Bücher - die Nahrung des Geistes


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theGegen

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Randbelgien
Obwohl ich aus Zeitgründen im Moment kaum was lese, was über Magazin (Five) oder Tageszeitung hinausgeht, noch ein Tipp von mir.

Michael Chabon (US-amerikanischer Erzähler).

Sein Erstling "Die Geheimnisse von Pittsburgh" ist schon sehr charmant, mit einer story aus einem Guss und angenehm unübertrieben, was Tragik und Action usw. angeht. Es passiert zwar natürlich was, aber nichts endet in den ansonsten üblichen Katastrophen.

Ganz hervorragend ist "Wonder boys". Wem schon die (gute) Verfilmung mit Michael Douglas als zugekifftem College-Prof gefallen hat, der soll wissen, dass das Buch noch ein paar abstruse Handlungsstränge mehr zu bieten hat.

Abraten möchte ich von "Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier und Clay". Der Inhalt scheint vielversprechend: 2 exilierte tschechische Juden kommen in den USA groß raus - als Autoren eines Anti-Nazi Superheldencomics. Chabon aber verliert komplett den Überblick im 812-Seiten :eek: Wälzer. Gut denkbar, dass er eine ähnliche Blockade erlebt hatte, wie die Hauptperson in "Wonder boys" und ihm deshalb die Geschichte entgleitet. Ich hab's nichtmal zu Ende gelesen, obwohl ich dem Buch etliche Chancen einräumte - bei ca. Seite 500 war Schicht. Einiges ist gut, aber es ist von allem zuviel und etliches davon überflüssig.
 
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theGegen

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ne1 schrieb:
also ich lese sehr gerne isaac asimov. bin durch und durch science-fiction fan und er ist wohl in diesem bereich der beste autor.

natürlich sind manche geschichten auf total überholte astronomische annahmen aus den 60ern und 70ern aufgebaut, aber das macht die ganze sache für mich nicht weniger interessant. teilweise gibt es den stories sogar eine komische note...

ich kanns jedem empfehlen! :)
vor allem seine kurzgeschichten bereiten mir große freude.

Ein Extra-Tipp für Super-Admin Enne Eins:

Philipp Kerr - Der zweite Engel

Der beste Science-Fiction-Roman, den ich seit Stanislaw Lems "Solaris" gelesen habe. Sehr spannend und philosophisch tiefschürfend.

Kerr schreibt sonst sogenannte Thriller/Psycho-Krimis, wovon ich "Gesetze der Gier" recht gut fand (aber auch nicht mehr) und das bekannte "Das Wittgensteinprogramm" ziemlich mau.
 

Les Selvage

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"Vollidiot" von Tommy Jaud ist in der Tat lustig, liest man in ein paar Stunden durch, so ein bisschen das "Illuminati" der Comedy. Viel hängen bleibt allerdings nicht und das Ende ist verhunzt.
"A long way down" von Nick Hornby fand ich auch super, nicht ganz so gut wie "About a Boy", aber doch sehr stark. Besonders diese Zicke war einfach herrlich, allerdings auch hier das Ende eher mäßig.
Im Moment sitze ich an "Oracle Night" von Paul Auster.
 

T-Sota

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B-Haven
Ich habe mein Leben lang immer nur sehr wenig gelesen. Mit 12 die Biografie der New Kids on the Block und dann war erstmal 13 Jahre Schluss, bevor ich wieder freiwillig ein Buch mir angetan habe.
Als Empfehlung kann ich aber seitdem nur die bisher 3 veröffentlichten Romane von Cecilia Ahern (Tochter des irischen Präsidenten) raushauen:

"Für immer vielleicht"

"P.S. Ich liebe Dich"

"Zwischen Himmel und Liebe"

Diese sind trotz eventueller Abschreckung durch den Titel auch für Männer sehr gut zu lesen.
 

speedclem

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Last Exit to Brooklyn-Letzte Ausfahrt Brooklyn vom Altmeister Hubert Selby.

