Formel 1 Saison 2024 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Lance86

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vorallem war das was lando gemacht hat vermutlich die schlechteste eines titelkandidaten seit langem. jeden start verbockt egal ob abgebrochen, stehend oder fliegend. zig fehler und mit platz 6 nach pole noch gut bedient auch dank erneuter stallorder.

Zur Wahrheit gehört aber auch dass sich McLaren für den Boxenstopp entschied, was 3 (?) Plätze gekostet hat.
 

desl

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Manchmal hat man Pech, manchmal hat man Glück.

Klar war es für Verstappen Pech, dass er im Q2 im finalen Durchgang seine erste fliegende Runde abbricht, nachdem er am Ende seiner Outlap überholt wird.
Klar war es für Verstappen Pech, dass er dann einen Ticken hinter Stroll unterwegs ist und sich somit nicht mehr verbessern kann, während die anderen ihre Runden fertig fahren dürfen.

Verschwörungstheoretiker mögen behaupten, dass die Rennleitung die Spannung so künstlich erhöhen wollte ... aber dafür spielt da zu viel Zufall mit. Denn auf der anderen Seite hätte man bei einer früheren roten Flagge berechtigt monieren dürfen, dass den Fahrern vor Stroll so die Möglichkeit genommen worden wäre, ihre Runden zuende zu fahren, obgleich sie die Unfallstelle garnicht mehr vor sich hatten.


Nunja, im Rennen lief es für Verstappen super. Das war beinahe zu erwarten, oder sagen wir mal besser, er hat 2016 in Interlagos eine gewisse Erwartungshaltung für kommende Regenrennen geschaffen, auch wenn es schon Situationen gab, in denen Verstappen ein Regenrennen verpatzt hat (Türkei 2020 fällt mir da grad ein).

Beim Start kam Bearman kaum von der Stelle, Colapinto wirkte nach dem ersten Startprozedere irgendwie immer noch leicht verwirrt, Bottas ist hinter Hamilton eingeklemmt, Perez winkt ihn artig vorbei, Stroll und Albon haben sich vorher schon verabschiedet. Zack 6 Plätze gutgemacht.

Hamilton rätselt wo der Grip ist, er und Gasly haben in Kurve 1 deutlich weniger Vertrauen in die Bremse als Verstappen. 8 Plätze.
Alonso hat Übersteuern in Kurve 3 und ist eine Runde später gefressen. 9 Plätze.
Top Speed ist nicht des McLarens Ding dieses Rennen - weil man die Mexiko-Flügel drangeschraubt hat - so dass Verstappen auch gegen Piastri in Kurve 1 vorbei zieht. 10 Plätze.
Hinter Lawson winkt er mit ein paar Schlangenlinien, so dass schon bald im Schwesterteam der artige Funkspruch eingeht und Lawson ihn brav vorbei winkt (anders als später Perez). 11 Plätze.

Erst an Leclerc beißt sich Verstappen die Zähne aus. Der macht zwar - wie im Sprint - dann und wann mal einen kleinen Patzer, lässt sich aber in Kurve 1 nicht vernaschen wie z.B. Hamilton und Piastri.


Ferrari kommt auf die Idee, Leclerc neue Intermediates zu geben, so dass er hinter Bearman und Hamilton im Verkehr steckt. Nicht die beste Idee. Verstappen hat 12 Plätze gutgemacht.

Hülkenberg ist etwas unaufmerksam und kommt am Ende der Bremsphase auf die weiße Linie und dreht sich ... und bleibt unglücklich mit dem Unterboden hängen.

Mercedes und McLaren entscheiden sich für neue Intermediates, doch Hülkenberg kriegt einen Schubser von den Marshalls und kann weiter fahren. Das VSC endet genau dann als die beiden in die Box kommen ... sie haben da also keine Zeitersparnis und rutschen auch hinter Gasly zurück. 14 Plätze.

Tsunoda und Perez fahren angesichts des Regenradars auf Full Wets aus der Box raus. Verstappen hat 15 Plätze gewonnen.

