Klitschko hat den Erfahrungsbonus und der wird gegen Joshua wahrscheinlich entscheidend sein. Mir hat Joshua bisher nie gefallen, wenn es bißchen länger dauerte oder ein bißchen rauher wurde. Gegen Wythe, was der aussagekräftigste Kampf ist, hatte er schon nach drei Runden so eklatante Deckungslücken und Pumpe, dass ein Klitschko ihn da ohne Zweifel ausgeknockt hätte. Whyte fehlte dazu einfach die Reichweite.
Ich denke mal Klitschko wird die ersten Runden nur sporadisch was machen, klammern, drauflegen, Rhythmus brechen, Rost abschütteln, dann so ab der 4-6 Runde selber in seinen Rhythmus kommen und Joshua dann entweder stoppen oder nach Punkten gut im Rennen liegen. Ob er ein Urteil bekommen würde, ist eine andere Frage, als Herausforderer in England. Voraussetzung für Klitschko ist aber auf jeden Fall, dass er nach den anderthalb Jahren nicht "over the hill" ist. Glaub ich ehrlich gesagt nicht, da sein Lebensstil schon vorbildlich sein dürfte, er immer im Training war und er eher ein Hopkins, denn ein Riddick Bowe ist. Wenn Klitschko in dem Kampf zumindest für ein paar Runden annähernd sein Prime-Niveau erreichen kann und nicht frühzeitig von Joshua erwischt wird, weil er vielleicht nicht so schnell in den Kampf findet und Ringrost hat, dann dürfte er gegen Joshua nicht verlieren. Joshua ist ein recht statisches Ziel im Gegensatz zu Fury und irgendwie prädestiniert für einen linken Haken und rechte Grade. Joshua kann man mit weniger Risiko treffen, als Fury.