Halte die Person Franke zwar für ungemein wichtig für die Aufklärung im deutschen Dopingsumpf, weil er so extrem hartnäckig ist. Allerdings triefen seine Aussagen oftmals nur vor Sarkasmus, der nicht angebracht ist. DIe Talkshows sind mit ihm zum Teil unerträglich, weil er glaubt, dass er der einzige sei, der alles weiß und durchschaut. Ich denke, dass auch Franke mal ein bissle zurückschrauben sollte.
Der Mann ist mediengeil!
Mir geht der Franke auch ziemlich auf den Sack, imo n ziemlicher Selbstdarsteller, sicher war seine Aufklärung wichtig, aber letztlich verstehe ich nicht ganz was ihn dadurch zum "Dopingexperten" macht? Ihm sind mal n paar Unterlagen in die Hand gefallen und er hat die Sache erkannt, dann die Aufklärung vorangetrieben, ok, gut und schön, dafür gebührt ihm Lob und Anerkennung, aber letztlich beruht alles was er macht auf der Vergangenheit und nicht im Hier und Jetzt, Lösungsansätze für die Problematik habe ich von ihm noch keine vernommen! Faktisch würde ich jetzt auch einfach mal behaupten, dass er durch seinen Background als Molekular- und Zellbiologe, der meines Wissens nach in erster Linie in der Krebsforschung tätig ist, gar nich DER Dopingexperte schlechthin in Deutschland sein kann...zu dem er aber immer wieder gemacht wird und sich auch selbst dazu macht. Jeder Sportmediziner, Biochemiker bzw. Bioanalytiker dürfte auf dem Gebiet kompetenter sein.
Im Übrigen geht mir die Scheinheiligkeit hier in Deutschland ziemlich auf den Sack, dieses völlig überraschte tun der Politiker, Funktionäre etc. ist mit der Heuchelei und den Lügen der Beteiligten in jedem Falle gleichzusetzen, wenn nich sogar noch schlimmer. Ich kenne Leute die schon vor Jahren, als die ganze Sache noch weniger heiß gekocht wurde, auf Misstände im z. B. Epo-Bedarf und tatsächlichen Verkauf hingewiesen haben...eigentlich gaaanz einfach nachzuvollziehen...und um das ganze mal an ner Zahl festzumachen, diese Leute sprachen schon vor Jahren davon dass es im Leistungssport flächendeckend zu Epo-Doping gekommen sein muss und noch immer kommt und bezifferten die Sache auf bis zu 40% des weltweiten Epo-Bedarfs, der im Leistungssport verbraucht wurde und wird. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das nur n paar Leuten, die zugegebenermaßen in der Medizin- und Pharmabranche tätig sind bzw. waren, aufgefallen ist. Bei den grandiosen Maßstäben, die man uns hier auf dem Gebiet immer vorhält...nun ja, sehr schwer vorstellbar und eigentlich total unglaubwürdig, aber man konnte sich halt mit den Stars und dem Medaillienspiegel schmücken. Es ist einfach nur lachhaft, was dort abgeht und das betrifft bei weitem nicht nur den Radsport, der Radsport ist vielleicht die Spitze des Eisbergs...aber Doping zieht sich durch sämtliche Sportarten, völlig ohne Ausnahme...da bin ich mir ganz sicher! Und im Übrigen gebe ich red-shadow recht, Doping ist überbewertet und wenn es alle getan haben, naja, dann is die Diskussion imo auch für den Arsch. Ich verstehe nicht so recht wem dann geschadet worden ist? Den Fans? Wohl kaum! Die Leistungen, ob mit oder ohne Doping, sind und bleiben enorm und sind für mich, trotz Dopings, einzigartig und phänomenal...vom Doping alleine kommt schonmal gar nichts...allerdings hat auch Buster recht, es gibt durchaus Unterschiede im Ansprechen der Sportler auf verschiedene Präparate, aber das is ja auch nix ungewöhnliches und kennt wohl jeder aus seiner alltäglichen Erfahrung heraus...dem einen hilft dies besser, dem anderen eben jenes Präparat bzw. Medikament und letztlich, naja, ums mal etwas sarkastisch zu formulieren...versetzt auch der Glaube manchmal Berge. Wieviel Prozent genau das Epo etc. nun letztlich ausgemacht hat wird man niemals genau beziffern können, dazu müsste man komplizierte und aufwändige Studien durchführen, dafür fehlt das Geld und auch das Interesse...aber wie gesagt, ich halte es für überschätzt, wenns 5% wären, dann wärs imo schon viel.
Wie gesagt, Doping ist und bleibt dumm, ich würde es auch keinem empfehlen, aber die Sache ist überschätzt und wird mal wieder, wie halt immer, mit der deutschen Gründlichkeit, etwas zu breit getreten...imo gibt es wichtigeres und interessanteres zu tun. Was wird am Ende wohl bleiben? Wir haben unsere Helden begraben und der Rest fährt weiterhin um dicke Sponsorenverträge, hängt sich Medaillen bei Olympia etc. um und wir Jammern, dass wir keinen gescheiten Nachwuchs bekommen bzw. haben, die Jugend zu Fett und unsportlich ist und fertig!
Die ganze Diskussion ist imo an Schizophrenität kaum mehr zu überbieten...soll doch jeder, solange die Sache aus dem Jugendsport herausgehalten wird (ich weiß, das is sehr schwer und wohl kaum machbar) u. er Volljährig ist, für sich selbst entscheiden, was er bereit ist für den Erfolg zu geben, solange er damit keinem dritten Schadet, wo is das Problem? Wenn er dies dann unter ärztlicher Anleitung tun möchte halte ich es sogar für sinnvoller und würde daher auch den Medizinern in Feiburg keinen allzu großen Vorwurf machen...letztlich haben sie, so denke ich, durchaus einige Todesfälle verhindert...besser so, als wenn sich die Jungs das Zeug irgendwo im Osten von dubiosen Quellen besorgen und selbst anwenden...da is das Risiko nochmal um ein Vielfaches erhöt auch wirklich Schiffbruch zu erleiden. Mir is schon bewusst, dass es viele Punkte gibt, die gegen mein Posting sprechen, aber imo wäre dieser Weg der ehrlichste und fairste! Gleiche Möglichkeiten und Voraussetzungen für alle und dann kann und muss halt jeder für sich entscheiden ob das der richtige Weg für ihn ist und ob er das Risiko so kalkulieren möchte oder ober er sich eben anderweitig beschäftigt.
CC
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