Allen Iverson - was nun?


Spree

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ich würde es weder positiv noch negativ bewerten. der grund ist wohl seine doch gar nicht sooo schlechte wurfquote all die jahre gewesen (gut 42,5% ist jetzt nicht top aber auch nicht wirklich flopp).

ich finde gut, dass es solche spielertypen gibt, sonst wäre die basketballwelt sehr langweilig.

ps. hat jemand da eine vergleichsstatistik von michael jordan? würde mich mal interessieren, was der alles abfeuerte. gebe zu, bin faul um das jetzt selber alles zusammen zu rechnen, aber vllt hat ja einer die statistiken ja bei sich. ;) schon krass seine knapp 50% field goal career percentage. :eek:
 
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Chris Paul ist für ein Team wichtiger als es AI ist, udn er wird auf dem Höhepukt der Karriere auch wichtiger sein, als es AI war. Es sind einfach verschiedene Spielertypen.Chris Paul ist der Verteiler, AI der Scorer.
Deswegen ist Chris Paul einfach besser.

die Mischung aus Scoring und Passing muss stimmen
Chris Paul kann beides, macht seine Mitspieler besser

Iverson hat diese Mischung nie gefunden
er hätte wohl gekonnt, aber er wollte es scheinbar nicht

die Diskussion wer der bessere von den beiden ist, ist letztlich ziemlich einseitig zugunsten von Paul

AI war auf dem Höhepunkt seiner Karriere klarer Top5 Player. Er gehört sicher zu den besten 50 Spieler die es je gab.

diese Meinung hast du mit Sicherheit exklusiv
über Top 5-SG lässt sich noch diskutieren
aber Top 5 in der Liga?? ganz bestimmt nicht

und Top 50 all-time?? auch da bin ich mit e_m
ich denke da wird man allein schon in den 80ern, 90ern und in diesem Jahrtausend wohl 50 bessere finden
 

Spree

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japp locker, wenn man ab den 70er zB. beginnt, findet man sicherlich bis zu 60-70 bessere. ;)

bessere in dem sinne, dass sie besser für ihr team waren und nicht als individualisten. als individualist, ist iverson sicherlich eine ganz ganz große nummer! aber darum gehts bekanntlich in diesem sport nicht.
 

Giftpilz

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Jordan hatte mindestens* 403 Spiele mit 25 oder mehr Würfen, wobei man da auch berücksichtigen muss, dass er im Schnitt effizienter war (deutlich höhere Trefferquote und weniger Turnovers). Es gab also eine größere Rechtfertigung, ihn ballern zu lassen. Nur bei etwa 10% dieser Spiele konnte er 1,1 Punkte / FGA nicht übertreffen (dieser Wert entspricht langfristig in etwa dem Ligaschnitt - drüber ist also OK, drunter ist schädlich, weil man es per Defense wieder gutmachen muss) - bei Iverson sind es fast 20%, und das ist schon ziemlich extrem, weil man diesbezüglich ja noch mit einkalkulieren muss, dass beide bei zahlreichen Spielen nur über enorm viele Freiwürfe auf diesen Schnitt kamen. Hier muss man also davon ausgehen, dass sie eigentlich noch einige Würfe mehr nahmen, die aber wegen Fouls nicht bei den Stats auftauchen. Und nun stelle man sich mal vor, wie oft Iverson ohne Gewinn fürs Team bei zu geringer Quote fröhlich vor sich hinballerte. "Wer trifft hat Recht" passt hier also allzuoft nicht.

*erst ab 86/87 sind bei basketball-reference.com die Daten dafür erfasst, und deshalb sind es gewiss noch einige mehr.
 
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rÖsHti

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Auch offensiv reizte er sein Potential bei weitem nicht aus, denn vor allem selbst auf seine Punkte zu kommen, stellt nicht die höchste Stufe der Basketballkunst dar. Iverson ist spieltechnisch ja nicht dumm; er könnte ein echter Spielmacher geworden sein, wenn er nur an sich gearbeitet hätte, aber diese Entwicklung ist bei ihm nie über die Frühphase hinausgekommen.

