu erklären. Das erste hat mit Jens Weißflog zu tun, das zweite mit Sven Hannawald.

Aber zunächst ein paar allgemeine Worte: Um die Sportart Skispringen wirklich interessant zu finden, muss man sich eigentlich auch für die Springer aus dem Mittelfeld interessieren. Denn ansonsten sitzt man im Zweifel erstmal eine halbe Stunde davor und langweilt sich, wenn man bloß auf die Rop-Leute wartet. Zum Glück sind im Skispringen auch die Mittelfeldspringer interessant - denn die Mittelfeldspringer von heute sind möglicherweise die Topspringer von gestern - oder morgen!
Aus meiner Sicht sind es zwei Punkte, die die Skispringer interessant machen: Geschichten und Statistik (oder storys and statistics, wie der Mathematiker John Allen Paulos in etwas anderem Zusammenhang schreibt). Beides sollte man im Sport aber nicht getrennt betrachten: Geschichten und Statistik sind die beiden Seiten einer Medaille.

Jens Weißflog, der wohl größte deutsche Skispringer aller Zeiten - und der Springer, der mich am ehesten zum Skisprunganhänger gemacht hat, hat hier in Bischofshofen den ersten Weltcupsieg seiner Karriere gefeiert (Statistik) - aber genau diese Schanze sollte auch ein bisschen eine Schicksalsschanze in seiner Karriere werden. In den beiden Jahren nach seinem Weltcupsieg lief es großartig für ihn, da gewann er beide Male die Tournee - leider war ich damals noch zu klein, um es zu verfolgen. In den nächsten Jahren waren dann andere besser, allen voran Ernst Vettori und Matti Nykänen (Geschichte).
Doch in der Saison 1988/89 war Jens Weißflog wieder groß im Geschäft; er führte nach Innsbruck die Tourneewertung an. Zu diesem Zeitpunkt hatte es in der 36jährigen Geschichte der Tournee gerade einmal zwei Springer gegeben, die die Tournee mehr als zweimal gewinnen konnten: Helmut Recknagel und Björn Wirkola (Statistik). Aber in Bischofshofen sollte sich das Blatt wenden, da verlor Jens Weißflog sie an den Finnen Risto Laakkonen, der dort nicht einmal besonders gut sprang - aber eben immer noch besser als Weißflog.
Einen weiteren Angriff startete Weißflog im folgenden Jahr; auch in der Saison 1989/90 führte er die Tourneewertung nach Bischofshofen an - doch erneut konnte er sie nicht gewonnen. Gut, in jenem Jahr war es immerhin Dieter Thoma, der sich stattdessen den Sieg holte. Und für Jens Weißflog sollte es dann in der Saison 1990/91 zum dritten Sieg reichen - wenngleich er auch in jenem Jahr in Bischofshofen nochmal über 30 Punkte verlor. Endlich gehörte auch Weißflog zum erlesenen Kreis der Springer, die die Tournee dreimal gewonnen hatten. Aber Weißflog wollte mehr: Er wollte der erste sein, der sie viermal gewinnt! (Statistik)

Doch es sah so aus, als sollte sich dieser Traum nicht erfüllen. Denn mittlerweile hatte der V-Stil seinen Siegeszug begonnen - aber möglicherweise sorgten gerade Weißflogs Erfolge dafür, dass er diesen Trend zunächst mal verschlief. Zwar hatte bereits zwei Jahre zuvor Jan Boklöv den Gesamtweltcup im V-Stil gewonnen; aber bei der Tournee triumphierten noch die Parallelstil-Springer - und so sah Weißflog keinen Grund, sich umzustellen. (Geschichte)
Aber nachdem die FIS im Sommer 1991 die Abzüge für die V-Stil-Springer abgeschafft hatte, war der Bann gebrochen; viele gute Springer erlernten nun auch den V-Stil - und Weißflog fand sich auf einmal im Mittelfeld wieder. Natürlich lernte auch er dann um, aber die anderen Springer hatten einen Vorsprung, und es sah zunächst nicht so aus, als könne er ihn wettmachen. Seine erfolgreiche Karriere schien sich dem Ende zuzuneigen. Aber er schaffte es doch! (Geschichte)
In der Saison 1993/94 war Weißflog wieder da; gemeinsam mit Espen Bredesen dominierte er den Weltcup, wieder einmal führte er die Tournee nach Innsbruck an. Heute wird Innsbruck gern als Schicksalsschanze der Deutschen bezeichnet... für Jens Weißflog war es zweifellos Bischofshofen. Denn zum dritten Mal (er ist der einzige Springer, dem dies mehrmals passierte [Statistik]) verlor er dort die Tourneeführung - die Umstände sind bekannt (Geschichte).
Dennoch hatte die Saison für ihn ein versöhnliches Ende; denn bei den Olympischen Spielen gewann er die Goldmedaille von der Großschanze; er ist der einzige Springer, der sowohl im Parallelstil als auch im V-Stil Olympisches Einzelgold gewinnen konnte (Statistik) - und wahrscheinlich war es dieser Erfolg, der ihn dazu brachte, seinen Rücktritt zu erklären. Denn damit hatte er allen Kritikern noch einmal gezeigt, dass er immer noch einer der besten Springer der Welt war.
Aber das bedeutete auch, dass der Traum vom vierten Tourneesieg immer einer bleiben würde... und vielleicht war es genau das, was Weißflog dann dazu brachte, vom Rücktritt zurückzutreten und seine Karriere fortzusetzen.

