seit wann ist es ein politisches Signal wenn man für LGBT Rechte ein Zeichen setzt ??
Indem man es zu einem politischen Signal macht.
Münchens OB Dieter Reiter hat sich doch an die UEFA gewandt mit dem Plan und das man damit gegen die Politik des ungarischen Parlaments protestieren will.
Gewissermaßen ist das Anliegen damit politischer Natur.
Dass die UEFA dem Plan eine Absage erteilt war nicht überraschend ... zumindest nicht, wenn quasi der Untertitel des Antrages lautet, dass man gegen die Politik im Lande der Gastmannschaft protestieren will.
Insofern verwundert es auch nicht, dass die UEFA bei der Stadion-Geschichte anders reagiert als bei der Kapitänsbinde von Manuel Neuer, obgleich dieser nicht die von der UEFA bereitgestellte Binde trägt.
Denn Neuer hat sich nicht hingestellt und gesagt "Ich trage diese Binde, um gegen die Politik von XYZ zu protestieren!".
was passiert wenn Orban auch noch andere Minderheiten diskriminiert ? Dürfen dann schwarze Spieler zb nicht mehr mit England spielen weil es ein politisches Statement ist ?
**** you UEFA
Der Regenbogen-Shitstorm für die UEFA kam quasi mit Ansage. auch die von Steigerwald verlinkten Netzreaktionen lassen darauf deuten, dass viele nicht erkennen oder verstehen mögen, dass die UEFA (möglichst) keine politischen Statements möchte und dass die Regenbogen-Münchner-Arena als politisches Statement gedacht war.
Lauterbach schreibt z.B. "Die UEFA will kein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz". Das ist so streng genommen nicht korrekt. Die UEFA toleriert Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz (z.b. die "good case"-Kapitänsbinde von Neuer) ... aber sie ist gegen Zeichen die sich direkt auf politische Entscheidungen anderer Länder beziehen.
Natürlich hat sich die UEFA quasi in eine Zwickmühle gebracht ... bzw. OB Reiter hat die UEFA da hin gebracht.
Dennoch darf die UEFA sich überlegen, ob man z.B. "no to racism"-Aufkleber verteilen könnte, wenn z.B. ein ein Teilnehmerland ein klar rassistisches Gesetz beschließt und ein anderes Land ein Zeichen setzen will, dass sich klar als Protest gegen diese Gesetz-Beschluss richtet.
Für die UEFA wäre das das gleiche Dilemma.
Am liebsten ginge man möglichst unbehelligt aus der Sache.
Aber das klappt genauso mäßig wie sich einerseit für Toleranz und Weltoffenheit auszusprechen und gleichzeizig zu akzeptieren, dass manch französischer Nationalspieler in Budapest von ungarischen Fans rassistisch beleidigt wird.