Das ist aber pure Spekulation, "er könnte ein echter Spielmacher geworden sein", Iverson war eben kein Point Guard und das kann man nicht einfach so lernen. Es geht ja auch keiner zu Kobe und sagt ihm "Guck dir Ray Allen an, der hat einen besseren Wurf! Wieso arbeitest du nicht daran?".
Talent ist halt immer begrenzt, hatte Iverson wirklich das Zeug dazu die Bälle wie Nash zu verteilen und wie Allen zu schiessen? Wenn ja würde das also heissen dass Iverson das Zeug dazu hatte den besten Guard aller Zeiten zu sein. Glaubt das hier jemand?

Der reine Punkteschnitt bedeutet gar nichts. Es geht darum, effizient zu punkten, und das konnte Iverson nicht. Kurz gesagt: Gib Ray Allen oder Steve Nash dieselbe Wurfzahl wie ihm, und sie werden dank höherer Effizienz mehr Punkte machen. Der Unterschied zwischen Iverson und anderen Guards in Sachen true shooting percentage (TS%) und effective field-goal percentage (e-FG%) ist nämlich nicht mehr feierlich:

Iverson: 51,9% TS%, 45,2% e-FG%
Allen: 57,5%, 52,3%
Nash: 60,4%, 55,5%
Arenas: 55,5%, 48,6%
Redd: 56,3%, 50,7%
Kevin Martin: 60,5%, 51,5%

Selbst wenn man davon ausgeht, dass eine höhere Wurfzahl die Effizienz senkt, würden diese Spieler noch besser dastehen als Iverson, der im Endeffekt kein besserer Scorer war, sondern einfach nur oft warf, nicht anders als Ben Gordon oder Jamal Crawford, nur in einer prominenteren Rolle.

Das soll also heissen Kevin Martin ist ein besserer Scorer?
Komisch dass er noch nie mehr als 25 PPG gemacht hat obwohl er ein paar Jahren in einem Lottery Team spielt wo er ja auch der Franchise Player ist.
Oder Redd? Wann hat er die Bucks das letzte mal in die Playoffs geführt? Vor 5 Jahren oder so?

Man sollte Iverson nicht überschätzen aber manchmal bekommt man auch das Gefühl dass er unterschätzt wird nach der Geschichte mit Detroit und Memphis, nur so zur Erinnerung, Allen Iverson war vor 2 Janren noch im All NBA Third Team!

Und 2007-08 war er der dritt beste Scorer in der Liga mit 26.4 PPG (56.7 TS%/48.8 eFG%), nur so zum Vergleich: Kobe damals 28.3 PPG (57.6 TS%/50.3 eFG%). Für ein Zwerg der angeblich der ineffiziente Spieler der ganze Liga ist finde ich das gar nicht mal so schlecht da der Unterschied mit Kobe Bryant, der in dieser Saison MVP wurde, nicht sehr gross ist.

Vielleicht hatte er wirklich das Zeug dazu mehr aus seinem Talent zu machen aber wer ohne Mukis und mit 1m83 vier mal Scoring Leader wird , ein MVP gewinnt, sein Team in den Finals führt und drei mal in einem All NBA First Team gewählt wird kann eigentlich kein Loser sein wie manche es gerne hätten. Der Vergleich mit Ben Gordon oder Jamaal Crawford ist deshalb daneben. Und auch Martin, Arenas oder Redd kann man vergessen, diese Spieler haben als Franchise Player rein gar nichts erreicht, Iverson dagegen war nur ein paar Spiele davon entfernt den Titel zu gewinnen und ohne einer (vielleicht sogar der) dominanteste Center aller Zeiten hätte er es vielleicht geschafft.
 