Schließlich kam die Saison 1995/96 - der Überflieger der ersten Wochen war der Finne Mika Antero Laitinen, doch in Oberstdorf war Jens Weißflog dicht dran. Dass Laitinen dann verletzungsbedingt ausfiel, hat die Chancen Weißflogs sicher erhöht; und nach Innsbruck war der Vorsprung komfortabel. Aber es kam eben noch die Schanze in Bischofshofen - doch diesmal endlich gelang es: Jens Weißflog gewann nicht nur die Tournee (als erster Springer zum vierten Mal [Statistik]), sondern holte auch noch den Tagessieg in Bischofshofen und machte so seinen Frieden mit dieser Anlage (Geschichte).

Für mich ist dieser Sieg (einer von nur zwei deutschen Tourneesiegen, die ich wirklich bewusst miterlebt habe) immer noch einer der ganz großen Momente der Skisprunggeschichte überhaupt.

Und dann kam Janne Ahonen! Der Finne gewann die Tournee bekanntermaßen fünfmal - und irgendwie nahm er damit diesem Moment, der mir so wichtig war, einen Teil seiner Besonderheit. Weißflog war nicht mehr einzigartig bei der Tournee... er wurde sogar übertrumpft (Statistik). Und wenn man bedenkt, wie knapp das war - hätte nur ein einziger Sprungrichter in 8 Sprüngen Janne Ahonen einen halben Punkt weniger gegeben, dann hätte er nicht mehr Tourneesiege als Jens Weißflog (Geschichte). Diese beiden Tourneen, in denen Ahonen mit Weißflog gleichzog und ihn schließlich übertrumpfte, gehören für mich wirklich zu den deprimierendsten Momenten in der Skisprunggeschichte. Dass Ahonen außerdem noch Martin Schmitt den Rekord der meisten Weltcupsiege in einer Saison nahm, dass er Weißflog und Schmitt auch bei der Anzahl der Weltcupsiege übertraf, dass er die Tournee gewann, bei der erstmals Innsbruck zur deutschen Schicksalsschanze wurde, kommt noch hinzu. Und so verbinde ich mit keinem Springer so viele Negativerlebnisse wie mit Janne Ahonen - und das ist letztlich der Grund, warum ich mich auch über seine anderen Erfolge nicht unbedingt gefreut habe.

-o-​

Aber wollte ich nicht eigentlich über Kamil Stoch schreiben?

Doch, aber in gewisser Weise ist das eine ähnliche Geschichte, und sie ist bekannter. Jens Weißflog war den Rekord der meisten Tourneesiege los - aber wir hatten dafür immer noch den großartigsten Tourneesieg von allen. Die Rede ist natürlich von Sven Hannawalds "Grand-Slam": Der große Mythos der Vierschanzentournee bestand ja darin, dass es 49 Jahre lang keinem Springer gelungen war, alle vier Wettkämpfe bei einer Tournee zu gewinnen. Einigen Springern war es gelungen, die ersten drei Springen zu gewinnen - aber keiner gewann das vierte (Statistik). Und ausgerechnet beim Jubiläumsspringen gelang es dann doch (Geschichte) - und der Springer, dem es gelang, war Sven Hannawald.

Ausgerechnet im Jahr vor Hannawalds Triumph war die Bergisel-Schanze umgebaut worden - es ist eine Ironie der Geschichte, dass der DSV damals sehr glücklich darüber war, denn man meinte, die neue Schanze sei den deutschen Springern auf den Leib geschneidert (Geschichte). Es war auch tatsächlich so: In Oberstdorf gewannen zu jener Zeit fast ständig deutsche Springer, in Garmisch-Partenkirchen und Bischofshofen zumindest immer wieder mal. Nur in Innsbruck hatte 18 Jahre lang kein deutscher Springer gewonnen (Statistik). Auf der umgebauten Schanze jedoch konnte Sven Hannawald den "Bergisel-Fluch beenden".

Sven Hannawald war immer ein etwas umstrittener Springer gewesen; es gab kaum jemanden, der ihm gegenüber neutral eingestellt war - ich meine, dass es im alten Rapidforum mal Umfragen zum beliebtesten und zum unbeliebtesten Springer gab, und Sven Hannawald landete bei beiden unter den ersten dreien. Und seine Gegner nutzten den Umbau der Bergisel-Schanze natürlich, um seinen Erfolg madig zu machen. Auf der alten Bergisel-Schanze wäre ihm dies nicht gelungen, hieß es; die Schanzen seien viel ähnlicher als früher und der "Grand-Slam" deshalb nicht mehr so schwer.

Um so befriedigender war es natürlich, als sich die Springer nach Hannawald dann wieder die Zähne daran ausbissen. Was habe ich 2004/05 gezittert, als ausgerechnet Ahonen lediglich drei Jahre später noch einmal nah dran war am "Grand-Slam"! Ja, so einfach war es auch auf den neuen Schanzen nicht, und die Erinnerung an diesen größten aller Tourneesiege tröstete in so manchem Jahr darüber hinweg, wenn die deutschen Springer wieder einmal keine Rolle im Kampf um den Tourneesieg spielten.

