le freaque
Bankspieler
:thumb:
Die Erwartungshaltung hier ist echt schon panik:
Von den Möglichkeiten her muss man sich in München aber eben an Barcelona und Madrid messen lassen, nicht an Hannover.
Also ist die Erwartungshaltung zu groß wenn man erwartet das der Trainer alle Spieler optimal einsetzt und sein System dem Spielmaterial und der Situation anpasst :confused:? Alles klar. Nebenbei ist meine Erwartungshaltung an Pep Meisterschaft, DFB Pokal Finale und CL Halbfinale. Wenn das bei angeblichen Top3 Mannschaft der Welt überzogen ist dann ok, mein Fehler .
Was mich zum eigentlich Kritikpunkt bringt das Pep das System dem Spielermaterial anpassen soll und nicht auf Zwang sein Ballbesitzsystem durchziehen soll. Dies hat auch, wie gesagt, weniger mit dem Spiel gestern zu tun als mit der ganzen Saison....
Das Gladbach sehr defensiv agieren würde war eigentlich auch relativ klar finde ich ?! Mir fehlt einfach der Plan B gegen mauerende Mannschaften auch wenn mir durchaus bewusst ist das man solche Abwehrriegel nicht immer knacken kann. Das Götze und Lewy für mich ihre Stärken nicht richtig zur Geltung bringen können in dem System habe ich auch schon gesagt. Dementsprechend hätte ich einfach gern mehr Pragmatismus.
Von den letzten 15 Titelträgern waren
Real 3 x
Barcelona 3x
Das hiesse ja dann überspitzt dass in den letzten 15 Jahren in beiden Vereinen 12 Jahre Summa Summarum schlecht gearbeitet wurde. (sprich Daumen runter).
Und wie soll das konkret aussehen? Ich habe nämlich keine Ahnung was du meinst...
Ja, es war zu erwarten, dass Gladbach defensiv spielt und den eigenen Matchplan durchzieht. Und der sieht vor, dass Bayern den Ball hat und Gladbach kontert. Darum ist doch die Forderung nach Pragmatismus (im Sinne von: Gegner auch mal den Ball überlassen, selbst kontern etc) hier vollkommen falsch weil man darauf keinen Einfluss hat. Wenn Bayern nicht angreift freut sich Gladbach und spielt halt den Ball solange quer bis bis was passiert... Die könnten das auch 90 Minuten machen und dann zufrieden mit eineem Punkt heimfahren.
Die Forderung nach pragmatischer Taktik und Abweichen vom Ballbesitzspiel macht doch nur Sinn wenn der Gegner entsprechend selbst offensiv werden will. Entweder weil der auch Spielanteile will oder aber weil er hinten liegt und angreifen muss. Wenn man in der CL gegen Atletico in Führung liegt wäre es spannend ob Pep weiter angreifen lässt oder sich pragmatisch denkt: "Ich renne hier nicht in einen Konter, sollen die doch mal angreifen und wir haben dann Räume nach vorne". Aber wie meistens bei den Heimspielen in der Liga hat Favre Guardiola doch diese Option überhaupt nicht gelassen.
Und dieses Gerede vom Plan B kann ich schon seit Jahren nicht mehr hören... Was sind denn die Optionen wenn der Gegner tief in der eigenen Hälfte verteidigt? Umschaltspiel geht schonmal kaum, viel Platz für Bälle hinter die Abwehr hab ich auch nicht. Für hohe Bälle vorne rein oder Flanken brauche ich entsprechende Spieler in der Mitte aber der Gegner hat immer deutliche Überzahl. Sich durchkombinieren ist auch nicht einfach auf engem Raum und Weitschüsse sind zwar ein Mittel aber der Ball muss auch erstmal durch einen Block von vielen Spielern...