Der Regen nimmt stark zu. Die Rundenzeiten von Ocon und Verstappen an der Spitze steigen von 1:24 zu 1:50.
Eine Runde später ist Ocon 5 Sekunden schneller als Verstappen und zieht davon, nachdem sie beide vor Tsunodas Boxenstop noch nahe beieinander waren.

Eine weitere Runde später nimmt der Regen in Sektor 1 stark zu. Ocon und Verstappen sind nun wieder gut 5 Sekunden langsamer als in der Runde zuvor. Norris zieht an Russell vorbei ... ich glaube das einzige Mal, dass ein McLaren in dem Rennen auf einer Geraden schneller ist als die Konkurrenz.

Der Regen ist kein großes Problem für Perez und Tsunoda. Sie sind deutlich schneller, der Full Wet ist jetzt der richtige Reifen.
Doch die Rennleitung entscheidet sich für das Safety Car.
Warum? Mit den Full Wets kann man doch gut durchkommen. Müssen die Teams selber wissen, wenn sie unbedingt auf den Intermediates bleiben wollen, weil sie auf eine rote Flagge hoffen.
Das erinnert mich an ein Brasilien-Rennen vor einigen Jahren als Barrichello (damals im Williams) im Regen nach der Roten Flagge verlangt ... während er auf Intermediates fährt.

Ich kann die Entscheidung schwerlich verstehen. Dadurch, dass man das Feld so zusammenbringt, sorgt man doch eher dafür dass die Gischt nach einem etwaigen Restart wieder mehr zum Problem wird. Tsunoda, Lawson und Perez werden so quasi dafür bestraft, dass sie etwas richtig gemacht haben.

Die Alpine und Verstappen bleiben draußen. Mit älteren Intermediates haben sie einen Nachteil, wenn Russell und Norris an sie rangeführt werden.
Doch Colapinto tut ihnen einen Gefallen und schmeißt seinen Boliden in die Wand. Er sichert Verstappen und Gasly so den Gewinn von 4 Plätzen, nachdem Tsunoda, Leclerc, Russell und Norris somit ihre frischeren Reifen nicht nutzen können.

Die Rennunterbrechung dauert dann auch so lange, dass die Drainage genug Zeit hat zu wirken ... soll heißen Tsunoda hat dann auch wieder Inters drauf.

Ocon behält die Führung und fährt wieder einen Vorsprung von 4 Sekunden auf Verstappen raus ... bis Sainz dann in die Mauer fährt und erneut ein SafetyCar ihm seinen Vorsprung auf den Red Bull nimmt.

Beim nächsten Restart packt Verstappen zum 4ten Mal sein Bremsmanöver in Kurve 1 aus. Diesmal hängt er Ocon ab, welcher selbst nichts mehr anbrennen lassen will.
Die Strecke trocknet etwas mehr (die Zeiten sinken auf 1:22). Verstappen ist bei den Konditionen nun der schnellste auf der Strecke ... und hat freie Fahrt.


Am Ende kann man rätseln. Hat Norris Recht, dass Verstappen Glück hatte?
Teilweise, aber nur teilweise. Klar hatte er Glück, dass Hülkenberg auf die Strecke geschubst wurde, so dass Norris und Russell trotz 18 Sekunden Vorsprung auf Verstappen nach ihrem Boxenstop hinter ihm rauskamen. Das wäre nicht der Fall gewesen, wenn das VSC etwas länger gelaufen wäre.
Die Alpine-Truppe war zu diesem Zeitpunkt schon mit 16 Reifen nach draußen unterwegs, weil man beide Fahrer reinholen wollte ... aber noch nicht wusste für welche Mischung. Mit dem VSC-Ende ließ man es dann, um nicht wie Leclerc im Pulk zu stecken.