Aber ihr wisst, wie die Geschichte ausging: Dann kam Kamil Stoch! Es war in der Saison 2017/18 - der mit Abstand beste Springer der Vorweihnachtszeit war Richard Freitag, und zum ersten Mal seit langer Zeit war ich wirklich optimistisch, dass endlich wieder einer unserer Springer die Tournee würde gewinnen können. Wie die Geschichte für Richard Freitag ausging, ist bekannt; bereits nach Innsbruck war das gemeinsam mit 1993/94 und 1998/99 die bitterste überhaupt. Aber dass Kamil Stoch dann auch noch in Bischofshofen die Einzigartigkeit von Hannawalds Tourneetriumph zerstörte, war das saure Sahnehäubchen.
Hinzu kam auch noch die Art und Weise, wie ich das im Forum subjektiv erlebt habe: Ich hatte ja geschrieben, dass Hannawald ein durchaus umstrittener Springer war. Jeder interessierte sich für ihn, sei es im positiven oder negativen Sinn. Bei den Polen war es umgekehrt: Für sie interessierte sich niemand (Geschichte). Man sieht das auch an den Nationenthreads im Forum: Der DSV-Thread hat die meisten Beiträge, er hat den Finnen-Thread, der immer noch auf Position 2 liegt, vor nicht all zu langer Zeit überholt. Der Norwegen- und der Österreich-Thread liefern sich einen heißen Kampf um den dritten Platz; darauf folgt Japan. Der Polen-Thread hat noch nicht einmal so viele Beiträge wie der Frankreich-Thread (Statistik)!
Und dennoch drückten auf einmal einige Leute hier Kamil Stoch die Damen, die sich bis dahin nicht als Stoch-Fans hervorgetan hatten. Für mich waren das keine Kamil-Stoch-Fans! Für mich waren das die alten Hanni-Hasser, denen es hauptsächlich darum ging, Hannawald die Einzigartigkeit seines "Grand-Slams" zu nehmen! Und noch schadenfroh dabei zuzuhören, wie er das selbst kommentieren muss! Die Skiflug-WM, bei der Richard Freitag ein paar Tage später seinen zweiten Platz auch wegen des Windes noch an Kamil Stoch verlor oder die WM in Seefeld, bei der Karl Geiger im zweiten Durchgang keine Chance hatte und stattdessen Stoch neben Kubacki eine große Aufholjagd startete kommen hinzu.

Ja, nach Janne Ahonen ist zweifellos Kamil Stoch derjenige Springer, mit dem ich die meisten Negativerlebnisse verbinde.

-o-​

Ein Tourneerekord ist aber noch in deutscher Hand! Oder zumindest in deutsch-norwegischer Hand! Jens Weißflog und Björn Wirkola haben die meisten Tagessiege bei der Vierschanzentournee gefeiert - nämlich 10. Da kamen selbst Janne Ahonen und Gregor Schlierenzauer (jeweils 9) nicht mehr heran. Nun, Ahonen holt keinen mehr, bei Schlierenzauer würde es mich auch überraschen.

Kamil Stoch steht bei 7...

-o-​

Zur Sicherheit am Ende dieses Beitrags noch eine Klarstellung: Ich habe manche Punkte bewusst überspitzt dargestellt; insbesondere den Abschnitt über die nicht-vorhandenen Polen-Fans und die Hanni-Hasser. Ich weiß selbstverständlich, dass auch die Polen hier ihre Fans haben und dass man Kamil Stoch den Grand-Slam nicht nur wegen Hannawald gewünscht hat. Zum Schluss sei auch nochmal gesagt:

Sowohl Janne Ahonen als auch Kamil Stoch sind großartige Sportler und faire Sportmänner! Sie gehören definitiv zu den größten Springern aller Zeiten, und ohne sie wäre der Sport ärmer!
 

Suomigirl26

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Ihr wisst genau wie sensibel Gregor ist, das hat er schon früher nicht verbergen können. Das war es jetzt eh erstmal für ihn, ob er nun 49. wird oder gleich DSQ. Ich kann ihn verstehen, ich glaube ich hätte auch keine Lust gehabt da noch stehen zu bleiben
Klar ist es extrem bitter für ihn, dazu heute sein Geburtstag....Aber das ist nunmal sein Job, und da muss er sich an die Regeln halten. Du gehst ja auch nicht her und widersetzt dich deinem Chef, dann wirst auch eine Abmahnung bekommen. Klar aus seiner Wut heraus, hat er so reagiert, aber dann muss er auch mit den Konsequenzen rechnen, und da wird es wohl eine Geldstrafe oder ähnliches geben? Sonst kann das ja in Zukunft jeder machen...
 
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Klar ist es extrem bitter für ihn, dazu heute sein Geburtstag....Aber das ist nunmal sein Job, und da muss er sich an die Regeln halten. Du gehst ja auch nicht her und widersetzt dich deinem Chef, dann wirst auch eine Abmahnung bekommen. Klar aus seiner Wut heraus, hat er so reagiert, aber dann muss er auch mit den Konsequenzen rechnen, und da wird es wohl eine Geldstrafe oder ähnliches geben? Sonst kann das ja in Zukunft jeder machen...
1. Der Materialkontrolleur ist nicht sein Chef
2. Es kann auch jeder machen...was ändert das an den Springen? Die Leute, die ein Interessante dran haben in die Wertung zu kommen gehen ohnehin.

