Ich weiß nicht was du unter Playmaking verstehst. Mal ganz grob gesagt: Für mich ist das die Fähigkeit für sich selbst oder die Mitspieler gute Würfe zu kreieren. Das können Irving und Durant definitiv auf extrem hohen Niveau. Spieler wie Chris Paul machen das durch ihre Spielintellgenz, bei Irving und Durant (und auch bei Harden) klappt es eher weil sie im Eins gegen Eins nicht zu verteidigen sind und die Defense entsprechend aushilfen muss.
Wobei es hier auch nochmal deutlich Unterschiede zwischen Regular Season und Playoffs gibt. Irving würde ich in der Post Season gegen gute Defense nicht uneingeschränkt vertrauen. Auch bei Harden war es manchmal ziemlich zäh wenn die Foul Calls in den Playoffs nicht so großzügig verteilt werden. Durant ist doch aber in der Hinsicht absolut überragend. Den kannst du nicht aus dem Spiel nehmen egal wie du ihn verteidigst. Dementsprechend sage ich ja, dass das Nets Team sicher keine Probleme mit Offense gehabt hätte. Durant, Irving. Dazu sehr gutes Spacing dank Leuten wie Joe Harris. Wahlweise hätten sie kurzzeitig mit 5 Shootern oder aber mit einem athletischen Big Man wie Allen spielen können. Es gab bei den Nets viele Fragezeichen.... Aber die Offense war nun sicher nicht das Problem.
Das überschneidet sich mit meiner Antwort von weiter oben: Meine These ist. Die Nets Offense wäre auch ohne Harden schon überragend gut. Und seine volle Klasse wird überhaupt nicht zur Geltung kommen weil auch die Nets nur mit einem Ball spielen werden. Bei dir klingt das so als könne man einfach die individuelle Qualität addieren. Wann haben jemals drei solche Scorer zusammengespielt? Und zwei von denen definieren sich quasi nur über ihre Offense.
Jetzt hast du aber Irving und Harden die beide gerne die Luft aus dem Ball dribbeln und defensiv maximal ok sind. Beide im Team mit einem noch besseren Offensivspieler. Natürlich wird die Offense überragend sein. Aber irgendjemand muss Abstriche machen und die Offensivqualität ist dann eben weniger als die Summe der Einzelteile.
Du versteifst dich in deiner Argumentation auf Harden vs LeVert. Natürlich ist das ein riesiges Upgrade. Niemand vermisst LeVert wenn du Harden hast. LeVert Playmaking bzw Offensivqualität wurde ja auch nur erwähnt um aufzuzeigen, dass die Nets schon vor dem Trade offensiv verdammt gut aufgestellt waren. Aber das ist doch überhaupt nicht das Thema. Der Verlust von Allen ist 20x schlimmer. Der war die perfekte Ergänzung für ein Team mit starker Offense und viel Starpower. Starker Shotblocker und Defender. Kann gegen die echten Center physisch mithalten und ist gleichzeitig beweglich. Dazu in der Offense hervorragende Hände und gutes Timing als Finisher.
Und zur der Sache mit der Zukunft... Man hätte ja auch ohne den Harden Trade mit den Picks aktiv werden können. Vielleicht wäre in drei Wochen Beal auf dem Markt oder aber man hätte nicht für einen Superstar sondern stattdessen für zwei defensivstarke Roleplayer getradet...
Nach dem Harden Trade hast du eine schwächere Defense dank einer riesigen Baustelle auf der 5 und definitiv noch viel größere Sorgen im Bezug auf die Teamchemie. Dazu weniger Assets. Dafür allerdings das talentierteste Trio der NBA mit zwei der besten Scorern aller Zeiten + Irving.
Die Gesamtstatistiken erzählen da aber auch nur einen Teil der Geschichte. So Spiele wie 5-16, 4-15 oder 2-11 waren diese Playoffs halt auch wieder dabei. Auch in entscheidenden Spielen.Ja, Harden hatte schon schlechtere Playoff-Serien. Aber da ist er nicht der einzige Superstar.
In den vergangenen Playoffs erzielte er 29.6 PPG bei 63.6 TS%, gegen die Lakers 29.4 PPG bei 66.4 TS%.
Das sollte man dann aber auch erwähnen.
