FC Bayern München 2014/2015 - zwischen Tiki Taka und Hollywood?


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xEr

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Das gehört doch zum Sport dazu. Ich war "Mike Tyson Fan", eben weil er seine Gegner dominiert hat, wie kein zweiter (oder Michael Jordan, Michael Schumacher, Roger Federer etc.) . Als er schlechter und schlechter wurde und sich dem Niveau seiner Gegner angepasst hat, habe ich seine Kämpfe weniger gerne geschaut. Haben die Dortmunder Fans in der Zeit zwischen Sammer und Klopp mehr Spass am Fussball gehabt, weil die meisten Spiele so spannend waren oder haben sie eher die Wahnsinnsserien von vor ein Paar Jahren in Erinnerung, als alle Bundesligamannschaften absolut chancenlos waren?

Nein mir geht es nicht direkt um die sportlichen Ergebnisse, sondern um die Voraussetzungen. Bayern watscht auch ja auch regelmäßig ManCity ab, aber trotzdem sind das Mannschaften, die potentiell gleiche Bedingungen haben. Beide können sich vergleichbare Topfußballer leisten, also findet ein sportlicher Wettbewerb statt.
Bei Tyson und Federer sind die Bedingungen mit ihren Gegnern ebenfalls vergleichbar, die beiden haben sich eben auf sportlicher Ebene durchgesetzt. Ist ja nicht so, als ob Federer einen sehr viel besseren Tennisschläger benutzen kann als Platz 100 im Ranking. Oder Tyson im Gegensatz zu seinen Gegnern mit Eisen in den Handschuhen kämpfen durfte. Im Fußball ist es eher wie ein Autorennen, wo der eine Golf fährt und der andere nen Formel 1 Wagen. Wie soll man da ermitteln wer der bessere Fahrer ist? Da geht eben dann, wenn Bayern mal gegen Real oder Chelsea spielt, weil die ähnlich motorisiert sind.

Was du oben erwähnt hast ist etwas anderes, nämlich die Denkweise eines klassisches Erfolgsfans. Was aber überhaupt nicht schlecht sein muss, wenn man wie du offen dazu steht.
 

Guback

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Gerade weil jetzt die Früchte eines dauerhaften erfolgreichen Wirtschaftens geerntet werden, macht diese Phase der Überlegenheit für Bayern-Fans besonders Spaß.

Es wurde über eine lange Zeit im internationalen Vergleich sehr zurückhaltend und konservativ agiert, was zur Folge hatte, dass man international nicht mithalten konnte und auch national immer wieder geschlagen wurde. Während anderenorts auf Pump Unsummen in neue Spieler investiert wurden, wurde erst das berühmte Festgeldkonto geführt und dann die Allianz Arena gebaut. Gleichzeitig wurden die Anhänger seit den 90er Jahren immer damit vertröstet, dass irgendwann die Zeit kommen würde in der der FCB als gesündester Verein Europas den Fussballthron erklimmen wird.

Nun ist dieser Zustand - der offenbar von einigen nicht für möglich gehalten wurde - erreicht worden. Bayern kann sportlich und finanziell mit den ganz Großen in Europa mithalten und ist damit dem Rest der Bundesliga scheinbar uneinholbar enteilt.

Allerdings wird auch dieser Zustand kein Dauerzustand sein. Irgendwann wird der FCB an natürliche Grenzen stoßen und andere Bundesligateams werden aufholen. Das wird aber nicht innerhalb von wenigen Jahren geschehen (wer sowas glaubt, wird zwangsläufig enttäuscht). Wie hier schon geschrieben wurde, müssen dafür die anderen deutschen Clubs über einen langen Zeitraum auf und neben dem Platz überragend arbeiten und sich wie in den letzten Jahren von Dortmund und Gladbach vorgemacht Stück für Stück weiterentwickeln (damit ist in erster Linie die wirtschaftliche Entwicklung gemeint). Bis dahin wird Bayern sicher noch den einen oder anderen Spieler abwerben (ebenso wie Bayern früher auch Spieler an zahlungskräftigere Vereine verloren hat) ...
 

Moritz

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Hat jemand hier eines der Guardiolabücher gelesen? Falls ja, welches kann man empfehlen? Die Biographie von Guillaume Balagué oder "so geht moderner Fussball"?