6 mehr oder weniger zusammenhängende Prosastücke über Menschen am Abgrund und in der Gosse. Über kaputte Transen, Huren, Schläger und Trinker.

Ein Sprachgewitter biblischen Ausmaßes. Obszön, tragisch und voll dunkler Poesie. Ende der 50er erschienen, aber seiner Zeit weit voraus.

Weitere empfehlenswerte Bücher von Selby: "Mauern" und "Reqiuem für einen Traum" über das Zugrundegehen zweier Junkie Freunde. Durchaus harte Kost, wie im wahren Leben.
 

ManfredderTruck

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speedclem schrieb:
"Reqiuem für einen Traum" über das Zugrundegehen zweier Junkie Freunde. Durchaus harte Kost, wie im wahren Leben.
falls du den film requiem for a dream noch nicht gesehen haben solltest kann ich ihn dir empfehlen. ich habe das buch zwar noch nicht gelesen aber mag den film. wenn das überhaupt die vorlage ist, aber das ist ja mehr als warscheinlich.
der autor scheint gute bücher geschrieben zu haben, werde ich mir merken.
seit dem hier im thread was los ist, stehen immer mehr bücher auf meiner liste. weiter so leute :thumb:
 

speedclem

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ManfredderTruck schrieb:
falls du den film requiem for a dream noch nicht gesehen haben solltest kann ich ihn dir empfehlen. ich habe das buch zwar noch nicht gelesen aber mag den film. wenn das überhaupt die vorlage ist, aber das ist ja mehr als warscheinlich.
der autor scheint gute bücher geschrieben zu haben, werde ich mir merken.
seit dem hier im thread was los ist, stehen immer mehr bücher auf meiner liste. weiter so leute :thumb:

Hab schon von dem Film gehört, aber leider noch nicht gesehen. Ist definitiv nach dem Buch. Hast Du da paar Infos, von wann und mit wem etc.?

Last Exit... wurde ja auch verfilmt, und zwar von dem Deutschen Uli Edel, mit einigen amerikanischen Stars. War nicht schlecht, aber zu glatt, sah auch zusehr nach Studio aus.

Selby ist trotz dieser Erfolge vor einigen Jahren verarmt und halb vergessen gestorben. Kult ist er trotzdem. Große Kunst sowieso.
 

le freaque

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"Mauern" von Selby ist toll, mit Abstand sein Bestes. Hm... "Catch 22" wurde mir mal geschenkt..nie gelesen...werde es aber jetzt in Angriff nehmen.
@tru baller: Hubbard ist nicht dein Ernst, oder?
 

le freaque

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Fast vergessen: derzeit auf MEINEM Nachttisch - Robert Gernhardt "Ich ich ich". Nix grosses, aber eine amüsante Parabel über den deutschen Kunstbetrieb. Danach kommt erstmal zum xten mal Lorenz Keisers "Zug verpasst"(passt so schön), dann halt "Catch 22".
 

tullipan

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Le Freaque schrieb:
Hm... "Catch 22" wurde mir mal geschenkt..nie gelesen...werde es aber jetzt in Angriff nehmen.
Mach man, wirst's nicht bereuen ! :thumb:

Ich habe meine Liebe für surreale Theatergeschichten wiederentdeckt, und Samuel Beckett ausgegraben: "End Game" und natürlich "Warten auf Godot".
Dazu "Die Nashörner" des Rumänen Eugène Ionesco.

Extrem empfehlenswert imo auch "Die andere Seite", einziger Roman des oberösterreichischen Zeichners Alfred Kubin, der ja als Illustrator für das Gesamtwerk Edgar Allan Poe's zu Weltruhm gelangte.