Für jede andere Defensivtaktik gibt es logische "Konter" und sinnvolle Antworten. Gegen tiefstehende und gut organisierte Gegner tut sich dagegen jede Offensive schwer. Ballbesitzteams sind auch oft physisch nicht so stark und daher dann auch bei Flanken nur bedingt effektiv... Da bleibt dann eben nur noch den Ball möglichst schnell laufen zu lassen um den Gegner müde zu spielen und irgendwann eben die Lücke zu finden. Dazu braucht es Tagesform, Qualität und Glück. Und es ist vollkommen normal, dass selbst die allerbesten Ausnahmeteams manchmal an solchen Teams verzweifeln und eben nicht durchkommen. Ich halte das für total normal und wundere mich dann immer was man da alles reininterpretieren will.
Und wenn ich dann lese, dass Lewandowski nicht richtig eingesetzt wird... Dem hat doch keiner das Fussball spielen verboten. Natürlich gab es einige Spiele wo Guardiola ihn auf dem Flügel sehen wollte und man kann dann streiten ob das immer sinnvoll war. Aber meistens spielt er ganz klassisch die alleinige Sturmspitze im Zentrum. Da hat Guardiola von vielen anderen Spielern deutlich mehr Flexibilität und Umstellungen erwartet. Dass er bei Bayern weniger Platz kriegt als bei Dortmund war doch unabhängig vom Trainer sowieso klar. Macht doch keinen Sinn für Guardiola lange Bälle auf Lewandowski anzuordnen wenn der Gegner tief am eigenen 16er steht... Zumal der gute Mann in dieser Saison sich halt auch einfach nichtzu selten vernünftig durchsetzt. Im Hinspiel hatte er häufiger Platz gegen Gladbach und wurde von Stranzl am Nasenring durch die Manege gezogen.
Meine einzige Kritik geht eigentlich dahin, dass Pep einfach sehen muss, dass man ohne Robbery anders spielen muss. Götze ist halt kein Linksaußen, Müller kein Robben. Wobei man sagen muss, in anderen Spielen hat er durchaus anders spielen lassen, nur halt gegen Gladbach nicht. Man darf ja was kritisieren, ohne gleich alles zu verdammen. Pep macht einen super Job insgesamt und wie man jetzt in welchem Wettbewerb abschneidet, ist für mich persönlich gar nicht so wichtig. Aber auch wenn ich mit 99% einverstanden bin, darf ich doch auch das eine Prozent ansprechen. Von daher kann ich mich heiko und Prince durchaus anschließen.
Wenn Martinez voll fit ist und Pep ihn gar nicht oder in der Viererkette einsetzt, DANN rappelt es allerdings gewaltig
Nein, aber den Trainer wird dann auch kein Zeugnis a la "absolut fantastisch gearbeitet" (Fresh Prince) ausgestellt. Angesichts der herben Niederlage gegen Real im Halbfinale letzte Saison in der CL, tue ich mich schwer, Pep eine Note 1 - was wohl die entsprechende Schulnote für fantastisch wäre - zu geben.
Zweimal Meister ist schön und gut, aber bei der Ausgangslage (sprich keine ernsthafte nationale Konkurrenz) ist das nunmal mehr oder weniger Pflichtprogramm und es geht doch zu Saisonbeginn mehr um die Höhe des Vorsprungs als darum, wer Meister wird. Das weiß Pep wahrscheinlich mit am Besten. Im Pokal ist ein Ausscheiden vor dem Finale nur gegen maximal eine handvoll Gegner (Wolfsburg, Dortmund, Gladbach, Schalke,...) überhaupt realistisch und der Wettbewerb wird halt so mitgenommen, aber wenn am Ende "nur" der Pokalsieg stünde, wäre das keine zufriedenstellende Saison. Pep und jeder andere Trainer wird beim FCB in naher Zukunft nur an der CL gemessen und da ist mindestens das Halbfinale das realistische Ziel. Natürlich kann es sein, dass man Lospech hat und im Achtel- oder Viertelfinale auf einen der anderen Schwergewichte a la Barca oder Real trifft, aber dann würde auch ein vergleichweise frühes Ausscheiden kein Weltuntergang sein, solange man da nicht so vorgeführt wird, wie letztes Jahr. Fliegst du dagegen gegen Celtic, Anderlecht, Donezk, etc. im Achtelfinale raus, ist es wurscht, ob du da vom Schiri benachteiligt wurdest, 8mal den Pfosten getroffen hast und du eigentlich klar besser warst, hast du ein größeres Problem.