Für mich ist das nichts anderes, als wenn Leichtathleten ihre verpatzte Versuche absichtlich ungültig machen.
Der einzige Unterschied: Das ist längst Gang und Gäbe, das mit der Materialkontrolle dagegen nicht
 

Suomigirl26

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1. Der Materialkontrolleur ist nicht sein Chef
2. Es kann auch jeder machen...was ändert das an den Springen? Die Leute, die ein Interessante dran haben in die Wertung zu kommen gehen ohnehin.

Für mich ist das nichts anderes, als wenn Leichtathleten ihre verpatzte Versuche absichtlich ungültig machen.
Der einzige Unterschied: Das ist längst Gang und Gäbe, das mit der Materialkontrolle dagegen nicht
Trotzdem gibt die FIS die Regeln vor, und das ist einfach unprofessionell und unsportlich, weil dann brauche ich keinen Sport auszuüben. Und woher willst du wissen, ob das andere auch so machen?
Zudem das eh unsinnig ist, eine Kontrolle durchzuführen, wenn man schon ausgeschieden ist.
 

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Es geht dabei nicht um ein Haar in der Suppe von Kamil Stoch. Ich will versuchen, es an zwei Beispielen zu erklären. Das erste hat mit Jens Weißflog zu tun, das zweite mit Sven Hannawald.

Aber zunächst ein paar allgemeine Worte: Um die Sportart Skispringen wirklich interessant zu finden, muss man sich eigentlich auch für die Springer aus dem Mittelfeld interessieren. Denn ansonsten sitzt man im Zweifel erstmal eine halbe Stunde davor und langweilt sich, wenn man bloß auf die Rop-Leute wartet. Zum Glück sind im Skispringen auch die Mittelfeldspringer interessant - denn die Mittelfeldspringer von heute sind möglicherweise die Topspringer von gestern - oder morgen!
Aus meiner Sicht sind es zwei Punkte, die die Skispringer interessant machen: Geschichten und Statistik (oder storys and statistics, wie der Mathematiker John Allen Paulos in etwas anderem Zusammenhang schreibt). Beides sollte man im Sport aber nicht getrennt betrachten: Geschichten und Statistik sind die beiden Seiten einer Medaille.

Jens Weißflog, der wohl größte deutsche Skispringer aller Zeiten - und der Springer, der mich am ehesten zum Skisprunganhänger gemacht hat, hat hier in Bischofshofen den ersten Weltcupsieg seiner Karriere gefeiert (Statistik) - aber genau diese Schanze sollte auch ein bisschen eine Schicksalsschanze in seiner Karriere werden. In den beiden Jahren nach seinem Weltcupsieg lief es großartig für ihn, da gewann er beide Male die Tournee - leider war ich damals noch zu klein, um es zu verfolgen. In den nächsten Jahren waren dann andere besser, allen voran Ernst Vettori und Matti Nykänen (Geschichte).
Doch in der Saison 1988/89 war Jens Weißflog wieder groß im Geschäft; er führte nach Innsbruck die Tourneewertung an. Zu diesem Zeitpunkt hatte es in der 36jährigen Geschichte der Tournee gerade einmal zwei Springer gegeben, die die Tournee mehr als zweimal gewinnen konnten: Helmut Recknagel und Björn Wirkola (Statistik). Aber in Bischofshofen sollte sich das Blatt wenden, da verlor Jens Weißflog sie an den Finnen Risto Laakkonen, der dort nicht einmal besonders gut sprang - aber eben immer noch besser als Weißflog.
Einen weiteren Angriff startete Weißflog im folgenden Jahr; auch in der Saison 1989/90 führte er die Tourneewertung nach Bischofshofen an - doch erneut konnte er sie nicht gewonnen. Gut, in jenem Jahr war es immerhin Dieter Thoma, der sich stattdessen den Sieg holte. Und für Jens Weißflog sollte es dann in der Saison 1990/91 zum dritten Sieg reichen - wenngleich er auch in jenem Jahr in Bischofshofen nochmal über 30 Punkte verlor. Endlich gehörte auch Weißflog zum erlesenen Kreis der Springer, die die Tournee dreimal gewonnen hatten. Aber Weißflog wollte mehr: Er wollte der erste sein, der sie viermal gewinnt! (Statistik)