Ich versuche schon, mit vielen Absätzen zu arbeiten und das ganze thematisch sinnvoll zu trennen. Soll ich noch Zwischenüberschriften einbauen?Oh man... Respekt vor der Hingabe und so viel Text (eigentlich finde ich das ja gut), aber das ist mir zu viel zum lesen
Die Gesamtstatistiken erzählen da aber auch nur einen Teil der Geschichte. So Spiele wie 5-16, 4-15 oder 2-11 waren diese Playoffs halt auch wieder dabei. Auch in entscheidenden Spielen.
Harden baut traditionell in der Postseason ab. Da waren über seine Karriere einfach zu viele, teils wirklich erschreckend enttäuschende, Stinker und No-Shows dabei. In Clutch-Situationen taucht er oft entweder ab oder ist schlicht nicht effektiv und effizient. Da kann er von mir aus auch noch zwanzig Mal 50/17/8 in der RS auflegen. Wenn er das nicht in entscheidenden Momenten in den Playoffs zeigen kann, gehört er für mich einfach nicht in die absolute Elite-Kategorie an Spielern.
Das heißt aber nicht, dass er kein verdammt guter Basketballer ist. Harden ist seit Jahren einer der besten 2-3 Spieler der RS und hebt alleine ein Team auf einen sicheren Playoffplatz (im Westen!). Allerdings haben die Rockets auch ihre ganze Franchise auf Harden ausgerichtet.
Vom FO, über die Mitspieler, bis hin zum Spielstil. Egal, Harden ist ein super Spieler, nur vielleicht nicht der beste Spieler eines Championshipteams (aber wer ist das schon von den aktiven Spielern? LeBron, KD, Kawhi und vllt. Curry?) und da schließt sich der Kreis zum Brooklyn-Trade.
Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie man behaupten kann, die Nets hätten sich mit diesem Trade sportlich nicht verbessert. Ja, es gibt einige Fragezeichen und ich hätte den Deal auch nur mit Bauchschmerzen durchgezogen. In der Summe hat man jetzt aber zwei All-NBA 1st Team Level Player und einen Top 15 Spieler im Team. Bei all der berechtigten Skepsis bzgl. des Fits sollte man nicht vergessen, dass 2/3 des Duos 2012 schon einmal in den Finals standen; mit Russell Westbrook, der vom Spielertyp wohl deutlich weniger passt als Irving.
Überhaupt sehe ich hier rein sportlich (!) in der Offense gar keine Probleme. Durant ist der dankbarste und teamdienlichste Superstar, den man sich vorstellen kann, Harden ein brillanter Ballhandler und Irving kann jederzeit für sich und auch für andere kreieren. Das ist kein eindimensionales Scoring, was dir dieses Trio bringt, sondern von den Skills her eigentlich ziemlich ausgewogen. Durant kann Screens stellen, als Roll-Man oder -Fader eingesetzt werden, um Pin-Downs gejagt werden, als C&S-Waffe auf der Weakside geparkt werden oder schlicht in die Iso geschickt werden.
Harden ist ein P&R Maestro, sowohl als Passgeber als auch als Scorer, ein Monster in Transition und einer der besten Playmaker und Passer der Liga. Irving kann offensiv alles auf hohem Niveau und funktioniert ebenso als Screener. Man erinnere sich nur mal an sein Two-Man Game mit LeBron.
Der Hauptaspekt ist dabei aber: alle drei können verdammt gut werfen und allein das reicht mir, um das offensiv als sehr vielversprechend einzuordnen. Erst recht, mit einem offensiven Mastermind wie D'Antoni als Offensive Coach. Viel Spaß, das zu verteidigen Ich finde, die Drei ergänzen sich offensiv deutlich besser als bspw. das Heat-Trio von 2010.
Ja, es gibt Fragezeichen in Bezug auf die Persönlichkeiten und Egos. Durant und Irving haben allerdings beide schon gezeigt, dass sie neben anderen Stars funktionieren und Titel gewinnen können. Harden wird wohl hoffentlich wissen, dass er jetzt nicht mehr erwarten kann, dass Nash hier eine Houston-Iso-Offense laufen lässt. Er hat die Nets schließlich als bevorzugte Station angegeben.