Ich habe in den Sommerferien das Buch von Balague gelesen. Ich fands gut und würde es empfehlen. Es endet allerdings im Sommer 2013, also mit Peps Sabbatical und gibt lediglich einen kleinen Ausblick auf das was kommt und wen Pep als seinen neuen Spieler ausgemacht hat, der den Unterschied ausmacht. Beleuchtet werden relativ lange sein Verhältnis zu den Barca-Offiziellen, zu Mourinho und zu einzelnen Spielern. Der Autor stellt auch relativ deutlich heraus, warum es durch Peps Charakter klar war, dass er nicht in Barca bleiben konnte und dass er sich Bayern ausgesucht hat und nicht umgekehrt. Hoffe dies war hilfreich:wavey:
 

Moritz

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Naja, das ist aber auch etwas naiv. "Den Bayern hat auch keiner geholfen" ...nur die ganzen dicken Unternehmen, die quasi um die Ecke "wohnen" und massig Geld in den Verein gepumpt haben. "die anderen Verantwortlichen müssen sich irgendwas einfallen lassen." Was denn, wenn kein Audi/Adidas/Telekom nebenan sind und dein Verein als passendes PR-Spielzeug entdecken?

Apollo hat ja schon die meisten Thesen widerlegt, aber ist die Telekomzentrale nicht in Bonn? Liegt Bonn nicht näher an Dortmund als an München? Also die räumliche Distanz ist hier wohl auch kein Faktor.

Eher ist die Strahlkraft einer Marke ein Faktor, als die Lage. Und da hat Bayern nun mal über Jahre verdammt gut gearbeitet. Das kann man als Dortmunder auch schlicht mal anerkennen.
Der BVB hatte seit Mitte der 90er auch die Möglichkeiten, nur hat man einfach zu wenig daraus gemacht, da man den 3. vor dem 2. Schritt machen wollte. Die Voraussetzungen waren damals alle da, tolles Stadion (größer und moderner als das Olympiastadion), sportlicher Erfolg, Identifikationsfiguren (zB Ricken) und große Sponsoren. Ende bekannt.
 

steb

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Ich habe in den Sommerferien das Buch von Balague gelesen. Ich fands gut und würde es empfehlen. Es endet allerdings im Sommer 2013, also mit Peps Sabbatical und gibt lediglich einen kleinen Ausblick auf das was kommt und wen Pep als seinen neuen Spieler ausgemacht hat, der den Unterschied ausmacht. Beleuchtet werden relativ lange sein Verhältnis zu den Barca-Offiziellen, zu Mourinho und zu einzelnen Spielern. Der Autor stellt auch relativ deutlich heraus, warum es durch Peps Charakter klar war, dass er nicht in Barca bleiben konnte und dass er sich Bayern ausgesucht hat und nicht umgekehrt. Hoffe dies war hilfreich:wavey:

ich hab das neueste buch von perarnau (herr guardiola) gelesen. interessante einblicke, die man sonst sicher nirgends bekommt, schöne rückschau der saison 13/14, aber schon auch sehr pro-guardiola. ich bin auch absolut ein guardiola-fan, aber das ist teilweise halt etwas zu sehr "bewundernd" geschrieben, das wäre auch weniger gegangen. aber ein paar sachen, die sich abseits von dem, was die öffentlichkeit mitbekommt, abspielen, sind wie gesagt durchaus interessant.
 

Guback

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Im Fußball ist es eher wie ein Autorennen, wo der eine Golf fährt und der andere nen Formel 1 Wagen. Wie soll man da ermitteln wer der bessere Fahrer ist? Da geht eben dann, wenn Bayern mal gegen Real oder Chelsea spielt, weil die ähnlich motorisiert sind.

Der Vergleich hinkt. Was soll denn im Fußball der bessere Fahrer sein?

- Die besseren Einzelspieler? Kann von Dir nicht gemeint sein.
- Das bessere Team? Das wird in jeder Saison auf dem Platz ermittelt.
- Das bessere Management? Da ist das erfolgreiche Wirtschaften die Königsdisziplin.

Wovon Du sprichst ist Amateurfußball. Was Du aber eigentlich wünschst, ist ein Wirklichwerden der schwarz-gelben Utopie in der ein Traumteam aufgrund echter Liebe auf immer und ewig zusammenbleibt und mit den besten Leistungen auf dem Platz Titel um Titel holt.

Beim Profifußball geht es eben mitnichten nur um den Vergleich der Leistungen auf dem Platz. Die wirtschaftliche Tüchtigkeit war schon immer die zweite Teildisziplin dieses Sports.

Die Unterschiede sind seit Einführung der Champions League fraglos größer geworden. Das gilt aber für ganz Europa. Nur dass halt in Deutschland diese Phase von keinem anderen Team entsprechend genutzt wurde.