Doch es sah so aus, als sollte sich dieser Traum nicht erfüllen. Denn mittlerweile hatte der V-Stil seinen Siegeszug begonnen - aber möglicherweise sorgten gerade Weißflogs Erfolge dafür, dass er diesen Trend zunächst mal verschlief. Zwar hatte bereits zwei Jahre zuvor Jan Boklöv den Gesamtweltcup im V-Stil gewonnen; aber bei der Tournee triumphierten noch die Parallelstil-Springer - und so sah Weißflog keinen Grund, sich umzustellen. (Geschichte)
Aber nachdem die FIS im Sommer 1991 die Abzüge für die V-Stil-Springer abgeschafft hatte, war der Bann gebrochen; viele gute Springer erlernten nun auch den V-Stil - und Weißflog fand sich auf einmal im Mittelfeld wieder. Natürlich lernte auch er dann um, aber die anderen Springer hatten einen Vorsprung, und es sah zunächst nicht so aus, als könne er ihn wettmachen. Seine erfolgreiche Karriere schien sich dem Ende zuzuneigen. Aber er schaffte es doch! (Geschichte)
In der Saison 1993/94 war Weißflog wieder da; gemeinsam mit Espen Bredesen dominierte er den Weltcup, wieder einmal führte er die Tournee nach Innsbruck an. Heute wird Innsbruck gern als Schicksalsschanze der Deutschen bezeichnet... für Jens Weißflog war es zweifellos Bischofshofen. Denn zum dritten Mal (er ist der einzige Springer, dem dies mehrmals passierte [Statistik]) verlor er dort die Tourneeführung - die Umstände sind bekannt (Geschichte).
Dennoch hatte die Saison für ihn ein versöhnliches Ende; denn bei den Olympischen Spielen gewann er die Goldmedaille von der Großschanze; er ist der einzige Springer, der sowohl im Parallelstil als auch im V-Stil Olympisches Einzelgold gewinnen konnte (Statistik) - und wahrscheinlich war es dieser Erfolg, der ihn dazu brachte, seinen Rücktritt zu erklären. Denn damit hatte er allen Kritikern noch einmal gezeigt, dass er immer noch einer der besten Springer der Welt war.
Aber das bedeutete auch, dass der Traum vom vierten Tourneesieg immer einer bleiben würde... und vielleicht war es genau das, was Weißflog dann dazu brachte, vom Rücktritt zurückzutreten und seine Karriere fortzusetzen.

Schließlich kam die Saison 1995/96 - der Überflieger der ersten Wochen war der Finne Mika Antero Laitinen, doch in Oberstdorf war Jens Weißflog dicht dran. Dass Laitinen dann verletzungsbedingt ausfiel, hat die Chancen Weißflogs sicher erhöht; und nach Innsbruck war der Vorsprung komfortabel. Aber es kam eben noch die Schanze in Bischofshofen - doch diesmal endlich gelang es: Jens Weißflog gewann nicht nur die Tournee (als erster Springer zum vierten Mal [Statistik]), sondern holte auch noch den Tagessieg in Bischofshofen und machte so seinen Frieden mit dieser Anlage (Geschichte).

Für mich ist dieser Sieg (einer von nur zwei deutschen Tourneesiegen, die ich wirklich bewusst miterlebt habe) immer noch einer der ganz großen Momente der Skisprunggeschichte überhaupt.

Und dann kam Janne Ahonen! Der Finne gewann die Tournee bekanntermaßen fünfmal - und irgendwie nahm er damit diesem Moment, der mir so wichtig war, einen Teil seiner Besonderheit. Weißflog war nicht mehr einzigartig bei der Tournee... er wurde sogar übertrumpft (Statistik). Und wenn man bedenkt, wie knapp das war - hätte nur ein einziger Sprungrichter in 8 Sprüngen Janne Ahonen einen halben Punkt weniger gegeben, dann hätte er nicht mehr Tourneesiege als Jens Weißflog (Geschichte). Diese beiden Tourneen, in denen Ahonen mit Weißflog gleichzog und ihn schließlich übertrumpfte, gehören für mich wirklich zu den deprimierendsten Momenten in der Skisprunggeschichte. Dass Ahonen außerdem noch Martin Schmitt den Rekord der meisten Weltcupsiege in einer Saison nahm, dass er Weißflog und Schmitt auch bei der Anzahl der Weltcupsiege übertraf, dass er die Tournee gewann, bei der erstmals Innsbruck zur deutschen Schicksalsschanze wurde, kommt noch hinzu. Und so verbinde ich mit keinem Springer so viele Negativerlebnisse wie mit Janne Ahonen - und das ist letztlich der Grund, warum ich mich auch über seine anderen Erfolge nicht unbedingt gefreut habe.

-o-​

Aber wollte ich nicht eigentlich über Kamil Stoch schreiben?

Doch, aber in gewisser Weise ist das eine ähnliche Geschichte, und sie ist bekannter. Jens Weißflog war den Rekord der meisten Tourneesiege los - aber wir hatten dafür immer noch den großartigsten Tourneesieg von allen. Die Rede ist natürlich von Sven Hannawalds "Grand-Slam": Der große Mythos der Vierschanzentournee bestand ja darin, dass es 49 Jahre lang keinem Springer gelungen war, alle vier Wettkämpfe bei einer Tournee zu gewinnen. Einigen Springern war es gelungen, die ersten drei Springen zu gewinnen - aber keiner gewann das vierte (Statistik). Und ausgerechnet beim Jubiläumsspringen gelang es dann doch (Geschichte) - und der Springer, dem es gelang, war Sven Hannawald.

