Nicht nur läuferisch, auch springerisch. Insbesondere bei den Landungen auch der besten Sportlerinnen musste man sich doch ernsthaft Sorgen um deren Bänder machen, so wie die da gekachelt haben. Ja, vielleicht ist die Sportart wirklich noch nicht ganz reif für eine WM.
Und trotzdem: Ich finde es richtig, dass sie die Kombination der Damen ins Wettkampfprogramm aufgenommen haben. Denn ich denke, die Sportart wird sich schneller entwickeln, wenn die Athletinnen dieses Ziel vor Augen haben, bei einer WM um Medaillen kämpfen zu können, als wenn man sie damit auf eine ferne Zukunft vertröstet.
Ich will mal einen Vergleich zur ersten Damen-WM im Skispringen ziehen; das war bei der WM in Liberec 2009. Das war damals auch eine Veranstaltung mit lediglich 36 Starterinnen - und man musste sich bei einigen Sorgen machen, ob sie auch heil die Schanze herunterkommen. Wirklich WM-würdig fand ich den Wettkampf damals auch nicht. Alle Springerinnen, die auf Platz 22 und dahinter gelandet sind, hatten noch nicht einmal halb so viele Punkte wie die Siegerin:
Es war übrigens eine gewisse Maren Lundby, die da auf Rang 22 gelandet ist...
Bei den Kombinierinnen kommt noch hinzu, dass die - anders als die Spezialspringerinnen damals - ja durchaus eine alternative Sportart hätten. Wenn man den Kombinierinnen sagen würde: Eure Leistungsdichte ist noch nicht WM-würdig, wir unterhalten uns in sechs Jahren nochmal über eine Damen-WM in der Kombination, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass so manche Kombinierin sich dafür entscheiden würde, doch lieber Skispringerin zu werden. Und das wäre für die Leistungsdichte in der Kombination ja gerade nicht förderlich.
Bei Svenja Würth fürchte ich auch, dass das mit Blick auf mögliche Erfolge für sie die falsche Entscheidung war, zur Kombination zu wechseln. Wenn sie erst seit einigen Monaten wirklich professionell Langlauf trainiert, ist das einerseits für sie natürlich trotzdem eine starke persönliche Leistung. Aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie in den nächsten Jahren auch nur annähernd mit den durchschnittlichen Läuferinnen unter den Kombinierinnen wird mithalten können. Andere machen das seit frühester Jugend - das ist aus meiner Sicht ein Vorsprung, den man in ihrem Alter nicht mehr einholen kann.