Für mich sind genau die Fragezeichen abseits des Platzes eher ein Argument für den Trade. Irving kann niemand in den Kopf schauen. Da ist von "ich bin 3rd Banana, kein Problem" bis "das war's, ich retire" alles möglich. Gerade deshalb kann man Harden auch als Absicherung betrachten und das zusätzlich, weil er körperlich ein absoluter Ironman ist und Irving immer wieder Probleme mit Verletzungen hat(te).
Ich betrachte Harden hier als eine Art Versicherung, falls einer der anderen beiden mal seine Wehwehchen hat oder nie wieder auftaucht (...). In der RS und den ersten ein oder zwei Playoffrunden reichen 2/3 des Trios, um trotzdem erfolgreich zu sein.
Auch kaderplanungstechnisch sehe ich den Trade positiv. Durant und Irving haben beide für die Saison 22/23 eine PO. Ja, die hat Harden auch, aber jetzt ist man flexibler und es ist bedeutend wahrscheinlicher, dass man mindestens einen der Drei halten kann. Es kann passieren, dass alle der Alphadog sein wollen und sie sich die Köpfe einschlagen. Genauso ist es möglich, dass Harden sich freut, in entscheidenden Momenten mal den Ball abgeben zu können, Durant der sportliche Alpha ist und das die anderen akzeptieren und Irving sich als secondary Playmaker und verlässlicher Scorer eingliedert.Und selbst, wenn sportlich alles den Bach runtergeht, das Team implodiert und alle Stricke reißen...dann tradet man eben Irving, Harden oder Durant. *******, aber doch nicht ausweglos.
Die Defense ist Stand jetzt sicherlich eine Baustelle. Irving kann hier solide sein, wenn er committed ist und auch Harden funktioniert in bestimmten Schemes zumindest okay. Durant hat hier wohl das meiste Upside, ist aber in dieser Saison auch noch nicht der Hit. Auf ihm liegt hier eine große Last. Er muss den defensiven Glue Guy mimen und hier einiges an Energie investieren, damit das Team defensiv konkurrenzfähig sein kann.
Ich denke trotzdem, dass die Nets die Chance haben, defensiv okay zu sein. Das wird aber eine schwere Aufgabe für Nash und kann am Ende nur funktionieren, wenn die drei Stars an dem Ende des Courts uneingeschränkt Vollgas geben.
Das defensive Level der Lakers, Clippers oder Bucks wird man aber nicht erreichen können, aber das ist auch okay, da man offensiv wohl das größte Potential der Gruppe hat.
Nun noch ein bisschen was zum Trade selbst:
Mir geht insgesamt ein bisschen unter, dass es nicht tagtäglich möglich ist, einen Spieler vom Kaliber Harden in sein Team zu holen. Es ging eben jetzt und auch, wenn der Fit vielleicht nicht zu 100% ideal ist, musst du in so einer Situation einfach zuschlagen. Kadertiefe ist das geringste Problem für einen GM. Ich verstehe nicht, warum alle das Team so beurteilen, als sei es jetzt fertig. Da kann noch ordentlich nachjustiert werden.
Die Nets werden DIE Destination für Buyout-Kandidaten sein, Dinwiddies Vertrag ist gut tradebar und im Sommer hat man alle möglichen Exceptions zur Verfügung. Im worst case kann man sogar Irving verschiffen, wenn es sein muss. Das Team ist jetzt mehr als knietief in der Luxury Tax, aber so ist das nun mal als Contender.
Die Lakers waren vergangenes Jahr auch nicht tief und konnten diesen Sommer problemlos aufstocken. Das läuft doch immer gleich ab nach so einem Megatrade. Die Teams sind erstmal auseinander gerupft und müssen dann wieder langsam strukturiert und zusammengesetzt werden.
Ich würde mir da keine Sorgen machen. Passende Ergänzungsspieler für so ein Trio zu finden ist zehnmal leichter, als es zu schaffen, einen Star an Land zu ziehen. Tiefe ist sowieso überbewertet. Davon kann Milwaukee ein Liedchen singen. Am Ende zählt in den Playoffs, wen du in der Crunch Time aufs Feld stellen kannst, nicht wer Spieler 8, 9 oder 10 in deiner Rotation sind.
Apropos "in der Crunch Time auf dem Feld stehen". Was zur Hölle macht einen Jarrett Allen so besonders? Er ist ein guter und junger Defensiv-Big, der wegen seinen Limitationen in späteren Playoffrunden schwer spielbar ist. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist beileibe kein Spieler, dem ich jetzt groß hinterherweine, wenn ich einen Spieler wie Harden an Land gezogen habe.