Gerade Dortmund hat sich durch den Kaufrausch unter Niebaum/Meier selbst entscheidend geschwächt und dadurch in der Phase wo die Erlöse explodiert sind, den Anschluss verpasst. Da spielen die Transfers der Bayern in den letzten Jahren eine absolut untergeordnete Rolle.
 

Steph Curry

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@JL
Ich lese derzeit "Guardiola, der Fussball Philosoph"... Finde es an sich sehr gut gemacht, es wird sowohl die sportliche als auch die menschliche Seite Guardiolas beleuchtet. Es geht auch nicht die ganze Zeit ausschließlich um seine Person, sondern zwischendurch auch mal um Barca oder die Mentalität der Katalonier (meist halt im Zusammenhang mit Barca/Guardiola). So viel kann ich dazu nicht sagen, da ich erst auf Seite 100 bin, aber bis jetzt gefällt es mir echt gut, zumal man auch mal erfährt an welchen Personen sich Pep selbst im Laufe der Jahre so orientiert hat. Um die Bayern und Pep geht es dann später auch noch, habe es Anfang diesen Jahres gekauft und zu diesem Zeitpunkt war es wohl recht frisch erschienen.

Zum Spiel gestern will ich auch noch meinen Senf dazugeben, wenn ich schon mal live im Stadion war. :rocky: Der Beginn war ziemlich nervös und gar nicht Bayern-like. Hamburg hat das richtig gut gemacht, früh und effektiv gestört und so mehr Fehlpässe als üblich forciert. Dann kam Westermann. :D Das Tor hat der Mannschaft schon recht viel Sicherheit gegeben, aber insgesamt fand ich es nicht so dominant und stark in HZ 1 wie in anderen Spielen. Alaba's Tor in der 44. war aus Fan-Sicht einfach wunderschön. Man konnte nicht wirklich erkennen, dass Drobny den hätte halten müssen.
Wie auch immer, in dern 2. Halbzeit fand ich das dann hingegen richtig stark gespielt.
Ribery und Bernat haben über links ständig Dampgf gemacht, Fronck's Tor war dann eigentlich die logische Folge, auch wenn es natürlich abgefälscht war. Hamburg hatte bis auf das Tor kaum Chancen, ein bis zwei Kopfbälle von Lasogga, aber ansonsten stand man hinten sehr gut. Dsa Tor kam eigentlich aus dem Nichts und in der Folge hatte man dann nochmal richtig dicke Chancen. Allein zwischen dem 1:3 und dem Schlusspfiff hätte man ja locker nochmal 3 Tore machen können, aber da war Drobny dann einfach Weltklasse.

Bester Mann war für mich gestern Bernat, der war unermüdlich und ist die Linie rauf und runter geflitzt. Technisch ist er sowieso bockstark, einzig das Tore schießen will nicht klappen. :D
Auch Ribery fand ich sehr gut. In HZ 1 war er noch in vielen Aktionen unglücklich, in HZ 2 hat dann vieles besser geklappt und er hat sich wirklich oft richtig stark durchgesetzt. :thumb: Auch Lewandowski war klasse und hat so ziemlich jeden Ball behaupten können. Was der für eine Ballbehandlung hat, ist schon der Wahnsinn. Alonso und Alaba waren im ZM auch richtig gut, was bei Alonso aber mittlerweile Standart ist. Der Rest hat sich gut eingefügt und seinen Job gemacht.

Der Auswärtssupport war richtig stark. Es gab zwar nur einen kleinen Gästefanblock, aber um den herum waren überall Bayernfans, die ordentlich Stimmung gemacht haben. War mal wieder ein richtig geiles Erlebnis mit gutem Spiel, Sieg und grandioser Stimmung. So macht das einfach Bock im Stadion. :thumb:
 

xEr

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Der Vergleich hinkt. Was soll denn im Fußball der bessere Fahrer sein?

- Die besseren Einzelspieler? Kann von Dir nicht gemeint sein.
- Das bessere Team? Das wird in jeder Saison auf dem Platz ermittelt.
- Das bessere Management? Da ist das erfolgreiche Wirtschaften die Königsdisziplin.

