Formel 1 Saison 2008 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


Minto

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Nochmal: Wenn man dieses Manöver betrachtet, sollte man Emotionen aussen vor lassen. Ich bin zwar ein Ferrari-Fan, allerdings auch ein Feind von Entscheidungen am grünen Tisch. Es ist schade das man Hamilton den Sieg aberkannt hat, allerdings stimmt es 100% mit den FIA Regeln überein:

1. Eine zweifelhafte Aktion wird nur für sich betrachtet. Spätere Ereignisse des Rennens, die diese Aktion im Nachhinein egal werden lassen, sind nicht zu berücksichtigen.

2. Beim Verlassen bzw. Abkürzen der Strecke darf man sich keinen Vorteil verschaffen, dabei ist es zunächst egal warum man die Strecke verlassen hat.

Hamilton war zu keinem Zeitpunkt so klar vor Kimi, als das man sagen kann, ihm gehört jetzt die Kurve, er war lediglich kurz beim anbremsen vor Kimi. Dann hat er (Hamilton) die Strecke abgekürzt und sich nicht weit genug hinter Kimi zurückfallen lassen, wodurch er ihn am Ende der Gerade überholen konnte. Dabei ist es egal, ob Hamilton sowieso schneller war, oder er einen Crash vermieden hat.
Wenn Hamilton in diesem Moment klüger oder vielleicht abgeklärter gewesen wäre, hätte er sich weiter zurückfallen lassen und die nächste sich bietende Gelegenheit zum Überholen genutzt.

Bitte kommt mir jetzt nicht mit "Hamilton war so oder so schneller" oder mit "Räikkönen hat ihn rausgedrängt" (das hat er nämlich nicht).

@Allen

Die Diskussion läuft hier wirklich super, aber mit persönlichen Anfeindungen über den Sachverstand anderer User sind fehl am Platz :rolleyes: .
 

Philly's Finest

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Ich gehe ja eigentlich mit einer Bestrafung komform, nur glaube ich nicht, dass das Strafmaß gerechtfertigt ist. Ich hätte eine 5 Platz-Strafe für deutlich gerechter befunden, weil diese Strafe an diesem eigentlich glasklaren Rennergebnis keinen Einfluss genommen hätte. Oder anders formuliert: Hätte die Rennkommission auch stattdessen eine 5 Platz-Strafe aufbrummen können oder gilt diese nur, wie im Falle von Montreal, wenn der Umfallverursacher schon aus dem Rennen ist? Aus meiner Sicht wäre das die angemessenere Strafe gewesen.
 

Psycho Dad

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Es wäre interessant gewesen zu beobachten wie die FIA entschieden hätte wenn Hamilton 25,1 Sek. Vorsprung im Ziel gehabt hätte.
Leider werden wir das nie erfahren. :clown:
 

Allen

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Ich gehe ja eigentlich mit einer Bestrafung komform, nur glaube ich nicht, dass das Strafmaß gerechtfertigt ist. Ich hätte eine 5 Platz-Strafe für deutlich gerechter befunden, weil diese Strafe an diesem eigentlich glasklaren Rennergebnis keinen Einfluss genommen hätte.
Seit wann kannst du eine Kausalkette voraussehen, wenn dieses Manöver nicht zu Stande gekommen wäre?

Du wählst die 5 Platz-Strafe weil sie dir (McM/Hamilton) nicht weh tut. Das ist der alleinige Grund. Im Gegensatz zu den meisten anderen Strecken kann man in Monza bestens überholen, sofern man ein Auto hat, was wirklich schneller ist. Das wäre doch keine Strafe gewesen, da kannst du auch gleich ne Geldstrafe aussprechen, was die Teams eh wenig kratzt.

