«Einen solchen dritten Satz kann ich nicht akzeptieren. Ich war enttäuscht, dass ich es erlaubte, dass die Punkte so verliefen. Dass es am Schluss so schnell ging, hatte viel mit mir zu tun.» Er beklagte, dass er nicht längere besseren Phasen gehabt habe, dass er einfach nicht die notwendige Konstanz finde, «Punkt für Punkt». Zumindest wisse er, was er über diese Vorstellung zu denken habe und was er besser machen müsse. «Aber Felix spielte auch einen grossartigen Match und war besser als ich, vielleicht hätte ich ohnehin verloren.»
Fragen nach allfälligen körperlichen Problemen wich Federer aus. Er gab aber zu, wie schwer ihm sein Comeback fällt mit der steten Ungewissheit, wie wohl der Körper reagiert. «Die Schwierigkeiten des Comebacks setzen mir etwas zu. Du hinterfragst dich ziemlich schnell, leider, und das ist manchmal das Problem. Du fragst dich, wie du dich am nächsten Tag fühlen wirst, wie du dich nach dem Aufstehen fühlen wirst.»
Zugesetzt hatte ihm auch, wie hart er um jeden Punkt kämpfen musste. «Ich realisierte, es ist nicht mein Tag, und wurde negativ.» Dabei entspräche ihm dies keineswegs: «So bin ich nicht, auf keinen Fall. Aber in über 1500 Matches kann es einmal passieren.» Fast grimmig fügte er an: «Das Gute ist, dass ich weiss, dass es das nächste Mal nicht mehr passieren wird – und auch das übernächste und überübernächste Mal nicht.»
Am deutschen Rasenturnier scheitert der zehnfache Sieger erstmals in den Achtelfinals, taucht dann ab und gibt Rätsel auf.
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