Klar hatte Verstappen - wie auch Ocon und Gasly - Glück, dass Colapinto für eine rote Flagge sorgte, so dass die anderen nicht ihre frischeren Reifen nutzen konnten, sondern dass die 3 so auch mehrere Plätze gewannen (Ocon 3 Stück, Verstappen und Gasly 4 Stück).

Klar hatte Verstappen auch Glück, dass Ocon durch 2 SafetyCars zusammen mehr als 12 Sekunden auf Verstappen einbüßte, die er vorher rausgefahren hatte.

Aber letztlich hat Verstappen sich den Sieg auch mit erarbeitet.
Bearman, Colapinto und Bottas hat er beim Start stehen lassen.
Hamilton, Alonso, Gasly, Piastri und Ocon hat er durch grundsolide Manöver geknackt.

Ein paar Platzgewinne erzielte Verstappen ohne großes eigenes Zutun (Albon, Stroll, Perez, Lawson, Tsunoda, Leclerc, Norris, Russell).


Also am Ende hat Norris vielleicht zur Hälfte recht. Denn von den 16 Platzgewinnen hat Verstappen 8 überholt ... und 8 Mal musste er sich gewissermaßen weniger anstrengen. ;-)

Angesichts dessen, dass Verstappen am Ende der schnellste im Feld war (zunächst war nur Ocon in der Lage ebenfalls 1:22ger Zeiten zu fahren) kann man sich fragen, ob er auch ohne die Portion Glück sich an Leclerc, Tsunoda, Norris, Russell und Ocon vorbei gearbeitet hätte.

Aber da kann man nur mutmaßen.
Letztlich hat Verstappen einen großen Schritt zum vierten Titel gemacht und so ausgiebig gejubelt, wie er lange nicht mehr über einen Sieg gejubelt hat. Umrahmt von Ocon und Gasly, welche aus dem Strahlen auch nicht rauskamen.

Angesichts dessen, dass Ocon schon im Qualifying stark performed hat, ist er für mich gar der Mann des Rennens. Wer hätte nach Bahrain und Jeddah gedacht, dass später in der Saison bei drei Qualifyings in Folge ein oder zwei Red Bull hinter einem Alpine landen? Wer hätte damals gedacht, dass Ocon und Gasly später im Jahr so ein Rennen aus dem Hut zaubern?


Norris kann sich am Ende halt nur ärgern. Die McLaren-Strategie ist nicht aufgegangen. Das Setup mit viel Flügel war vielleicht gut für die Rennpace und die Haltbarkeit der Reifen ... aber das nützt halt wenig, wenn man dann die ganze Zeit hinter Russell, Lawson und Leclerc feststeckt.
Da kommt es dann halt auch leichter dazu, dass man versucht die Brechstange auszupacken und über das Ziel hinausschießt und abseits der Strecke gerät ... oder sich für eine Kollision eine Strafe einfängt.



Der Full Wet war zu dem Zeitpunkt 5 Sekunden schneller als der Inter, Tsunoda hätte in ein paar Runden die Führung übernommen. Die Fahrer und Teams sind nur der Meinung, wir warten lieber auf die 100% kommende rote Flagge, anstatt einen Boxenstopp zu machen.
Nein, Tsunoda war im ersten Sektor 4 Sekunden, im zweiten Sektor 4 Sekunden und im dritten Sektor 3 Sekunden schneller als die Piloten vor ihm (Ocon, Verstappen, Gasly, Russell, Leclerc).

Er war in dem Moment der mit Abstand schnellste Pilot im Feld, weil Perez bereits auf Sainz auflief.
Dass Tsunoda seinen Vordermännern mal eben innerhalb von 2 Minuten 11 Sekunden abnahm nütze ihm halt nur begrenzt viel, denn die drei besagten Sektoren fuhr er nach seinem Boxenstop nur einmal im Rennspeed, bis dann das SafetyCar gerufen wurde, als er gerade in den zweiten Sektor kam.
Tsunodas Reifenwahl wäre in den folgenden Runden wohl noch überlegener gewesen ... wenn dann die ohne Heizdecken auskommenden Full Wets auf Temperatur sind.