Wenn die letzten Offseasons einen Trend gezeigt haben, dann den, dass defensive Bigs wie Sand am mehr verfügbar sind und nur einen sehr geringen Marktwert haben. Andre Dummond ist für einen 2nd Rounder über die Theke gegangen, verdammt.
Noch ein paar abschließende Punkte, die ich wichtig finde:
Future 1st Round Picks werden inzwischen etwas überbewertet. Man tut immer so, als gäbe man automatisch irgendwelche future All-Stars ab, wenn man einen zukünftigen 1st Rounder tradet. Ich nehme immer lieber einen fertigen Star als einen hohen 1st.
Mal sehen, was die Rockets damit anfangen können. Ben Simmons wäre cool gewesen, ist aber auch ein Spieler, neben den man ziemlich teure Spielertypen stellen muss, um erfolgreich zu sein. Fertitta ist jetzt nicht der Typ für die Marschroute "koste es, was es wolle". Der hat endlich sein Ziel erreicht und die Rockets aus der Luxury befreit. Oladipo kann man verlängern oder einfach ziehen lassen und mit den Picks hat man Trade Assets, um das Team, bei Bedarf, neu aufzustellen.
Ich glaube nicht, dass Harden seinen Marktwert gedrückt hat. Der Typ hat gestreikt, aber so läuft das heute leider. Die Nets haben trotzdem gegen den Markt geboten und am Ende ja auch einen sehr hohen Preis gezahlt. Ich glaube nicht, dass die Rockets mit einem Harden ohne Wampe mehr hätten rausholen können. Harden wird ganz schnell wieder in körperliche Topverfassung kommen, da bin ich mir sicher, und das wissen auch die anderen GMs.
Natürlich war das ein wirklich heftiger und einschneidender Trade. Ich hätte Harden auch deutlich lieber in Philly, Miami oder Denver gesehen. Wir wissen allerdings nicht, ob es hier überhaupt konkrete Angebote gab.
Man kann den Nets jetzt keinen Vorwurf machen, dass sie hier all-in gegangen sind. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und am Ende zählen eben nur Titel und die gewinnt in aller Regel das Team mit mehr Talent. Das haben die Nets jetzt.
Jetzt auf die ersten Abschnitte bezogen, sollte man bedenken, dass diese schlechteren Spiele (nicht solche, in denen er sich scheinbar versteckt oder eingeschnappt ist wegen den Refs) wahrscheinlich einfach statistisch ganz normal sind aufgrund Hardens Spielstil. Da ist einfach mehr Streuung drin, weil man nicht jedes Spiel 6 oder 7 von 16 von Downtown wirft. Sieht dann so aus, als ob jemand nicht clutch ist, ist aber eigentlich so zu erwarten. Es stellt sich dann natürlich die Frage, wie sehr man darauf aufbauen will, wenn man sich in bestimmten Situationen nicht darauf verlassen kann. Spieler Kawhi, Lebron und auch KD verlassen sich nicht umsonst in den Playoffs gerne auf ihr Spiel näher am Korb. Unterm Strich stehen bei Harden dann jedoch immer noch die genannten knapp 30ppg bei über 60% ts.Die Gesamtstatistiken erzählen da aber auch nur einen Teil der Geschichte. So Spiele wie 5-16, 4-15 oder 2-11 waren diese Playoffs halt auch wieder dabei. Auch in entscheidenden Spielen.
Harden baut traditionell in der Postseason ab. Da waren über seine Karriere einfach zu viele, teils wirklich erschreckend enttäuschende, Stinker und No-Shows dabei. In Clutch-Situationen taucht er oft entweder ab oder ist schlicht nicht effektiv und effizient. Da kann er von mir aus auch noch zwanzig Mal 50/17/8 in der RS auflegen. Wenn er das nicht in entscheidenden Momenten in den Playoffs zeigen kann, gehört er für mich einfach nicht in die absolute Elite-Kategorie an Spielern.
Das heißt aber nicht, dass er kein verdammt guter Basketballer ist. Harden ist seit Jahren einer der besten 2-3 Spieler der RS und hebt alleine ein Team auf einen sicheren Playoffplatz (im Westen!). Allerdings haben die Rockets auch ihre ganze Franchise auf Harden ausgerichtet.