Ausgerechnet im Jahr vor Hannawalds Triumph war die Bergisel-Schanze umgebaut worden - es ist eine Ironie der Geschichte, dass der DSV damals sehr glücklich darüber war, denn man meinte, die neue Schanze sei den deutschen Springern auf den Leib geschneidert (Geschichte). Es war auch tatsächlich so: In Oberstdorf gewannen zu jener Zeit fast ständig deutsche Springer, in Garmisch-Partenkirchen und Bischofshofen zumindest immer wieder mal. Nur in Innsbruck hatte 18 Jahre lang kein deutscher Springer gewonnen (Statistik). Auf der umgebauten Schanze jedoch konnte Sven Hannawald den "Bergisel-Fluch beenden".

Sven Hannawald war immer ein etwas umstrittener Springer gewesen; es gab kaum jemanden, der ihm gegenüber neutral eingestellt war - ich meine, dass es im alten Rapidforum mal Umfragen zum beliebtesten und zum unbeliebtesten Springer gab, und Sven Hannawald landete bei beiden unter den ersten dreien. Und seine Gegner nutzten den Umbau der Bergisel-Schanze natürlich, um seinen Erfolg madig zu machen. Auf der alten Bergisel-Schanze wäre ihm dies nicht gelungen, hieß es; die Schanzen seien viel ähnlicher als früher und der "Grand-Slam" deshalb nicht mehr so schwer.

Um so befriedigender war es natürlich, als sich die Springer nach Hannawald dann wieder die Zähne daran ausbissen. Was habe ich 2004/05 gezittert, als ausgerechnet Ahonen lediglich drei Jahre später noch einmal nah dran war am "Grand-Slam"! Ja, so einfach war es auch auf den neuen Schanzen nicht, und die Erinnerung an diesen größten aller Tourneesiege tröstete in so manchem Jahr darüber hinweg, wenn die deutschen Springer wieder einmal keine Rolle im Kampf um den Tourneesieg spielten.

Aber ihr wisst, wie die Geschichte ausging: Dann kam Kamil Stoch! Es war in der Saison 2017/18 - der mit Abstand beste Springer der Vorweihnachtszeit war Richard Freitag, und zum ersten Mal seit langer Zeit war ich wirklich optimistisch, dass endlich wieder einer unserer Springer die Tournee würde gewinnen können. Wie die Geschichte für Richard Freitag ausging, ist bekannt; bereits nach Innsbruck war das gemeinsam mit 1993/94 und 1998/99 die bitterste überhaupt. Aber dass Kamil Stoch dann auch noch in Bischofshofen die Einzigartigkeit von Hannawalds Tourneetriumph zerstörte, war das saure Sahnehäubchen.
Hinzu kam auch noch die Art und Weise, wie ich das im Forum subjektiv erlebt habe: Ich hatte ja geschrieben, dass Hannawald ein durchaus umstrittener Springer war. Jeder interessierte sich für ihn, sei es im positiven oder negativen Sinn. Bei den Polen war es umgekehrt: Für sie interessierte sich niemand (Geschichte). Man sieht das auch an den Nationenthreads im Forum: Der DSV-Thread hat die meisten Beiträge, er hat den Finnen-Thread, der immer noch auf Position 2 liegt, vor nicht all zu langer Zeit überholt. Der Norwegen- und der Österreich-Thread liefern sich einen heißen Kampf um den dritten Platz; darauf folgt Japan. Der Polen-Thread hat noch nicht einmal so viele Beiträge wie der Frankreich-Thread (Statistik)!
Und dennoch drückten auf einmal einige Leute hier Kamil Stoch die Damen, die sich bis dahin nicht als Stoch-Fans hervorgetan hatten. Für mich waren das keine Kamil-Stoch-Fans! Für mich waren das die alten Hanni-Hasser, denen es hauptsächlich darum ging, Hannawald die Einzigartigkeit seines "Grand-Slams" zu nehmen! Und noch schadenfroh dabei zuzuhören, wie er das selbst kommentieren muss! Die Skiflug-WM, bei der Richard Freitag ein paar Tage später seinen zweiten Platz auch wegen des Windes noch an Kamil Stoch verlor oder die WM in Seefeld, bei der Karl Geiger im zweiten Durchgang keine Chance hatte und stattdessen Stoch neben Kubacki eine große Aufholjagd startete kommen hinzu.

Ja, nach Janne Ahonen ist zweifellos Kamil Stoch derjenige Springer, mit dem ich die meisten Negativerlebnisse verbinde.

-o-​

Ein Tourneerekord ist aber noch in deutscher Hand! Oder zumindest in deutsch-norwegischer Hand! Jens Weißflog und Björn Wirkola haben die meisten Tagessiege bei der Vierschanzentournee gefeiert - nämlich 10. Da kamen selbst Janne Ahonen und Gregor Schlierenzauer (jeweils 9) nicht mehr heran. Nun, Ahonen holt keinen mehr, bei Schlierenzauer würde es mich auch überraschen.

Kamil Stoch steht bei 7...