Man muss aber sagen dass Norris bei aller Unfähigkeit heute in guter Gesellschaft ist was Hochkaräter neben der Strecke angeht. Sainz crash, Hamilton neben der Strecke, Alonso jetzt auch.

Die Zahl der Fahrer die heuer nicht irgendwann im Verlaufe des Rennens durch einen Ausritt oder großen Rutscher oder ähnliches aufgefallen sind, kann man - glaube ich - an einer Hand abzählen.
Verstappen, Ocon, Gasly, Russell und Tsunoda waren afaik die einzigen, die nicht irgendwann n Patzer drinhatten.


Manch Veteran (z.B. Hamilton, Alonso, Perez) guckte sich ab und an die Rasenhöhe an. Leclerc streute - wie im Sprint - hier und da kleine Fehler ein. Bearman sorgte - glaube ich - neben Verstappen für die meisten Überholmanöver, hatte aber auch so manch Ausritte. Norris, Piastri und Lawson hatten dann und wann auch ihre "Momente".

Sowohl jüngere als auch erfahrene Piloten patzen im Regen in Interlagos schon mal.
Alonso und Schumacher wurde damals nach 2003 von Charlie Whiting auf die Finger geklopft.

Alonso, weil er durch den Teamfunk über die Reifenwahl abgelenkt war und in das Webber-Trümmerfeld raste.
Schumacher, weil er bei gelben Flaggen in Kurve 3 abflog, wo gerade Marshalls und ein Bergungskran dabei sind, einen anderen Boliden zu bergen. Hat dann aber noch mehr als 10 Jahre gedauert, dass jemand bei Gelb im Regen in einer Unfallstelle abfliegt nicht nur etwas Whinting-Schimpfe bekommt, sondern in den Kran selbst kracht ... so dass im Nachgang das VSC erdacht wird.
 

karmakaze

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es ist anscheinend ein gutes regen auto. hat halt auch noch nicht geregnet dieses saison.
Die Alpines haben wohl auch gegambled und sich im Setup voll auf Regen konzentriert, komme was wolle. Dass ein OCO im Regen mit einem VER teilweise mitfahren kann, ist kaum anders zu erklären.

Massiv fragwürdig finde ich aber die Aussagen einiger hier zu Fehlern. Das muss man sich mal geben. In anderen Sportarten sind Fehler zum Teil akzeptiert, es erwartet ja auch keiner, dass ein a) Goalie im Eishockey ständig torlos bleibt, b) ein QB immer den offenen Receiver sieht oder c) jeder Basketballer jeden Dreier trifft. Aber in der Formel 1 muss ein Fahrer unter widrigsten Bedingungen scheinbar immer wie ein Roboter fehlerfrei sein? Wie unrealistisch ist denn bitte das?

Neuer Asphalt mit wenig Grip, erhebliche Drainage-Unterschiede durch das Streckenprofil, immer noch fragliche Full Wets (ich will da Pirelli keine Schuld geben, aber es ist echt unglücklich, wieso Intermediates nicht nur weniger Spray sondern auch noch mehr Grip bei gleichen Bedingungen bieten) und das gute, alte Überfahren der Boliden über die eigentlich mögliche Performance bei gleichzeitiger Unberechenbarkeit sind scheinbar keine ausreichenden Gründe, um Fahrerfehler akzeptabel zu finden.
 

bilbobeuli

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Besser kann der Kampf um die Weltmeisterschaft in dieser Saison nicht beschrieben werden als dieser Clip. Verstappen übernimmt die Führung mit einem perfekt getimten Überholmanöver, während Norris ein weiteres mal einen Fehler macht und unnötig Boden im Kampf um Positionen verliert.

