Die Dopingdiskussion


Rocco

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Randberlin
Aber wenn alle Zugang zu den gleichen Mitteln haben, entscheidet dann doch wieder das Talent.

Das ist ja richtig, aber in erster Linie ist Doping einfach mal Beschiss und keine "ausgleichende Gerechtigkeit". Wenn ich kein Talent habe zum Siegen bei einem Sport dann muss ich's halt lassen oder mich zufrieden geben mit dem Erreichten. Und das auch oft auf Kosten der Gesundheit der Sportler selbst. Auch wenn die sich da wenig einen Kopf drum machen. Ich glaube nicht dass irgendein Sport besser würde wenn jeder z.B. freien Zugang zu Epo hätte. Irgendwer muss da eine Grenze ziehen zwischen der Einnahme von Traubenzucker, Epo und Eigenblut-Transfers.
 

beachbulette

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Diese "Gebt das Epo frei" ist eine schöne populistische Meinung, die ich früher auch mal geteilt habe, als ich von diversen Dopingskandalen bei französischen Rad-Rundfahrten nur noch genervt war.

Ich will jetzt auch keine Argumentation wie in der 7. Klasse schreiben mit pros und contras...ich bin dagegen..irgendwie aus moralischen gründen (bin vielleicht zu sehr romantiker)

Problem beim Doping ist für mich ganz einfach, dass die Sportler keine drakonischen Strafen zu befürchten haben. Weder finanziell noch sportlich.

Eine 2 Jahres-Sperre, wenn man denn mal erwischt wird, ist zu verschmerzen und auch die Sponsoren drehen ja soweit ich weiß in den seltensten Fällen den Geldhahn zu.

Wenn ich grad dran denke, dass ein französischer Nationalspieler für 2 Jahre gesperrt werden soll (manche fordern ja lebenslänglich), weil er eine Journalistin beleidigt hat oder ein Kobiashvili nen halbes Jahr gesperrt wird, weil er nem Schiri eine geballert hat, frag ich mich, wo hier die Relation zum Doping ist...wo Menschen über jahrelang betrügen!

Dopingsünder werden quasi bestraft wie Sexualtäter....viel zu lasch (wobei ich nur bei Sexualtätern die Kastration befürworten würde)....

Die Werbeindustrie bzw die Sponsoren scheinen eigentlich auch nie Geld von ihren Werbeträgern zurückzufordern oder Verträge einzufrieren.

Ich glaub grad im Radsport gibts mittlerweile oftmals solche Klauseln, was wohl auch ein Grund dafür sein mag, dass ein Jan Ullrich sich weiterhin weigert seinen Namen und das Substantiv Doping in einem Satz zu gebrauchen.

Die Werbeindustrie und auch die Presselandschuft sucht Helden, die außergewöhnliches leisten und will anscheinend nicht wirklich hinterfragen, ob diese Leistungen wirklich nur mit hartem Training erreicht wurden, oder ob man nachts aus Versehen auf eine Nadel gefallen ist.

Ansonsten würden die Sponsoren von Usein Bolt, Michael Phelps, diversen bulgarischen Kugelstoßerinnen, Lance Armstrong und und und, wohl ihre Werbeträger 3 mal pro Woche mit aus eigener Tasche finanzierten Dopingkontrollen testen.

Da hier wahrscheinlich in bestimmten Sportarten 100 Prozent der Aushängeschilder überführt werden würden, verkneift man sich dies lieber und feiert stattdessen einen Weltrekord nach dem Anderen!

Mein Umgang mit Doping im Sport:

Ich probiere es weitgehend zu ignorieren, will es nicht wirklich wissen, wer tatsächlich alles dopt, weil es ja ein Lieblingssportler sein könnte "bei dem man sich sowas nie vorstellen könnte" und schaue weiterhin die Sportarten, die mich interessieren, natürlich mit dem Wissen, dass in kaum einer Sportart es mit rechten Dingen zugeht.

Ausnahmen sind hier vielleicht Snooker, Curling und Rennsportarten.... (wobei es selbst beim Snooker schonmal einen Dopingfall gab...)