Gast00

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Wenn ja würde das also heissen dass Iverson das Zeug dazu hatte den besten Guard aller Zeiten zu sein. Glaubt das hier jemand?
Ja, ich. Er drängt sich dafür vielleicht nicht so auf wie LeBron James bei den Guard/Forwards oder Shaq bei den Centern, aber es muss allemal Iversons Anspruch sein.

Meiner Meinung nach sind überragende Fähigkeiten im Eins-gegen-eins eine gute Basis für Team-Basketball, weil man mehrere Verteidiger binden und so Würfe bzw. Raum für seine Mitspieler schaffen kann. Das sieht man bei Nash ebenso wie bei Paul, aber auch früher bei Isiah Thomas und Michael Jordan. Iverson war in seinen athletischen Anlagen einer der besten Eins-gegen-eins-Spieler überhaupt, weil er mit seiner Schnelligkeit praktisch nicht zu verteidigen war. Das Problem setzt da an, was er machte, wenn er seinen Gegenspieler erst einmal hinter sich gelassen hatte. Hier zeigt sich, dass er taktisch schlecht geschult war; dies ist einer der Bereiche, in denen er viel Potential ungenutzt ließ. Konnte er oder wollte er nicht besser? Die Antwort auf diese Frage ist pure Spekulation; da gebe ich dir recht.

Das soll also heissen Kevin Martin ist ein besserer Scorer?
Auf jeden Fall, und es ist nicht einmal knapp.

Martin hatte letzte Saison 24,6 PpG bei 60,1% TS% und 49,1% e-FG%. Iverson hatte in seinen ersten 50 Spielen bei den Nuggets (2006/07) 24,8 PpG, warf aber weniger effizient (54,5% TS%, 48,0% e-FG%). Im Vergleich brauchte Martin für fast denselben Punkteschnitt drei Wurfversuche pro Spiel weniger, was enorm ist. Auf 36 Minuten normiert ist es noch viel deutlicher, wie man hier und hier sieht.

Es kann kein Zweifel bestehen, dass Martin der bessere Scorer ist, egal ob sein Punkteschnitt nun höher oder niedriger als Iversons ist, was schließlich von der Wurfverteilung durch den Coach, der Konkurrenz im Team und dem gespielten Tempo abhängt. Der reine Punkteschnitt beweist wirklich überhaupt nichts. Duncan macht zurzeit 17,2 PpG, Garnett sogar nur 13,5 PpG. Heißt das, dass sie schlechtere Scorer sind als Al Harrington, bloß weil der 19,5 PpG hat?

Für ein Zwerg der angeblich der ineffiziente Spieler der ganze Liga ist finde ich das gar nicht mal so schlecht [...] ohne Mukis und mit 1m83
Das ist noch so ein Phänomen, das für Iverson typisch war: Er bekam immer wieder einen gewaltigen Handicap-Bonus. Alles, was er machte, wurde angeblich dadurch aufgewertet, dass er klein und ein Fliegengewicht war. Was zählt, ist aber nunmal die tatsächlich erbrachte Leistung. Ansonsten können wir gleich Muggsy Bogues zum besten Point Guard der Geschichte küren, denn gemessen an seinen 1,60m sind seine Leistungen viel beeindruckender als alles, was Magic Johnson mit 2,06m leistete. Demnach ist Chuck Hayes mit seinen 1,98m auch der derzeit beste Center der NBA. Wohin soll diese "Logik" führen?
 

Giftpilz

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Und 2007-08 war er der dritt beste Scorer in der Liga mit 26.4 PPG (56.7 TS%/48.8 eFG%), nur so zum Vergleich: Kobe damals 28.3 PPG (57.6 TS%/50.3 eFG%). Für ein Zwerg der angeblich der ineffiziente Spieler der ganze Liga ist finde ich das gar nicht mal so schlecht da der Unterschied mit Kobe Bryant, der in dieser Saison MVP wurde, nicht sehr gross ist.
Diese Saison war aber nunmal die Ausnahme und nicht die Regel. Selbst die Kritiker zweifeln ja nicht an, dass Iverson ein guter Scorer sein konnte, sondern bemängeln nur, dass er selten den Weg fand, dies sehr gut umzusetzen. Dieser einen guten Scoringsaison stehen schließlich noch 12 andere gegenüber, in denen er zwischen einer grauenhaften (also tatsächlich ineffizienten) und mittelmäßigen TS-Percentage hin und her pendelte.

