Liebe Forumsteilnehmer,
als langjähriger, meist stiller Mitleser des Boxforums konnte ich mich heute wieder durchringen, selbst etwas zu schreiben.
Der User „Der alte Mann“ scheint ja beide Niederlagen von Andreas Sidon gesehen zu haben, vielleicht war er sogar persönlich anwesend. Trotzdem versucht er hier im Forum den Eindruck zu erwecken, dass es besonders schlimme KO-Niederlagen gewesen seien.
Zu mindestens bei dem Kampf gegen Bidenko in Stuttgart war ich selbst vor Ort und konnte mir ein Bild von einem schlechten Schwergewichtskampf machen (woran beide Boxer gleichermaßen Schuld hatten)
Andreas Sidon ist vorzuwerfen, dass er in diesem Kampf nicht mit der Kondition angetreten ist, die man sonst von ihm gewohnt ist, wobei man ihm zugute halten muss, dass sein ursprünglicher Gegner Egon Roth 3 Wochen vorher den geplanten Kampf um die DM abgesagt hatte. Dadurch hatte Andreas, wie er selbst oft genug betont hatte, sein Training abgebrochen, weil es für ihn keinen Sinn machte, weiter auf einen Kampf zu trainieren, der nicht stattfinden sollte.
Wenn ich richtig informiert bin, erfuhr er dann plötzlich, erst 1 Woche vorher, dass er als Ersatzgegner gegen Bidenko antreten kann. Entsprechend ging er, für seine Verhältnisse unvorbereitet, in den Ring.
Wer vom Sport und vom Boxen generell auch nur ein wenig Plan hat der muss wissen, das wenn ein Kampf abgesagt wird der Sportler erst einmal in ein Loch fällt, es sind nicht nur die zwei Wochen die dann nicht ordentlich oder gar überhaupt nicht trainiert wird sondern der Athlet muss sich wieder motivieren und ob das in einer Woche die ihm ja noch blieben möglich ist wage ich zu bezweifeln. Vielmehr stellt sich mir die Frage ob es ein geschickter Schachzug von UBP war.
Mit so einer Taktik hat man ja auch schon Sinan um seinen Europameister Titel gebracht in dem man ihm mit Hilfe des BDB Vorstandes 2-3 Wochen vor dem Kampf mitteilte, das er an Hepatitis leide, und er deshalb nicht Boxen dürfe. Das er genau mit diesen erhöhten Hepatitiswerten schon lange für Universum geboxt hat, verschweigt man natürlich der Öffentlichkeit gegenüber.
Der Abbruch in der 9. Runde erfolgte nicht etwa, weil Sidon KO gegangen wäre, sondern weil er konditionelle Schwächen zeigte. Bidenko war nicht in der Lage, den wesentlich älteren Gegner klar zu besiegen, oder gar KO zu schlagen. Sidon lag zwar beim Abbruch, klar hinten, aber durch seine schlechte Kondition und nicht durch schwere Wirkungstreffer Bidenkos .
Aus den eigenen Reihen musste sich Taras Bidenko nach dem Kampf harte Kritk anhören. So wurde er gefragt, wer denn nun schon über 40 Jahre alt wäre, Sidon oder er.
Nach dem tKO gegen Bidenko erhielt Andreas Sidon eine Sperre von 3 Monaten.
Andere Boxer hätten möglicherweise nur 6 Wochen Sperre erhalten, weil es ein Abbruch wegen „Überlegenheit des Gegners“ war, und kein KO.
Die Darstellung des alten Mannes ist so, wie er sie weitergibt, also nicht richtig. Sidon hat nicht 4 Monate Sperre bekommen, weil er zweimal in Folge eine KO-Niederlage erlitten hat, sondern hat 3 Monate Sperre für die Abbruch-Niederlage gegen Bidenko und weitere 4-Monate für die tKO-Niederlage gegen Solis erhalten.
Ein bei Universum unter Vertrag stehender Boxer hätte z.B. für den ersten Kampf 6 Wochen und für den zweiten 3 Monate Sperre erhalten. An eine Lizenzüberprüfung und sonstige Schikane hätte sicher niemand zu denken gewagt.
Die beiden Treffer, die Sidon vor seiner Abbruch-Niederlage gegen Solis kassiert hat, zeigten Wirkung, waren aber auch nicht härter, als die mindestens 50 harten Treffer, die Khoren Gevor einstecken musste, bevor er schwer KO ging.
So hat ja die Vielzahl der fürchterlich harten Treffer, die Khoren Gevor rundenlang kassierte, um dann schließlich vernichtend KO geschlagen zu werden, auch nur zur üblichen 3-monatigen Sperre geführt, ohne weitere Zusatzsanktionen, z.B. Lizenzüberprüfung.
Wenn das nicht mit zweierlei Maß gemessen ist, verstehe ich gar nichts mehr.
Es ist mir völlig unverständlich, dass diese Willkürmaßnahmen des BDB-Vorstandes von einigen Usern nicht erkannt und darüber hinaus z.B. vom User „Der alte Mann“ zugunsten des BDB schön geredet werden. Kann es sein, dass „Der alte Mann“ dem BDB-Vorstand zu nahe steht, um die Angelegenheit objektiv zu sehen ?