 

Brennov

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Du forderst die ganze Zeit Strafen für Norris ... für was konkret eigentlich?
wie wäre es mit dem unsafe return nach seinem ausritt oder dem überfahren der roten ampel beim abgebrochenen start. nach den lächerlichen strafen von mexiko kam er hier doch sehr sehr glimpflich davon
 

desl

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wie wäre es mit dem unsafe return nach seinem ausritt oder dem überfahren der roten ampel beim abgebrochenen start. nach den lächerlichen strafen von mexiko kam er hier doch sehr sehr glimpflich davon

Welcher Unsafe Return? Nach dem Ausritt beim letzten Restart? Er fährt da niemandem in die Linie.
Da den Vergleich zu den Strafen in Mexiko zu ziehen, als Verstappen ihn zwei mal klar abdrängt, ist doch sehr gewagt.


Beim abgebrochenen Start überfährt er keine rote Ampel, sondern eine gelb blinkende. Und eine Strafe hat er dafür bekommen, ebenso wie Russell.
Da er keinen Vorteil dadurch erlangt hatte blieb es bei einer Geldstrafe, ähnlich wie es die FIA handhabt, wenn jemand während des Trainings in der Boxengasse zu schnell fährt.
 

desl

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Sauber macht offiziell, was sich seit einer Weile andeutete, der Teamkollege von Nico Hülkenberg im nächsten Jahr lautet Gabriel Bortoleto.

Bortoleto ist letztes Jahr in seiner ersten Saison Meister der Formel-3-Meisterschaft geworden und führt derzeit die Formel-2-Meisterschaft an. Der 20-jährige Brasilianer wird von Alonsos Management-Firma betreut und ist Teil des McLaren Nachwuchs-Programmes.


Das heißt, mit Antonelli, Bearman, Lawson, Doohan und Bortoleto gehen nächstes Jahr eine ganze Hand voll Piloten in ihre erste volle F1-Saison.

Man darf zwar anmerken, dass das Cockpit neben Tsunoda noch nicht offiziell vergeben ist, aber ob sich an den Fahrerpaarungen Verstappen-Perez und Tsunoda-Lawson noch etwas ändern wird, bleibt abzuwarten.
 

Emperor

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Wie schätzt du die Chancen von Franco Colapinto dafür ein, desl?
Ich würde auch gerne etwas dazu sagen, auch wenn ich nicht angesprochen bin :D .

Ich verstehe nicht, warum Red Bull so sehr ab Colapinto baggert. Das ist ein Schlag ins Gesicht für Tsunoda, Lawson, Perez und die Junioren in der F2. Tsunoda sollte mittlerweile klar sein, dass er nie für Red Bull fahren wird. Alleine das er mit seinen 4 Jahren in der F1 sich 6 Rennen mit Lawson messen soll ist ein Witz. Wenn man Red Bulls Standards glaubt, müsste er das Team längst verlassen haben. Die Fahrer bei Toro Rosso sollen ja alle irgendwann bereit für Red Bull sein. Und da Tsunoda das nicht ist, muss er eigentlich gehen.

Wenn man Lawson direkt verbrennen möchte, setzt man ihn nächstes Jahr neben Verstappen. Ist jedenfalls meine Meinung. Lawson wird im Laufe der Saison genau so untergehen wie Gasly, Albon und jetzt Perez.

Ich vermute das Colapinto bei Williams bleibt und nächstes Jahr irgendwo einspringen wird, wenn ein Fahrer eines anderen Teams schwächelt. Wäre ich Teamchef von Williams, würde ich Albon in der nächsten Saison nicht fahren lassen, sondern Colapinto. Dieser zeigt nämlich grade, welchen Durchschnitt Albon darstellt.
 

desl

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Wie schätzt du die Chancen von Franco Colapinto dafür ein, desl?

Eher gering. Wir reden hier nicht von Alpine, bei denen die meisten Junioren (z.B. Pic, di Grassi, Aitken, Zhou, Piastri, d'Ambrosio...) eher bei anderen Teams ihre ersten F1-Renneinsätze bestreiten. Doohan ist erst der dritte (nach Kovalainen und Grosjean) aus dem eigenen Junior-Kader, der tatsächlich auch bei Lotus/Renault/Alpine ins Lenkrad greift.