Übrigens ist Bryant auch nicht derjenige, der nie kritisiert wurde. Schließlich konnte man ihm lange Zeit vorwerfen, zu viele Dreier und viel zu oft unnötig wilde Würfe am Mann genommen zu haben.

Für mich sind (waren) LeBron, Wade, Kobe, Melo, Pierce, Dirk, Yao, Duncan und Shaq die besseren Scorer. Dann habe ich Spieler wie McGrady, Vince und Arenas noch nicht erwähnt, die allesamt ähnliche (im Fall von McGrady gar deutlich höhere) Peaks wie AI hatten, zudem noch Bosh, Paul, Ray Allen und Tony Parker, und so ganz unangebracht sind Vergleiche mit Redd*, Kevin Martin und vielleicht auch Jason Richardson und Joe Johnson nicht. Es gibt also schon berechtigte Gründe, Iverson nicht unbedingt als einen Topscorer zu sehen, denn die Konkurrenz ist groß und kann oft eine bessere Effizienz vorweisen. Von AIs Fähigkeit her, sich einen Wurf zu erarbeiten, ist ganz ohne Zweifel einer der Besten, aber das Umsetzen war zu oft zu mangelhaft, als dass man einfach nur auf die Punktezahl gucken sollte.

*Gerade bei Redd ist es noch übler als es bei Iverson je war: Er hatte im Gegensatz zu diesem nämlich nie ein konkurrenzfähiges Team um sich herum, also ist es etwas unfair, ihm vorzuwerfen, dass er die Bucks nicht in die Playoffs führen konnte. Das konnte Iverson außerhalb der Larry Brown-Zeit doch mit vergleichbaren Mitspielern bei den Sixers ebenfalls nicht häufiger.
 

Pacer #33

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http://www.youtube.com/watch?v=6E2hYDIFDIU ;)

Schade dass Iverson jetzt hier so reduziert wird, aber das läst sich faktisch wohl nicht vermeiden. Die Statistiken kann keiner leugnen, dass er der beste wahrscheinlich geskillteste Guard und bester 1vs1 Spieler der letzten Dekade ist aber wohl auch nicht. Iverson hat der NBA viel gegeben. Iverson ist ein kultureller Held und eine endlose Ikone auf der ganzen Welt, für David Stern war er Gold wert und er hat, und das ist keineswegs untertrieben, das Scoring im Basketball in eine neue Dimension gehoben. Für mich ist und bleibt Iverson, so dumm das sein mag, auf irgendeine Art untouchable.
 

MadFerIt

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mal eine ganz wertungsfreie frage in die runde: wenn schon jeder x-beliebige forumsbesucher, der einen spieler nur aus dem tv kennt, erkennt, dass iverson eigentlich eine ineffiziente pflaume war, warum haben das die fachmänner, mit denen er täglich zusammengearbeitet hat und die 24/7 nix anderes machen als basketball, nicht schon viel früher abgestellt? nach der vorherrschenden logik hätte man doch eigentlich nur iverson gegen einen auf dem papier effizienteren spieler traden und an sich die gleiche schiene fahren müssen ("immer lass ihn ballern") und im handumdrehen hätte man das team, in dem iverson spielte, verbessert.

also, warum ließ man iverson die jahre über schalten und walten wie er wollte, wenn es eigentlich nicht ertragreich war? waren die coaches idioten, die das nicht erkannt haben? verschwörungstheorie a là "merchandising und kohle durch die iverson-kiddies"?
 

Gast00

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Iverson ist eine der herausragenden Figuren - nicht Persönlichkeiten, aber Figuren - der NBA-Geschichte. Es hat nur wenige Spieler gegeben, die derart das Interesse der Öffentlichkeit auf sich zogen und die Meinungen spalteten.