P.S. Ich kann mich noch an die Kampagne "Keine Macht dem Doping" erinnern..verzichtet man heute ja gänzlich drauf, wenn ich nicht was verpasst habe...
 
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Tobi.G

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Sehr viele überführte Doper im Boxsport dieses Jahr. Entweder dopen jetzt mehr Boxer als früher oder die Kontrollen wurden vielleicht doch verschärft?
Ich bin natürlich gegen das Doping und dafür, dass die Kontrollen öfter und gründlicher ausgeführt werden! Ansonsten will ich mich mit dem Thema aber nicht großartig befassen.
 

Versts

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Thema verfehlt


Abgesehen davon, dass das Thema »Lieblingsbuch« ungleich vielschichtiger gesehen werden sollte; warum sollte ich gerade mit dieser Fiktion einer diktatorisch regierten Gesellschaft, die ihr Kastensystem insbesondere auch auf den staatlich kontrollierten Einsatz diverser »Brut- und Aufzuchtszentren« gründet, sonderlich sympathisieren?

Ich vermag in dieser hingerotzten »möchtegern-kurz-Hypothese« keinen Bezug zum Thread-Thema und vor allem auch nicht zu meiner bislang geäußerten Meinung zu diesem erkennen.
 
G

gosy

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Der Profisport ist verseucht egal welch Sportart. Da tut sich boxen und radfahren nix.
 

Buster D

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Sehr viele überführte Doper im Boxsport dieses Jahr. Entweder dopen jetzt mehr Boxer als früher oder die Kontrollen wurden vielleicht doch verschärft?

Ich würde sagen die stellen soch einfach dümmer an. Erwischt zu werden, wenn man weiß, dass, wann und wie man kontrolliert wird, ist schon fast eine Kunst. Jeder Halbprofi im Radsport wird sich darüber schlapp lachen;)
 

Versts

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Ich denke wir werden hier wohl kaum eine eine übereinstimmende Meinung erzielen. Wenn du solche Sätze wie den zitierten formulierst, hat sich für mich die Ausgangslage für eine konstruktive Diskussion (mit dir) erledigt.

Wusste bislang nicht, dass eine »übereinstimmende Meinung« für eine konstruktive Diskussion unbedingt erforderlich ist…

Konstruktiv wäre es beispielsweise, wenn du die Situation mal aus der Sicht des betroffenen Sportlers sehen würdest – was ich ja bereits mehrmals zur Diskussion gestellt habe.

Warum sollte dieser seine Konkurrenzfähigkeit und damit seine Zukunft in die Hände diverser, im Grunde genommen der Situation bislang recht hilflos gegenüberstehenden Verbände legen?

Woraus konkret soll der betroffene Sportler die Zuversicht auf plötzliche Veränderungen hin zum dopingfreien Sport schöpfen?

Die rasanten Fortschritte in der Wissenschaft, Medizin und Technik sprechen eine andere Sprache.
Die Anzahl der sich aus diesen Fortschritten ergebenden Möglichkeiten für individuelles Doping wächst mit diesen doch exponentiell. Hinzu kommt die Schwierigkeit, Doping als solches überhaupt präzise zu Definieren. Was ja mit steigender Anzahl der verfügbaren »Komponenten«, nicht gerade einfacher wird.

Was meine Beiträge und deren Rezeption anbetrifft: So schwer ist das doch nicht zu verstehen, wenn man sich etwas Mühe macht diese aufmerksam zu lesen.

Was geäußerte Arroganz nebst solchen Unterstellungen betrifft, werden wir in der Tat wohl keine übereinstimmende Meinung erzielen.

In meiner "Haltung" bzgl. Doping bin ich da so "knallhart" wie die WADA: "No Tolerance". Wer die bestehenden Regeln nicht befolgt und von offizieller Seite verbotene Substanzen benutzt, ist für mich ein Betrüger und sollte dafür hart bestraft werden. Ganz einfach.

Bravo!

»Ganz einfach, No Tolerance«

Als unbeteiligter Zuschauer läßt es sich natürlich leicht die Moralkeule schwingen.

Hehre Ziele in dogmatisch, bedeutungsschwangere Formulierungen zu fassen ist eben einfacher als diesen einen praktikablen, also in der Praxis auch durchsetzungsfähigen Rahmen zu geben.

