Diese "Gebt das Epo frei" ist eine schöne populistische Meinung, die ich früher auch mal geteilt habe, als ich von diversen Dopingskandalen bei französischen Rad-Rundfahrten nur noch genervt war.
Ich will jetzt auch keine Argumentation wie in der 7. Klasse schreiben mit pros und contras...ich bin dagegen..irgendwie aus moralischen gründen (bin vielleicht zu sehr romantiker)
Problem beim Doping ist für mich ganz einfach, dass die Sportler keine drakonischen Strafen zu befürchten haben. Weder finanziell noch sportlich.
Eine 2 Jahres-Sperre, wenn man denn mal erwischt wird, ist zu verschmerzen und auch die Sponsoren drehen ja soweit ich weiß in den seltensten Fällen den Geldhahn zu.
Wenn ich grad dran denke, dass ein französischer Nationalspieler für 2 Jahre gesperrt werden soll (manche fordern ja lebenslänglich), weil er eine Journalistin beleidigt hat oder ein Kobiashvili nen halbes Jahr gesperrt wird, weil er nem Schiri eine geballert hat, frag ich mich, wo hier die Relation zum Doping ist...wo Menschen über jahrelang betrügen!
Dopingsünder werden quasi bestraft wie Sexualtäter....viel zu lasch (wobei ich nur bei Sexualtätern die Kastration befürworten würde)....
Die Werbeindustrie bzw die Sponsoren scheinen eigentlich auch nie Geld von ihren Werbeträgern zurückzufordern oder Verträge einzufrieren.
Ich glaub grad im Radsport gibts mittlerweile oftmals solche Klauseln, was wohl auch ein Grund dafür sein mag, dass ein Jan Ullrich sich weiterhin weigert seinen Namen und das Substantiv Doping in einem Satz zu gebrauchen.
Die Werbeindustrie und auch die Presselandschuft sucht Helden, die außergewöhnliches leisten und will anscheinend nicht wirklich hinterfragen, ob diese Leistungen wirklich nur mit hartem Training erreicht wurden, oder ob man nachts aus Versehen auf eine Nadel gefallen ist.
Ansonsten würden die Sponsoren von Usein Bolt, Michael Phelps, diversen bulgarischen Kugelstoßerinnen, Lance Armstrong und und und, wohl ihre Werbeträger 3 mal pro Woche mit aus eigener Tasche finanzierten Dopingkontrollen testen.
Da hier wahrscheinlich in bestimmten Sportarten 100 Prozent der Aushängeschilder überführt werden würden, verkneift man sich dies lieber und feiert stattdessen einen Weltrekord nach dem Anderen!
Mein Umgang mit Doping im Sport:
Ich probiere es weitgehend zu ignorieren, will es nicht wirklich wissen, wer tatsächlich alles dopt, weil es ja ein Lieblingssportler sein könnte "bei dem man sich sowas nie vorstellen könnte" und schaue weiterhin die Sportarten, die mich interessieren, natürlich mit dem Wissen, dass in kaum einer Sportart es mit rechten Dingen zugeht.
Ausnahmen sind hier vielleicht Snooker, Curling und Rennsportarten.... (wobei es selbst beim Snooker schonmal einen Dopingfall gab...)
P.S. Ich kann mich noch an die Kampagne "Keine Macht dem Doping" erinnern..verzichtet man heute ja gänzlich drauf, wenn ich nicht was verpasst habe...