@Minto
Schon gut, ich habs mit den Smileys übertrieben. Aber massregle mich nicht, dazu hab ich im Gegensatz zu dir schon einiges Anständiges in diesem Forumsabschnitt geschrieben. Und immer wieder den gleichen Quark mit "ich war vorne" anhören, ist einfach auch beim 100x nicht richtig. Man muss auch Winkel, Speed und Linie berücksichtigen, ob der Betreffende überhaupt ne reele Chance für ein Überholmanöver hatte ... meiner Meinung nach eindeutig nicht gegeben. Das Zurückstecken von Hamilton ne logische Folge.

Und das Jammern der McM Fans ist mittlerweile auch schon Programm geworden. Als wenn die Strafen schön 1:1 verteilt werden müssten. Das find ich die unlogischste Argumentation in der ganzen Sache. Wenn ein Team mehr Verstösse macht, dann wird es mehr bestraft. Ferrari war übrigens das letzte Team, welches auf der technischen Seite einen Ausbaubefehl bekam (Feder / Bodenplatte) und so einen grossen Vorsprung eingebüsst hat. Zurecht ... ja, find ich, denn das war sicher nicht im Geiste des Reglements.
 

Minto

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Hätte die Rennkommission auch stattdessen eine 5 Platz-Strafe aufbrummen können oder gilt diese nur, wie im Falle von Montreal, wenn der Umfallverursacher schon aus dem Rennen ist? Aus meiner Sicht wäre das die angemessenere Strafe gewesen.

Hamilton hat in Spa einen Fehler begangen, bei dem er den Verlauf des Rennens beeinflußt, jedoch keinem anderen Gegner direkt geschadet (ihn bsp. von der Strecke befördert) hat. Daher hätte er im Rennen eine Durchfahrtsstrafe erhalten. Da diese nicht mehr anwendbar war, wurde seiner Gesamtzeit 25 Strafsekunden zuaddiert. Wäre er in Spa noch ausgefallen, so wäre er auch nicht Bestraft worden.

Da er in Montreal mehreren Fahrern mit seinem Fehlverhalten geschadet hat und dadurch sein Rennen und das Rennen der anderen involvierten Fahrern beendet hat, musste er bestraft werden. Da diese Strafe aus besagten Gründen nicht mehr in Montreal anwendbar war, wurde sie für den folgenden Grand Prix ausgesprochen.
 

PhilIvey

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Ich gehe ja eigentlich mit einer Bestrafung komform, nur glaube ich nicht, dass das Strafmaß gerechtfertigt ist. Ich hätte eine 5 Platz-Strafe für deutlich gerechter befunden, weil diese Strafe an diesem eigentlich glasklaren Rennergebnis keinen Einfluss genommen hätte. Oder anders formuliert: Hätte die Rennkommission auch stattdessen eine 5 Platz-Strafe aufbrummen können oder gilt diese nur, wie im Falle von Montreal, wenn der Umfallverursacher schon aus dem Rennen ist? Aus meiner Sicht wäre das die angemessenere Strafe gewesen.

Vom Rennverlauf her hätte Hamilton eine Drive through penalty gekriegt. Da das ganze aber gegen Ende des Rennens passierte ist die logische Konsequenz die 25 Sekunden Zeitstrafe.

@Psycho Dad: Dann hätte Lewis 0.1 Sec Vorsprung, diese 25 Sekunden Zeitstrafe sind nämlich Standard.
 

Minto

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@Minto
Schon gut, ich habs mit den Smileys übertrieben. Aber massregle mich nicht, dazu hab ich im Gegensatz zu dir schon einiges Anständiges in diesem Forumsabschnitt geschrieben. Und immer wieder den gleichen Quark mit "ich war vorne" anhören, ist einfach auch beim 100x nicht richtig.

Dann zeige mir bitte sofort den angeblichen Quark, den ich geschrieben haben soll :skepsis: .

Man muss auch Winkel, Speed und Linie berücksichtigen, ob der Betreffende überhaupt ne reele Chance für ein Überholmanöver hatte ... meiner Meinung nach eindeutig nicht gegeben. Das Zurückstecken von Hamilton ne logische Folge.