Sportlich gesehen war er der Rolle als Franchise-Spieler aber nie gewachsen, weil seine ineffiziente Spielweise sich nicht zum Teamerfolg eignet. Er besaß eine beeindruckende persönliche Bilanz und gewann viele Spiele, doch seine Ballverluste, mäßige Verteidigung und schwachen Wurfquoten kosteten sein Team zugleich auch viele Siege.

Das machte ihn insgesamt zu einem sehr guten Spieler, aber nicht zu einem der besten. Die Differenz zwischen ihm und den wirklich herausragenden Stars zeigt sich im Efficiency Rating und bei den Win Shares, und was bezeichnend ist: Iverson, der als überragender Offensivspieler gilt, schafft es im Offensive Rating nicht einmal unter die Top-250.
 

Giftpilz

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also, warum ließ man iverson die jahre über schalten und walten wie er wollte, wenn es eigentlich nicht ertragreich war? waren die coaches idioten, die das nicht erkannt haben? verschwörungstheorie a là "merchandising und kohle durch die iverson-kiddies"?

Sie hatten es erkannt, und so war man 2000 doch schon drauf und dran, ihn in einem multi-team-trade zu den Pistons abzuschieben, und zwar für Eddie Jones, einen alten Glen Rice und Jerome Williams, aber als dieser Tausch dann scheiterte, weil Matt Geiger nicht auf seinen Trade Kicker verzichten wollte, blieb man auf Iverson sitzen, und ja, ich bin tatsächlich der Meinung, dass ihnen dies aus kommerziellen Gründen dann letztlich egal war. Die Saison 2000/01 war für sie dann ein Glücksfall, weil man über sie viele noch lange täuschen konnte (offensichtlich sogar bis heute, denn der überglückliche Finals-Einzug gilt ja einigen immer noch als Beweis, dass Iverson ein Winner war und dass die Sixers eins der besten Teams gewesen seien). Einige Jahre lang hat man noch sehr gutes Geld mit ihm gemacht, und die Sixers waren mit dem MVP Iverson, der angeblich ein Grottenteam ganz alleine schon gut macht, ständig in den Medien präsent, und sie verkauften haufenweise Jerseys und hatten noch bis 2004/05 eine gut gefüllte Arena.

Es ist ja zudem nicht so, dass die Coaches es nie versucht hätten, nur hat Iverson dann sehr schnell Ärger gemacht (sowohl bei Larry Brown als auch bei Ford als auch letztlich bei Cheeks). Was soll man denn da machen? Es bleiben dann nur folgende Wege: Entweder man tradet den Spieler (was man dann erst viel später für Andre Miller plus Beihau gemacht hat, also eigentlich unter dem Wert eines MVPs), wobei das auch nicht so leicht ist, denn einen entsprechenden Gegenwert bekommt man nicht so leicht bei Superstartrades (siehe Shaq, Vince, T-Mac, etc.), oder man kassiert noch einige Jahre lang und hofft, dass irgendein Knoten platzt und man mit Glück doch erfolgreich ist. Mit welchem Spieler hätten sie denn ähnlich viel verdienen können? Shaq, Kobe, Yao und Vince Carter, aber all diese waren wohl nicht für Iverson zu bekommen.
 
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MS

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mal eine ganz wertungsfreie frage in die runde: wenn schon jeder x-beliebige forumsbesucher, der einen spieler nur aus dem tv kennt, erkennt, dass iverson eigentlich eine ineffiziente pflaume war, warum haben das die fachmänner, mit denen er täglich zusammengearbeitet hat und die 24/7 nix anderes machen als basketball, nicht schon viel früher abgestellt? nach der vorherrschenden logik hätte man doch eigentlich nur iverson gegen einen auf dem papier effizienteren spieler traden und an sich die gleiche schiene fahren müssen ("immer lass ihn ballern") und im handumdrehen hätte man das team, in dem iverson spielte, verbessert.

