Hui, da hat bei Red Bull heute wirklich alles gepasst. Das Risiko, auf eine andere Strategie als die anderen zu setzen, hat sich bei Max Verstappen voll ausgezahlt. Seine Reifen haben besser funktioniert als bei Mercedes - aber er hat es auch wirklich gut verstanden, mit ihnen umzugehen. Eine sehr starke Leistung von allen Beteiligten - das tut der Formel 1 auch sehr gut, wenn nicht jedes Rennen Mercedes gewinnt.
Durch die unterschiedlichen Strategien der ersten vier Autos war das Rennen auch recht interessant - für Bottas ist es natürlich dumm gelaufen, dass er am Schluss keine echte Chance mehr hatte, sich auf den älteren Reifen gegen Hamilton zu wehren... aber andererseits hat Hamilton eben, als er zuvor länger gefahren ist als Bottas, seinerseits kaum mehr Zeit auf den Teamkollegen verloren.
Leclerc schafft es dann doch immer wieder, mehr aus dem Ferrari herauszuholen, als eigentlich drinzustecken scheint. Mit einer durchaus überraschenden Ein-Stopp-Strategie, die sicher auch das Ihre zu diesem Ergebnis beigetragen hat, überholt er mehrere andere Fahrzeuge und erkämpft sich so Platz 4.
Wenn Ferrari doch bei Vettel ähnlich geschickt agiert hätte... aber hier war die Strategie nicht wirklich nachvollziehbar. Man holt ihn zu einem Zeitpunkt zum ersten Wechsel rein, als er selbst sagt, die Reifen seien noch gut, lässt ihn dann aber auf dem zweiten Reifensatz nicht all zu viele Runden fahren, um am Schluss auf die ungeliebten gelben Reifen zu wechseln. Ob man hier nicht auch besser auf eine Ein-Stopp-Strategie gesetzt hätte? Leider ist er nicht wirklich in der Position sich darüber zu beschweren... denn mit seinem Dreher nach dem Start trägt er natürlich selbst die Hauptverantwortung für seine Platzierung.
Für Hülkenberg ist es natürlich schade, dass er am Schluss durch den dritten Boxenstopp noch zwei Plätze verloren hat. Aber was soll man machen, wenn er Probleme mit den Reifen gibt... bevor man noch einen Schaden riskiert? Ein Podestplatz wäre ohnehin nicht realistisch gewesen - und das zweite Ziel, sich wieder ein bisschen bei den Teamchefs ins Gespräch zu bringen, um nächste Saison einen Platz zu ergattern, hat er vielleicht trotzdem erreicht.