Absolutes Lieblingsbuch bei mir: "Tullipan" von Christoph Meckel (na - merkt Ihr was ?? :D ). Ursprünglich erschienen Ende der 70er Jahre als Quartheft im Wagenbach Verlag, mittlerweile LEIDER (leider deshalb, weil ich MEIN Exemplar irgendwann irgendwem geliehen und nie wieder zurückgekriegt habe :wall: :mad: ) vergriffen und bis heute noch nicht wieder aufgelegt. :cry:

Gruuuß ;)

P.S.: Toller thread, der bis dato total an mir vorübergegangen ist ... :schäm:
 

speedclem

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Besten Dank. Mit Jennifer Conelly, eine meiner Lieblingsschauspielerinnen. Als 13 jährige in "es war einmal in Amerika". Ein Engel. :)
 

MadGunner

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So, habe The Hot Zone jetzt seit einiger Zeit fertig. Ich muss sagen, das Buch hat zum Ende hin stark abgenommen. Das lag wohl daran, dass es doch eine ware Begebenheit war.
Trotzdem wuerde ich das Buch fuer jeden empfehlen, der sich ueber die zweitgefaehrlichste Bedrohung der menschlichen Existenz neben dem Menschen selber informieren will: Viren.
 

speedclem

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So Freunde des Wortes, seht mein Benutzerbild und verbeugt euch vor dem Altmeister.
Die 49 Stories von Ernest Hemingway muss man gelesen haben. Sind nicht alles gleich gut, aber "Schnee auf dem Kilimandscharo", "Eine Verfolgungsjagd", "Der Kämpfer", "Um eine Viertelmillion" , "Der Unbesiegte" und many more sind mit das Beste auf dem Gebiet der Kurzgeschichte.

Die mittelmäßigsten Geschichten sind bis auf "Ein sauberes, gut beleuchtetes Cafe" im letzten Band des Buches, aber dessen Titel ist Weltklasse, vergesst nicht Freunde:

"Der Sieger geht leer aus"
 

JamiLLX

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Hab vorhin "Der Insektensammler" zuende gelesen, naja, war nich so berauschend das buch
 

steb

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"fabian" von erich kästner...:thumb: komisch dass kästner v.a. wegen seiner kinderbücher bekannt ist..
 

De Dreier

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Habe kürzlich von Karl-Heinz Ott "Endliche Stille" gelesen und war begeistert. Dieses Buch ist teilweise zum Schreien komisch ohne je platt oder "witzig" zu sein. Zum Inhalt: Alternder Philosophieprof gerät an einen nervigen Lebensbegleiter den er nicht mehr los wird. Die (fast schon schmerzhafte) Story eines Verfalls. Kann ich wirklich nur empfehlen.

Als generellen Lesetipp: Trainspotting! Das Buch ist noch besser als der Film (wie meist). Wer vor dem englischen Original zurückschreckt (=schwieriger Slang), sollte sich von der deutschen Übersetzung nicht abschrecken lassen. Klingt zwar auf den ersten Seiten nervig und "gewollt", zieht aber ganz schnell in das Metier und ist dem Original sehr gut nachempfunden.
Das Buch wurde von mir innerhalb eines Tages gelesen. Hatte Tränen in den Augen.
 

speedclem

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De Dreier schrieb:
Habe kürzlich von Karl-Heinz Ott "Endliche Stille" gelesen und war begeistert. Dieses Buch ist teilweise zum Schreien komisch ohne je platt oder "witzig" zu sein. Zum Inhalt: Alternder Philosophieprof gerät an einen nervigen Lebensbegleiter den er nicht mehr los wird. Die (fast schon schmerzhafte) Story eines Verfalls. Kann ich wirklich nur empfehlen.

Als generellen Lesetipp: Trainspotting! Das Buch ist noch besser als der Film (wie meist). Wer vor dem englischen Original zurückschreckt (=schwieriger Slang), sollte sich von der deutschen Übersetzung nicht abschrecken lassen. Klingt zwar auf den ersten Seiten nervig und "gewollt", zieht aber ganz schnell in das Metier und ist dem Original sehr gut nachempfunden.
Das Buch wurde von mir innerhalb eines Tages gelesen. Hatte Tränen in den Augen.


Yes. Manchmal bisschen zu gewollt versaut. Trotzdem geil.
 
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