Vom FO, über die Mitspieler, bis hin zum Spielstil. Egal, Harden ist ein super Spieler, nur vielleicht nicht der beste Spieler eines Championshipteams (aber wer ist das schon von den aktiven Spielern? LeBron, KD, Kawhi und vllt. Curry?) und da schließt sich der Kreis zum Brooklyn-Trade.
Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie man behaupten kann, die Nets hätten sich mit diesem Trade sportlich nicht verbessert. Ja, es gibt einige Fragezeichen und ich hätte den Deal auch nur mit Bauchschmerzen durchgezogen. In der Summe hat man jetzt aber zwei All-NBA 1st Team Level Player und einen Top 15 Spieler im Team. Bei all der berechtigten Skepsis bzgl. des Fits sollte man nicht vergessen, dass 2/3 des Duos 2012 schon einmal in den Finals standen; mit Russell Westbrook, der vom Spielertyp wohl deutlich weniger passt als Irving.
Überhaupt sehe ich hier rein sportlich (!) in der Offense gar keine Probleme. Durant ist der dankbarste und teamdienlichste Superstar, den man sich vorstellen kann, Harden ein brillanter Ballhandler und Irving kann jederzeit für sich und auch für andere kreieren. Das ist kein eindimensionales Scoring, was dir dieses Trio bringt, sondern von den Skills her eigentlich ziemlich ausgewogen. Durant kann Screens stellen, als Roll-Man oder -Fader eingesetzt werden, um Pin-Downs gejagt werden, als C&S-Waffe auf der Weakside geparkt werden oder schlicht in die Iso geschickt werden.
Harden ist ein P&R Maestro, sowohl als Passgeber als auch als Scorer, ein Monster in Transition und einer der besten Playmaker und Passer der Liga. Irving kann offensiv alles auf hohem Niveau und funktioniert ebenso als Screener. Man erinnere sich nur mal an sein Two-Man Game mit LeBron.
Der Hauptaspekt ist dabei aber: alle drei können verdammt gut werfen und allein das reicht mir, um das offensiv als sehr vielversprechend einzuordnen. Erst recht, mit einem offensiven Mastermind wie D'Antoni als Offensive Coach. Viel Spaß, das zu verteidigen Ich finde, die Drei ergänzen sich offensiv deutlich besser als bspw. das Heat-Trio von 2010.
Ja, es gibt Fragezeichen in Bezug auf die Persönlichkeiten und Egos. Durant und Irving haben allerdings beide schon gezeigt, dass sie neben anderen Stars funktionieren und Titel gewinnen können. Harden wird wohl hoffentlich wissen, dass er jetzt nicht mehr erwarten kann, dass Nash hier eine Houston-Iso-Offense laufen lässt. Er hat die Nets schließlich als bevorzugte Station angegeben.
Für mich sind genau die Fragezeichen abseits des Platzes eher ein Argument für den Trade. Irving kann niemand in den Kopf schauen. Da ist von "ich bin 3rd Banana, kein Problem" bis "das war's, ich retire" alles möglich. Gerade deshalb kann man Harden auch als Absicherung betrachten und das zusätzlich, weil er körperlich ein absoluter Ironman ist und Irving immer wieder Probleme mit Verletzungen hat(te).
Ich betrachte Harden hier als eine Art Versicherung, falls einer der anderen beiden mal seine Wehwehchen hat oder nie wieder auftaucht (...). In der RS und den ersten ein oder zwei Playoffrunden reichen 2/3 des Trios, um trotzdem erfolgreich zu sein.
Auch kaderplanungstechnisch sehe ich den Trade positiv. Durant und Irving haben beide für die Saison 22/23 eine PO. Ja, die hat Harden auch, aber jetzt ist man flexibler und es ist bedeutend wahrscheinlicher, dass man mindestens einen der Drei halten kann. Es kann passieren, dass alle der Alphadog sein wollen und sie sich die Köpfe einschlagen. Genauso ist es möglich, dass Harden sich freut, in entscheidenden Momenten mal den Ball abgeben zu können, Durant der sportliche Alpha ist und das die anderen akzeptieren und Irving sich als secondary Playmaker und verlässlicher Scorer eingliedert.Und selbst, wenn sportlich alles den Bach runtergeht, das Team implodiert und alle Stricke reißen...dann tradet man eben Irving, Harden oder Durant. *******, aber doch nicht ausweglos.