Wir reden auch nicht von Sauber, die über Jahre die F2-Karriere von Pourchaire finanzieren, aber irgendwann doch nicht mehr wissen wohin sie mit ihm wollen. Mit Zane Maloney folgt dann bald der nächste.


Auch wenn Red Bull einen hohen Verschleiß an Nachwuchsfahrern hat ... man hat letztlich so einige Junioren in die Formel 1 gebracht und "getestet".

Von den Äußerungen mancher früherer RB-Junioren weiß man mehr oder weniger, dass dort seitens Marko recht klare Anforderungen gestellt werden.
Beispielsweise hieß es für Robert Wickens in der Formel 2 (die vorherige, nicht jene, welche von GP2 in Formel 2 umgetauft wurde) und für Carlos Sainz jr. in der Formel Renault 3.5, dass sie den Titel in der jeweiligen Meisterschaft holen müssen. Dann kann die Reise weitergehen. Oder sie sind raus.

Wickens wurde 2ter in der Formel 2 und flog raus bei Red Bull.
Sainz holte den verlangten Titel und erwartete nun von Red Bull ein F1-Cockpit, sonst würde er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Durch Vettels Wechsel zu Ferrari (und Kwjat, der ihn ersetzte) wurde eines bei STR frei.


Was ich damit sagen will: Erfüllt man im RB Junior Team die Erwartungen, dann geht die Reise weiter.
Gewiss, Gasly hat man nach dem GP2-Titel in den "Super-Formula-Warteraum" gesteckt. Bei Lawson wars mehr oder weniger ähnlich (wobei jener mit dem SF-Vizetitel die nicht ganz den Erwartungen gerechte F2-Saison wett machte). Es war dann klar, dass sie ihre Anforderungen erfüllt haben und wenn sie in der Super Formula nicht total abstinken (wie Dan Ticktum, als dieser bei RB war), dann geht es klar weiter in Richtung Formel 1.


Und daher denke ich, dass wenn bei Red Bull wirklich eines der vier Cockpits freiwerden sollte, dass man dort erstmal abwartet, ob Isack Hadjar sich in den letzten F2-Saisonrennen gut verkauft (und vielleicht sogar die Meisterschaft holt).
Wohlgemerkt hat er diese Saison 6 seiner 7 Podien (dabei 4 Siege) bei Hauptrennen geholt. Da kann Bortoleto gewissermaßen nicht mithalten, während dieser jedoch bei den Sprintrennen konstanter punktet.

Helmut Marko hatte damals auch sehr wohl darauf hingewiesen, dass Tsunoda - als Meisterschafts-Dritter - bei den Hauptrennen die meisten Punkte geholt hatte. Nach Callum Ilott war er in jener F2-Saison der beste Qualifyer. Schumacher hingegen profitierte von seinen starken Starts, so dass er trotz vergleichsweise mäßiger Qualifyings sowohl in Sprint- als auch in Hauptrennen aus der Mitte der Top8 heraus weiter nach vorne kam.


Horner hat sich nun - angesichts der Gerüchteküche - hingestellt und geäußert, dass er kein guter Teamchef wäre, wenn er nicht abgesteckt hätte, ob Colapinto verfügbar wäre.
Wie dem auch sei ... derzeit würde ich Hadjar - der sowohl Alpha Tauris, als auch RBs in freien Trainings bewegt hat - größere Chancen einräumen als dem Kollegen aus dem Williams-Junior-Programm.

Ja, RB hat sich schonmal mit Nyck de Vries einem "externen" bedient, der bei Williams überraschte und aus dem Mercedes-Kader kam.
Allerdings hat man damals den eigenen Junioren das F1-Cockpit nicht zugetraut. Lawsons F2-Saison war nicht überzeugend. Hauger fiel in seiner ersten F2-Saison quasi auf die Nase. Vips sortierte sich mit dem "N-Wort" gewissermaßen selbst aus.

Die Situation jetzt - mit Hadjar - ist eine andere.
 
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