Winkel, Speed und Linie sind bei weniger eindeutigen Situationen hinzuzuziehen :belehr: . Hier war Raikkönen vorne und vor allem innen, dadurch gehört ihm die Kurve. Von mir aus schreibe ich es noch 100 mal.
 

Allen

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Hamilton hat in Spa einen Fehler begangen, bei dem er den Verlauf des Rennens beeinflußt, jedoch keinem anderen Gegner direkt geschadet (ihn bsp. von der Strecke befördert) hat.
Doch, wenn du jemandem unrechtmässig den Platz wegnimmst (1 statt 2), schadest du direkt deinem Konkurrenten.

Dann zeige mir bitte sofort den angeblichen Quark, den ich geschrieben haben soll
Hab ich mit dir gesprochen / auf dich bezogen?
 

Philly's Finest

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Seit wann kannst du eine Kausalkette voraussehen, wenn dieses Manöver nicht zu Stande gekommen wäre?
Ich glaube nicht, dass ich mich zu sehr aus dem Fenster lehnen würde, wenn ich behaupte, dass LH trotzdem das Rennen gewonnen hätte. Genauso liegt es nahe, dass Hamilton bei diesem regelwidrigen Überholmanöver profitierte.

Du wählst die 5 Platz-Strafe weil sie dir (McM/Hamilton) nicht weh tut.
Stimmt.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Strecken kann man in Monza bestens überholen, sofern man ein Auto hat, was wirklich schneller ist. Das wäre doch keine Strafe gewesen, da kannst du auch gleich ne Geldstrafe aussprechen, was die Teams eh wenig kratzt.
Wenn man eine 5 Platz-Strafe verhängt, dann sollte es irrelevant sein, ob das nächstfolgende Rennen in Monaco oder in Monza stattfindet. Und selbst wenn das so wäre, dann würde Hamilton im Normalfall um Platz 3 mitfahren, und nicht um den Sieg. Das wäre dann durchaus eine Schwächung.

@PhilIvey
Alternativ hätte man zB keine 5 Platz-Zurückreihung als Strafe verhängen können? Wenn das so ist, dann hat wohl die Rennkommission eine vertretbare Entscheidung getroffen.
 

Adler

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Ich finde es richtig das man Hamilton bestraft für diese Aktion.

Ohne das durchfahren wäre er vermutlich nie in der Lage gewesen Kimi so zu überholen und somit ist es kein Skandal für mich.
 

Max Power

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Unabhängig von der Hamilton-Diskussion möchte ich noch ein paar Fahrer für ihre gestrige Leistung herausheben. Zum einen Sebastien Bourdais, der für mich eine fantastische Leistung geboten hat. Bis jetzt sein eindeutig bestes Wochenende in der Formel 1 - Q3 geschafft und sich dort vor Vettel platziert, danach hat er sich fast das ganze Rennen auf Platz 5 vor Kubica und Vettel gehalten :thumb: am Ende hatte er einfach Pech, ich hätte ihm das Podest wirklich sehr gegönnt.

Dieses hätte sich auch Fernando Alonso verdient, wie ich finde. Sehr starke Leistung im Renault, der natürlich nicht mit Ferrari und McLaren mithalten konnte, aber wohl schon fast auf Augenhöhe mit BMW ist. Alonso war das ganze Wochenende schneller als Kubica und Heidfeld, Piquet leider wieder unter seinen Möglichkeiten, vor allem im Qualifying. Trotzdem scheint Renault zumindest Toyota überholt zu haben und sich mit BMW und den beiden Red Bull-Teams matchen zu können.