Für die »knallharte« WADA dürfte es da schon bedeutend schwieriger werden den »Pudding an die Wand zu nageln«.
 

Weberix

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Mei es geht halt einfach um zuviel ( hauptsächlich Geld) die Leute sagen sich " gut ich hab 10 Jahre circa um richtig alles rauszuholen und dafür zu sorgen das ich dannach ausgesorgt hab .
Nummer 2 und 3 kriegen halt nicht die Werbeverträge und öffentliche Auftritte usw .
Egal wo es wird was gemacht und seis nur zur schnelleren Regeneration
Keiner kann es sich leisten das der Superstar 6 Monate ausfällt
Gruss Weberix
 

Big d

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das beste was im anti dopingkampf passieren kann ist, dass ein sport aufgrund der negativen publicity finanziell völlig zusammenbricht.

im radsport ist das schon teilweise passiert (in D interessiert sich niemand mehr dafür), aber in anderen ländern gibt es immer noch hohe gehälter.

sollte das im radsport noch mehr einbrechen (und sagen wir einschaltquoten und gehälter um 80% sinken), wären die fahrer in zugzwang etwas zu tun.

das würde dann auch denunziation und einen kampf der fahrer selber begünstigen, weil ihre finanzielle existenz dann gefährdet ist.

nicht das ich denunziation gut finde, aber ich denke es ist hier notwendig. ohne jose cansecos rundumschlag wäre der dopingsumpf in der MLB niemals so aufgedeckt werden. er war damals der arsch und wurde als neider und heuchler (er war ja selber massiv gedopt) bezeichnet, bedroht und verklgt aber im endeffekt hat sich vieles als wahr rausgestellt und die MLB konnte es nicht mehr länger totschweigen.

so was müsste auch in anderen sportarten wie Leichtathletik oder basketball passieren.
 

Malte

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im radsport ist das schon teilweise passiert (in D interessiert sich niemand mehr dafür), aber in anderen ländern gibt es immer noch hohe gehälter.

sollte das im radsport noch mehr einbrechen (und sagen wir einschaltquoten und gehälter um 80% sinken), wären die fahrer in zugzwang etwas zu tun.

Sowas funktioniert aber nur dann, wenn Doping in allen Ländern die gleichen Konsequenzen hat und überall geächtet wird. Nicht wenn in einigen Ländern, wie im Falle des Radsports in Spanien und Italien, Brücken für die Doper gebaut werden. Zudem muss auch in der Bevölkerung Doping geächtet und nicht als Kavaliersdelikt angesehen werden.
 

timeout4u

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Zudem muss auch in der Bevölkerung Doping geächtet und nicht als Kavaliersdelikt angesehen werden.

Ergänzend möchte ich dazu bemerken, dass es auch hilfreich sein könnte zu ergründen, warum die Sportler überhaupt zu Doping greifen. Die wenigsten Sportler dopen freiwillig, zumindest nach meiner Erfahrung. Viele versuchen so lange wie möglich "sauber" zu bleiben, denn sie wissen ja, dass sie sich und ihrem Körper langfristig damit nichts Gutes antun.

Problem ist nur, dass Zuschauer, Medien, Sponsoren etc. immer mehr Leistung, immer mehr Spektakel erwarten. Je höher man kommt, desto mehr Druck lastet auf einen. Ganz zu schweigen, dass viele Profisportler kaum mehr Zeit zur Regeneration bekommen und Verletzungen, Erkrankungen sowie mentale Schwächen ohnehin von der Mehrheit als müde Ausrede belächelt werden. Und der Grat von Schmerzlinderung zur Leistungssteigerung ist ohnehin ein schmaler, ganz abgesehen vom besagten Teufelskreis.