Wovon Du sprichst ist Amateurfußball. "

Ich spreche einfach nur von ähnlichen Voraussetzungen. In der Wirtschaft bedeutet "Wirtschaftlichkeit" einfach Ertrag/ Aufwand. Aufwand wäre hier das investierte Geld und Ertrag die sportlichen Leistungen. Am besten vergleichbar wäre es also, wenn alle Vereine z.B. ein Budget von 50 Mio Euro hätte und man dann schauen könnte, wer damit am meisten herausholt. Also passende Spieler verpflichten, ausbilden und dann damit auf dem Platz Taktik, Aufstellung usw.. Das alles wäre für mich sozusagen der Fahrer. Die Leistung eines Vereins, die vergleichbar ist. Wieviel Geld ein Verein verdient ist von sehr vielen Dingen abhängig und daher ein schlechter Vergleichspunkt. Zu viele andere Dinge spielen da eine Rolle. Wer sagt dir denn, dass Mainz nicht auch wirtschaftlich nicht besser arbeitet als München? Das weiß keiner und ist fast unmöglich zu vergleichen. Wie groß sind die Standortnachteile und wie viel Einfluss haben die Manager selbst? Wenn keine "zahlungskräftigen Kunden" da sind mit entsprechender Nachfrage, dann bringt mir auch das beste produkt nichts. Sowas lässt sich von außen kaum beurteilen.Wenn ich aber weiß, dass Real, Bayern oder Chelsea in ähnlichen Dimensionen Geld ausgeben, dann lässt sich auch ein sportlicher Vergleich zwischen diesen Mannschaften viel eher ziehen, als z.B. zwischen Dortmund und Bayern.


Gerade Dortmund hat sich durch den Kaufrausch unter Niebaum/Meier selbst entscheidend geschwächt und dadurch in der Phase wo die Erlöse explodiert sind, den Anschluss verpasst.

Unter den beiden wurde sicher sehr viel falsch gemacht und sie haben dem Verein damit nachhaltig geschadet. Auf der anderen Seite ist es aber auch bezeichnet, dass der BVB trotz der riesigen Erfolge in den 90er Jahren wirtschaftlich nicht ansatzweise auf Bayernniveau war und da zeigt sich eben vor allem der Standortnachteil. Man konnte aus den sportlichen Erfolgen einfach nicht genügend Geld generieren, sonst hätte man sich nicht so verschulden müssen beim Versuch sportlich weiter oben dabei zu sein. (paar ziemlich dämliche Transfers gabs natürlich auch). Inwieweit dieses "Zu Geld machen" mit schlechteren Managementfähigkeiten zu tun hatte, kann niemand hier wirklich beurteilen. Ähnliches gilt ja für Werder Bremen, die sportlich über Jahre hervorragende Arbeit geleistet haben, aber finanziell trotzdem immer so weit hinterher waren, dass sie die CL Quali zwingend brauchten und zudem ihre besten Spieler verkaufen mussten. Aus Bayernsicht sagt es sich natürlich dann leicht, dass dort wirtschaftlich eben keine gute Arbeit geleistet wurde. Hätte es in Bremen aber eine reiche Kundschaft wie in München gegeben und noch dazu Unternehmen wie Adidas in der Nähe, dann hätte Bremen sehr wahrscheinlich ganz anders profitieren können von ihren Erfolgen und wäre finanziell in andere Dimensionen vorgestoßen. Das würdest du dann wohl "gutes Wirtschaften" nennen.
 
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Guback

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Auf der anderen Seite ist es aber auch bezeichnet, dass der BVB trotz der riesigen Erfolge in den 90er Jahren wirtschaftlich nicht ansatzweise auf Bayernniveau war und da zeigt sich eben vor allem der Standortnachteil.

Einen gewissen Standortnachteil gibt es definitiv für Dortmund. Für andere Vereine gilt das noch mehr.

Aber auch bei den Erfolgen in den 90ern darf man nicht vergessen, dass diese auch nur von relativ kurzer Dauer (1992 bis 1997) waren. Als ich in den 80ern angefangen habe ernsthaft Fußball zu verfolgen, war Dortmund noch ein regelmäßiger Abstiegskandidat. Bis zur Hitzfeld-Ära habe ich Dortmund nie als ein Spitzenteam oder gar als Konkurrenten für Bayern wahrgenommen, während Bayern die Jahre davor dominiert hatte. Da gab es natürlich eine ganz andere Ausgangsposition. Trotzdem konnte/wollte man in dieser Zeit finanziell annähernd mithalten. Wäre damals schon ein Watzke am Ruder gewesen, wäre der BVB ggf. nicht Champions League Sieger geworden, womöglich hätte man heute aber in der Bundesliga spanische und nicht schottische Verhältnisse ...
 