Und wenn wir schon bei den Red Bull-Teams sind, muss man auch Mark Webber und Sebastian Vettel loben. Webber hatte gute Aussichten bis zur Kovalainen-Aktion, aber wie so oft hatte er dann einfach Pech. Vettel war zwar im Qualifying und im Rennen jeweils einen Hauch hinter Bourdais, hatte dann im Regen aber erwartungsgemäß das etwas bessere Ende.
 

GHOSTDOG

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Der Thread hat jetzt schon über 100 Beiträge. Die Idee von mir war wohl nicht schlecht. :clown:

Ohne das durchfahren wäre er vermutlich nie in der Lage gewesen Kimi so zu überholen und somit ist es kein Skandal für mich.

Das sog. "durchfahren" hat ihm also einen Vorteil verschafft? Wieso hat ihm nur diese blöde Abkürzung einen Vorteil verschafft, wenn er doch schon vorher viel schneller als Kimi unterwegs war? Hamilton hätte ihn 100%ig innerhalb der nächsten Runde überholt. Das Überholmanöver/Abkürzen von Hamilton war irrelevant für seinen späteren Sieg.
 

Minto

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Doch, wenn du jemandem unrechtmässig den Platz wegnimmst (1 statt 2), schadest du direkt deinem Konkurrenten.

Mein Posting bezog sich auf etwas völlig anderes. Wenn du mein urprüngliches Posting komplett gelesen/zitiert hättest, wüsstest du worum es mir geht ;) .

Hab ich mit dir gesprochen / auf dich bezogen?

Ja, hast du.

Chronos schrieb:
Das sog. "durchfahren" hat ihm also einen Vorteil verschafft? Wieso hat ihm nur diese blöde Abkürzung einen Vorteil verschafft, wenn er doch schon vorher viel schneller als Kimi unterwegs war?

Es ist egal, ob Hamilton vorher schneller war, oder ob er Kimi sowieso überholt hätte. Man muss diese Aktion einzeln und nur für sich betrachten! Hamilton hat sich durch das Abkürzen einen Vorteil verschafft und das wurde halt bestraft.
 

Adler

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Das sog. "durchfahren" hat ihm also einen Vorteil verschafft? Wieso hat ihm nur diese blöde Abkürzung einen Vorteil verschafft, wenn er doch schon vorher viel schneller als Kimi unterwegs war? Hamilton hätte ihn 100%ig innerhalb der nächsten Runde überholt. Das Überholmanöver/Abkürzen von Hamilton war irrelevant für seinen späteren Sieg.

Die Komissare haben das so gesehen und viele Fans auch.

Ob er schneller unterwegs war spielt bei diesem Delikt doch gar keine Rolle.

Auch wenn Hamilton Kimi eine Runde oder Kurve später überholt hätte,hätte er wahrscheinlich auch gewonnen, da stimme ich dir zu.
 

karmakaze

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Habe ich jemals in einer abwertenden Form Smileys wie ":mensch: ", ":laugh2: " oder ":rolleyes: " verwendet? Man kann Meinungsverschiedenheiten auch andersweitig zum Ausdruck bringen, und muss da nicht auf irgendwelche unnötigen Smileys etc. zurückgreifen. Deswegen verstehe ich hier deinen Einwand absolut nicht.
Das bezog sich auf die eine oder andere Sixers-Diskussion. Ein Elefantengedächtnis hast du nicht gerade... :smoke:

GMessner schrieb:
Dieses hätte sich auch Fernando Alonso verdient, wie ich finde. Sehr starke Leistung im Renault, der natürlich nicht mit Ferrari und McLaren mithalten konnte, aber wohl schon fast auf Augenhöhe mit BMW ist. Alonso war das ganze Wochenende schneller als Kubica und Heidfeld, Piquet leider wieder unter seinen Möglichkeiten, vor allem im Qualifying. Trotzdem scheint Renault zumindest Toyota überholt zu haben und sich mit BMW und den beiden Red Bull-Teams matchen zu können.
Vom Rennspeed her war Renault mMn sogar dieses Wochenende besser. Vielmehr scheiterte es an der Erfahrung (Anfängerfehler Piquet) und schlicht dem Pech gerade auf der anderen Seite der Strecke gewesen zu sein, als der Regen einsetzte (Alonso).