Die Defense ist Stand jetzt sicherlich eine Baustelle. Irving kann hier solide sein, wenn er committed ist und auch Harden funktioniert in bestimmten Schemes zumindest okay. Durant hat hier wohl das meiste Upside, ist aber in dieser Saison auch noch nicht der Hit. Auf ihm liegt hier eine große Last. Er muss den defensiven Glue Guy mimen und hier einiges an Energie investieren, damit das Team defensiv konkurrenzfähig sein kann.
Ich denke trotzdem, dass die Nets die Chance haben, defensiv okay zu sein. Das wird aber eine schwere Aufgabe für Nash und kann am Ende nur funktionieren, wenn die drei Stars an dem Ende des Courts uneingeschränkt Vollgas geben.
Das defensive Level der Lakers, Clippers oder Bucks wird man aber nicht erreichen können, aber das ist auch okay, da man offensiv wohl das größte Potential der Gruppe hat.
Nun noch ein bisschen was zum Trade selbst:
Mir geht insgesamt ein bisschen unter, dass es nicht tagtäglich möglich ist, einen Spieler vom Kaliber Harden in sein Team zu holen. Es ging eben jetzt und auch, wenn der Fit vielleicht nicht zu 100% ideal ist, musst du in so einer Situation einfach zuschlagen. Kadertiefe ist das geringste Problem für einen GM. Ich verstehe nicht, warum alle das Team so beurteilen, als sei es jetzt fertig. Da kann noch ordentlich nachjustiert werden.
Die Nets werden DIE Destination für Buyout-Kandidaten sein, Dinwiddies Vertrag ist gut tradebar und im Sommer hat man alle möglichen Exceptions zur Verfügung. Im worst case kann man sogar Irving verschiffen, wenn es sein muss. Das Team ist jetzt mehr als knietief in der Luxury Tax, aber so ist das nun mal als Contender.
Die Lakers waren vergangenes Jahr auch nicht tief und konnten diesen Sommer problemlos aufstocken. Das läuft doch immer gleich ab nach so einem Megatrade. Die Teams sind erstmal auseinander gerupft und müssen dann wieder langsam strukturiert und zusammengesetzt werden.
Ich würde mir da keine Sorgen machen. Passende Ergänzungsspieler für so ein Trio zu finden ist zehnmal leichter, als es zu schaffen, einen Star an Land zu ziehen. Tiefe ist sowieso überbewertet. Davon kann Milwaukee ein Liedchen singen. Am Ende zählt in den Playoffs, wen du in der Crunch Time aufs Feld stellen kannst, nicht wer Spieler 8, 9 oder 10 in deiner Rotation sind.
Apropos "in der Crunch Time auf dem Feld stehen". Was zur Hölle macht einen Jarrett Allen so besonders? Er ist ein guter und junger Defensiv-Big, der wegen seinen Limitationen in späteren Playoffrunden schwer spielbar ist. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist beileibe kein Spieler, dem ich jetzt groß hinterherweine, wenn ich einen Spieler wie Harden an Land gezogen habe.
Wenn die letzten Offseasons einen Trend gezeigt haben, dann den, dass defensive Bigs wie Sand am mehr verfügbar sind und nur einen sehr geringen Marktwert haben. Andre Dummond ist für einen 2nd Rounder über die Theke gegangen, verdammt.
Noch ein paar abschließende Punkte, die ich wichtig finde:
Future 1st Round Picks werden inzwischen etwas überbewertet. Man tut immer so, als gäbe man automatisch irgendwelche future All-Stars ab, wenn man einen zukünftigen 1st Rounder tradet. Ich nehme immer lieber einen fertigen Star als einen hohen 1st.
Mal sehen, was die Rockets damit anfangen können. Ben Simmons wäre cool gewesen, ist aber auch ein Spieler, neben den man ziemlich teure Spielertypen stellen muss, um erfolgreich zu sein. Fertitta ist jetzt nicht der Typ für die Marschroute "koste es, was es wolle". Der hat endlich sein Ziel erreicht und die Rockets aus der Luxury befreit. Oladipo kann man verlängern oder einfach ziehen lassen und mit den Picks hat man Trade Assets, um das Team, bei Bedarf, neu aufzustellen.