Bombe

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Naja, das ist aber auch etwas naiv. "Den Bayern hat auch keiner geholfen" ...nur die ganzen dicken Unternehmen, die quasi um die Ecke "wohnen" und massig Geld in den Verein gepumpt haben. "die anderen Verantwortlichen müssen sich irgendwas einfallen lassen." Was denn, wenn kein Audi/Adidas/Telekom nebenan sind und dein Verein als passendes PR-Spielzeug entdecken? Ja es gibt tatsächlich eine passende Idee, die funktionieren könnte: Ein Investor, der für ähnliche Mittel sorgt. Aber dann schreien Kalle und Co von wegen Financial Fairplay, denn es gäbe ja sportlichen Wettbewerb in dem Fall, der nun um alles in der Welt verhindert werden soll.
Ich weiß schon was du meinst und Bayern hat sich irgendwann auch erstmal durch Erfolge interessant gemacht, aber die Bedingungen sind halt komplett anders. Mit den Erfolgen des BVB in den letzten 4 Jahren wäre finanziell viel mehr drin bei nem anderen Standort. Auf der anderen Seite ist beim BVB immer noch viel mehr drin als bei Freiburg oder Mainz. Mit Wettbewerb hat das nur bedingt zu tun..

Wenn Bayern tatsächlich noch Reus holt, finde ich es als Dortmunder kacke und irgendwie auch armselig. Ist natürlich schon so etwas wie Eingeständnis, wenn von der einzigen Mannschaft, die Bayern mal 2 Jahre in Folge dominiert hat, bald 3 von 4 Spielern in der eigenen Offensive an Board sind. Wenn das so weitergeht, kommt es einem als BVB-Fan bald so vor als spielen 2 Dortmunder Mannschaften gegeneinander, nur die eine im falschen Trikot.
die Sponsoren wohnen um die Ecke? Schau mal wo die Telekom ihren Sitz hat und überleg dir mal wie viel näher der BVB da dran ist. Adidas ist auch nicht grad ums Eck, deren Engagement hat ganz andere Gründe. Und selbst Audi kann man auch nur als halb ums Eck bezeichnen, man denke wo die Mutter wohnt...
Ich finde du solltest die ganze Argumentationskette nochmals genau überdenken...
 

John Lennon

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Wenn Duisburg, Bochum und Essen als Konkurrenten "aufgelistet werden, sollten 1859 München & Co natürlich auf der anderen Seite nicht fehlen.

Wer soll den &Co sein? Haching? Hat zu Bundesligazeiten einen Zuschauerschnitt erreicht, den Essen nach Jahren in der Belanglosigkeit dieses Jahr in der Regionalliga erreichen (eventuell sogar übertrumpfen) wird. Augsburg ist jetzt erst wirklich auf der Fußballlandkarte gekommen und rund 80 km von München entfernt (da wäre ich, wenn ich in Dortmund losfahre, schon an Düsseldorf/Leverkusen vorbei und kurz vor Köln/Gladbach), Nürnberg ist dann nochmal fast doppelt so weit weg und Stuttgart ist von München so weit entfernt wie Dortmund von Bremen - nah sieht anders aus.
 

NarrZiss

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Bayern hatte in den 70er Jahren [..] ab dann auch immer das meiste Geld.

Und wie immer falsch. Man hat damals sogar größtenteils auf teure Transfers (mit wenigen Ausnahmen z.B. Breitner, der meines Wissens auch mit Hilfe von externen Sponsoren bezahlt wurde [?]) verzichtet und hatte Anfang der 80er Miillionenschulden. Man galt zwar offiziell als finanzstark, hatte aber sehr große Sorgen und musste immer wieder neue Ideen entwickeln, um weiterhin gut zu arbeiten. Solche Aussagen ließen sich recht häufig von unter anderem Hoeneß finden.

btw. Warum soll eigentlich der Standortvorteil von Stuttgart besser sein, als der von Dortmund, Frankfurt, Berlin oder Köln. Würde mir jetzt nicht unbedingt einleuchten.

wobei wenn ich Bayern Fan wäre, würde es mich schon stören, dass man pro Saison vielleicht ne Handvoll Spiele hat, wo der Gegner ähnliche Waffen hat.