Sportler sind nunmal keine Maschinen, doch sowohl Zuschauer als auch Medien gestatten nur selten Fehler oder schleche Leistungen. Die Gesellschaft müsste auch manchmal umdenken, etwas "menschlicher" werden. Erfolg um jeden Preis ist nicht immer machbar und nicht immer das Wichtigste, um es kurz zu sagen. Natürlich kann man diesen Aspekt auf jeden Beruf und den Alltag ummünzen, keine Frage, denn im Grunde ist es schon fast überall so, dass schlechte Phasen, Tagesform, Verletzungen, Fehler, Schwächen und was weiß ich nicht alles nicht als Entschuldigung herhalten dürfen. Wer Geld bekommt, hat zu funktionieren, egal wie! Ausnahme bildet paradoxerweise die Täter-Opferrolle in der Justiz, wobei wir da ja meist schon wieder beim "vielgewünschten" Spektakel wären :saint:
 

Das Böse

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Der Profisport ist verseucht egal welch Sportart. Da tut sich boxen und radfahren nix.

Ich denke schon. Nicht, dass die Boxer alle Saubermänner wären, aber ein Boxkampf ist doch mehr von Technik und Taktik geprägt als ein Radrennen. Will sagen: Im Boxen nützt dir z.B. ein Mittel, das deine Ausdauer steigert, weniger als im Radsport. Denn dort wäre dieser Vorteil entscheidender als er es in einem Boxkampf ist, der vielleicht gar nicht über die Runden geht.

Oder im Fußball: Klar ist es hier von Vorteil, Schnelligkeit und Ausdauer zu stiegern, aber das Zusammenspiel, die Aufstellung usw. spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. (Was nicht heißen soll, das Fußballer nicht dopen, aber ich denke, gerade im Radsport ist es so extrem, weil es eine so extreme Wirkung hat)
 

Corex

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Mittelchen, die die Kondition verbessern, können auch beim Boxen schon sehr hilfreich sein. Zudem gibts ja auch Substanzen, die die Konzentrationsfähigkeit steigern und auch das kann durchaus entscheidend sein.
 

Chancho

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Mittelchen, die die Kondition verbessern, können auch beim Boxen schon sehr hilfreich sein.
Da bin ich skeptisch. Boxen ist kein reiner Ausdauersport, bei dem ein paar zusätzliche Prozent Ausdauer über Sieg und Niederlage entscheiden können. Und bis ein Boxer sich über Training so eine Kondition angeeignet hat, dass er an dem Punkt angelangt ist, wo er nur noch mit Doping eine Steigerung erfährt, muss er schon viele, viele Kilometer gelaufen sein. Da der Trainingsschwerpunkt eines Profiboxers aber nicht auf Ausdauertraining liegt, wird wohl kaum ein Sportler in diesem Punkt an seine Grenzen stoßen.
 

treize

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Da bin ich skeptisch. Boxen ist kein reiner Ausdauersport, bei dem ein paar zusätzliche Prozent Ausdauer über Sieg und Niederlage entscheiden können. Und bis ein Boxer sich über Training so eine Kondition angeeignet hat, dass er an dem Punkt angelangt ist, wo er nur noch mit Doping eine Steigerung erfährt, muss er schon viele, viele Kilometer gelaufen sein. Da der Trainingsschwerpunkt eines Profiboxers aber nicht auf Ausdauertraining liegt, wird wohl kaum ein Sportler in diesem Punkt an seine Grenzen stoßen.

Eigtl. bin ich durch mit diesem Fred, aber dennoch - Es gibt viele verschiedene Arten von Kondition, und wenn ein Boxer im Training, ganz abgesehen von der Grundlagenausdauer = z.B. Laufen, durch Doping z.B. viel intensiver Intervall/Kardiotraining machen kann, dann wird er in Situationen, die im Ring Schnellkraft beanspruchen einfach weniger dieser Art von Kondition lassen, oder andersherum, einfach mehr haben.
Etwas, das weiter gedacht, jemanden einfach länger konzentriert sein lässt, und ihm somit einfach einen Vorteil verschafft. Wenn man länger 100% seiner Fähigkeiten abrufen kann, die mit schwindender 'Luft' weniger werden, dann ist man im Vorteil.
So einfach ist es...

Ob Boxen oder Fussball - alleine nur etwas mehr Kondition zu einem bestimmten Zeitpunkt des 'Matches' bringt einfach unheimlich viel.
Da kann man versuchen zu negieren - noch und nöcher.
Es stimmt einfach nicht...
 