Damit das nicht falsch aufgefasst wird, natürlich macht Pep seine Arbeit gut (zweimal so souverän Meister zu werden und eventuell gar zweimal das Double zu holen, muss man auch bei den Voraussetzungen erstmal schaffen) und er wird auch locker ins nächste Schuljahr versetzt, aber für die Note 1 braucht es dann doch den richtig großen Titel, sprich die CL.
guardiola leistet großartige arbeit und wahrscheinlich wird man das erst vollkommen würdigen, wenn er nicht mehr da ist. was nicht heisst, dass er nie fehler macht, aber unterm strich hat er, auch bisher schon, absolut fantastisch gearbeitet.
Das unterschreibe ich voll und ganz :thumb:dass die allgemeine stimmung richtung "champions league oder nix" geht ist mir schon klar. aber das muss man ja nicht so gutheißen. eine einzelne partie wie die gegen real ändert eben für mich nichts an der tatsache, dass er großartige arbeit leistet, weil sein verdienst darüber hinausgeht, wieviele titel er gewinnt. ein trainer wird an titeln gemessen, aber eben nicht nur, nicht für mich. er ist ja wahnsinnig ehrgeizig und wird schon seine konsequenzen ziehen, wenn es nichts damit wird, aber abgesehen von titeln gibt es eben noch andere kriterien, an denen ich die leistung eines trainers festmache: außendarstellung/sympathie, seine persönliche und die des vereins. taktische innovationen/weiterbildung, der einzelnen spieler und der gesamten mannschaft. arbeitseifer. verbundenheit mit dem verein. selbstkritische auseinandersetzung mit der eigenen arbeit. bilden einer homogenen mannschaft, in der jeder für den anderen spielt. umgang mit der situation zum jeweiligen zeitpunkt (will heissen, er kommt zu einer mannschaft, die alles gewonnen hat und hat zwei möglichkeiten: vieles ändern und viel riskieren, oder erstmal vieles lassen, und sich in der arbeit des vorgängers sonnen). und für mich ist er in all diesen aspekten absolut top. er hat logischerweise auch fehler, sturheit mag in gewisser weise dazugehören (wobei die ja gerade gegen real damals eventuell geholfen hätte...), probleme mit bestimmten charakteren, da war ein jupp sicher eher der mediator. aber summa summarum, ich habe in den 25 jahren, in denen ich fussball verfolge, keinen besseren gesehen. zumindest zum jetzigen zeitpunkt. wenn er den rest seiner trainerlaufbahn nie mehr die champions league holt oder 3 mal absteigt oder so, irgendwann spielen die titel/erfolge natürlich eine rolle, aber seine bisherige bilanz bei bayern lässt für mich nicht mehr viel luft nach oben.
Das unterschreibe ich voll und ganz :thumb:
Darum geht es doch nicht. Der noch einmal verstärkte Kader scheiterte ein Jahr später an Real in zwei Spielen, ohne ein einziges Tor, mit der höchsten Heimspiel-Niederlage der Europapokal-Geschichte.
Das die Saison bisher ein Erfolg ist würde ich auch nie bestreiten und auch das Pep ein super Trainer ist nicht.
Nebenbei ist meine Erwartungshaltung an Pep Meisterschaft, DFB Pokal Finale und CL Halbfinale. Wenn das bei angeblichen Top3 Mannschaft der Welt überzogen ist dann ok, mein Fehler .
Kann Favre a) Ballbesitzfussball