Vermutlich gab es deswegen Mitte der 90er und seit den letzten Jahren so viele neue Dortmundfans. ;)
 
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Marces

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Auf der anderen Seite ist es aber auch bezeichnet, dass der BVB trotz der riesigen Erfolge in den 90er Jahren wirtschaftlich nicht ansatzweise auf Bayernniveau war und da zeigt sich eben vor allem der Standortnachteil. Man konnte aus den sportlichen Erfolgen einfach nicht genügend Geld generieren, sonst hätte man sich nicht so verschulden müssen beim Versuch sportlich weiter oben dabei zu sein. (paar ziemlich dämliche Transfers gabs natürlich auch). Inwieweit dieses "Zu Geld machen" mit schlechteren Managementfähigkeiten zu tun hatte, kann niemand hier wirklich beurteilen. Ähnliches gilt ja für Werder Bremen, die sportlich über Jahre hervorragende Arbeit geleistet haben, aber finanziell trotzdem immer so weit hinterher waren, dass sie die CL Quali zwingend brauchten und zudem ihre besten Spieler verkaufen mussten. Aus Bayernsicht sagt es sich natürlich dann leicht, dass dort wirtschaftlich eben keine gute Arbeit geleistet wurde.

aus dortmund sicht sagt es sich offenbar auch ganz leicht... ach, die sind ja nur oben weil die ja viel bessere vorraussetzungen, nen besseren tennisschläger und standort hatten als alle anderen. schwachsinn. du sagst "riesen erfolge in den 90ern"... die haben sich über 3-4 jahre verteilt. viel mehr war´s nicht, bis man wie schon beschrieben den 3. vor dem 2. schritt gemacht hat. deswegen ist der bvb wieder bis ins mittelfeld durchgereicht worden und zwar nicht kurzfristig, sondern für eine ganze zeit lang weil sie kurz vor der insolvenz standen. sowas muss man erst mal hinbekommen. das hat null mit bayern, standort oder sonst was zu tun. wenn der BVB damals so gewirtschaftet hätte wie sie es heute tun, dann ständen sie jetzt 100% nicht so viel schlechter da als die bayern. bayern hat seit mittlerweile 40 jahren erfolg. mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger. sie konnten sich aber immer halbwegs oben halten, weil hoenes ganz lange zeit gezögert hat die großen summen auszugeben. diese konservative einstellung über 30 jahre hinweg, kommt dem verein heute zu gute und das ist nicht das ergebnis der letzten 10 jahre in denen uns die telekom, adidas und audi mit geld zugeschissen haben. in den letzten 10 jahren wurde nur jedem klar, dass es irgendwann mal richtig knallt wenn die arena abbezahlt ist. die ernte dafür wird jetzt eben gelesen. dass das anderen wenig spaß macht, kann ich sogar voll verstehen. aber sollen wir uns deswegen schämen? tu nicht so als ob du es tun würdest, wenn dich vor 30 jahren mal einer beim verein angemeldet hätte, du aus münchen kommen würdest und nicht aus dem pott.

und ja, auch als bayern fan (also mir geht´s so), wünscht man sich hier und da auch mal wieder mehr spannung in der bundesliga. so unrecht hast du gar nicht. aber... auf der einen seite waren es schon immer die CL spiele, die den größten reiz ausgemacht haben und auf der anderen.... lehnt man sich schon auch mal gerne stolz zurück und lässt das alles auf sich wirken. macht der gemeine dortmunder ja auch nicht anders, wenn er die bayern 5-2 im pokal weghaut.

aber sei´s drum. du siehst was du sehen willst und das hat mit der realität in diesem thema relativ wenig zu tun.
 

Guback

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Wer soll den &Co sein? Haching? Hat zu Bundesligazeiten einen Zuschauerschnitt erreicht, den Essen nach Jahren in der Belanglosigkeit dieses Jahr in der Regionalliga erreichen (eventuell sogar übertrumpfen) wird. Augsburg ist jetzt erst wirklich auf der Fußballlandkarte gekommen und rund 80 km von München entfernt (da wäre ich, wenn ich in Dortmund losfahre, schon an Düsseldorf/Leverkusen vorbei und kurz vor Köln/Gladbach), Nürnberg ist dann nochmal fast doppelt so weit weg und Stuttgart ist von München so weit entfernt wie Dortmund von Bremen - nah sieht anders aus.

Natürlich gibt es da nicht so viele Teams dazwischen wie im Ruhrgebiet, da das Umland von München lange nicht so dicht besiedelt ist. Dementsprechend gibt es aber im Pott auch viel mehr potentielle Fans um deren Gunst gerungen werden kann.
 

John Lennon

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Natürlich gibt es da nicht so viele Teams dazwischen wie im Ruhrgebiet, da das Umland von München lange nicht so dicht besiedelt ist. Dementsprechend gibt es aber im Pott auch viel mehr potentielle Fans um deren Gunst gerungen werden kann.