Sweet Scientist

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Eigtl. bin ich durch mit diesem Fred, aber dennoch - Es gibt viele verschiedene Arten von Kondition, und wenn ein Boxer im Training, ganz abgesehen von der Grundlagenausdauer = z.B. Laufen, durch Doping z.B. viel intensiver Intervall/Kardiotraining machen kann, dann wird er in Situationen, die im Ring Schnellkraft beanspruchen einfach weniger dieser Art von Kondition lassen, oder andersherum, einfach mehr haben.
Etwas, das weiter gedacht, jemanden einfach länger konzentriert sein lässt, und ihm somit einfach einen Vorteil verschafft. Wenn man länger 100% seiner Fähigkeiten abrufen kann, die mit schwindender 'Luft' weniger werden, dann ist man im Vorteil.
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Da kann man versuchen zu negieren - noch und nöcher.
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@ timout4u

Die Gründe hast Du gut dargestellt. Nicht zu unterschätzen ist auch der von den jeweiligen Verbänden und ihren Funktionären ausgehende Druck. Aus dem Bereich Leichtathletik, kenne ich aus Berliner Zeiten, noch etliche Nachwuchsathleten die das Handtuch geworfen haben, weil sie sich eben diesem Druck nicht beugen wollten, "nachhelfen" wollten die auch nicht. Dadurch sind `ne Menge Talente verloren gegangen, die heute fehlen, bloß weil man ihnen die nötige Zeit nicht eingeräumt hat. Das damit verbundene Thema Sportförderung, tut dann sein übriges.

Was mich aber eher verblüfft hat, war der Umgang mit der Dopingproblematik im Bereich ambitionierter Freizeitsport. Was da teilweise gestofft wird kann man nur mit einem Kopfschütteln quittieren. Ich erinnere mich an eine Doku zu den Meisterschaften Ü65 im Strassenradsport. Vor dem Rennen befragt, zuckten die Teilnehmer mit den Schultern und taten so als wüssten sie nicht wovon die Rede ist. Nach den diversen Tests wurden die drei Erstplazierten positiv getestet.
Jetzt kann man nur Vermutungen darüber anstellen, warum so jemand dopt. Übertriebener Ehrgeiz, das Bedürfnis nach Anerkennung?
Nicht zu vergessen, daß eine EPO Kur (mit "sauberem" Stoff) um die 3000.- Euro kostet. Sowas kann sich nicht jeder leisten.
Persönlich kenne ich so einige ambitionierte, die es zumindest mal ausprobiert haben. Die diversen Mittel werden übers Netz bezogen oder der geneigte Hausarzt stellt ein Rezept aus. Ratschläge für die korrekte Anwendung findet man zuhauf in diversen Foren.
Nebenbei: Die sind alle ziemlich ehrgeizig im Job wie im Sport. Nicht wenige litten irgendwann mal unter Burnout.
Mir kam es irgendwann mal so vor, als wenn das neoliberale Menschenbild hier seine Opfer zeigt.

Moralisch auf die Konsumenten eindreschen mag ich nicht. Einer wie der Herr Franke, der Großinquisitor der deutschen Dopingbekämpfung ist mir aufgrund seiner moralischen Überheblichkeit zuwider. Der wird niemals gegen einen David Haye im Ring stehen oder nach Alpe d`Huez hoch sich quälen.

Nicht zu vergessen: wer verdient dran? 80% der EPO Produktion gehen nicht an die, ihrer Bedürftigen! Diverse Pharmaunternehmen verzeichnen Gewinnmargen (legal), die in die Milliarden gehen!

Um zum Boxen zurückzukommen: Michel Trabant war in den letzten Jahren so ein Fall. Seine Begründung spricht Bände, Sinngemäß: Er wollte seine Vermarktbarkeit steigern, sich einen Körper wie Felix Sturm zulegen.
In seinem Fall tat`s mir immer besonders leid, seine Vorgeschichte, mit 16 zu den Profis (von der B-Presse gefeiert), sexueller Missbrauch, von allen immer nur benutzt und letztendlich betrogen. Ein großes Talent, daß eigentlich nur mehr Zeit benötigt hätte.

infight
 
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