also, warum ließ man iverson die jahre über schalten und walten wie er wollte, wenn es eigentlich nicht ertragreich war? waren die coaches idioten, die das nicht erkannt haben? verschwörungstheorie a là "merchandising und kohle durch die iverson-kiddies"?

das darfst du doch nicht fragen.

hier im forum gilt:
errechnete efficiency per ratings vom sofa aus >>> kompetenz aller nba-coaches.

dass iverson überschätzt ist teile ich uneingeschränkt. ich verkenne aber auch nicht, dass er mit einem reinen defensiv team mit, sind wir ehrlich, offensiv absoluten nullen, in die finals eingezogen ist. und das hätte kein terry, crawford oder "irgendein anderer spieler, der wenn er so oft ballern dürfte wie iverson, genau die selben stats hinlegen würde" geschafft.
 

Giftpilz

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hier im forum gilt:
errechnete efficiency per ratings vom sofa aus >>> kompetenz aller nba-coaches.
Zunächst einmal unterschätzt du, wie viele Spiele einige von uns sehen, und nenn doch mal die Coaches, die sich um Iverson gerissen haben, weil sie in ihm den Schlüssel zum Erfolg sahen.
 

Big d

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Iverson ist eine der herausragenden Figuren - nicht Persönlichkeiten, aber Figuren - der NBA-Geschichte. Es hat nur wenige Spieler gegeben, die derart das Interesse der Öffentlichkeit auf sich zogen und die Meinungen spalteten.

Sportlich gesehen war er der Rolle als Franchise-Spieler aber nie gewachsen, weil seine ineffiziente Spielweise sich nicht zum Teamerfolg eignet. Er besaß eine beeindruckende persönliche Bilanz und gewann viele Spiele, doch seine Ballverluste, mäßige Verteidigung und schwachen Wurfquoten kosteten sein Team zugleich auch viele Siege.

Das machte ihn insgesamt zu einem sehr guten Spieler, aber nicht zu einem der besten. Die Differenz zwischen ihm und den wirklich herausragenden Stars zeigt sich im reference.com/leaders/per_career.html]Efficiency Rating und bei den Win Shares, und was bezeichnend[/B] ist: Iverson, der als überragender Offensivspieler gilt, schafft es im Offensive Rating nicht einmal unter die Top-250.

Cool wusste garnicht das die das im basketball inzwischen auch machen.

Diese advanced stats wurden im baseball eingeführt und sind dort sehr zuverlässig. Allerdings sehe ich das im basketball etwas kritischer da basketball im gegensatz zum baseball ein echter teamsport ist und die mitspieler die stats stark beeinflussen.
 

Lost

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das darfst du doch nicht fragen.

hier im forum gilt:
errechnete efficiency per ratings vom sofa aus >>> kompetenz aller nba-coaches.

dass iverson überschätzt ist teile ich uneingeschränkt. ich verkenne aber auch nicht, dass er mit einem reinen defensiv team mit, sind wir ehrlich, offensiv absoluten nullen, in die finals eingezogen ist. und das hätte kein terry, crawford oder "irgendein anderer spieler, der wenn er so oft ballern dürfte wie iverson, genau die selben stats hinlegen würde" geschafft.

Zunächst einmal unterschätzt du, wie viele Spiele einige von uns sehen, und nenn doch mal die Coaches, die sich um Iverson gerissen haben, weil sie in ihm den Schlüssel zum Erfolg sahen.

