Späte Antwort, aber danke für die eindrücklichen Argumente. Ich habe die Strategie damals schon häufig kritisiert, glaube ich, auch die Frage, ob man nicht von Anfang an viel zu defensiv bei Lewandowski verhandelt hat (auch wenn er und sein Team natürlich sehr, sehr schwierige Verhandlungspartner waren und immer geblieben sind). Mir missfiel damals auch das gefühlte Hard Cap für Ablösen von (ich glaube) zuerst 3 Millionen, dann 5 Millionen. Mir missfiel der Abgang von Perisic ohne Ersatz.
Gleichzeitig muss man sagen, dass Klopp damals auch mit sehr engem Stammkader operiert hat und er so niemals in die Nähe eines Triples hätte kommen können. Seine ersten 11-13 Spieler waren top eingespielt, zum Glück auch total jung und fit und selten verletzt, aber es gab auch kaum jemanden, der diese Rotation knacken konnte. Es war also sehr schwer, diesen Kader zu verbreitern und trotzdem wurde dafür auch nicht genügend Budget bereitgestellt.
Das Watzke nach nun all den Jahren das CL Finale und seine Kommunikation hinterfragt, finde ich also interessant und würde aber noch viel, viel weitergehen. Watzke hat bereits vor dem CL Finale sehr eindeutig zu klein gedacht und die Jahresüberschüsse dieses Vereins waren viel zu hoch:
Anhang anzeigen 36542
In der Saison 2023/2024 wurde ein Konzernjahresgewinn von rund 38 Millionen Euro bei Borussia Dortmund vermeldet.
de.statista.com
Ein Jahresabschluss ist für mich nur eine Präsentationszahl. Davon mache ich die Entwicklung des Vereins in den letzten Jahren nicht abhängig.
Meiner Meinung nach wurde in den letzten Jahren nur ein entscheidender Entwicklungsschritt verpasst: Die Talente halten
Nach der Nummer mit Dembele hätte im Verein und im Management ein Umdenken stattfinden müssen.
Die Idee diese jungen Supertalente auch für größere Ablösen zu holen war genau richtig. Aber man hätte 2017/18 die Ausrichtung auf Halten bis 24-25 Jahre vorgeben müssen.
Den Sanchos und Bellinghams hätte beim Transfer nicht nur der Sprung in die internationale Klasse versprochen werden dürfen man hätte denen einen Konzept bis zur Mitte des ersten großen Vertrages präsentieren müssen und denen klar machen müssen das die Entwicklung und die Zusammenarbeit bis dahin ausgerichtet ist.
In Summe hätte ein Sancho mit 24 Jahren für den Verein genauso viel Ablöse generiert wie der 21-jährige Sancho.
Mit 18 erster Profi-Vertrag und dann als Stammspieler einen großen BVB-Vertrag. Wenn die Spieler dann mit 20-21 zu den Stars der Liga geworden sind bekommen sie einen Top-Verdiener Vertrag.
Die Spieler würden davon profitieren, weil sie nicht in ganz jungen Jahren schon in die Haifischbecken bei größeren Vereinen geworfen werden und der Verein würde davon profitieren, weil man die Qualität länger im Kader hat.
Transfers sind immer auch ein Glücksspiel. Wenn du deine Stars nicht alle zwei Jahre ersetzen musst, sondern nur alle fünf Jahre reduzierst du auch deine Fehlschläge und setzt dein Kapital vernünftiger ein.
Bei dieser Herangehensweise wären heute noch Sancho und Pulisic im Kader und Bellingham würde gerade in seinen ersten großen Vertrag starten.
Der BVB hat sich aber anders auf dem Markt etabliert. Deswegen gehen die Jungs mit Anfang 20. Ich bin mir sicher, dass das Image des BVB als Entwicklungsverein so gut ist, dass man den Spielern auch den nächsten Schritt mit anbieten könnte bei der Rekrutierung und trotzdem die Zusagen bekommen könnte. In diese Entwicklung muss Kapital gesteckt werden sonst wird man für immer auf dem aktuellen Level stehen bleiben.
Der BVB hat sich aber anders auf dem Markt etabliert. Deswegen gehen die Jungs mit Anfang 20. Ich bin mir sicher, dass das Image des BVB als Entwicklungsverein so gut ist, dass man den Spielern auch den nächsten Schritt mit anbieten könnte bei der Rekrutierung und trotzdem die Zusagen bekommen könnte. In diese Entwicklung muss Kapital gesteckt werden sonst wird man für immer auf dem aktuellen Level stehen bleiben.