Habe vorhin noch diesen netten, aktuellen Artikel über Taku gefunden:
http://www.sponichi.co.jp/sports/news/2013/12/09/kiji/K20131209007163800.html
Takeuchi: Zwei Sprünge, wie sie sein sollen - Sieg verpasst, aber der König ist gewarnt
Mit seinem erneuten 2. Platz, dem höchsten, den er schon einmal erreicht hat, schickt sich Takeuchi Taku an, den Titel „Neues As“ zu übernehmen. Auf der HS 100-Schanze, war er im 1. DG mit 99 Metern auf dem 2. Platz eingekommen, auch im 2. DG waren es 100,5 Meter und eine Gesamtpunktzahl von 283,5. Er wurde zwar letztendlich von Gregor Schlierenzauer überholt, erreichte aber mit „Knochenknochensprüngen“ in drei Springen zum WC-Auftakt einstellige Resultate und kletterte auf Platz 2 der Gesamtwertung. ...
Der große Routinier Kasai Noriaki verfolgte den weiten Sprung Takeuchis und murmelte vor sich hin: „Mir war klar, dass so langsam seine Zeit kommen würde.“ Den zweiten Sprung, auf dem immer Druck liegt, zog Takeuchi bis über den Hillsize auf 100,5 Meter und stand zwischenzeitlich an der Spitze. Gleich darauf zog der letzte Starter, Schlierenzauer, an ihm vorbei, eine knappe Niederlage, die ihn die Möglichkeit eines Sieges hatte spüren lassen.
„Wenn ich so weitermache, kann ich irgendwann siegen.“ In dieser Saison offenbart er seit dem Auftaktspringen eine größere Stabilität als der Spitzenspringer Itô. Er wirkte ausgewogen. Selbst Schlierenzauer, der die höchste Zahl an WC-Siegen innehat, unterstreicht sein Gefühl der Wachsamkeit: „Er ist gefährlich. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass er gewinnt.“
Nationaltrainer Yokokawa Tomoharu analysiert den Grund für seine gute Form: „Weil die Balance im Anlauf besser geworden ist, hat sich auch automatisch das Aufrichten verbessert.“ Seit diesem Sommer beschäftigt sich Takeuchi mit dem Mechanismus der Muskel- und Knochenbewegungen und ist nun in der Lage, seine körperlichen Gegebenheiten zu erfassen. Er hat sich von einem befreundeten Physiotherapeuten beraten lassen und nimmt nun „eine Anlaufposition, die sich nicht auf die Muskeln, sondern die Knochen stützt“ ein. Mit der Vorstellung, die festen Knochen beim Gleiten wie ein Eisengerüst einzusetzen, entsteht der „Knochenknochensprung“, bei dem die für den Anlauf nicht benötigte Muskelkraft die Absprungkraft verstärkt.
Der 2. Platz war der erste im WC seit dem Februar der vergangenen Saison in Deutschland. Auch die psychische Seite hat sich bei ihm etwas verändert: „Beim vorigen Mal hatte ich großes Herzklopfen. Diesmal konnte ich mit Gelassenheit fliegen.“ Sein jüngerer Bruder Toshi (20) ist Schauspieler, der beim Junon Superboy Contest Ruhm geerntet hat, und auch Takeuchi ist ein Ikemen*-Jumper mit einem feingeschnittenen Gesicht. Mit Olympia vor Augen ist er dabei, sich mit Sicherheit als der neue japanische Spitzenspringer zu entpuppen.
*Ikemen: Modewort für einen gutaussehenden Mann