Ich glaube nicht, dass Harden seinen Marktwert gedrückt hat. Der Typ hat gestreikt, aber so läuft das heute leider. Die Nets haben trotzdem gegen den Markt geboten und am Ende ja auch einen sehr hohen Preis gezahlt. Ich glaube nicht, dass die Rockets mit einem Harden ohne Wampe mehr hätten rausholen können. Harden wird ganz schnell wieder in körperliche Topverfassung kommen, da bin ich mir sicher, und das wissen auch die anderen GMs.
Natürlich war das ein wirklich heftiger und einschneidender Trade. Ich hätte Harden auch deutlich lieber in Philly, Miami oder Denver gesehen. Wir wissen allerdings nicht, ob es hier überhaupt konkrete Angebote gab.
Man kann den Nets jetzt keinen Vorwurf machen, dass sie hier all-in gegangen sind. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und am Ende zählen eben nur Titel und die gewinnt in aller Regel das Team mit mehr Talent. Das haben die Nets jetzt.
Stimme dir im Grunde in allen Punkten zu. Durant könnte man wirklich in jedes Team problemlos integrieren. Und ein Harden-Durant Pick and Roll ist praktisch unguardable. Auf der anderen Seite finde ich schon, dass es sich einige hier zu leicht machen. Natürlich ist Harden vom Individuellen her ein massives Upgrade zu den getradeten Spielern.Überhaupt sehe ich hier rein sportlich (!) in der Offense gar keine Probleme. Durant ist der dankbarste und teamdienlichste Superstar, den man sich vorstellen kann, Harden ein brillanter Ballhandler und Irving kann jederzeit für sich und auch für andere kreieren. Das ist kein eindimensionales Scoring, was dir dieses Trio bringt, sondern von den Skills her eigentlich ziemlich ausgewogen. Durant kann Screens stellen, als Roll-Man oder -Fader eingesetzt werden, um Pin-Downs gejagt werden, als C&S-Waffe auf der Weakside geparkt werden oder schlicht in die Iso geschickt werden.
Harden ist ein P&R Maestro, sowohl als Passgeber als auch als Scorer, ein Monster in Transition und einer der besten Playmaker und Passer der Liga. Irving kann offensiv alles auf hohem Niveau und funktioniert ebenso als Screener. Man erinnere sich nur mal an sein Two-Man Game mit LeBron.
Der Hauptaspekt ist dabei aber: alle drei können verdammt gut werfen und allein das reicht mir, um das offensiv als sehr vielversprechend einzuordnen. Erst recht, mit einem offensiven Mastermind wie D'Antoni als Offensive Coach. Viel Spaß, das zu verteidigen Ich finde, die Drei ergänzen sich offensiv deutlich besser als bspw. das Heat-Trio von 2010.
Ja, es gibt Fragezeichen in Bezug auf die Persönlichkeiten und Egos. Durant und Irving haben allerdings beide schon gezeigt, dass sie neben anderen Stars funktionieren und Titel gewinnen können. Harden wird wohl hoffentlich wissen, dass er jetzt nicht mehr erwarten kann, dass Nash hier eine Houston-Iso-Offense laufen lässt.
Da stimme ich dir nur teilweise zu. Harden nimmt in entscheidenden Spielen und Situationen oft schlicht keine Würfe. Mir gehts da nicht um die Quote. Zudem kommt er in den Playoffs auch deutlich seltener an die Linie, im Vergleich zur RS. Seine Elemination Game Stats sehen auch ziemlich mies aus (23.8 PPG bei 38% FG, 25% 3PT und 6.7 TOV). So eine No-Show wie in Game 6 2017 gegen die Spurs ist da eben exemplarisch.Jetzt auf die ersten Abschnitte bezogen, sollte man bedenken, dass diese schlechteren Spiele (nicht solche, in denen er sich scheinbar versteckt oder eingeschnappt ist wegen den Refs) wahrscheinlich einfach statistisch ganz normal sind aufgrund Hardens Spielstil. Da ist einfach mehr Streuung drin, weil man nicht jedes Spiel 6 oder 7 von 16 von Downtown wirft. Sieht dann so aus, als ob jemand nicht clutch ist, ist aber eigentlich so zu erwarten. Es stellt sich dann natürlich die Frage, wie sehr man darauf aufbauen will, wenn man sich in bestimmten Situationen nicht darauf verlassen kann. Spieler Kawhi, Lebron und auch KD verlassen sich nicht umsonst in den Playoffs gerne auf ihr Spiel näher am Korb. Unterm Strich stehen bei Harden dann jedoch immer noch die genannten knapp 30ppg bei über 60% ts.