Das kann sich aber jederzeit ändern. Der Renault war diese Saison einige Male rätselhaft wie die Sphinx.
 

Mr. Orange

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Mal wieder viel Aufregung um Kommissarentscheidungen. Fakt ist, dass die Entscheidung gegen Hamilton auf jeden Fall vertretbar, aber auch kleinlich ist, und in ihrer öffentlichen Wirkung aus zweierlei Gründen unglücklich: zum einen weil es immer schlecht ist, wenn der Zuschauer nach ein paar Stunden erfährt, dass das Rennen ganz anders ausgegangen ist (auch wenn das nicht immer vermeidbar ist), zum anderen weil hier jeder das Gefühl hatte, dass mit Hamilton gestern der richtige gewonnen hatte. Bei den ganzen Pro-Contra-Ferrari-Verschwörungstheorien bin ich dagegen zurückhaltend. Ich halte davon nicht viel.

In der Sache geht es allein darum, ob Hamilton aus dem Abkürzen der Schikane (das ihm an sich nicht vorgeworfen wird) einen Vorteil gezogen hat. Hier muss man sicher sagen, dass Hamilton Räikkönen zwar vorgelassen hat, aber in einer "extra-cleveren" Art , dass er tatsächlich keinen km/h Beschleunigung und keinen Zentimeter Platz verloren hat, und es ist nicht abwegig zu sagen, dass er tatsächlich vom Schwung profitiert hat, den er durch das Abkürzen gewonnen hat. Vielleicht hätte Hamilton etwas weniger "clever" sein sollen, was in der Situation natürlich schneller gesagt ist, als getan. Man muss aber auch beachten, dass es bisher soweit ich sehe keine vergleichbare Präzedenzentscheidung gibt, wieviel man sich "genügend" zurückfallen lassen muss. Schon deswegen ist es sinnvoll, dass McLaren in Berufung geht. Dann wird die Berufungskommission in die eine oder andere Richtung eine Entscheidung treffen und danach wissen hoffentlich alle etwas genauer, wie sie sich zu verhalten haben.

Was dagegen den Überholversuch an sich geht sehe ich es deutlich anders als Allen (so ich ihn richtig gelesen habe) und war da auch schon in der Vergangenheit anderer Meinung. Ich sehe nicht, warum Hamilton hier Räikkönen nicht angreifen sollte, wenn er am Eingang der Schikane schon neben ihm war. Ich habe schon genug Zweikämpfe gesehen, in denen beide Fahrer dann nebeneinander durch die Schikane fahren, und derjenige, der am Ausgang die bessere Position und Beschleunigung hat, der gewinnt den Zweikampf. Mir gefällt diese Art des Rennfahrens im Grunde besser.
In gewisser Weise haben die neuen betonierten Auslaufzonen dazu geführt, dass das Abdrängen (an diesen Stellen) zu einem normalen Rennmanöver geworden ist, da es ungefährlich geworden ist. Wäre neben der Strecke Wiese (wo man sich sehr unkontrolliert drehen kann) oder gar eine Leitplanke (wie in der alten Bus-Stop) hätte sich Räikkönen das sicher zweimal überlegt. Und für mich war das ein klares Abdrängen, er ist nicht so weit außen gefahren, weil er keine Haftung hatte.