-o-​

Zur Sicherheit am Ende dieses Beitrags noch eine Klarstellung: Ich habe manche Punkte bewusst überspitzt dargestellt; insbesondere den Abschnitt über die nicht-vorhandenen Polen-Fans und die Hanni-Hasser. Ich weiß selbstverständlich, dass auch die Polen hier ihre Fans haben und dass man Kamil Stoch den Grand-Slam nicht nur wegen Hannawald gewünscht hat. Zum Schluss sei auch nochmal gesagt:

Sowohl Janne Ahonen als auch Kamil Stoch sind großartige Sportler und faire Sportmänner! Sie gehören definitiv zu den größten Springern aller Zeiten, und ohne sie wäre der Sport ärmer!
Wirklich großartiger Beitrag, hervorragend geschrieben, habe ich echt gern gelesen (y)(y)

Die Klarstellung am Ende hätte es glaube ich gar nicht mal gebraucht. Sehe da sowieso große Anerkennung gegenüber jedem Sportler, den du in deinem Beitrag erwähnst!

Inhaltlich kann ich sagen, dass Rekorde normal nicht für die Ewigkeit bestehen. Irgendwann werden sie wieder gebrochen. Statistisch gesehen auch von Deutschen ;) Aber den Triumph von Weißflog als einziger die großen Titel sowohl im V als auch im Parallelstil gewonnen zu haben, wird ihm niemand mehr nehmen können und auch Hannwald wird immer derjenige bleiben der den Fluch der Tournee gebrochen hat :)
 
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Trotzdem gibt die FIS die Regeln vor, und das ist einfach unprofessionell und unsportlich, weil dann brauche ich keinen Sport auszuüben. Und woher willst du wissen, ob das andere auch so machen?
Zudem das eh unsinnig ist, eine Kontrolle durchzuführen, wenn man schon ausgeschieden ist.
ich habe nicht gesagt, dass es andere machen, sondern nur, dass es andere genauso machen könnten, ohne das es dem Wettkampf in irgendeiner Art und Weise schadet. (Irgendwer hat vorher glaube ich erwähnt, dass Muranka, Prevc und noch einer das auch schon gemacht haben.)

Es ist doch eigentlich ganz einfach...er hat einen Versuch gemacht der für sein Anspruchsdenken absolute Grütze war und hat (zurecht) darauf gepfiffen diesen Versuch im Klassement erscheinen zu lassen. Das ist eigentlich ganz alleine seine Sache, ob er das will oder nicht. Schaden tut er damit niemanden (nicht mal sich selbst, da ein 49. oder 50. Platz genauso wenig bringt wie eine DSQ).

Die FIS gibt Regeln vor, die man beachten muss, um in der Wertung zu erscheinen. Da Schlierenzauer das aber nicht wollte, konnten ihn diese, blöd gesagt, egal sein. Was soll das überhaupt heißen "dann brauche ich keinen Sport auszuüben"?
Ob es sinnig ist oder unsinnig eine Kontrolle durchzuführen, wenn der Springer ausgeschieden ist, kann man diskutieren. In dem Fall hat ja Schlierenzauer seine Antwort auf die Frage gegeben.
Für andere kann es aber durchaus ein Unterschied sein 35. zu werden oder nicht in der Wertung aufzutauchen.

Natürlich kann man sagen "ja, es gehört sich zur Materialkontrolle zu gehen", aber in so einer emotionalen Ausnahmesituation ist das für mich die normalste Reaktion auf der Welt. Ihm daraus einen Strick zu ziehen (wie es andere hier machen) halte ich für völlig deplatziert. Ich will keine Maschinen an den Schanzen. Frustration gehört genauso zum Sport wie Freude und beides soll geäußert werden dürfen. Aber mei....einige haben sich sogar damals beschwert, als Wank gegen das Exit-Gate gedroschen hat (Respektlos gegenüber den Gegner und blabla :LOL: )
 
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Wirklich großartiger Beitrag, hervorragend geschrieben, habe ich echt gern gelesen (y)(y)

Die Klarstellung am Ende hätte es glaube ich gar nicht mal gebraucht. Sehe da sowieso große Anerkennung gegenüber jedem Sportler, den du in deinem Beitrag erwähnst!

Inhaltlich kann ich sagen, dass Rekorde normal nicht für die Ewigkeit bestehen. Irgendwann werden sie wieder gebrochen. Statistisch gesehen auch von Deutschen ;) Aber den Triumph von Weißflog als einziger die großen Titel sowohl im V als auch im Parallelstil gewonnen zu haben, wird ihm niemand mehr nehmen können und auch Hannwald wird immer derjenige bleiben der den Fluch der Tournee gebrochen hat :)

Ja, Rekorde sind dafür dar um gebrochen zu werden. Irgendwann isses soweit, von daher finde ich auch nicht, dass diese dadurch an Bedeutung verlieren. Einen Rekord aufzustellen ist schon ne gewaltige sportliche Leistung.

Leider sehe ich aus deutscher Sicht eher wenig Hoffnung auf Rekorde. Den richtigen Monster-Springer wie Stoch oder Kraft haben wir halt nicht. Ist auch selten zwei Jahre in Folge der gleiche Deutsche bester im Weltcup. Hatten/haben einige gute Springer, aber niemanden für Bestmarken für die Ewigkeit.
 

Big d

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Das mit stoch kam schon ein wenig aus dem Nichts und hatte sich in der Form vorher nicht angedeutet. Aber kamil ist halt einer der besten Skispringer aller Zeiten und wenn er richtig ins Rollen kommt kann er auch mit 33 noch alle schlagen, war auf jeden Fall eine mega Leistung von ihm.