@ MS

... und außerdem kritisieren einige User hier nicht nur Iversons geringe Effizienz, sondern auch die Umstände wie es dazu kam, z.B. das Iverson lange Zeit keinen zweiten Scorer bzw. Star neben sich duldete
so waren die Sixers 2001 nicht zufällig ein, bis auf Iverson, komplett auf Defense ausgerichtetes Team
(Giftpilz hat das schon öfters ausführlich beschrieben)

EDIT: das es vielleicht auch hätte anders laufen können, sieht man z.B. daran,
das Iverson seine effizienteste Saison an der Seite eines zweiten Scorers (Melo) hatte
leider hat Iverson dies zu spät, vielleicht garnicht verstanden
 

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Die Saison 2000/01 war für sie dann ein Glücksfall, weil man über sie viele noch lange täuschen konnte (offensichtlich sogar bis heute, denn der überglückliche Finals-Einzug gilt ja einigen immer noch als Beweis, dass Iverson ein Winner war und dass die Sixers eins der besten Teams gewesen seien). .




Word!!!

Genau das ist es, warum AI so lange diesen Status hatte. Ich bin mir sicher, alles wäre schnell Pustekuchen gewesen, wenn Vince Carter oder die Bucks damals weitergekommen wären.

btw: Gerade seine körperlichen Ausmaße waren ja gerade das, was viele Fans so in seinen Bann zog. Diese Statistiken waren damals von einem Spieler seiner Größe unerreicht und er machte den Menschen Mut, dass man auch gut Basketball spielen kann, wenn man klein ist. Gut, aber nicht effizient. Da die meisten Fans aber keine "Experten" oder wie auch immer sind und lieber Highlights sehen, war der Stil AIs egal. Dazu kam noch, dass er in einer derb miesen Conference spielte. Wenn ihn ein anderes Team im Westen gepickt hätte....auch das Bad Boy Image ist doch hipp.
 

rÖsHti

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Auf jeden Fall, und es ist nicht einmal knapp.

Martin hatte letzte Saison 24,6 PpG bei 60,1% TS% und 49,1% e-FG%. Iverson hatte in seinen ersten 50 Spielen bei den Nuggets (2006/07) 24,8 PpG, warf aber weniger effizient (54,5% TS%, 48,0% e-FG%). Im Vergleich brauchte Martin für fast denselben Punkteschnitt drei Wurfversuche pro Spiel weniger, was enorm ist. Auf 36 Minuten normiert ist es noch viel deutlicher, wie man hier und hier sieht.

Es kann kein Zweifel bestehen, dass Martin der bessere Scorer ist, egal ob sein Punkteschnitt nun höher oder niedriger als Iversons ist, was schließlich von der Wurfverteilung durch den Coach, der Konkurrenz im Team und dem gespielten Tempo abhängt. Der reine Punkteschnitt beweist wirklich überhaupt nichts. Duncan macht zurzeit 17,2 PpG, Garnett sogar nur 13,5 PpG. Heißt das, dass sie schlechtere Scorer sind als Al Harrington, bloß weil der 19,5 PpG hat?

Aber er ist man immer wichtiger fürs das Team weil man einen besseren TS% und eFG% hat? Theoretisch gewesen ist man ein besserer Scorer wenn man bessere % hat aber was nützt mir das wenn ich nicht so viele Würfe nehmen kann, wenn ich nicht genug Schulter habe um das Team zu tragen usw.
Guck dir zum Beispiel die aktuellen Kings an, Kevin Martin ist verletzt und die Kings scheinen besser zu spielen als zuvor. Der Einfluss der ein Spieler auf das Team hat ist halt nicht immer mit Zahlen zu messen denke ich.

Wenn um eine Platzierung geht ist es klar dass man Iverson nicht vor den ganzen Big Men platzieren kann und auch nicht vor Spieler wie Kobe, Kidd, Wade usw aber was haben Vince Carter, Gilbert Arenas, Tracy McGrady (ich spreche erst gar nicht von Terry, Gordon, Crawford usw...) erreicht was Iverson nicht erreicht hat? Es ist eher umgekehrt, Iverson hat in seiner Karriere mehr erreicht als diese Spieler, das "wie" interessiert mich dabei gar nicht.

Das ist noch so ein Phänomen, das für Iverson typisch war: Er bekam immer wieder einen gewaltigen Handicap-Bonus.