Das mag sein, aber die Konkurrenz ist auch deutlich größer, so dass sich dieser Vorteil (falls dieser überhaupt existiert - München+Umland dürfte auch 3-5 Millionen Einwohner haben) nicht großartig äußern dürfte. In München gibt es Bayern und 60 (bei Haching kann man jeden Zuschauer per Handschlag begrüßen). 60 war aber jahrelang niederklassig und dürfte dementsprechend die ein oder andere Fangeneration mehr oder weniger verloren haben. Da verlieren sich ja auch nur noch 20.000 im Stadion und selbst zu Bundesligazeiten war der Zuspruch jetzt nicht so furchtbar riesig.

Bei regionalen Sponsoren ist der Konkurrenzkampf im Pott vermutlich größer als in München, da mehr Vereine um die kleinerwerdenen Sponsorenmittel buhlen und bei überregionalen spielt natürlich der konstante Erfolg und die damit verbundene Omnipräsenz eine große Rolle. Neben Bundesliga und CL-Spielen wird ja mittlerweile jedes Testspiel gegen Barfuss Jerusalem im Fernsehen übertragen.

Insgesamt hat man mMn schon einen deutlichen Standortvorteil gegenüber den Ruhrpottvereinen. Diesen muss man dann natürlich auch erstmal nutzen und das macht man seit ein paar Jahren konstant gut, keine Frage. Macht man keine großen Fehler, dann kann Dortmund jetzt nochmal Jahre konstant auf dem hohen Level arbeiten, den man dort seit 5-6 Jahren hält und die Lücke wird nicht kleiner werden. Die Entwicklung geht ja eh immer mehr zu einem noch größeren Vorsprung und Meisterfeiern im Februar/März.

Die Stellung von Bayern kann man jetzt verdient (weil erarbeitet,...) oder aber Glück (weil Standortverteil, begünstigt durch Erfolge zur richtigen Zeit, als Fußballboom startete,...) nennen, die Entwicklung, dass die Bundesliga zu einer "da die Bayern und dann mit Riesenabstand der Rest der Liga"-Veranstaltung wird, sollte eigentlich jedem übel aufstoßen.

Merke zumindest bei mir, dass ich mich immer weniger für die Bundesliga interessiere, weil das Ding doch mehr oder weniger nach nichtmal einem Dutzend Spieltage schon durch ist (alles andere wäre eine Sensation) und auch die sogenannten Festtage in der CL verursachen nicht mehr die Aufregung früherer Tage. Wenn man sich nicht total dusselig anstellt, übersteht man die Gruppe zu 99% eh (weiß auch jeder mit ein bißchen Ahnung) und da jedes Jahr aus den großen Ligen die selben Pappenheimer dabei sind und die Gruppenauslosung dermaßen reglementiert ist (der darf nicht mit dem und wenn Verein A aus Land A in Gruppe A kommt, dann muss Verein B aus Land A zwangsläufig in Gruppe E-G,...), spielt man gefühlt immer auf die selben Gegner. Im Achtelfinale dann dasselbe in grün, Gruppensieger nur gegen Gruppenzweite, aber nicht aus dem selben Land - möchte wetten, dass Bayern mal wieder gegen Arsenal spielen wird. :sleep:
 

xEr

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Vermutlich gab es deswegen Mitte der 90er und seit den letzten Jahren so viele neue Dortmundfans. ;)

Dass der Erfolg Fans anzieht ist nun mal so. Den allermeisten Fans ist es ja auch grade recht, wenn die eigene Mannschaft den anderen weit überlegen ist, selbst wenn Geld dafür der Hauptgrund ist. Siehe hier im Thread. Ich habe ja von meiner eigenen Sicht geschrieben, die ist eben anders. Dass es auch unter BVB-Fans viele Erfolgsfans gibt bestreite ich gar nicht. Und das der Verein natürlich von diesen Fans profitiert auch nicht.
 
S

Sabonis

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Den allermeisten Fans ist es ja auch grade recht, wenn die eigene Mannschaft den anderen weit überlegen ist, selbst wenn Geld dafür der Hauptgrund ist.

