So – der Transfer von Nmecha zum BVB ist seit gestern fix. Als BVB-Fan sage ich zwar „Herzlich Willkommen“, aber mehr kommt da erst einmal nicht, da ich mich nach wie vor extrem schwer tue mit dem Transfer, sowohl, was das Sportliche als auch das Menschliche betrifft.
Für die Ablösesumme (um die 30 Millionen Euro), die nach wie vor völlig absurd klingt, kann Nmecha natürlich nix. Allgemein gebe ich keinen Spieler der Welt die Schuld an den hohen Ablösesummen, die gezahlt werden, da jeder weiß, dass man nie und nimmer so viel wert ist. Die Vereine sind es, die die Preise so abartig nach oben treiben. Trotzdem wird ein Spieler mehr oder weniger immer an der Ablösesumme gemessen, so nach dem Motto, „Wenn Spieler XY 30 Millionen Euro kostet, dann hat er auch dementsprechend sportlich zu liefern“. Und da bin ich ehrlich gesagt bestimmt kein Einzelfall – weil ich mich manchmal noch selbst erwische mit so Aussagen, wie, „Na – der hat so viel gekostet, der soll dementsprechend Leistung bringen.“
Eines steht jedoch für mich fest – Nmecha muss sofort und zwar vom ersten Pflichtspiel an Leistung bringen und einschlagen, denn nur so kann er den (sportlichen) Druck, den er sowieso jetzt hat, schnell minimieren und nur so bekommt man von Vereinsseite her Ruhe rein, insbesondere, was die menschliche Seite von ihm betrifft.
Dennoch frage ich mich ernsthaft, ob der BVB bzw. genauer gesagt, Kehl, nicht lernfähig ist aus etlichen Transfers der vergangenen Jahre, auch wenn Kehl erst seit einem Jahr die Transfermodalitäten macht.
Da wurden so viele Fehler gemacht, sowohl bei den Zu- und Abgängen, insbesondere was die Ablöse- und Verkaufssummen und die Gehälter betreffen. Warum lernt man nicht daraus?
Nmecha ist doch mal wieder so ein richtig typischer BVB-Transfer - jung, deutscher Nationalspieler – klar, da muss der BVB schleunigst zugreifen, völlig egal, wie teuer das Gesamtpaket aus Ablösesumme, Gehalt etc. ist, völlig egal, ob er beim vorherigen Verein gut gespielt hat oder nicht (der BVB holt ja längst Spieler aus der Bundesliga, die gefühlt gerade mal ein halbes Jahr ansprechende Leistungen gebracht haben). Und Nmecha ist mir bislang sportlich gesehen noch überhaupt nicht aufgefallen bei Wolfsburg bzw. wenn der BVB gegen Wolfsburg gespielt hat. Ich wusste bis zuletzt noch nicht mal, dass der in Wolfsburg spielt.
Ich frage mich, was Zorc Kehl beigebracht hat bzw. was hat Kehl von Zorc gelernt – viel anscheinend nicht, vor allem nicht viel Gutes.
Wir müssen endlich aufhören, in der Bundesliga irgendwelche mittelmäßige bzw. (unter)durchschnittliche deutsche Spieler bzw. allgemein Spieler zu holen, vor allem mit so horrenden Ablösesummen und mit irren Gehälter. Einfach mal im Ausland (England, Frankreich etc.) gucken – da rennen so viele junge, hochtalentierte Spieler rum. Klar, die haben alle auch schon ihren stolzen Preis, nur viel falsch machen können wir da nicht. Wenn man da den einen oder anderen Spieler für zwischen 10 – 20 Millionen Euro kauft und er sich positiv entwickelt, dann verkaufen wir ihn (wir sind ja nach wie vor ein Ausbildungs- und Verkäuferverein) mit einer viel höheren Summe an einen anderen Verein.
Auf alle können und dürfen die Aktivitäten auf dem Transfermarkt (insbesondere bei den Zugängen) noch nicht abgeschlossen sein. Da muss noch einiges passieren.