Totila schrieb:
Letzlich verstehe ich auch nach wie vor nicht, warum man bei strittigen Entscheidungen keinen Videobeweis nutzt, wie z.B. beim Eishockey. Und jetzt bitte nicht damit kommen, dass man dass nicht auf die Kreisklasse etc. übertragen kann.
Was soll denn da alles nach langen Beratungen entschieden werden? Bei Tätlichkeiten wird schon der Videobeweis angewendet - allerdings nach dem Spiel. Eventuell könnte man einen Torrichter (oder wie der sich nennt) wie beim Eishockey einführen, der notfalls mittels Video und Ultrazeitlupe unittelbar nach der strittigen Szene entscheidet, ob der Ball in vollem Umfang hinter der Linie war. Nur gibt es höchstens einen Fall in 10 Spielen, in dem der was zu tun hätte.
Ansonsten sehe ich keine Möglichkeit, während des Spiels einen Videobeweis zu nutzen. Wer bestimmt, wann er eingesetzt wird? Soll der Schiedsrichter jedesmal das Spiel unterbrechen, wenn ein Stürmer im Strafraum zu Boden geht oder jemand Handspiel reklamiert? Dann gäbe es im Schnitt ungefähr 38 Unterbrechungen pro Spiel, um erst mal mittels Zeitlupen herauszufinden, ob Elfmeter oder nicht.
Ganz zu schweigen von Abseits. Da könnte man den Videobeweis mit der heutigen Technik zwar sehr gut einführen, nur - wie soll damit in der Praxis (während des Spiels) umgegangen werden? :confused: Ein Szenario: Ein Stürmer geht ganz allein auf's Tor zu, der Assistent hebt die Fahne. Schiri pfeift, der Stürmer bleibt daraufhin stehen (sonst riskiert er Gelb). Dann werden erstmal Zeitlupen angesehen und beraten und es stellt sich herraus, dass es kein Abseits, sondern grade noch gleiche Höhe war. Und was nun? :confused:
So schön der Videobeweis manchmal auch wäre, er ist in der Praxis nicht umsetzbar. Vielleicht auch gut so. Denn irgendwie gehören strittige Schiedsrichterentscheidungen doch zum Fußball!
Ohne sie gäbe es längst nicht so viele Diskussionen und der Fußball wäre ärmer.