Die Rasenmischung die in Wimbledon verwendet wird, macht die Plätze, so die allgemeine Meinung, um einiges langsamer. Stimmt nicht. Der Ball verlässt das Gras immer noch mit dem gleichen Tempo. Doch weil die Courts härter sind, springt der Ball höher ab. Wenn einem der Ball mit 200 Stundenkilometer auf Kniehöhe entgegenkommt, hat man keine Chance ihn zu retournieren. Wenn er auf Brusthöhe springt, hingegen schon.
Früher hiess es, in der ersten Woche werde in Wimbledon Rasentennis gespielt, in der zweiten Hartplatztennis. Das stimmt nicht mehr. Heute sieht man schon von Beginn weg Hartplatztennis. Der Rasen hat nicht mehr viel mit jenem zu tun, den der Durchschnittsbürger in seinem Garten hat. "Er wird so stark gewalzt, dass er fast so hart ist wie Beton", sagt Heinz Günthardt, ehemaliger Schweizer Profi. Zu unserer Zeit war der Boden weicher. So rutschten die Bälle tiefer durch."
Und wenn spätestens gegen Ende der ersten Woche die Plätze an der Grundlinie, wegen des fehlenden Rasens wie Sandplätze aussehen, trügt das. Durch das starke Walzen sind sie mit einem Hartplatz vergleichbar.
Quelle:
https://www.tagesanzeiger.ch/sport/tennis/Ein-Rasen-so-hart-wie-Beton/story/19188032