Tuco
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Sehe das wie Buscho, andererseits ist Breno ein extrem schwieriger Fall.
Breno war schlichtweg nicht integrierbar, aus welchen Gründen auch immer. Der wollte keinen Sprachkurs machen (hatte ja diverse Stunden, ging mal hin, mal nicht, war vollkommen desinteressiert), Breno ist seit er hier ist (und vermutlich schon vorher) dem Alkohol nicht abgeneigt, hat keine Disziplin weder auf dem Platz noch sich selbst gegenüber.
Man muss sich das aber auch mal vorstellen, man kommt mit 17 Jahren in eine andere Welt, weg von der Familie, von Freunden und kann eigentlich nichts außer Fussball spielen. Man ist weder ein besonders offener Mensch noch sonderlich intelligent, wird aber mit Geld zugeschi..en, schafft es aber nicht mal annähernd Stammspieler zu werden. Dann verletzt man sich mehrfach richtig schwer und an all den anderen Faktoren hat sich nichts geändert.
Hier ist natürlich der Verein gefordert aber wohl auch hoffnungslos überfordert. Auch die psychologische Abteilung wusste nicht so recht mit dem Fall Breno umzugehen und so sah man zu (oder man sah weg), wie sich der arme Bursche vollends in die Isolation begab.
Sofern man sich auch weiterhin mit Südamerikaimporten verstärken will muss man sich mal überlegen, wie man die hier integrieren will. Man sieht ja, dass selbst ein Jahrhunderkicker wir Robinho in Europa seine großen Probleme hatte.
Ich für meinen Teil halte sowieso nichts davon, so junge Spieler über den Kontinent zu holen. Dafür sind wir nicht der richtige Verein, dafür ist der Druck hier zu gross. Wäre schön, wenn der Uli auch mal darüber nachdenken würde, ob dies denn der richtige Weg ist oder ob man solche Spieler nicht lieber nach Leverkusen oder Hoffenheim gehen lässt und dann holt, wenn sie sich aklimatisiert haben. Gerne auch über ein Leihgeschäft o.ä.
Guter Beitrag, sehe ich ähnlich. Liegt aber sicher nicht nur am FC Bayern und dem besonderen Druck, der da herrscht. In Bremen ist der geringer und die Presselandschaft überschaubar, aber es gab mit Gustavo Nery oder Carlos Alberto genauso Fälle, die nicht zurechtkamen, während andere wie Naldo oder Pizarro kaum Probleme hatten oder wie Ailton nach einiger Anlaufzeit einschlugen. Selbst bei Leverkusen, die immer als das Positivbeispiel in der Hinsicht gelten, gab es mit Marquinhos oder Cris schon Fälle, die scheiterten. Hängst eben auch sehr stark von der einzelnen Person und deren Charakter ab.
Beim FC Bayern sind die Bedigungugen aber sicher tatsächlich noch schlechter, gab es da überhaupt schon mal einen Südamerika-Direktimport, der einschlug? Die Südamerikaner, die Leistungsträger wurden wie Jorginho, Lucio, Elber, Paolo Sergio, Pizarro oder Zé Roberto kamen doch eigentlich alle von anderen Bundesliga-Vereinen. Ist die Frage, ob es am größeren Druck liegt bzw. an der größeren Konkurrenz, die es für die Spieler sportlich schwerer macht, sich durchzusetzen, oder an unzulänglicher persönlicher Betreuung. Die bedarf es sicher, wenn sich die Spieler nicht alleine fühlen, sondern Bezugspersonen aus dem gleichen Kulturkreis haben, macht es das viel leichter. Dazu langt mitunter schon ein Mitspieler, der die gleiche Sprache spricht und mit dem derjenige sich dann gut versteht. Wenn man aber nicht das Glück hat, dass man so einen im Kader hat und das dann passt, muss man das eben anders organisieren, oder die Aktion ist mehr oder weniger zum Scheitern verurteilt. Zumindest dann, wenn es sich nicht um einen Spieler handelt, der in jungen Jahren schon sehr selbständig und selbstbewusst ist.
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