Die deutschen doch enttäuschend. Geiger war gut, aber eisenbichler doch unter Wert und leider geht auch bei Schmid und paschke die Formkurve nach unten, ich glaube die könnten Mal eine Pause Vertragen.

Bei Freund geht es aufwärts, aber er ist natürlich noch nicht wieder da wo er war (was auch fraglich ist angesichts der Verletzungen ob er das wieder schafft und auch Freitag ist noch weit weg und ansonsten kommt nicht viel nach).

Hamann mit einer soliden Tournee, aber er kann es halt auch nicht rausreißen.

Aber das kann im Skispringen schnell gehen, bei der skiflug WM sah das ja noch ganz anders aus und es kann auch wieder kommen, die fehlende Qualität in der 2. Reihe und im Conti Cup ist aber natürlich kein gutes Zeichen.
 

Sprungbärchen

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Hmmm, ich glaube aber, dass der Tagessieg und der 2. Rang in der Gesamtwertung von Karle so einiges kaschieren. Das Team hinter Karle, der auch in Innsbruck enttäuscht hat, war doch erschreckend schwach.

Schwach ist immer relativ! Es wäre aber am Ende deutlich mehr möglich gewesen, was das gesamte Abschneiden des Teams betrifft. Dem Pius Paschke hätte ich z.B. vor der Tournee sogar einen Platz in den Top 10 der Gesamtwertung zugetraut.

Wenn man aber immer auch den Vergleich zu anderen Teams sieht, dann ist der DSV aber gerade in bester Gesellschaft. Wenn ein Team insgesamt auch bei der Tournee einen hervorragenden Eindruck gemacht hat, dann trifft das eigentlich nur auf Polen zu. Alle anderen Teams haben im Endeffekt auch viel Plus und viel Minus in der Wertung.

Somit können sich die Teams doch besonders freuen, die dann auch einen Athleten wirklich auf dem Gesamt-Podest stehen haben. Die Norweger zählen zum Beispiel am Ende trotz Granerud nicht dazu, wenngleich sie natürlich auch mit Lindvik großes Pech hatten, dass er faktisch zwischendurch ausgefallen ist. Die Österreicher haben insgesamt gute Leistungen gezeigt, aber die Ergebnisse am Ende nur stellenweise durchgebracht. Da hatte man sich sicherlich auch deutlich mehr erhofft. Und die Slowenen verlieren ihr einziges echtes heißes Eisen (Lanisek) am letzten Tournee-Ort durch das Verpassen der Qualifikation.

Die Tournee ist wirklich eine hochklassige und herausfordernde Angelegenheit für alle Teilnehmer. Das individuelle Abschneiden der DSV-Adler kann man gerne im entsprechenden Thread weiter diskutieren.
 

Suomigirl26

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ich habe nicht gesagt, dass es andere machen, sondern nur, dass es andere genauso machen könnten, ohne das es dem Wettkampf in irgendeiner Art und Weise schadet. (Irgendwer hat vorher glaube ich erwähnt, dass Muranka, Prevc und noch einer das auch schon gemacht haben.)

Es ist doch eigentlich ganz einfach...er hat einen Versuch gemacht der für sein Anspruchsdenken absolute Grütze war und hat (zurecht) darauf gepfiffen diesen Versuch im Klassement erscheinen zu lassen. Das ist eigentlich ganz alleine seine Sache, ob er das will oder nicht. Schaden tut er damit niemanden (nicht mal sich selbst, da ein 49. oder 50. Platz genauso wenig bringt wie eine DSQ).

Die FIS gibt Regeln vor, die man beachten muss, um in der Wertung zu erscheinen. Da Schlierenzauer das aber nicht wollte, konnten ihn diese, blöd gesagt, egal sein. Was soll das überhaupt heißen "dann brauche ich keinen Sport auszuüben"?
Ob es sinnig ist oder unsinnig eine Kontrolle durchzuführen, wenn der Springer ausgeschieden ist, kann man diskutieren. In dem Fall hat ja Schlierenzauer seine Antwort auf die Frage gegeben.
Für andere kann es aber durchaus ein Unterschied sein 35. zu werden oder nicht in der Wertung aufzutauchen.

Natürlich kann man sagen "ja, es gehört sich zur Materialkontrolle zu gehen", aber in so einer emotionalen Ausnahmesituation ist das für mich die normalste Reaktion auf der Welt. Ihm daraus einen Strick zu ziehen (wie es andere hier machen) halte ich für völlig deplatziert. Ich will keine Maschinen an den Schanzen. Frustration gehört genauso zum Sport wie Freude und beides soll geäußert werden dürfen. Aber mei....einige haben sich sogar damals beschwert, als Wank gegen das Exit-Gate gedroschen hat (Respektlos gegenüber den Gegner und blabla :LOL: )

Kein Mensch will ihm hier einen Strick daraus ziehen, also bitte genauer lesen, außer vielleicht der andere mit der Depp Aussage. Habe selber geschrieben, dass ich seine Wut verstehen kann. Nichtsdestotrotz bleibe ich dabei, dass man sich im Job nicht alles erlauben darf, aber das wirst du eines Tages auch noch lernen. :D
 
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