Ich gehöre vielleicht zu den allermeisten Fans und ich verstehe dein Anliegen überhaupt nicht. Ich interessiere mich nicht für die Bilanzen der Vereine und eigentlich nur für Fussball, ich schaue ungerne Vorberichte und Interviews nach dem Spiel und auch keine Pressekonferenzen. Wenn es geht, schaue ich mir Spiele ohne Kommentare nur mit Stadioton. Mich interessiert nur Fussball und Fussballer und wie gut sie mit dem Ball umgehen können. Mir ist es absolut unwichtig, wer der Präsident eines Vereins ist, wie hoch der Umsatz und wie böswillig die Sponsoren sind. Z.B. - ich schaue mir pro Saison vielleicht 10 Spiele der französischen Liga an. Ich kenne mich da nicht wirklich aus, aber wenn Paris spielt, sehe ich in erster Linie Cavani und Ibrahimovic und Thiago Silva. Und wenn sie gut zusammenspielen, wenn sie viele Tore schiessen, dann sympathisiere ich eben mit ihnen, auch wenn sie gegen einen Verein spielen, der von Mahatma Gandhi und mit Mutter Teresa angeführt wird, aber keinen einzigen Fussballer in den Reihen hat, der den Ball sauber stoppen kann. Wer da im Vorstand sitzt, welche Rahmenbedingungen der Verein hat, welche Unternehmen im Umfeld sind - das alles hat nichts mit Fussball zu tun. Zumindest nicht mit dem Fussball, der für mein Leben eine Relevanz hat. Und ich sehe null Unterschiede zu Boxen oder Tennis. Es ist ein Genuss, Robben oder Götze (Golovkin) beim Spielen zuzusehen. Bei einem Heiko Westermann (Felix Sturm) ist es eher eine Qual. Es geht mir nur um Sport und um das Talent der Sportler.

Warum bin ich Bayern Fan? Als ich klein war, hingen über meinem Bett zwei Poster - Lothar Matthäus (der beste Fussballer aller Zeiten) und Bruce Lee. Lothar Matthäus hat lange bei den Bayern gespielt und ich als Matthäus Fan, musste auch Bayern Fan werden. Ein Uli Hoeness oder Adidas oder Opel, waren mir damals und sind auch heute egal. Ein Lothar Matthäus hingegen nicht. Wenn man längere Zeit Fussball verfolgt, entwickeln sich auch Vorlieben und Abneigungen. Ich war lange Zeite eher ein Anti-Schalker, aber seitdem ein Raul(!) ihr Trikot getragen hat, ist Schalke für mich etwas Besonderes.

Wenn ich dich richtig verstehe, freust du dich in der Bundesliga nur dann, wenn Dortmund gegen Bayern gewinnt. Bei allen anderen Gegnern - die finanziell den Dortmundern deutlich unterlegen sind - kannst du dich nicht freuen, weil sie keine 50 Millionen für Stareinkäufe ausgeben können und ihr Umfeld so schlechter ist als das Ruhrgebiet und und und. Das glaube ich dir nicht. Ein richtiger Dortmunder darf sich auch bei Siegen über Zweitligisten die Seele aus dem Leib schreien.
 

mass

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Da bin ich ja beruhigt, daß sich der Gutmensch-Borusse nach der Nacht von Rom in der letzten Woche, doch nicht komplett zurückgezogen hat .....Olympia 72, das Totschlagargument hab ich zum letzten Mal vor vielen Jahren in irgendeiner Westkurve vernommen....immer wieder gut......:laugh2:

Zum Sport:

War Mittwioch wieder in Hafennähe. War kein Vergleich zum 0:0 vor ein paar Wochen an selbiger Stelle. Viel mehr Laufbereitschaft und Spielfreude, da kamen die Fehler der hanseaten dann zwangsläufig. Mit 1:3 war das Heimteam bestens bedient........Solide runde Leistung:thumb::thumb::thumb:

Für Samstag wünsche ich mir ein frühes Tor mit anschliessendem Abrennen des Hühnerstalles. 4:0 war sehr schön
Befürchten tu ich ein destruktives Kratzen-Rennen-Beissen-Spiel mit einem humorlosen 0:0 oder 1:1, könnte damit aber leben....
Was nicht geht ist, daß wir dieses Ding verlieren gegen diesen Buli-Pannemann-Truppe und denen wieder einen Wendepunkt in der Spielzeit bescheren. Dazu sind diese dortmunder qualitativ einfach zu schwach in der Offensive. Das Spiel darf man mMn nicht verlieren daheim
 

Solomo

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Ich gehe auch von einem taktischen Belauern und einem bis zwei Toren insgesamt aus. Irgendwie wäre aber ein 5:2 für Bayern schön, dann würde nicht mehr dauernd das Pokalfinale 2012 rausgekramt werden ;)
 

Guback

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Wenn ich dich richtig verstehe, freust du dich in der Bundesliga nur dann, wenn Dortmund gegen Bayern gewinnt. Bei allen anderen Gegnern - die finanziell den Dortmundern deutlich unterlegen sind - kannst du dich nicht freuen, weil sie keine 50 Millionen für Stareinkäufe ausgeben können und ihr Umfeld so schlechter ist als das Ruhrgebiet und und und.

:thumb::jubel:
 
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