Aber wie gesagt, solche Manöver hat man in letzter Zeit öfter gesehen. Es ist nie bestraft worden, es ist ja auch (an diesen Stellen) ungefährlich und steigert ein Stück weit die Show. Dann heißt es wohl "that's racing". Wie weit das dann z.B. bei der Entscheidung über das Zurückfallen und das Wiedervorlassen berücksichtigt wird, muss dann vielleicht auch in der Berufungskommission erörtern - so rum oder so rum, ich bin da ziemlich leidenschaftslos, aber es ist sicher sinnvoll wenn Klarheit herrscht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Allen

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@Philly's Finest
Ich glaube nicht, dass ich mich zu sehr aus dem Fenster lehnen würde, wenn ich behaupte, dass LH trotzdem das Rennen gewonnen hätte. Genauso liegt es nahe, dass Hamilton bei diesem regelwidrigen Überholmanöver profitierte.
Wahrscheinlich, sicher ist es aber nicht. Räikkönen hatte den tiefsten Topspeed der 4 Topfahrzeuge und die höchsten Apex-Speeds im ganzen Feld, heisst also, dass er mit dem meisten Abtrieb unterwegs war. Wer da zuerst abgeflogen wäre, kann man nicht sagen. Es hätte in einer schnelleren Kurve auch Hamilton sein können. In den langsamen Kurven war der McLaren schneller (vielleicht auch weichere Abstimmung, was ja Hamilton generell nachgesagt wird), stimmt.

Wenn man eine 5 Platz-Strafe verhängt, dann sollte es irrelevant sein, ob das nächstfolgende Rennen in Monaco oder in Monza stattfindet. Und selbst wenn das so wäre, dann würde Hamilton im Normalfall um Platz 3 mitfahren, und nicht um den Sieg. Das wäre dann durchaus eine Schwächung.
Deshalb find ich diese Strafe nicht gut, je nach GP (Überholmöglichkeiten) ist das Strafmass völlig unterschiedlich.

@Minto
Dann tschuldigung. War nicht persönlich gemeint.

@Orange
Was dagegen den Überholversuch an sich geht sehe ich es deutlich anders als Allen (so ich ihn richtig gelesen habe) und war da auch schon in der Vergangenheit anderer Meinung. Ich sehe nicht, warum Hamilton hier Räikkönen nicht angreifen sollte, wenn er am Eingang der Schikane schon neben ihm war.
Wenn man die Kurve/Schikane kriegt, kann das sicher aufgehen. Aber man muss auf der Strecke bleiben / nicht abkürzen. Aber eben, das ist ja nicht das strittige Thema.

Die Schlüsselfrage ist die, ob man in Zukunft jede Schikane so abkürzen darf, sich in beste Position bringen und dann vergleichsweise einfach überholen kann. Da bin ich mir 100pro sicher, dass das nicht toleriert wird. Wo kämen wir da hin, da sind sicher 50% der Rennstrecken von betroffen. Monza wäre übrigens auch eine, die mehrere solcher Stellen hat.

Finds gut dass du es auch so siehst, dass da in der Tat das erste Mal (zumindest in der F1) so von einem Fahrer interpretiert worden ist. Bis jetzt hat sich jeder Fahrer so verhalten, dass er zumindest auf der folgenden Gerade keinen Überholversuch gestartet hat. Für mich wieder ein typischer Fall im Sport, wo man einfach wegen zunhemender Professionalisierung (Regeln bis an die Grenzen ausloten) einen Riegel vorschieben muss.
 

Psycho Dad

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Hier eine einfache Lösung.

Sollte ein Fahrer wieder mal abkürzen, sollte der abkürzende Fahrer den Gegner vorbeilassen und sich auch noch eine Kurve hinter ihm halten.
Sozusagen Überholverbot wie unter gelb.

Damit wär für die Zukunft alles geregelt.


:)
 

Mr. Orange

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@ Allen:
Wenn man die Kurve/Schikane kriegt, kann das sicher aufgehen. Aber man muss auf der Strecke bleiben / nicht abkürzen. Aber eben, das ist ja nicht das strittige Thema.

