Vor fünf Jahren hat der frühere Tennisprofi
Alexander Waske zum ersten Mal bei der Stadt Frankfurt angefragt, ob und zu welchen Konditionen er die nur selten genutzte Tennisanlage am Waldstadion pachten könne. Damals war noch Oberbürgermeisterin Petra Roth von der CDU im Amt. Seither hat Waske in regelmäßigen Abständen sein Interesse bekundet, jüngst im Frühjahr dieses Jahres. Trotzdem wartet er bis heute auf eine Entscheidung. Er sagt: „Wir wollen endlich wissen, woran wir sind.“
Waske betreibt gemeinsam mit dem ehemaligen Profi
Rainer Schüttler seit 2010 die „Tennis-University“ in Offenbach, an der schon Topspieler wie Andrea Petkovic und Angelique Kerber trainiert haben. Derzeit unterrichten Waske und sein Stab aus zehn Tennis- und zwei Fitnesstrainern 30 Profispieler und 20 Junioren. Weil es auf der Anlage, die auch der Hessische Tennisverband nutzt, zu eng wird, will Waske nach Frankfurt umziehen.
Starker Mitbewerber: die Eintracht Frankfurt Fußball AG
Die 1991 eröffnete Tennisanlage am Waldstadion wäre für seine Zwecke ideal: es gibt acht Sandplätze, darunter einen Center-Court, und drei überdachte Spielfelder in einer Tennishalle. Waske ist bereit, einen siebenstelligen Betrag in die Sanierung der Anlage zu investieren und denkt über eine Erweiterung um zwei Plätze nach. Hinzu käme die Pachtgebühr, die er der Stadt zahlen würde.
Doch für das Gelände gibt es einen starken Mitbewerber. Die
Eintracht FrankfurtFußball AG plant auf dem mehrere tausend Quadratmeter großen Grundstück ein Verwaltungsgebäude, das bisher verstreute Einheiten an einem Ort zusammenfassen würde. „Ich bin zwar ein Eintracht-Fan“, sagt Waske. „Aber wir sind die Einzigen, die die momentan defizitäre Anlage ihrer Bestimmung nach nutzen würden, und das umgehend.“ Aus der Stadtverwaltung heißt es, dass die Eintracht auch das denkmalgeschützte, leerstehende Hotel am Stadionbad umbauen und um einen Anbau erweitern könnte.
Waske hat seine Pläne schon der städtischen Sportpark Stadion GmbH vorgestellt, die das Gelände am Waldstadion verwaltet. Er kritisiert aber, dass ihn die Stadt nicht ausreichend mit Informationen versorge, um einen Wirtschaftsplan für das Projekt aufstellen zu können. Seine Pläne beruhten daher auf Annahmen. Bisher gebe es weder Klarheit über die Stromkosten noch über die Anzahl zu übernehmender Mitarbeiter oder den Sanierungsaufwand für die Tennisanlage.