Ich geben ihm kein Bonus dafür aber wer mit so einem Körper MVP wird, ein Team in den Finals führt und so oft in einem All NBA Team gewählt wird kann gar nicht so schlecht sein wie manche es gerne hätten.
 

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Wenn um eine Platzierung geht ist es klar dass man Iverson nicht vor den ganzen Big Men platzieren kann und auch nicht vor Spieler wie Kobe, Kidd, Wade usw aber was haben Vince Carter, Gilbert Arenas, Tracy McGrady (ich spreche erst gar nicht von Terry, Gordon, Crawford usw...) erreicht was Iverson nicht erreicht hat? Es ist eher umgekehrt, Iverson hat in seiner Karriere mehr erreicht als diese Spieler, das "wie" interessiert mich dabei gar nicht.

Das "wie" ist aber für die Vergleiche sehr wichtig. Iverson hatte in der Phase zwischen 1999 und 2003 ordentlichen Erfolg unter Larry Brown - ansonsten hat er es auch nie geschafft, die erste Playoffrunde zu überstehen, oft genug hat er auch die Playoffs erst gar nicht erreicht. Diese Ära war geprägt hiervon:
- ihm wurden gute Rollenspieler zur Seite gestellt (nur wer sich alleine auf die Offense konzentriert, hält diese Mitspieler für grottig).
- Die Conference war äußerst schwach, und hier hat er nur ein einziges Mal mit seinem Team mehr als 49 Siege geholt. Ich erinnere mich jedenfalls noch ziemlich gut daran, dass sich alle auf die Westduelle zwischen den Lakers, Blazers, Spurs, Kings und schließlich Mavs konzentrierte, denn es war glasklar, dass hier die Meisterschaft schon ausgefochten wurde. Die Duelle gegen den EC-Champion waren da nur noch die Kür nach der Pflicht.
- In dem einen Jahr, in dem der große Wurf gelang, überstand man zwei Runden nur mit sehr viel Glück und einige Spiele beileibe nicht durch Iversons Leistung, sondern trotz AI: Spiel 7 gegen Toronto (wie schon erwähnt wurde: Hätte Carter den letzten Wurf getroffen, wären die Sixers nach den EC Semi Finals heimgefahren, und AI wäre wegen seiner schlechten Wurfquote zerrissen worden), und irgendwie schafften die Sixers es, dieses Spiel 5 gegen die Bucks heimzuschaukeln. Das hätte so leicht andersrum ausgehen können, also bleibt mir nur das Fazit: Glück!
Eben dieses Glück fehlte Spielern wie Ray Allen (der eine Bombenserie gegen die Sixers spielte) und McGrady (dass der jahrelang ohne den zweiten Franchise Player - Grant Hill - auskommen musste und dass er diesbezüglich mit einem schlechten Team immerhin respektabel die Playoffs erreichte, wird inzwischen auch ignoriert. Bei Kobe werden die Misserfolge in der Zeit zwischen Shaq und Gasol doch auch damit entschuldigt, also wieso nicht bei McGradys Magic-Zeiten?).
Arenas hat keinen großartigen Playoffs-Erfolg, aber immerhin zog er mit der gleichen Zockerei mit den Wizards auch immer in die Playoffs ein, bis er dann verletzt war.

Einfach "Iverson weil 1x Finals" > "McGrady, Carter, Arenas weil 0x Finals" ist mir da als Fazit zu platt.

In die All-NBA Teams wählen einen übrigens Journalisten. Den Wert dieser Auszeichnung kann man also durchaus kritisch sehen, wenn ich an solche Nasen wie Scoop Jackson oder Fred Hickman etc. denke...
 
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Chef_Koch

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Die Awards würde ich auf keinen Fall als Maßstab nehmen. Da macht sich die NBA schon lange lächerlich. Alleine dass Tim Duncan oder Bruce Bowen in diesem Jahrzent nicht einen einzigen DPoY bekommen haben (und sicher nicht mehr bekommen werden), spricht Bände.
 
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