Ja, wobei ich es schon so sehe, dass Hamilton die Kurve eigentlich gekriegt hat und Räikkönen dafür gesorgt hat, dass er "abkürzen" musste. ('Außen' wird ja bei der Schikane ein paar Meter weiter 'innen'). ;)

Die Schlüsselfrage ist die, ob man in Zukunft jede Schikane so abkürzen darf, sich in beste Position bringen und dann vergleichsweise einfach überholen kann. Da bin ich mir 100pro sicher, dass das nicht toleriert wird. Wo kämen wir da hin, da sind sicher 50% der Rennstrecken von betroffen. Monza wäre übrigens auch eine, die mehrere solcher Stellen hat.

Finds gut dass du es auch so siehst, dass da in der Tat das erste Mal (zumindest in der F1) so von einem Fahrer interpretiert worden ist. Bis jetzt hat sich jeder Fahrer so verhalten, dass er zumindest auf der folgenden Gerade keinen Überholversuch gestartet hat. Für mich wieder ein typischer Fall im Sport, wo man einfach wegen zunhemender Professionalisierung (Regeln bis an die Grenzen ausloten) einen Riegel vorschieben muss.

Grundsätzlich Zustimmung. Andererseits könnte ich mir auch vorstellen, dass man vielleicht etwas kulanter ist, wenn der "abkürzende" Fahrer vorher abgedrängt wurde. Kann aber auch gut sein, dass sich die FIA auf so eine Erwägung nicht einlässt, weil es zu kompliziert würde.
Auf jeden Fall fand ich die Entscheidung hier schon haarknapp. Das meinte ich auch, als ich schrieb, die Entscheidung sei vertretbar aber kleinlich. Wahrscheinlich ist es hier überhaupt schwer, endgültige Gerechtigkeit herzustellen. Deswegen ist es vielleicht wichtiger, dass die Berufungskommission einfach für eine klare Regelauslegung sorgt, egal ob es die Bestmögliche ist oder nicht.

Wahrscheinlich, sicher ist es aber nicht. Räikkönen hatte den tiefsten Topspeed der 4 Topfahrzeuge und die höchsten Apex-Speeds im ganzen Feld, heisst also, dass er mit dem meisten Abtrieb unterwegs war. Wer da zuerst abgeflogen wäre, kann man nicht sagen. Es hätte in einer schnelleren Kurve auch Hamilton sein können. In den langsamen Kurven war der McLaren schneller (vielleicht auch weichere Abstimmung, was ja Hamilton generell nachgesagt wird), stimmt.

Hm, ob das im Regen noch zutrifft. Ich glaube, dass die Ferraris im Regen, zumal mit der harten Mischung einfach nicht liefen.

Fällt übrigens auf, dass die Ferraris dieses Jahr grundsätzlich bei allen Regenrennen schlecht ausgesehen haben. Weiß natürlich nicht, ob sie einfach die Abstimmung nicht darauf vorbereitet hatten, ob sie auch die Intermediates/Regenreifen schlecht auf Temperatur bringen oder ob es eine andere Eigenheit des Fahrwerks ist, aber auffällig ist es schon. Probleme mit der Reifentemperatur würden auch ganz gut Räikkönens Ausrutscher in Monaco erklären, der sich ja kurz nach der Safetycar-Phase ereignete.
 

PhilIvey

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@PhilIvey
Alternativ hätte man zB keine 5 Platz-Zurückreihung als Strafe verhängen können? Wenn das so ist, dann hat wohl die Rennkommission eine vertretbare Entscheidung getroffen.

Nee die Alternative besteht nicht da Hamilton ins Ziel gekommen ist und somit nur ein Strafmaß zur Debatte stand, das unmittelbar Einfluss auf sein Rennergebnis nimmt. Die Strafe ist eben üblicherweise eine 25 Sekunden Zeitstrafe, die wurde schon oft verwendet nur ging das meistens unter, da diese Strafe oft nur bei Hinterbänklern oder Mittelfeldfahrern verhängt wurde.
 
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