Das sind berechtigte und nachvollziehbare Zweifel. Am Ende müssen wir eh abwarten, wie es in einigen Wochen auf dem Platz aussieht. Ich bin da sportlich einfach optimistisch, aber es ist natürlich gut möglich, dass ich falsch liege.Stimme dir im Grunde in allen Punkten zu. Durant könnte man wirklich in jedes Team problemlos integrieren. Und ein Harden-Durant Pick and Roll ist praktisch unguardable. Auf der anderen Seite finde ich schon, dass es sich einige hier zu leicht machen. Natürlich ist Harden vom Individuellen her ein massives Upgrade zu den getradeten Spielern.
Aber es stellen sich mir hat schon ein paar Fragen:
- Ja, Harden wollte zu den Nets. Aber was heißt das schon? Vor einem Jahr wollte er Westbrook im Team haben.
- Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Harden tatsächlich bereit ist, sein Spiel zumind. etwas umzustellen und auch auf Würfe dauerhaft zu verzichten.
- Die Scoring power jedes einzelnen der 3 Stars ist brutal. Deshalb kann es natürlich sein, dass es auch reicht, wenn Harden einfach an der 3er Linie parkt, während Irving und KD auf der anderen Seite ein 2 man game spielen. Aber in den letzten Jahren war ein Harden im Team halt oft auch gleichbedeutend mit stagnierender Offense im Halbfeld zumind. was die Mitspieler betraf. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Harden off the ball rumsaust, zB als decoy.
- Die letzten Jahre haben mMn gezeigt, dass bei Kyrie und Harden immer die anderen schuld sind. Ich weiß nicht, ob die das ablegen können. V.a. wünschen sich doch viele bei ESPN und Co. "Drama in New York", weil das einfach eine gute Geschichte ist. Was ich damit meine: Wenn es irgendwelche "stories" gibt, werden die gnadenlos ausgeschlachtet werden. Weiß nicht, ob ausgerechnet diese 3 das gut abhaben können.
Nicht dass das zu negativ rüberkommt. Freu mich auf die Nets 2021 und sei es nur als unterhaltsame storyline.
Puh, schon ein massiver Reach, Durant nicht in der Top 5 zu sehen. Seine bisher gezeigte Leistung zeigt eindeutig in diese Richtung, geschweige davon, dass er gefühlt seine ganze Karriere hinweg #2 war. Ein fitter und motivierter Harden ist im Grunde auch Top 5, zumindest borderline.
Vergleich hinkt schon, Harden und Durant sind im besten Basketballalter, die Gegenbeispiele waren das nicht.
Spielt das denn eine große Rolle, ob man dann jetzt Top 5 oder Top 7 ist??
Sorry, aber man braucht schon viel Fantasie, um zu glauben, dass die Nets sich sportlich nicht verbessert haben.
Ja, Kyrie wird nun vermutlich weniger Touches haben und seine Stats etwas runtergehen. Das macht die Nets aber nicht schlechter, denn er gibt dieses Touches an James Harden ab. Irving als dritte Option zu haben, ist dann purer Luxus.
hab mal alles offensichtliche rübergeschaufelt. Hoffe, das passt so - war ja doch ne ganze MengeHarden Trade als Thread auslagern? @Max Power
Puh, der in Philly-Kreisen sehr gut verknüpfte Keith Pompey von Philly Inquirer hat im Prinzip in die gleiche Kerbe geschlagen wie ich das zuvor schon ausgeführt habe. Fertilla wollte mit Philly nur ungern einen Deal machen:Da machst du es dir aber ein bißchen einfach . Geld und Antipathie mögen eine Rolle spielen. Gerüchten zufolge wollte Houston aber mehr Picks bzw Maxey von Philly.
Weder Simmons Vertrag noch Morey war wohl der Grund gegen den Deal. Scheinbar war der Fokus auf Picks/Talent jedoch größer. Und natürlich halte ich es für denkbar/wahrscheinlich, dass man bei vergleichbarem Angebot pro Brooklyn entschieden hätte. Kann mir persönlich aber nicht vorstellen, dass man wegen Morey ein viel besseres Angebot ausschlägt.